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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Nichts Neues beim neuen Test der "digitalen Partnerbörsen"

Neulich hab ich erlebt, wie man sich bei Bewertungen gepflegt langweilen kann: Man lese einen Test über Dating-Portale. Zehn waren im Vergleichstest der Funke-Medien-Gruppe. Ich hatte Gelegenheit, sie im Original zu lesen.

Online-Partnervermittler - drei ähnliche Agenturen am Start

Zunächst mal: Zehn sind nicht viel. Bei den Online-Partnervermittlern waren es drei, wovon zwei zum gleichen Konzern gehören. Da überraschte die Auswahl kaum. Parship, Elite-Partner, Lemon Swan – ich wüsste auch kaum noch andere.

Singlebörsen - ein bisschen wie Kraut und Rüben

Als „Singlebörsen“ wurden vier Apps ausgemacht, die recht unterschiedlich sind: Tinder, Bumble, C-Date und Hinge. Beklagt wurde die holprige und teilweise unverständliche Übersetzung der Nutzungsbedingungen. Nun verfolgen die vier genannten Anbieter mit Sicherheit nicht den gleichen Zweck. Und Bumble hat eine Besonderheit, denn „in heterosexuellen Beziehungen müssen Frauen (dort) den ersten Schritt machen.“ Das dürfte nicht nur für Männer, sondern auch für einige Frauen nicht die beste Lösung sein. Und diese vier Apps in einen Topf zu stecken, erscheint mir nicht recht schlüssig.

Ü-50 - eine Grenze, die keine ist

Anders ist es bei den „Senioren-Apps“. Da geht es um Dating über 50 – ein Segment, das mir schon immer merkwürdig erschien. Zum einen, weil die Zeit zwischen 45 und 55 zwar nicht mehr die „Blüte der Jugend“ ist, aber auch keinesfalls ein Alter, in dem man sich aus dem „Mainstream“ bereits ausgeklinkt hat. Die Grenze „50 Jahre“ ist also rein willkürlich gewählt. Zum anderen aber auch, weil viele „zweite“ oder gar „dritte“ Ehen in genau in dieser Altersspanne gesucht werden. Und zum dritten, weil sich die Suche „um die 50“ kaum von dem anderen Menschen in der Mitte des Lebens unterscheidet. Getestet wurden: Lebensfreude, Zusammen.de und Silber Singles.

Wie auch immer – ich konnte den drei Tests nichts abgewinnen. Weder in der Auswahl noch in der Bewertung. Müsste ich mich entscheiden, würde ich zu den Portalen gehen, in denen besonders viele Menschen ernsthaft Beziehungen suchen. Nur dann kann die Erfolgsquote gut oder jedenfalls befriedigend sein.

Wer es genau wissen will, kann mal hier hineinschauen: "ImTest".

Hinweis: Im Link können mittlerweile kommerzielle Angebote enthalten sein. Die Liebeszeitung unterhält keine Geschäftsbeziehungen zu den Betreibern noch profitiert sie in irgendeiner Weise davon.

Lustspielzeuge im Test und Anregungen zum Gebrauch

Ob Solo-Lust oder Lust zu zweit - ein Toy verhilft oft zu mehr Lust
Alle Produkte dieser Erde werden irgendwo beschrieben, getestet und bewertet. Doch wenn du objektive Tests für Sexspielzeuge suchst, wirst du zumeist enttäuscht. Zwar sind die „keinen Helfer“ für den großen Lustgenuss inzwischen aus ihrem Nischendasein befreit worden - aber das bedeutet nicht, dass sie genau so beschrieben werden sollten wie Nähmaschinen oder Zahnbürsten.

Die Frage, warum es keine Bewertungsportale für Sextoys und andere Erotik-Artikel gibt, hat auch den Gründern von lovefreund.de keine Ruhe gelassen. Denn der gegenwärtige Boom für konventionelle Sex-Toys, aber auch all das Zubehör für die „besonderen Lüste“ führte inzwischen zu einem riesenhaften, nahezu unübersichtlichen Angebot.

Was läge da näher, als ein Bewertungsportal ins Leben zu rufen? Das Modell ist einfach: Die Produkte werden von unabhängigen Testerinnen und Testern in der Realwelt erprobt. Dadurch entsteht eine Vielfalt von Ergebnissen, die dann nur noch von den Mitarbeitern des neuen Bewertungsportals zusammengefasst werden. Um dir die Entscheidung zu erleichtern, wird dann eine Kaufempfehlung ausgesprochen.

Nicht nur Vibratoren im Test

Die Palette der getesteten Produkte umfasst dabei nicht nur die „üblichen“ Vibratoren für die Solo-Frau, sondern auch solche für Paare und Männer. Und getestet wird nicht nur, was summt und vibriert. Auch die Produkte, die ihr benötigt, um Rollenspiele aufzuheizen oder um anale Vergnügen auszuleben, haben ihren Platz bei den Testern. Dazu gehör auch eine bereite Palette an Produkten, die Fetische und SM-Lüste erfüllen.

Die Anwendungen der Toys erklären

Besonders wichtig war den Gründern von Lovefreund, eine Lücke zu füllen, die jedem bewusst ist, der sich auf „Neuland“ gewagt hat. Dabei geht es darum, wie du die “Lusterfüller“ so anwenden kannst, dass sie dir die maximale Lust schenken. Denn das Ziel der kleinen Helfer ist ja, dir ausschließlich lustvolle Vergnügen zu bereiten. Oder dir die Adrenalinschübe zu bringen, die du brauchst, um glücklich zu werden. Oder mit den Worten der Gründer: Dir zu helfen, deine Sexspielzeuge lieben zu lernen.

Wir bei anderen Bewertungsportalen auch, wird nicht nur das Produkt selbst in Augenschein genommen, sondern es wir auch nach Anwendung und „günstigem Preis-Leistungs-Verhältnis“ differenziert. Beispielsweise werden für Neulinge („Anfänger“) andere Produkte empfohlen als für erfahrene Benutzer(innen). Besonders die qualitätsbewussten erfahrenen Nutzerinnen und Nutzer bevorzugen Produkte, die eine tief greifende Wirkung besitzen und die möglichst lange halten. Bei Geräten, die eine Stromversorgung benötigen, kann auch wichtig sein, wie lange die Batterien „durchhalten“, bevor man sie wechseln oder neu laden muss.

Nun könnt ihr natürlich argumentieren, dass die Gefühle bei jedem Menschen etwas anders „gelagert“ sind. Doch gerade das versucht „Lovefreund“ auszugleichen, indem dort möglichst viele Testerinnen und Tester ihre Erfahrungen mit den „Toys“ schildern.

Im Blog detaillierte Informationen zur Luststeigerung

Neben den Produktempfehlungen führt man bei „Lovefreund“ auch ein Blog, in dem allgemeine Empfehlungen für Rollenspiele, Sexstellungen und den Gebrauch von „Toys“ veröffentlicht werden. Manche Beiträge sind sehr ausführlich und ungeheuer spannend. Wir lasen mit Begeisterung den ausführlichen und ausgesprochen lehrreichen Beitrag über die Stimulation der Prostata. Das ist ein männliches Organ, dem oftmals nicht die Aufmerksamkeit geschenkt wird, die es verdient. Das Gleiche gilt auch für die Technik des „Fingerns“ und andere Geheimnisse des weiblichen Körpers, die den Männern nach wie vor relativ unbekannt sind.

Insgesamt gesehen fühlten wir uns durch die Tests von „Lovefreund“ wie auch durch deren Blog wirklich gut informiert.

Liebestests – Wahrheit oder Verdummung?



Wer einen Liebestest sucht, der möchte entweder eine zusätzliche Sicherheit über seien Liebe gewinnen oder aber er ist unsicher und will sozusagen eine Meinung darüber einholen, wie es um seine Gefühle wirklich stehen könnte. Theoretisch kann zwar jeder halbwegs lebenskluge Erwachsene dabei weiterhelfen, aber gerade die scheuen, zögerlichen Verliebten vertrauen doch eher den Tests, die in Frauenzeitschriften oder im Internet angeboten werden.

Nun sind sich die weisen, nicht-psychologischen Berater auf diesem Gebiet einmal mit den professionellen Psychotherapeuten mit eigener Beratungspraxis völlig einig: Solche Tests haben den Stellenwert von Orakeln und verwirren eher, als dass sie Klarheit bringen. Normalerweise helfen nämlich bei Fragen wie „ist er der Richtige?“ oder „liebt sie mich wirklich?“ schon einige wenige Gespräche, um sich Gewissheit zu verschaffen.

Im richtigen Leben hilft ein guter Berater

In den meisten Fällen finden die Klienten schon nach wenigen Sitzungen, oft schon bei der ersten Konsultation heraus, was sie wirklich wissen wollten. Das Geheimnis dieser wundersamen Klärung: Sie wussten es schon immer, konnten es aber nie wirklich aussprechen. Sprechen aber ist ein Wandlungsprozess der analogen Inhalte des Gehirns in digitale Inhalte, der mit oder ohne Dialog zur Klärung führen kann. Wenn ich hier von „Konsultationen“ schrieb, so muss keine Therapeutenpraxis gemeint sein: Diese Art von Beratungsarbeit leisten auf dieser Erde mehr Freundinnen, Tanten und Großmütter als Psychotherapeuten.

Liebestests zwischen Volksverdummung und Frauenzeitschriften-Psychologie

Was aber ist mit den Tests? Neben der Volksverdummung, einfach die Namen beider Verliebten anzugeben, um daraus ein Orakel zu ermitteln, werden tatsächlich „psychologische“ Tests angeboten, die meist abfällig als „Frauenzeitschriftenpsychologie“ bezeichnet werden. Die Ergebnisse zeigen dann zumeist ein neues Orakel, das bestenfalls als „Tendenz“ gewertet werden kann. Eine große Rolle spielt dabei, dass Menschen, die im Zweifel sind, ja ohnehin eine große Bandbreite von Interpretationen über ihre Liebe im Kopf haben, die mit großer Wahrscheinlichkeit von mehreren der Ergebnisse getroffen werden dürfte. Oder mit anderen Worten: Wenn fünf Kategorien des Orakels geboten werden, würden die meisten Testpersonen wohl drei davon als „zutreffend“ interpretieren. Man kann dies leicht feststellen, indem man die potenziellen Ergebnisse zuerst liest.

Die ernsthaften Wissenschaftler haben einen Namen für dieses Phänomen: den Barnum-Effekt. Er tritt immer dann ein, wenn ein Ergebnis so simpel und mehrdeutig formuliert wurde, dass sich möglichst viele Menschen damit identifizieren können.

Beispielsweise (fünf Stufen, Bewertung absteigend, fiktiv durch einen Texter erstellt):

„Sie sind Ihrer Liebe sicher, obgleich kleine Zweifel noch an ihnen nagen, die sie mit ihrer starken Persönlichkeit sicher bewältigen werden.“

„Sie sind ihrer Liebe fast sicher. Mögliche Zweifel, die sich noch haben, werden Sie durch ihre stabile Persönlichkeit ausgleichen können.“

„Zwar sind Sie ihrer Liebe nicht ganz sicher, aber diese kleine Hürde können sie durch ihre persönliche Stärke ausgleichen.“

„Ihrer Liebe sind sie nicht ganz sicher, aber ihre Persönlichkeit kann ihnen dabei helfen, diese Zweifel zu bewältigen.“

„Auch wenn sie oft an Ihrer Liebe zweifeln – die Stärke Ihrer Persönlichkeit wird Ihnen helfen, diese Zweifel ins Lot zu bringen.“



In ähnlicher Wiese versuchen auch Kartenschlägerinnen, Wahrsagerinnen und Astrologen, Ihnen ein Trugbild zu vermitteln, wobei der Wahrheitsgehalt unter Anwesenden noch durch nahezu unsichtbare analoge Kommunikation (kaum erkennbare Gesten) beeinflusst werden kann. Daraus ergibt sich, dass der Rat einer Wahrsagerin vor Ort möglicherweise einen gewissen Grad von Wahrscheinlichkeit erhält – ein Phänomen, das Laien ebenfalls immer wieder verblüfft.

Zusammengefasst: Am wichtigsten ist, dass man einen Zuhörer für sein Liebesproblem findet, der dabei keine eigenen emotionalen Ziele verfolgt – also einen neutralen, menschenkundigen Berater. In den meisten Fällen löst sich das Problem dann. Internet-Tests hingegen bringen zwar Argumente (wie jedes Orakel) aber keinen wirklichen Aufschluss über das Liebesproblem, das man selbst hat. Liebestests sind also überwiegend Orakel, und genau diesen Stellewert sollte man ihnen zumessen.

Titelbild © 2007 by Cаvin 〄