Der Tausch von Lust gegen materielle Vorteile
Sätze wie: „Er hat von mir verlangt, dass ich (folgt eine sexuelle Handlung) an ihm vollziehe, und dann habe ich … (so oder anders reagiert) … hören wir häufig. Zumeist werden sie benutzt, um festzustellen, dass Männer ganz generell nichts als schwanzgesteuert sind, und das Wort „verlangt“ deutet noch darauf hin, dass dabei Druck ausgeübt wurde. Vorab: Hier wird nicht bestritten, dass so etwas vorkommt.
Gibt es auch Angebote von Frauen?
Die gegenteiligen Sätze sind weniger bekannt. Sie würden sich so lesen: „Ich haben ihm angeboten, (hier meist eine komplette sexuelle Handlung) an ihm zu vollziehen, wenn er …)“. Teilweise wird geleugnet, dass es diese Vorgänge gibt. Allerdings folgte bei den Fällen, die mir „unter der Hand“ anvertraut wurden, noch ein Nachsatz: „Was empörst du dich, das ist doch wirklich keine große Sache.“
Geht es wirklich nur darum, wer die Macht hat?
Feministinnen werden sagen: Ja, das gibt es, aber das spiegelt eben nur die üblichen Machtverhältnisse wider: die ganze Chose liegt dann nur deswegen schief, weil die Männer die Macht haben, Aufträge zu vergeben, Hindernisse aus dem Weg zu räumen oder Beförderungen zu ermöglichen. Da hilft auch der Hinweis nicht, dass immer mehr Frauen auf der „mittleren Ebene“ in Führungspositionen gelangen.
Ethisch bedenklich – und wie steht es mit der Praxis?
Jemandem eine sexuelle Gunst zu versprechen um damit persönliche Ziele zu erreichen, mag ethisch höchst bedenklich sein, kommt aber im realen Leben vor. Es ist eine Art Geschäft, für das es nicht einmal einen Namen gibt. Zwar gibt es gelegentlich Hinweise darauf, dass „ehrbare Damen von Kupplerinnen verführt wurden“, um gewisse „Geschäfte“ einzugehen, aber es ist ebenso sicher, dass die dabei fließenden Geldbeträge recht hoch sein mussten, wenn die Dame wirklich „ehrbar“ war. In alten Zeiten sagte man dazu oft verniedlichend „das Nadelgeld aufbessern“.
Das Janusgesicht – Sex im Tausch ist böse, aber ... …
Die Gesellschaftsordnung ächtet grundsätzlich den Handel mit Emotionen, Sinnlichkeit und vor allem mit sexuellen Handlungen. Im Grunde macht sie keinen Unterschied, wer sie vermittelt, anbietet oder konsumiert. Doch zugleich zeigt dieselbe Gesellschaftsordnung ihr Janusgesicht: Alles, was nicht offenkundig wird, was sich geschickt verdecken lässt oder unter anderen Namen angeboten und konsumiert wird, darf belächelt werden. Wird aber ein sexuell motivierter Tauschhandel offenkundig, dann wird er gebrandmarkt und das Volk schreit, er sei unethisch, ungehörig oder gar menschenfeindlich.
Ob das so sein muss? Wer wirft den ersten Stein? Und wer trägt die Konsequenzen, wenn dieser Stein trifft? Die Steinwerfer? Ich denke, sie auf keinen Fall.
Bild: Nach einer historischen Darstellung, die uns nur als SW-Scan vorlag. Nachkoloriert in Farben, die dem Original ähnlich sind.
Gibt es auch Angebote von Frauen?
Die gegenteiligen Sätze sind weniger bekannt. Sie würden sich so lesen: „Ich haben ihm angeboten, (hier meist eine komplette sexuelle Handlung) an ihm zu vollziehen, wenn er …)“. Teilweise wird geleugnet, dass es diese Vorgänge gibt. Allerdings folgte bei den Fällen, die mir „unter der Hand“ anvertraut wurden, noch ein Nachsatz: „Was empörst du dich, das ist doch wirklich keine große Sache.“
Geht es wirklich nur darum, wer die Macht hat?
Feministinnen werden sagen: Ja, das gibt es, aber das spiegelt eben nur die üblichen Machtverhältnisse wider: die ganze Chose liegt dann nur deswegen schief, weil die Männer die Macht haben, Aufträge zu vergeben, Hindernisse aus dem Weg zu räumen oder Beförderungen zu ermöglichen. Da hilft auch der Hinweis nicht, dass immer mehr Frauen auf der „mittleren Ebene“ in Führungspositionen gelangen.
Ethisch bedenklich – und wie steht es mit der Praxis?
Jemandem eine sexuelle Gunst zu versprechen um damit persönliche Ziele zu erreichen, mag ethisch höchst bedenklich sein, kommt aber im realen Leben vor. Es ist eine Art Geschäft, für das es nicht einmal einen Namen gibt. Zwar gibt es gelegentlich Hinweise darauf, dass „ehrbare Damen von Kupplerinnen verführt wurden“, um gewisse „Geschäfte“ einzugehen, aber es ist ebenso sicher, dass die dabei fließenden Geldbeträge recht hoch sein mussten, wenn die Dame wirklich „ehrbar“ war. In alten Zeiten sagte man dazu oft verniedlichend „das Nadelgeld aufbessern“.
Das Janusgesicht – Sex im Tausch ist böse, aber ... …
Die Gesellschaftsordnung ächtet grundsätzlich den Handel mit Emotionen, Sinnlichkeit und vor allem mit sexuellen Handlungen. Im Grunde macht sie keinen Unterschied, wer sie vermittelt, anbietet oder konsumiert. Doch zugleich zeigt dieselbe Gesellschaftsordnung ihr Janusgesicht: Alles, was nicht offenkundig wird, was sich geschickt verdecken lässt oder unter anderen Namen angeboten und konsumiert wird, darf belächelt werden. Wird aber ein sexuell motivierter Tauschhandel offenkundig, dann wird er gebrandmarkt und das Volk schreit, er sei unethisch, ungehörig oder gar menschenfeindlich.
Ob das so sein muss? Wer wirft den ersten Stein? Und wer trägt die Konsequenzen, wenn dieser Stein trifft? Die Steinwerfer? Ich denke, sie auf keinen Fall.
Bild: Nach einer historischen Darstellung, die uns nur als SW-Scan vorlag. Nachkoloriert in Farben, die dem Original ähnlich sind.