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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Der Bluff mit der Augenhöhe

Dieser Tage hat mich wieder mal die WELT (1) genervt. Großspurig wird in mehreren Überschriften behauptet, es sei nötig, auf „Augenhöhe zu daten“.

Das Eigenartige daran ist immer: Das geht einem ja runter wie Öl, oder?

Und warum? Weil es im Grunde genommen populistisch ist, trotz der stets bereitstehenden sogenannten „Experten“.

Augenhöhe ist ein populistischer Bluff

Natürlich geht es den Journalisten und/oder „Experten“ gar nicht um „die Augenhöhe“. Sie verwenden einfach einen Begriff aus dem Schluderwortschatz.

Die Worterklärung für „Augenhöhe“ zeigt den Bluff auf: Das Wort bezeichnet sinnbildlich das Verhandeln in gleichem Rang. Im konservativen Geschäftsleben verhandelt der Inhaber mit dem Inhaber, der Prokurist mit dem Prokuristen, und der Sachbearbeiter mit dem Sachbearbeiter. Es entspricht nicht ganz der Realitäten, aber das macht in diesem Fall nichts. In der Realität sind es die Kenntnisse und Entscheidungsvollmachten, die beide „auf Augenhöhe“ verhandeln lässt.

Nachdem dies gesagt ist, was bleibt für unsere angehenden Paare?

Augenhöhe, Niveau und ähnliche Worte ohne Bezug zu Paaren

Ist es der soziale Stand, der Grad der Bildung, das ethnische Umfeld? Oder die Schönheit, das Einkommen und der Besitz? Sind es gar die berühmten „Persönlichkeitsmerkmale“, über die „gematcht“ wird? Oder Hobbys, Sport und Musikgeschmack?

Schon die Fragen zeigen, dass „Augenhöhe“ einen ähnlichen Stellenwert hat wie das früher gebräuchliche Wort „Niveau“. Das bezeichnet nicht nur den Wasserstand, sondern eben auch die Bildung und den sozialen Stand. Und damals (ich denke mal, vor 50, 60 Jahren) sagte die damalige Bundesrepublikanerin: „Ich treffe mich doch nicht mit jemandem unter meinem Niveau.“ Gemeint haben die Damen jener Zeit meist ihren Marktwert. Das war damals noch üblich, und er bestand meist darin „aus gutem Hause“ zu sein oder alternativ über eine ungewöhnlich hohe physische Attraktivität zu verfügen. (2)

Was hat sich also geändert? Dass wir jetzt „Augenhöhe“ sagen, was früher „Niveau“ hieß? Oder dass es jetzt eine weitaus größere Anzahl gebildeter und beruflicher erfolgreicher Frauen gibt?

Das alles mag richtig sein. Aber sich auf „Augenhöhe“ zu treffen ist dennoch etwas völlig anderes als eine Liebesbeziehung, Partnerschaft oder Ehe einzugehen.

(1) In mehreren Artikeln verwendet, unter anderem im "ICONIST". Die Liebeszeitung verlinkt keine Artikel, die Werbung für Presserzeugnisse enthalten, ohne ausreichende Informationen zu veröffentlichen
(2) Für Männer galten andere Regeln - aber das soll hier nicht vertieft werden.

Das „Niveau“ und die Dummheit der Frauen

Wer sein "Niveau" überschätzt, geht bald unter

Nehmen wir an, es gäbe bei Menschen ein „Niveau“, das von allen akzeptiert würde. Ich sage vorsichtshalber gleich, dass dies nicht der Fall ist – aber von der Küchenhilfe bis zur Doktorandin sind eben nahezu alle Frauen davon überzeugt.

Der erste Fall: Niveau als Richtschnur - alles ganz gewöhnlich

Wäre dies so, das heißt, gäbe es ein Niveau, so betrüge das durchschnittliche Niveau des Menschen exakt 50 Prozent. Nehmen wir an, Sie würden erwarten oder hoffen, dass das Niveau Ihres Partners von null bis zwanzig Prozent höher sein sollte, so würden also alle Menschen mit einem Niveau von 50 bis 70 Prozent infrage kommen. Nun brauchen wir noch eine Hüllkurve, und da nehmen wir mal eine übliche Hüllkurve, wie die des Intelligenzquotienten. Sie werden erkennen: „Oben wird es etwas dünner“, aber da Sie einen Bereich von 10 – 20 Prozent „nach oben“ ausgewählt haben gewinnen Sie dennoch an Kandidaten. Rein vom „Niveau“ her gesehen kommen sie dabei auf etwas 30 - 40 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, einen Partner aus dem „Durchschnitt“ zu fischen, ist allerdings größer, weil sie zum Durschnitt mehr Kontakte haben als zu den (angeblichen) Eliten.

Der zweite Fall: Wissen, wer man ist, aber hoch hinaus wollen

Nehmen wir wieder an, Sie seien Durchschnitt, wie die meisten. Sie wissen das, wollen aber „nach oben“, also dort, wo die „Eliten“ angesiedelt sind. Dann haben Sie zwei Probleme: Erstens wird die „Luft“ dort deutlich dünner. Das heißt, Ihre Chancen sinken dadurch: Von 100 Menschen kommen dann weniger als fünf bis etwa fünfzehn infrage. Und zweitens müssen Sie erst einmal einen Balzplatz finden, auf dem sich die Eliten tummeln. Das kann gelingen, setzt aber ein strategisches Konzept voraus, bei dem "Liebe" nicht die erste Priorität hat. Drittens ist etwas „Mimikry“ ist dabei von großem Nutzen. Sie werden erkennen, dass manche Männer innerhalb der Eliten von Frauen fasziniert sind, die klug und humorvoll plaudern können. Sie benötigen dazu keine akademische Bildung.

Der dritte Fall: Das eigene Niveau zu hoch ansetzen – sicheres Versagen

Nehmen wir diesmal an, Sie wissen nicht einmal, ob Sie Durchschnitt sind, weil Sie sich nicht wirklich einschätzen können. Denn der Durchschnitt zeichnet sich durch das aus, was Menschen üblicherweise tun, haben und darstellen: mittleres Einkommen, mittleres Aussehen, mittlere Bildung, mittlere soziale und erotische Fähigkeiten. Normalerweise ordnen Menschen ihr „Niveau“ um mindestens 10 Prozent zu hoch ein – nehmen wir also einmal an, Sie würden sich selbst um 10 – 20 Prozent überschätzen. Dann tritt Folgendes ein:

1. Sie übersehen wirklich passende Partner, weil Sie glauben, diese lägen „unter Ihrem Niveau“.
2. Die verbleibenden potenziellen Partner, die Sie als „ihr Niveau“ bezeichnen, sind sehr rar – und sehr viele Frauen konkurrieren um sie.
3. Männer, die sich dennoch mit Ihnen treffen, erkennen in der Regel sofort, dass Sie sich (und ihnen) etwas vormachen. Je nach Charakter der Männer geben sie Ihnen eine höfliche Absage oder vögeln Sie und lassen dann nichts mehr von sich hören.

Einschätzung und Rat

Ich kann mich des Eindrucks kaum noch erwehren, dass es immer weniger Frauen gibt, die sich selbst richtig einschätzen können. Wie mir scheint, fallen deshalb immer mehr partnersuchende Frauen auf die dritte Methode herein, die früher oder später zum Fiasko führt.

Zudem muss ich erwähnen, wie leichtfertig das Wort „Niveau“ gebraucht wird, denn jeder Mensch hat seine Stufen, auf denen er große Kompetenzen entwickelt und solche, auf denen sein „Niveau“ eher schwach ist. Wenn Sie einen Partner suchen, müssen Sie also stets darauf schauen, welches „Niveau“ für Sie wichtig ist.

Der beste Tipp zum Thema "Niveau"

Noch ein Tipp: Entweder, Sie passen sich mindestens oberflächlich dem „Niveau“ an, dass sie suchen (Mimikry) oder sie begeben sich auf das „Niveau“, auf dem sie sich auskennen und greifen nicht nach den Trauben, die für Sie zu hoch hängen.