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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Der Nikolaus und sein Geschlecht

Der Nikolaus - also wie kann ich dann das überhaupt politisch korrekt schreiben? Muss es nicht der/die NikolInnen heißen? Klar, der Bischof von (wo war das noch?) war ein Mann. Mal ehrlich - das ging doch auch gar nicht anders. BischöfInnen waren damals überhaupt nicht in, und sie wurden auch nicht per Zeitungsanzeige gesucht, so wie „Nikolaus m/w/d“. Das ist übrigens so wie beim Weihnachtsmann auch. Man sagt zu den Deerns eben nicht: „Du bist vielleicht eine Weihnachtsmännin.“ Oder Weihnachtsfrau oder so.

Nikolausinnen sind auch Nikoläuse

Mal zurück zur NikolausIn - den/die/das hat auch schon mal die Tante Ingeborg oder gar die Oma Barbara gespielt . Altstimme war Voraussetzung, sonst nichts, der Bart war sowieso angeklebt.

Überhaupt „Barbara“ - das ist sozusagen der Nikolaus in waschechter Fraulichkeit. Und nun werdet ihr staunen, ihr Naseweise und Schelmenpack“, denn am vierten Dezember war der Tag der „Heiligen Barbara von Nikomedia“. Ob wirklich heilig, ob echt oder nicht - jedenfalls ist „Nikomedia“ nicht der Fernsehsender von Nikolinehausen, sonder eine Stadt in der heutigen Türkei. Und die Frau gilt als Heilige, wie der Mann aus Mira.

Gut gut, der olle Gramse will nicht klugsch...

Der frivole Nikolaus m/f/d

Doch da wäre noch die Rute zu erwähnen - ganz klar. Die gehört eigentlich nicht zu dem Santa oder den Santinen, sondern zu Nikolaus und Nicola. Wer nicht weiß, was eine Rute ist: das ist so ein Ding aus zusammengebundenen Birkenzweigen, was "viel Aua" machen kann. Und da habe ich mir überlegt, wie es denn so ist mit „Nikolaus m/w/d“. Ich meine, wenn sich ein(e) RutenliebhaberIn so ein richtiges Nikolaus(innen)erlebnis bestellt, ist es ihr dann egal, welches Geschlecht sich das Wesen wählte, das dann an der Tür klingelt?

Also - das wäre fast der Stoff für eine frivole Geschichte ... und die soll mal ruhig jemand anders schreiben - so wahr ich Gramse heiße.

Gramse bleibt Gramse - unverschämt, sozial inkorrekt und überhaupt nahezu unerträglich.

Und wieder grüßt der Nikolaus …

Wenn er kein Geist ist, was ist er dann?
Bevor ich vergesse, dies zu sagen: Es ist bald wieder Nikolaustag. Und wenn Nikolaustag ist, dann denkt man an gute Fräuleins und Jungmänner, denen man Süßigkeiten zusteckt. Aber auch an dergleichen Böse, deren Hintern entblößt wird, um die Rute zu empfangen. Oder an die ganz Bösen, die der Knecht Ruprecht oder der Krampus höchstpersönlich in den Sack steckt. Ich wusste eigentlich nie so recht, was anschließend mit ihnen passieren sollte.

Lechzende Damen mittleren Alters und Nikoläuse

Allerdings weiß ich von vielen nach Lust seufzenden Damen mittleren Alters, die so gar nichts gegen einen Besuch des Nikolaus einzuwenden hätten – gleich, ob er mit handgefertigten Pralinen, echtem Champagner oder einer hübschen kleinen Lederpeitsche kommen würde. Wer die „50 Shades of Grey“ gelesen hat und wem dabei ganz blümerant wurde, der hat auch schon mal von der Rötung der Gesäßwangen geträumt.

Was der Nikolaus für die Fräuleins, ist die Nicola für die Jünglinge

Nun ist der Nikolaus ja männlich … doch was machen die darbenden CIS-Jünglinge, die ebenfalls solche Gelüste haben? Die Nicols und Nicolas tragen ja keinen Bart und manche würden auch nie auf die Idee kommen, alleinstehenden Jungmännern den Nikolaustag zu versüßen oder anderweitig zu veredeln.

Tja … was macht der Mann, was tut die Frau, wenn es zart klopft und vor der Türe steht ein „Chlaus“ oder eine „Chlausin“?

Möglichst schnell die Tür schließen und lüften. Der/die darf dort nämlich gar nicht stehen – wegen dieser Pandemie. Und wenn er/sie doch dort steht? Dann kann es sich nur um eine Gespenstererscheinung handeln, denn woher soll die Nachbarin schließlich wissen, dass ihr „auf so etwas“ steht? Und Geistererscheinungen haben kein Covid-19. Wie man das feststellen kann? Geister werfen keinen Schatten und haben kein Spiegelbild. Und sie riechen auch nicht nach Alkohol.

Falls du auf Schatten oder Spiegelbilder nicht geachtet hast, gilt folgende Regel: Menschliche Geistererscheinungen ohne echte körperliche Gestalt können gleichwohl Ruten und Riemen führen, weil sie Gegenstände bewegen können – aber sie können den Beischlaf nicht ausüben. Also: Striemen ja, Sperma nein.

Bei so viel Geistern und Geistlosigkeit noch ein letzter Rat: Behaupte nirgendwo, dem echten Nikolaus begegnet zu sein – du könntest in der Psychiatrie landen - so wahr ich Gramse heiße.

Mitunter die Hose runter

Ein etwas ungewöhnliches Geschenk zu Weihnachten - die Rute
Wir wissen ja nicht, wo sich der Knecht Ruprecht sonst so herumtrieb, aber „eitel gute Kinder“ vermutete er in der Stadt, oder sagen wir, in den bürgerlichen Familien, in denen Bravsein erste Kinderpflicht war. Mädchen macht einen Knicks, bevor sie ihr Weihnachtsgedicht „aufsagten“, und von jungen wurde ein „Diener“ verlangt. Und so blieb die Rute des Knechts, die des Nikolaus oder die des Weihnachtsmannes, dann im Sack, und sie traf nicht auf „den Rechten“, denn der wurde nur bei den Schlechten malträtiert, und zwar so:


Ei, ei, für trotzgen Kindermut
Ist meine lange Rute gut!
Heißt es bei euch denn nicht mitunter:
Nieder den Kopf und die Hosen herunter?


Wir erkennen, dass Jungen gemeint waren, denn nur ihnen zog man die Hosen herunter, wenn man sie für ihren „trotzigen Kindermut“ strafte – gesenkter Kopf, entblößtes Gesäß.

Der Weihnachtsmann, Nikolaus oder Ruprecht waren ja Gestalten aus einer fremden Welt – und sie ersparten dem Vater, selbst zur Rute zu greifen. Zumal Ruten erst einmal geschnitten und gebündelt werden mussten. Und wie wir hörten (und lasen), konnte eine einzelne Rute bestenfalls für etwa 20 Schläge genutzt werde. Danach sei sie zu zerschlissen, um die erwünschte Wirkung einer flächigen, schmerzhaften Rötung zu erzeugen.

Vielleicht ist die Rute aus der Mode gekommen, weil niemand mehr den Aufwand betreiben will, sie zu schneiden, zu binden und zu wässern? Nein, werdet ihr sagen, die Erziehungsmethoden seien inzwischen verfeinert worden. Und überhaupt hätten Rutenschläge niemanden verbessert. Und schon das Thema aufzugreifen, also ... wie pervers ist denn das?

Wie oft die Jünglinge in jener Zeit „die Rute bekommen“ haben, ist in Vergessenheit geraten. Ebenso wie die Legende von einem rot berockten, allwissenden, weißbärtigen Mann, der gerecht zu strafen und zu belohnen weiß.

Nur in der Fantasie einzelner Autorinnen und Autoren lebt sie weiter … und wird jedes Jahr zur Weihnachtszeit neu befeuert. Möge da doch ein Mann kommen, der Gerechtigkeit walten lässt und die guten Taten großzügig belohnt und die bösen Taten schmerzvoll sühnt. Nun gut – oder eine Frau, schließlich leben wir im 21. Jahrhundert.

Im Text wurde - ausgewiesen und verborgen - ein Weihnachtsgedicht von Theodor Strom zitiert.
Das Bild ist ein nachgbarbeiteter Auszug aus "La Vie Parsienne", das Original ist von Hérouard.

Vorbei ist die Zeit der Rute – doch was ist jetzt aktuell?

Symbolische Darstellung beim Auftreffen einer weichen Velourlederpeitsche
Der beste Ersatz für die sanfte Rute in der Liebe ist die weiche Peitsche aus Veloursleder. Für die reine Lust ist es wichtig, dass deine Peitsche den Körper auf keinen Fall verletzt, aber in jedem Fall spürbar ist. Das gelingt am einfachsten und sichersten mit Peitschen aus sehr weichem Leder, deren Stränge flach geschnitten sind. Damit kannst du streicheln oder sanft bis fühlbar zuschlagen, ohne dass es schmerzt. Diese Peitschen gib es in Handtaschengrößen – es ist auch nicht nötig, sie größer zu kaufen, weil die Wirkung bei jeder Größe ähnlich ist.

Wirkungsweise: Geringe Beschleunigung der einzelnen Stränge durch die Trägheit des Materials und den Luftwiderstand. Treffen die Stränge auf die Haut auf, ergibt sich ein flaches Klatschen, das nicht schmerzhaft ist.

Das Wichtigste: Kauf bitte Qualität, auch wenn du noch nicht weißt, ob’s deinem Partner gefällt. Es schadet auch wirklich nichts, wenn die Peitsche hübsch aussieht.

Woche der Betrachtungen über die Rute

Diese Woche ist die Woche von Nico und Nicola, von Ruprecht und Pelzmärtel, und nicht zuletzt vom schlimmsten Krawallmacher des Nikolaustags, dem Krampus. Von Letzterem sind vor allem die Damen zugleich entzückt und verwirrt – denn er allein lässt sich nun so überhaupt nicht einordnen unter all den wilden Gesellen, die Nikoläuse so anschleppen.

Ein Naturprodukt aus frischen Birkenzweigen

Eigentlich handelt es sich bei der Rute um einige von Blättern befreite, sorgfältig gebündelte Zweige der Birke, die entweder frisch geschnitten oder sorgfältig gewässert werden mussten, um stets die gewünschte Wirkung zu entfalten.

Die Rute als Instrument der Körperstrafe

Diese Wirkung wird unterschiedlich beschrieben. Einmal galten Rutenstrafen als äußert schmerzhaft oder gar unerträglich. Die Spuren bleiben – so wird gesagt – tagelang sichtbar. Und gelegentlich wurde so lange auf die Delinquenten eingeschlagen, bis die Ruten zerbrachen oder Blut aus den geschlagenen Wunden austrat. Dies war zumeist dann der Fall, wenn die Ruten im vollen Ernst oder gar voller Wut auf die nackten Gesäße von Dienstboten oder gar Sträflingen geschlagen wurden.

Die Rute als Mittel, um die Sinne zu wecken und Intimität zu erzeugen

Die sinnliche Rute hingegen wird von der schönen, heimlich verehrten Gouvernante geführt, und sie dient einmal dazu, die Lust im Genitalbereich zu verstärken, was nicht auf den Schmerz, sondern auf die stärkere Durchblutung zurückzuführen ist. Sodann konnte sie durchaus Schmerzen verursachen, doch dieser liebevoll ertragene Schmerz führte nicht selten zu Ritualen der Lust. Dabei diente die Rute vor allem dazu, die Schamgrenzen aufzuheben. Auch in diesen Fällen schlug man vorzugsweise auf das unbekleidete Gesäß, doch wurden die Schläge, wenn sie leicht und stetig gegeben wurden, eher als sinnlicher, prasselnder Wasserfall erlebt wurden, zumal, wenn sie häufiger angewendet wurden. Und sie hatten eben auf viele Menschen diese faszinierende Doppelwirkung von Lust und Schmerz, die wenige bewusst genossen, aber viele durchlebten, die darüber schwiegen.

War von vornherein klar, dass die Schläge der Lust dienen sollten, entfiel auch die Furcht vor Schmerz und Tränen, selbst dann, wenn sie dann doch eintraten.

Schamvolles Schweigen in der Literatur

All dies ist in der Literatur kaum zu finden. Das Einzige, was wir immer wieder lesen können, ist die brutale körperliche Bestrafung durch eine enorm hohe Anzahl von Rutenschlägen als Strafe. Oder die Perversion mancher Londoner Gentlemen, sich in „Flagellationsbordellen“ den Hintern blutig schlagen zu lassen und sich daran aufzugeilen.

Die Drecksarbeit machte nicht der Nikolaus

Der gute Nikolaus – dies sei zu seinen Ehren gesagt – vergriff sich selbst nicht an der Rute, sondern überließ die Drecksarbeit seinen Knechten, den dunklen Gestalten der Raunächte. So entstand dann die Legende vom schenkenden und strafenden Nikolaus.