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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Sind Dominas emotionslos?

Professionelle Konzentration ohne Emotionen
Professionelle Konzentration ohne EmotionenIn einigen Berufen kommt man Personen sehr nahe. Manchmal betrifft es die körperliche Nähe, mal die emotionale. Oftmals trifft sogar beides zu. In den „anständigen“ Berufen wird man darauf vorbereitet, wie man insbesondere mit körperlicher Nähe umgeht, und es gibt strenge Regeln dafür. Während sich körperliche Nähe häufig durch technische Distanz vermeiden lässt, können die meisten berufsmäßigen psychischen Helfer dies nicht von vornherein. Sie müssen es erlernen und sich dabei beobachten lassen.

Nähe und Distanz – in vielen Berufen gilt: Learning by Doing“

Alle Arten von Sex-Arbeiterinnen, unter anderem entsprechende Masseurinnen, Berührerinnen, Prostituierten im konservativen Sinne und „Dominas“ sind davon betroffen. Doch sie sind auf „Learning by Doing“ angewiesen. Was letztlich heißt: Sie müssen kühle Distanz lernen. Sie sind allerdings nicht die Einzigen. Auch in anderen, sogenannten „anständigen“ Berufen kann es zu flackernden Emotionen kommen, die eigentlich nicht gestattet sind.

Welche Rolle darf wer spielen?

Wenn man ein Thema, das so viele Emotionen enthält, „emotionslos“ betrachten will, empfiehlt sich, die Rollen zu trennen. Viele Menschen erwarten, dass ihnen an bestimmten Orten von Fremden Sympathie entgegengebracht wird: beispielsweise als Kunde, als Klient, als Patient, als Passagier oder als Gast. Die Rolle der anderen besteht oft darin, den Genannten das Gefühl zu geben, willkommen zu sein.

Geber, die Kompetenz und die Professionalität

Diejenigen, die geben, tun dies in erster Linie, weil sie als zuständig (kompetent) gelten wollen. Man sagt auch, dass sie „professionell“ arbeiten, was kaum mehr heißt als: Sie üben dies als Beruf aus.

Einfühlen heißt nicht Mitfühlen

Distanz ist in vielen Berufen angebracht, und dies auch dann, wenn mit „Einfühlungsvermögen“ geworben wird. „Einfühlen“ heißt nicht „Mitfühlen“. Dies wieder bedeutet: Sinnvoll ist, die Wünsche und Bedürfnisse des anderen Menschen zu verstehen und sie kompetent im Rahmen der Berufstätigkeit zu erfüllen. Es bedeutet aber nicht, eine Beziehung zum anderen aufzubauen, die darüber hinaus geht.

Emotionen und Distanz im Umfeld der Domina

Womit wir bei den Dienstleisterinnen wären, die heftige Emotionen ihrer Klienten bedienen. Sieht man sich Untersuchungen zur Tätigkeit der Domina an, so fällt dies auf:

Professionelle Dominas distanzieren sich emotional von ihren Klienten. Es geht ihnen darum, die Bedürfnisse ihrer Kunden herauszufinden und umzusetzen – das ist einer der Eckpunkte ihres Erfolgs. Der andere Teil ist die gezielte und begrenzte Ausübung von Macht innerhalb ihres Berufs.

Das jedenfalls ist die Kurzfassung einer etwas angejahrten Studie. (1)

Die Kunst, Fantasien zu realisieren

Betrachten wir die Sache aus einem völlig anderen Blickwinkel, dann stellen wir fest, dass eine Domina vor allem Illusionen vermarktet. Diese Illusionen entstehen gewissermaßen durch ihre Kunst, die Fantasien ihrer Klienten zu erforschen, zu bündeln und so gut wie möglich zu realisieren. Die Gefühle sind dabei so „echt“, wie sie vom Klienten empfunden werden.

Und im Alltag, unter „Gleichen“? Ein Nachtrag für alle …

Denkt bitte selbst einmal nach, wann ihr die Gefühle anderer für euch als „echt“ empfindet. Dann sucht nach eurem Anteil - also danach, warum ihr sie als echt empfunden und zeitweilig genossen habt. Wenn ihr damit fertig seid – hackt meinetwegen auf den anderen herum. „Andere“ ändern sich selten – ihr selbst aber könnt es.

(1) Ausführlich nachzulesen bei "Psychology Today
Bild: Künstlerentwurf im Besitz von Liebesverlag.de.
Hinweis: Der Duden lässt die Bezeichnung "Dominas" als Plural von "Domina" neuerdings zu. Die Bezeichnung "Dominae" entfällt damit.