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 Liebeszeitung - Liebe, Beziehungen und viel mehr.

Magst du Dich?

Sich selbst im Spiegel sehen - und mögen
Komische Frage, nicht wahr … aber angeblich sehr wichtig. Denn der Zeitgeist sagt uns ja, wir sollten vor allem uns selber lieben. Na ja, wenigsten so viel wie andere.

Falls du dich nicht sonderlich magst – so schlimm ist es auch nicht. Aber was ist, wenn du dich … (ähem, ähem) … lässt? Magst du dich dann?

Wenn dieser Jemand deinen Feierabend verschönert, die zuhört, dich mag, wie du bist? Mit all deinen kleinen Verhakelungen und Verzettelungen? Das magst du doch, oder?

Dann ist doch eigentlich alles in Ordnung. Vielleicht möchtest du, dass der „Jemand“ mehr für dich wird. Hast du das schon einmal angedeutet oder gar gefragt? Willst du mehr für ihn oder sie sein?

Wie fühlst du dich am Morgen danach? Wenn du glücklich bist, bei ihm oder ihr gewesen zu sein, und weißt, dass du „so etwas“ gerne wiederholen würdest, was wäre falsch daran? Du hast dich nicht geschämt? Du hast es nicht bereut?

Gut – frag dich nicht mehr, ob du dich selbst liebst. Sag, dass du glücklich bist, weil du jemanden lieben kannst. Manche Menschen sind einfach glücklich, geliebt zu werden … auch, wenn du dich nicht immer selbst liebst.

Versuchs noch einmal – mit Gefühl

Dominanz als Sinnbild
Wenn du einige Dutzend Filme gesehen hast, in denen Frauen und Männer ihre Lüste auf ungewöhnliche Weise ausleben, dann hast du gesehen, wie ein Schritt auf den nächsten folgt. Die Einladung, das Zögern, die Entblößungen des Körpers und der Psyche, die schamvollen und erniedrigenden Szenen, bei denen du den Kopf abwendest. Oder wurdest du neugierig? Hast du jemals überlegt, etwas davon selber zu erleben?

Nach unserer Kenntnis finden sich ziemlich viele Frauen und Männer in den Szenen wohl, in denen die Figuren etwas „unsägliches“ tun. Manche treten an die Stellen der Dompteure und Dompteusen, andere schlüpfen in die Rollen der Verführten, Entehrten und Erniedrigten.

Die Wahrheit: Die Sehnsucht bleibt in uns hängen

Doch was bleibt davon hängen? Meist ein Zerrbild. Und nun kommt das Erstaunliche: Auch diese Bilder, diese Konstruktion und diese weitgehend emotionsfreien Abläufe hinterlassen Bilder, die in unseren Gehirnen etwas wachrufen. Während der Zeit, als die „Shades of Grey“ sehr berühmt waren, haben so gut wie alle erfahrenen Masochisten die Nase über den Unsinn und die Klischees gerümpft, die mit dem Buch verbreitet wurden. Dennoch haben manche Seiten die Leserinnen angeregt, sich selbst in die Rolle der Anastasia zu versetzen, um die Demütigungen und Schläge zu verinnerlichen. Das innere „Aua“ ist nicht das Gleiche wie ein tatsächlicher Schlag, und er kann heftiger ausfallen oder weniger heftig. Aber es ist ein Gefühl, bei dem sich viele Leserinnen gefragt hatten, woher es überhaupt stammt. Schließlich gab es bei den Frauen der Mittelgeneration nur noch vereinzelt „häusliche“ Schläge und zumindest offiziell keine Schläge oder Drangsalierungen in der Schule oder im Internat.

Wie du mit den "sonderbaren" Gefühlen umgehen kannst

Die Antwort ist einfach, aber unpopulär: Das Gemisch aus Angst, Scham, Lust und sinnlichen Abenteuern ist in uns allen „angelegt“. So gut wie jeder Mensch wird sich seiner Angst oder seiner Scham stellen – und wird einen Teil davon überwinden. Wenn die Sinneslust das Ziel ist, kennt die Natur keine Hemmschwellen. Sie hat schließlich die Botenstoffe in der Hand, um uns zu „verrückten“ Dingen zu verleiten. Du hast ethische oder religiöse Einwände? Selbstverständlich kannst du sie haben. Jeder von uns Menschen hat irgendwo eine Grenze – und er/sie versucht, diese so gut wie möglich einzuhalten.

Das ist alles – wirklich alles. Wir lernen nach und nach, mit unseren Gefühlen und den mehr oder weniger großen Ausschlägen nach beiden Seiten zu leben. Wir „zähmen“ sie gewissermaßen und machen Haustiere aus den wilden Bestien.

Also: Versuch es noch einmal - mit Gefühl und bei vollem Bewusstsein. Vielleicht findest du Gefallen daran – und im Grunde hast du damit dein Ziel erreicht.

Das Bild entstammt einem Zirkusplakat. Im Original liegt der Dame ein Tiger zu Füßen.

Der dreistellige Männerverbrauch, der Body Count und du

Ich lerne immer noch dazu. Zum Beispiel über den Männerverbrauch außerhalb der Ehe auf Lebenszeit in Exemplaren. Und so viel habe ich noch mitgenommen: Die Null steht fast nur bei Sektenangehörigen und sonstigen Verweigerinnen des außerehelichen Geschlechtsverkehrs sowie bei betont standhaften Ehefrauen.

Die große Masse, so erfahre ich, hat eine einstellige Bilanz und bewegt sich damit in einem gesellschaftlich weitgehend akzeptierten Normbereich. Zweistellig ist die Zahl bei etwas reiferen Damen so wie allen, die Serienbeziehungen hatten – und auch diese Zahl wird noch honoriert. Dreistellig hingegen ist grenzwertig – zumal der Bereich von „dreistellig“ immerhin von 100 bis 999 unterschiedlichen Liebhabern reicht.

Die Theorie der Beurteilung von „Body Count“

Lernt die Frau nun einen „neuen Mann“ kennen, so versucht dieser angeblich, sie an der Anzahl der Sexualpartner zu bewerten. Man nennt dies mit einem Modebegriff auch „Body Count“. Dabei zählen alle Ex-Partner außerhalb einer Ehe, mit der die Frau bisher vaginalen Geschlechtsverkehr hatte. Vermutet der Mann nun, du hättest entsprechend deiner Lebensjahre und deiner Einstellung zum Sex weniger als 10 entsprechende Partner gehabt, so giltst du als potenziell „gute Ehefrau“. Ist die Anzahl nach seiner Einschätzung höher oder gar im dreistelligen Bereich, so giltst du entweder als sehr erfahren oder als sehr leichtfertig.

Keine Klischees bedienen – und nicht die Wahrheit ausposaunen

Das ist selbstverständlich graue Theorie - und zudem ein Klischee. Wer in jungen Jahren auf Partys ging, sich gerne einladen ließ oder Serien-Dates in schneller Folge wahrnahm, hatte dabei zumindest einige sexuelle Erlebnisse, die schnell eine zweistellige Zahl ergeben. Diese „Jugendsünden“, Abenteuer und ONS zählen die meisten Menschen gar nicht – sie hatten schließlich auch kaum Bedeutung. Ebenso wenig zählen all die kleinen lustvollen Sünden, die im Graubereich zwischen vaginalem Sex und anderen Lüsten angesiedelt sind. Was in der Erinnerung wirklich hängen bleibt, sind die Highlights, in denen Ekstase, Orgasmen und Wohlbefinden als sensationelle Ereignisse hängen blieben.

Und wenn dich ein Mann wirklich fragt?

Weil das alles so ist – versuch gar nicht erst, deine Kalkulationssoftware aufzurufen, Kategorien anzulegen und Summen zu bilden. Und trag möglichst nichts davon in dein kleines rotes Notizbuch ein.

Und wo wir gerade von „Kategorien“ reden. Männer werden dich allerhöchstens fragen, mit wie vielen „Kerlen“ du schon Sex hattest. Nach deinen anderen sexuellen Beziehungen fragen sie nicht. Frauen? „Diverse“? Nein, hattest du nie.

Übrigens ist der einzige Punkt bei einem ersten Date, bei dem ich dir rate, das Blaue vom Himmel herunter zu lügen. Männer fragen ja sowieso nur, um dich einzuschätzen – die „echten Zahlen“ sind ihnen völlig egal. Und deswegen ist jede Antwort gut, die ungefähr so klingt:

„Da muss ich nachdenken – also, wenn ich weit zurückdenke, kann ich mich an (glaubwürdige Zahl zwischen drei und fünf nennen) Partner erinnern – und seit zwei Jahren war da niemand mehr.“

Sollten sich bei diesem Satz deine Wangen leicht erröten, so wird der Mann dies nicht als Lüge interpretieren, sondern als schamvolle Reaktion auf die indiskrete Frage.

Die Woche – Anzüglichkeiten, psychische Pfeilspitzen oder ganz normale Fragen?

Ist das, was er/sie denkt oder sagt, gut oder schlecht? Ist es gerecht oder ungerecht? Oder eben auch: Müssen wir uns wirklich mit angeblichen Opfern identifizieren, die sich durch eine intime Frage oder Bemerkung „verletzt“ gefühlt haben? Ich sage dazu: So kommen wir nicht weiter. Und: Wir müssen darüber reden – das ist der beste Selbstschutz.

Was verletzt deine Würde?

Symbolisch kann ich dies an zwei Fragen festmachen: Die eine wird ständig gestellt, und niemand protestiert, dass damit etwas sehr Intimes gefragt wird. Sie heißt: Wie lange bis du schon Single?“ Dein Gegenüber erwartet „selbstverständlich“ eine Antwort und du kannst dich der Frage deshalb kaum entziehen. Fragst du aber: „Masturbierst du gelegentlich?“ (1), ist Feuer unterm Dach. Klar, viele von euch werden jetzt sagen: „Das ist zu grenzwertig, das verletzt meine Würde“.

„Eindeutige Schamgrenzen“ oder „individuelle Schamgrenzen“?

Klar gesagt: Wo die persönliche Schamgrenze wirklich liegt, weiß nur derjenige, der gefragt wird. Und nur du weißt, was deine persönliche Würde verletzt, was dein Ego kränkt und was dir die Schamröte ins Gesicht treibt. Die „intime“ Frage ist selten eine „Informationsfrage“. Entweder sie soll eine Antwort provozieren oder aber sie enthält einen „Beziehungsaspekt“. „Provozieren“ bedeutet, dich zu einer Aussage verleiten, die du sonst zurückhalten würdest. Der Beziehungsaspekt wäre gegeben, wenn die Frage etwas enthält, was dein Verhältnis zum Fragesteller berühren könnte. Wir haben die Absicht, den Humor zu behalten, etwa wenn nach der Anzahl deiner Sexualpartner gefragt wird.

Ende der Theorie – und Ende des Wochenthemas.

Sozialforschung oder Trivialgeschwätz?

Die Sozialforschung scheitert bei der Beurteilung von Liebe seit Jahren ebenso wortreich wie grandios. Da wird das „Bekannte“ wissenschaftlich aufgemotzt und als neu Wahrheit verkauft. Einst heiratet die Bauerntochter den Bauernsohn aus dem Nachbardorf, heute fühlen sich Studenten sinnlich zu Studentinnen hingezogen, die im gleichen Studentenheim leben. Letzteres gilt als „wissenschaftliche Erkenntnis“ – und wird so behandelt, als habe man damit etwas sehr Wichtiges über die Liebe herausgefunden.

Offenkundiger Blödsinn, Datingprofile und Menschenoptimierer

Die „Menschenoptimierer“ haben auch wieder zugeschlagen – einer will wissen, wie du jede Menge Dates bekommen kannst, wenn … ja, wenn du mit deinem Profil herummanipulierst. Andere erzählen uns gerade ein Märchen, das sie „Barbenheim-Effekt“ nennen – im Grunde ist die Aschenputtel gemeint, die nach einem Prinzen giert.

Wahre Liebe für alle – auch spielerisch

Gegen Schluss noch dies: Ist „wahre Liebe“ eigentlich romantische liebe oder kann jede Liebe wahr sein, wenn wir sie für wahr halten? Die Frage ergibt sich inzwischen bei Paaren, die einander sowohl „wirklich lieben“, aber auch Rollenspiele mit der Liebe ausführen.

Ein Salon der Informationen über die Liebe

Oh, und noch dies: Auf Quora habe ich wirklich einen neuen Salon eingerichtet, auf dem ich so gut wie alle Informationen über die Liebe veröffentliche, die mir meine Quellen zurufen. Also – bitte auch mal reinschauen. Informiert sein ist alles.

Wochenende – und eure Meinungen

Und nun? Ein tolles Wochenende ohne Catcalls und unverschämte Bemerkungen. Und doch könnten die Klugen (m/f/d) ja mal überlegen, ob sie immer gleich beleidigt oder aggressiv sein müssen, wenn jemand etwas sagt, das sie nicht mögen. Die neusten Veränderungen bei der Liebeszeitung über Kontaktmöglichkeiten findet ihr im Link..

Ganz zuletzt ...

Was meint ihr eigentlich dazu? Wir lieben eure Beiträge ...

(1) falls das ein Thema für euch ist oder ihr Erfahrungen mit der Frage habt - lasst bitte von euch hören.

Die Woche: die Scham, der Affe, die Natur und etwas lustvolle Gaukelei

Zuerst war mal Ostern. Jedenfalls für Christen - aber Hasenfest war natürlich überall. Also habe ich euch auch ein Osterei geschenkt. Übrigens ist in zwei Tagen schon wieder Ostern … kein Kommentar. Die Liebeszeitung hat dazu aufgefordert, das Osterfest zu genießen. Und wir, die wir in Freiheit leben können, sollten es nutzen, um etwas Frohsinn in den Alltag zu bringen.

Ich habe Ostern die Scham ins Spiel gebracht. Wir schämen uns an der falschen Stelle, und das lässt ich vielfach belegen. Jedenfalls: Sexualität ist auf keinen Fall etwas, für das wir uns schämen müssen. Und sie erzeugt Lust, für die für die wir uns auch nicht schämen müssen. Und Begierden, die wir dann und wann zügeln müssen. Da stellt sich für uns als Kulturmenschen das Problem: Der größte Teil der Natur zügelt die Begierde durch ihre bekannten Mechanismen. Die Bonobos (Zwergschimpansen) haben eine gute Lösung für ihre „Kultur“ gefunden, und wir müssen uns individuell entscheiden.

Partnersuche ist oft nicht schmerzfrei - über "emotionale Verletzungen"

Dies hat mich persönlich zu einem Artikel veranlasst, der euch nahelegt, mit Leidenschaft, aber auch mit Schmerz- und Risikobereitschaft zu suchen. Das hat vielen gar nicht gefallen. Hallo? Partnersuche ist kein Ponyhof? Die gebratenen Täubchen fliegen uns nicht ins offene Maul? Ich weiß, ihr habt Angst vor „emotionalen Verletzungen“. Auch so ein neuer Modebegriff. Tacheles: Zurückweisungen sind keine Verletzungen, sondern Teile des Zusammenlebens. Und Menschen sind nicht perfekt, werde in ihren eigenen Emotionen noch im Umgang mit anderen. Ist das wirklich so schwer zu begreifen? Ich gehe das anderwärts noch eine Spur härter an. Lies es oder nicht - es geht um die Frage, warum.

Die große Gaukelei der Natur - und wir als Teil der Natur

Wer sich erotisch verausgaben will, gerät in die Gaukelei mit der Lust. Wer es nicht will, natürlich auch, aber eben nicht wissentlich. Wer dies nicht akzeptiert oder wenigstens hinnimmt, wird schnell an den Rand gedrängt. Ach, das ist dir unbekannt? Wann warst du auf der Schule, wo hast du studiert? Es wird Zeit, sich den Realitäten zu stellen und dabei die Illusionen zu akzeptieren, in die wir uns nur allzu gerne hineinstürzen.

Ein Toast auf den Sex?

Einen Toast auf die Liebe auszurufen, ist recht respektvoll – ein Toast auf den Sex gilt als despektierlich. Das passt zum Thema: Der edle Kulturmensch gegen den wesentlich disziplinierteren, aber leider animalischen Affen, der ins uns wohnt. Der Toast ist nicht von mir. Der Artikel schon.

Das Experiment: wir versuchen, das Unerklärliche zu erklären

Es ist schwer, jemandem nahezubringen, wie es ist, in ungewöhnliche erotische Situationen „einzusteigen“, und auch seit Pornografie allenthalben verfügbar ist, sind die Gründe dafür nebulös. Wir haben eine neue, experimentelle Form dafür gesucht: Den fiktiven Dialog Unbeteiligter, der möglicherweise der Realität näherkommt als die üblichen „Erlebnisberichte“, deren Wahrheitsgehalt fragwürdig ist. Falls euch das gefällt, können wir das häufiger tun.

Gramse zum Schluss - und das Wochenende

Good old Gramse“ war auch aktiv. Da wollte doch eine Dame aus den USA mal zeigen, wie richtige Kerle handeln. Und deswegen „unterwirft sie diese Personen irgendwelchenTests“. Weil sie das ziemlich oft zu tun scheint, muss es ihr wohl Spaß machen, den größten Teil in die Wüste zu schicken – nachdem sie den Test nicht vollständig bestanden haben. Gab es da nicht schon einmal eine Prinzessin Turandot oder so?

Die Woche war angefüllt mit Experimenten, etwas „einmal ganz anders“ zu sagen. Und genau das können wir „uns leisten“, getreu dem Motto, dass es oft wichtiger ist, das Bekannte zu bezweifeln als das Unbekannte zu erforschen.

In diesem Sinne: Ab ins Wochenende – steht zu euch selbst, euren Wünschen, Illusionen und Realitäten. Und versucht, jemanden zu finden, der mit euch durchs Leben geht.