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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Woche – Pubertät, Liebesordnung und Demütigung

Der Begriff „Heiratsmaterial“ lief mir neulich wieder über den Weg. Häufig sind es Männer, die bestimmte Frauen als „Heiratsmaterial“ ausschließen. Der Begriff an sich ist schon ziemlich anrüchig - aber was dahintersteht, ist ebenso fragwürdig. Es bedeutet ja, die Frau oder den Mann nicht als Person zu sehen, sondern ausschließlich danach, ob sie/er sich nach dem eigenen Dafürhalten „zum Heiraten eignet“. Ich kann in diesem Zusammenhang nur noch einmal betonen: Begegnungen sind nichts als Begegnungen – sie müssen nicht zwangsläufig „zu etwas“ führen. Nicht vors Standesamt und nicht ins Lotterbett.

Niemand ist ein „Datingexperte“

Übrigens: Für das sogenannte „Dating“ gibt es keine „echten“ Experten – jeder, der sich so nennt, kann behaupten, was er will, mag es sinnlos oder sinnvoll sein. Ich habe mir erlaubt, dies für euch zu vertiefen.

Warum wir nicht zu einer „Liebesordnung“ finden

Die Probleme, die zwischen Frauen und Männern ohnehin auftreten, werden von zahllosen Medien weiterhin geschürt. Die Frage, wie „wir“ sein sollen, scheint unheimlich interessant zu sein. Allerdings ist wesentlich wichtiger, zu wissen, wie „wir“ sind. Und wie „wir“ leben wollen. Dazu fehlt auch noch eine Art „Ordnung“ im Gewirr der Auffassungen. Wer glaubt, die „neue Liebesordnung“ sei bereits realistisch, der irrt. Sie gleicht eher einer Wundertüte: Wer weiß schon, was als Nächstes herausgezogen wird? Und dazu kommt noch die Einstellung, immer mehr zu fordern und immer weniger einzubringen.

Die Pubertät ist nicht „an allem Schuld“

Kommen wir mal zu schwierigeren Themen. Wir sind so geworden, wie wir sind, weil … ja, warum eigentlich? Viele Autorinnen und Autoren glauben, dass Ereignisse in der Kindheit, die Vorpubertät oder gar die Pubertät dafür verantwortlich wären, dass…. Bei einer Minderheit mag das zutreffen, und sie sind wirklich und ehrlich zu bedauern. Aber die meisten von uns haben sich so „durchgewurstelt“ in der Pubertät. Was wir da taten, dachten und empfanden, sieht aufgeschrieben wirklich nicht toll aus, oder? Und dies sollte jeder akzeptieren können: Unser gesamtes Liebes- oder Sexualverhalten aus der Pubertät heraus erklären zu wollen, ist aussichtslos.

Heiße Kartoffel - erotische Demütigungen

Die heiße Kartoffel der Woche ist zweifellos unsere Einlassung über Demütigung. Ursprünglich planten wir eine detailliertere Version – aber die hätte möglicherweise einzelne Leser(innen) abgeschreckt. Wir hoffen, mit der neuen Version viele von euch „mitgenommen“ zu haben. Wenn ihr mehr wissen wollt, können wir gerne auf Details eingehen.

Die tolldreiste Forderung, andere müssten sich verändern

Dieser Tage wurde ich außerdem damit konfrontiert, dass sich „die Männer“ zugunsten der Frauen ändern müssen. Und zum Ende der Woche hieß es, die Mehrheiten sollten sich gefälligst zugunsten der Minderheiten ändern.

Es ist doch höchst merkwürdig, dass sich stets „die anderen“ ändern müssen, damit das eigene Leben komfortabler wird. Und ich will klar ansagen: Das fördert den inneren Zusammenhalt unserer Gesellschaft nicht, sondern vergiftet sie.

Und ein wundervolles Wochenende ...

Bei alldem – ich bleibe optimistisch, und das würde ich euch jedem von euch raten. Und insoweit erst einmal ein schönes Wochenende für euch alle. Falls ihr mal Zeit habt: Kritik ist willkommen, solange sie sachlich formuliert wird.

Aussagen über die Pubertät werden bei Erwachsenen meist "nachgeschoben"

Auf der Suche nach der Identität
Wann immer jemand über Irritationen des Sexuallebens schreibt, wird gerne die Pubertät erwähnt. Denn während dieser Zeit wird das Gehirn sozusagen „umprogrammiert“. In den Worten der Wissenschaft liest sich das so:

Vereinfacht gesagt, mistet das Gehirn in den neuronalen Verbindungen aus, kappt also nicht mehr nötige Netze, verbindet neue und stärkt bestehende, zu behaltende Strukturen.

Das kling kompliziert. Und doch sprechen wir von einem natürlichen Prozess. Pubertät ist ein Ereignis, dass uns die Natur mitgegeben hat – ob nun „geschenkt“ oder „zugemutet“.

Gefühle wallen auf - einordnen lassen sie sich vorerst nicht

Wissen muss man nur eines: Gefühle wallen schnell auf. Und die Möglichkeit, sie intellektuell einzuordnen oder gar zu verwalten oder zu steuern, muss erst wachsen. Oder mal wieder mit einer zuverlässigen Wissenschaft erklärt:

Das Ungleichgewicht in der Gehirnentwicklung bedingt somit das Verhalten in der Pubertät. Dieses ist aufgrund der stattfindenden „Umbaumaßnahmen“ mehr von Gefühlen und Impulsen geleitet als von Vernunft und Argumenten.

Bei alldem bleibt allerdings völlig unklar, welche Faktoren oder Erlebnisse das Sexualverhalten nachhaltig beeinflussen. Selbst in eher ausführlichen Berichten von modernen Psychiatern, Psychologen und Gehirnforschern wird nicht wirklich klar, welche Handlungen oder Erlebnisse „gewöhnlicher Art“ das Sexualleben beeinflussen.

Traditionelles Denken - hier die Ursache, dort die Wirkung

Ganz anders bei jenen, die traditionell denken: Sie setzen bei Freud an und lesen vielleicht noch bei Krafft-Ebing nach. Sie wolle wissen, dass einzelne Ereignisse in „der Kindheit“ oder „in der Pubertät“ dazu geführt haben, sich „abweichend“ zu orientieren. Besonders gerne wird die „Vorpubertät“ erwähnt – allerdings zumeist aus der Sicht anderer Verhaltensauffälligkeiten. Doch welche Ereignisse sind es? Und warum entwickeln einige Frauen und Männer aus identischen Erlebnissen recht bald „Abweichungen im Sexualverhalten“, andere jedoch nie? Und wie erklärt sich, dass manche Damen und Herren sich erst gegen 40 oder 50 entschließen, solche Bedürfnisse zu offenbaren?

In Wahrheit stochern die Erklärer im Nebel

Ganz offensichtlich ist es ein „Stochern im Nebel“, was uns da präsentiert wird. Entstanden sind solche Erklärungen vermutlich aus der Auffassung, dass es für jede sexuelle Abweichung eine spezifische Ursache geben muss. Wer dies sagt, ahnt wenig von den komplizieren Strukturen, die vom Fühlen zum Denken und wieder zurück stattfinden.

Vielleicht habt ihr kürzlich Romane gelesen, in denen angebliche „Erfahrungen“ aus der Vorpubertät geschildert wurden, die dann zu sexuellen Abweichungen im Erwachsenenalter führten. Als Beispiele werden oft Masochismus, Schmerzlust, „Cuckolding“ oder Feminisierung (alles überwiegend bei Männern) genannt.

Es ist verdammt schwierig, Gefühle zu ergründen, rationell zu bearbeiten, niederzuschreiben und umzuwandeln. Und die „Vorpubertät“ ist nun wirklich nicht die Zeit, in der wir Gefühle genau beschreiben oder gar dokumentieren konnten. Was bleibt, ist dies: Argumente für das sexuelle Verhalten im Erwachsenenalter werden gerne „nachgeschoben“. Und die Pubertät wird genutzt, um die Verantwortung dafür abzuschieben.

Nehmen wir die Pubertät als das, was sie war: Eine Zeit des Wandels, mit neuen Erfahrungen, die auf jeden von uns anders gewirkt haben, auch wenn sie biologisch ähnlich waren.

Zitate aus: ClickDoc. ausführlicher in "Die ZEIT"
Bild: Teil der Skulptur von Jane Alexander. Aus der Ausstellung "Südafrikanische Skulpturen 2002", Johannesburg, Republik Südafrika.

Sinnlose Psychotherapie-Vermutungen und die „Shades of Grey“

Folge eines Psycho-Schadens während der Pubertät oder lustvolle Handlung?


(Manche …) Menschen jonglieren mit mit psychoanalytischen Begriffen und psychotherapeutischen Ideen, um um sich ihr Leben und das Leben anderer zu erklären.

Was die Diplom-Psychologin Ursula Nuber 1999 schieb, fand kaum Beachtung. Der Grund liegt, jedenfalls mehr oder weniger, darin, dass die Mittel- und Oberschicht der Gesellschaft heimlich mit der Psychotherapie verbündet hat. Wer gebildet sein will, muss eben auch etwas von dieser geheimnisvollen Wissenschaft „verstehen“, die Sigmund Freud einst begründete. Das Paradoxon daran ist: Wer nichts vom Menschen und seinen Lüsten versteht, aber psychologische Kenntnisse hat, ist angesehner als jemand, dem nichts Menschliches fremd ist, und der es die menschlichen Lüste auch ohne Psychologie erklären kann.

Psycho-Jongleure ohne Bodenhaftung

Und so jonglieren sie eben alle ein bisschen mit der Psychologie herum – Laien wie studierte Therapeuten. Sie erklären uns, wie die Dinge sind, um sie dann wieder zu verwerfen und schließlich neu zu zu erklären – und jedes Mal sollen wir glauben, dass der Liebe Gott persönlich ihnen zu einer neuen Erkenntnis verholfen hat.

Pubertät ist natürlich –und manches geht dabei schief

Das ist in höchstem Maße unredlich. Sicher hat das Leben, das ein Erwachsener führt, eine Geschichte. Es mag sein, dass er in seiner Kindheit, wahrscheinlicher aber in der Pubertät, einige Erlebnisse hatte, die ihn verstört haben. In Extermfällen mag er davon auch geschädigt worden sein, und in einigen wenigen Fällen waren die Selbstheilungskräfte der Psyche nicht in der Lage, diese Schäden wieder zu korrigieren. Doch üblicherweise ist das nicht so: Wir entwickeln uns zu dem Erwachsenen, der den Impulsen (positiven wie negativen) folgt, die er im Laufe seines Lebens aufgenommen hat. Wir sind also, was wir sind – und das ist gut so, solange wie uns selbst damit „annehmen“ können.

Die unredliche Annahme, „geschädigt“ worden zu sein

In einem gewissen Maße handeln auch Menschen unredlich, die ihre Vergangenheit für alles Negative verantwortlich machen, was ihnen im Erwachsenenalter widerfährt. Indessen lässt sich die Vergangenheit nicht ändern: Sie war, wie sie war. Was wirklich zählt, ist die Gegenwart. Wer sich heute nicht aufrafft, morgen ein positiveres, sinnreicheres Leben zu führen, der verspielt jeden Tag seien Zukunft. Ich verkenne keinesfalls, dass es Menschen gibt, die schwer geschädigt wurden und deren Selbstheilungskräfte sich nicht aktivieren ließen. Sie benötigen Hilfe – und für sie ist die Psychotherapie da.

Selbstbetrug ist keine Lösung

Der größte Teil jener, die sich selbst als „geschädigt“ bezeichnen und deshalb keine Verantwortung für sich selbst übernehmen wollen, betrügt sich selbst. Ich schreibe dies, weil es nicht sinnvoll ist, sich selbst zu betrügen, und weil dabei Lebensqualität verloren geht. Die an die Adresse jener, die mir sagen wollen: „Der hat gut Reden.“

Herr Grey lässt eben gerne sein Zuckerpüppchen tanzen

Was das alles mit den Protagonisten aus den „Shades of Grey“ zu tun hat? Zum Beispiel dass der eine, Mr. Grey, eine Neigung hat, die nicht erklärt werden muss: Er lässt gerne ein Püppchen zur Peitsche tanzen. Klar kann man daraus eine Story machen, muss man aber nicht. Und die Psychologie? Ach, das ist das arme Kind doch einem pubertären Traum zum Opfer gefallen. Das „arme Kind“? Nein – Mr. Grey will genau das: Eine Zuckerpuppe finden, die er mit Geld und Macht beherrschen kann, möglichst jemanden aus dem Volk, der noch etwas naiv ist. Er könnte sich auch eine Serva mieten, aber das ist nicht reizvoll für ihn. Er weiß, was er will und was er tut – und das ist genau sein Weg, zu handeln.

Was wäre Fräulein Steele ohne das kaschierende Wort „Liebe“?

Gehen wir mal zu Fräulein Steele über. Sie ist zwar begrenzt naiv, aber durch Geld und Macht verführbar. Also wird sie das „Sugar Baby“ von Mr. Grey, lässt sich vögeln und schlagen und im Gegenzug reich beschenken. Nicht viele Aschenbrödel dieser Erde haben außerhalb der Roman-Märchen eine solche Chance. Ja, die Protagonistin erniedrigt sich nicht einmal besonders dafür – ich bin überzeugt, viele Teilnehmer an Dokusoaps und Talentshows werden heftiger erniedrigt als Fräulein Steele. Sie mag schwach sein – aber kein bisschen geschädigt, ja nicht einmal „wirklich“ masochistisch. Warum tut diese Frau, was sie tut? Weil sie mehr Vorteile als Nachteile darin sieht, warum sonst? Aus der Sicht der Leserin der „Shades of Grey“ mag das ander aussehen, weil die Autorin ein bisschen mit dem Wort „Liebe“ herumgaukelt. Mit Liebe lässt sich alles erklären. Fragen Sie doch bitte mal eine Frau, die sich exklusiv von der Gunst eines Mannes ernährt. Sie wird Ihnen nicht sagen, dass sie eine besonders raffinierte Qualitätshure ist – sie wird vielmehr behaupten, dass sie ihn eben liebt – mehr als seine Ehefrau.

Jeder lebe sein Leben, wie er mag

Für die meisten von uns gelten all diese Gaukeleien nicht. Aber auch wir folgen nicht irgendwelchen geheimnisvollen tiefenpsychologischen Impulsen, sondern unserer Natur, die sich eben in unterschiedlichen Persönlichkeiten ausdrückt. Das Einzige, was wir tun müssen, ist eben diese Persönlichkeit zu akzeptieren.

Eine etwas andere, gleichwohl auch interessante Sichtweise können Sie im „Guardian“ lesen.

Bild: Nach B. Montorgueil, unterere Teil entfernt. Zitat aus: "Der Mythos vom frühen Trauma", Frankfurt 1999

Pubertät - hilflose, geschwätzige Wissenschaft

Von der Pubertät überfordert? Und nun?


Die WELT trug heute besonders drastisch zur Sensationsberichterstattung bei – sie titelte „Alarmierend frühe Geschlechtsreife bei Mädchen“. Nicht einmal das Springer-Boulevardblatt BILD konnte da mithalten – sein Titel lautete „Studie: Junge Mädchen immer früher geschlechtsreif!“. Übrigens war die Grundlage aller Artikel ein Bericht der Daily Mail.

Der frühere Eintritt der Geschlechtsreife ist eine Tatsache, und möglicherweise müssen wir uns alle darauf vorbereiten – vor allem in Elternhaus und Schule. Das „Alarmierende“ daran kann zunächst gar nicht festgestellt werden – die Pubertät ist ein natürlicher Prozess, der ziemlich viel Anforderungen an die Person stellt, aber nichts „Alarmierendes“ an sich hat.

Bleiben wir mal auf dem Teppich - erstens: Die Mädchen waren ungefähr 10 Jahre alt, nämlich neun Jahre und zehn Monate. Dass diese Zeit in die Grundschulzeit fällt, wird schon heute im Unterricht genügend gewürdigt. Zweitens: Panikreaktionen aller Art sind sinnlos, weil sich weder Natur noch Zivilisation zurückdrehen lassen. Wenn Forscher uns jetzt etwas zu sagen haben, dann sollen sie bitte sagen, wie man Mädchen (übrigens auch Jungen) besser auf die frühe Pubertät vorbereiten kann und wie man etwaige Schäden am besten vermeiden kann. Die Kassandrarufe, die Mädchen seien „in diesem Alter mit der frühen sexuellen Entwicklung überfordert“ nützen niemandem.

Die Wissenschaftler beweisen mit ihrer Panikmache vor allem, wie hilflos sie sind – und dass sie den Menschen, die auf ihre Hilfe hoffen, nichts zu sagen haben, sondern bestenfalls geschwätzig sind: Im Grunde ist es dies, was wir aus der heutigen Presse entnehmen.

Tilelbild © 2010 by LadyDragonflyCC -Macro Madness!!!