Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Über die Emanzipation hinausgehen - zu einem neuen Selbstverständnis

Die Emanzipation der Frauen verlief in vielen Schritten. Manche von ihnen waren kaum erkennbar, aber wirkungsvoll. Andere waren spektakulär, blieben aber letztlich wirkungslos. Der wirkliche Durchbruch gelang im Grunde nicht durch die heißen und kontroversen Diskussionen, die von den Galionsfiguren der Szene geführt wurden. Die Emanzipation gelang vielmehr, weil die Botschaften dahinter verstanden wurden. Besser Ausbildung bedeutet mehr berufliche Möglichkeiten. Und dies führt wieder zu mehr Einkommen und zu größerer Unabhängigkeit. In der Langform liest sich das so:

1. Frauen konzentrierten sich auf solide Ausbildungsberufe oder nahmen ein Studium auf.
2. Diese Möglichkeiten führten zur wirtschaftlichen und sozialen Unabhängigkeit.
3. Mit der besseren Ausbildung änderte sich auch das Selbstbewusstsein und in der Folge das Ansehen einzelner Frauen, was schließlich auf die übrigen Frauen „übersprang“.


Von der Küchensicht zum neuen Selbstverständnis

Das alles geschah innerhalb kurzer Zeit. Niemanden sollte sich wundern, dass neben dem „neuen“ Frauenbild auch noch andere „Bilder“ oder „Rollen“ existierten. Schauen wir einmal auf die Kultur aus der „Küchensicht“:

Traditionelle Frauen sollten für Kinder, Kirche und Küche zuständig sein. Heute würde man sagen, dass es sich um die Familie, die häusliche Kultur, die Ernährung und die Verwendung der finanziellen Mittel ging.

Der Beruf, insbesondere die anspruchsvolle Vollzeittätigkeit, schuf neue Schwerpunkte für Frauen, die heiraten wollten oder schon verheiratet waren. Wer noch ledig war, musste sich neu orientieren. Wohin sollte der Weg gehen? Karriere? Familie? Beides?

Ein anderes Phänomen kam dazu: Jede Kultur reagierte etwas unterschiedlich auf die Emanzipation. Das sollet niemanden wundern, solange es die Männer betraf. Aber auch die Frauen selbst hatten ja eine feminine soziale Prägung, die mit dem Rollenbild der emanzipierten Frau kollidierte – und es war eben nicht einheitlich von Schweden bis Portugal oder Irland bis Polen.

Emanzipation ist etwas Individuelles

Individuelle Wünsche kommen stets dazu. Es ist fahrlässig, von „den Frauen“ oder „den Männern“ zu sprechen. Selbstverwirklichung hat nur bedingt etwas mit gesellschaftlichen Strömungen zu tun, sie ist auch ein Ergebnis des freien Willens.

Schließlich ist da noch die Natur. Sie wirkt nach wie vor auf uns Menschen ein, und wer sich völlig von ihr abzusetzen versucht, gerät in ständige Konflikte – das ist unabhängig vom Geschlecht.

Alles zusammengenommen, erfordert persönliche Anstrengungen. Das alte kulturelle Rollenbild, das nur langsam verlischt, konkurriert mit dem Neuen, das oft noch etwas willkürlich wirkt. Das Geistige, das Soziale, das Emotionale und der Grundtenor, den die Natur vorgibt, müssen mit den eigenen Wünschen abgemixt werden. Von Partnerschaften ganz zu schweigen.

Dies zu erreichen, ist einen Versuch wert. Es kostet Mut und Einsicht, bringt aber letztlich etwas ein.

Und die Männer? Darüber lest ihr hier mehr - was Männer wirklich tun können.

Das innere Verlangen nach sonderbaren Lüsten

Was willst du wirklich, Fremder?
„Was willst du wirklich von mir?“ Ich weiß nicht, ob ihr diese brennende Frage aus fordernden Augen schon einmal gehört habt. Und nein, ich meine nicht im Jugendalter, wo es schon mal vorkam, dass eine junge Frau so etwas fragte.

Ich meine den Moment, in dem wir uns entscheiden können. Nämlich zwischen dem, was wir wirklich wollen und dem, was die meisten Partner(innen) bisher an dieser Stelle hören wollten.

Wir sind in diesem Moment in der Zwickmühle: Sollen wir wirklich unser inneres Verlangen, unsere geheimen Lüste, vielleicht gar unsere Begierden offenbaren? Oder sollen wir der Spur dessen folgen, was „üblich“ ist?

Der Konflikt, zu den eigenen Lüsten zu stehen oder sich anzupassen

Der Konflikt ist nahezu jedem bekannt. Wir möchten etwas, aber wir schämen uns, dies offen zu bekennen. Das kann vieles sein: vom leidenschaftlichen Wunsch, einen Cunnilingus zu geben, über die Idee, feminisiert zu werden bis hin zum Empfang von analen Lüsten. Und dabei habe ich diese wunderbar ordinären Rollenspiele noch gar nicht erwähnt, bei denen es um lustvolle Unterwerfungen geht.

Das Dilemma: Wir wissen nicht, ob sich unsere Partner(innen) heimlich das Gleiche erträumen. Wir fürchten hingegen, dass sie uns verachten oder gar fliehen, wenn wir es aussprechen.

Hinzu kommt oft die Furcht, in eine Situation „hineingezogen zu werden“, die wir nicht beherrschen können. Männer haben stets Angst davor, als „Weichlinge“ bezeichnet zu werden, aber noch mehr fürchten sie sich, in die Kategorien „Fetischist“ oder „Bi“ zu fallen.

Risiken eingehen - was kann passieren?

All das hat etwas mit dem „Risiko“ zu tun. Wer ein Risiko eingeht, spielt mit Gewinn und Verlust. Die Hürde, über den „eigenen Schatten zu springen“ ist dabei für jeden anders.

Diese „innere Hürde“ hat jeder von uns. Wer sie überwunden hat, kann ein wundervolles Abenteuer erlebt haben oder das totale Fiasko. Unabhängig davon kann ihn oder sie die Scham einholen oder die Reue überfallen. Jede Hürde, wie wir überspringen, „macht etwas mit uns“.

Wenn die Ängste ins Spiel kommen

Im „ganz gewöhnlichen Leben“ würden wir sagen: Wir lernen an Erfolg und Misserfolg – das ist ganz natürlich und tut uns gut. Aber sobald die Sexualität betroffen ist, durchläuft viele Menschen ein merkwürdiges „zittern“. „Was werde ich nachher von mir denken“? „Was meine Partner/meine Partnerin?“ Und sogar noch: „Was werden Verwandte oder Freunde von mir denken?“ (Als Beispiel wird oft die Mutter oder die Tochter genannt).

Und du, was ist mit DIR?

Jede und jeder hat eigene Hürden. Es liegt an euch selbst, sie zu überwinden oder gar abzubauen, wenn ihr mutig genug seid. Und ihr dürft euch durchaus fragen, warum ihr sie überhaupt aufgebaut habt. Und wenn ihr gut findet, sie zu behalten, dann ist es auch in Ordnung, solange ihr damit glücklich werdet.

In jedem Fall aber ist dies gut zu wissen: Das innere Verlangen und die äußere Haltung stimmen nicht immer überein. Und darüber kann man reden.

Mach jetzt deine Pläne für den Neustart

Zeit für neue Erfahrungen ...
Nein, die Pandemie ist noch nicht vorbei. Aber wenn ihr Verschwinden deutlicher wird, ist es zu spät, Pläne zu machen.

Also beginne jetzt. Vielleicht hast du in der Pandemie gelernt, dich auf „das Wesentliche“ zu konzentrieren. Nun kannst du bald wieder hinausgehen und „das Wesentliche“ verwirklichen.

Weißt du schon, was „das Wesentliche“ für dich ist? Ist es Glück? Freude? Bewegung? Lust?

Mach einen Plan - JETZT

Wenn du es nicht weißt, dann beginne damit, dir eine Art „Masterplan“auszudenken. Es gibt durchaus Aktivitäten, die keine oder nur sehr wenige Kontakte mit anderen Menschen erfordern. Je weiter die Pandemie vergeht, umso mehr kannst du deine Aktivitäten auf „das Menschliche“ erweitern, zum Beispiel auf Kuschel- oder Sexbeziehungen.

Über 30? Zeit für eine Beziehung!

Falls du über 30 bist: Versuche, eine Beziehung zu beginnen. Mir fällt so oft auf, dass manche Frauen ein Drama daraus machen, wenn eine Beziehung misslingt. Es ist ein „Drama“ - es ist eine Erfahrung. Die meisten von uns haben solche Dramen als Jugendliche erlebt. Das gehört „irgendwie dazu“. Falls du diese Erfahrungen versäumt hast, kannst du sie nicht dadurch verhindern, dass du „überstreng“ mit deinen möglichen Partnerinnen oder Partnern bist. Versuch, die Dinge locker anzugehen und wirf deinen emotionalen Ballast ab.

Mal ehrlich, ihr da draußen: Was kann euch denn schlimmstenfalls passieren? Ein leichter Seelenschmerz? Eine erwachsene Person, so denke ich, sollte darauf vorbereitet sein, dass es passieren könnte.