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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Kritischer Umgang mit der Liebe?

Können wir unbefangen an die Liebe herangehen? Ist es richtig, aus einer liberalen Position zu handeln? Dürfen wie gegenüber allem tolerant sein, auch wenn es als „Vermessen“ gilt?

Ich meine: ja, das dürfen wir. Im Gegensatz zum Erregungs-Deutschen, der zuerst eine Auffassung hat und sich dann informiert, beschreiben wir erst einmal, worum es geht. Der „neutrale Ton“ in vielen Texten ist bewusst so gewählt. Denn NEIN, wir machen keine Werbung dafür, „so“ oder „anders“ zu sein. Wir sagen lediglich, dass es „dies“ und „jenes“ gibt – und dass DU verdammt die Freiheit hast, dich dafür oder dagegen zu entscheiden - und auch die Freiheit, dass es dir völlig gleichgültig ist.

Wir schreiben nicht über uns - das wäre nicht objektiv genug

Ein großer Irrtum – vielleicht der Größte in der Leserschaft – ist der: Wir schreiben über das, was uns selbst berührt. Weit gefehlt. Wir schreiben über das, was wir verstanden haben und was andere berühren könnte. Dabei muss es sich nicht einmal um eine – wie immer geartete – Realität handeln. Die Träume und Masturbationsfantasien sind oft viel interessanter, wie Studien beweisen: Nein, tun würden sie es nicht, aber davon träumen – das wollen sie.

Die wilden Fantasien erkennbar machen - aber ja doch

Hilfreich ist allemal, dies zu wissen: In den anderen, sei es zu einem Drittel, der Hälfte oder gar zwei Drittel, schlummern ähnliche „wilde“ Fantasien wie in uns selbst. Das zu wissen, beruhigt – ansonsten müssten wir ja (fast) alle beunruhigt über unsere sinnlichen Träume sein. Oder wir müssten sie verdrängen. Oder – wie jüngst beschrieben - wir müssten uns für sie schämen.

Irgendwann hat Georg Kreisler, der bissige österreichische Satiriker, einmal Liebeslieder verfasst. Eines davon war „Barbara“, ein Lob des erotischen Traums:

Träume sind nicht Schäume
Sind nicht Schall und Rauch
Sondern unser Leben
So wie wache Stunden auch
Wirklichkeit heißt Spesen
Träume sind Ertrag.


Träume sind Ertrag – und wenn wir sie beschreiben, dann sind wir Autoren und keine verferkelten Schmierer. Und wenn wir über sie schreiben, ohne sie uns zuzuordnen, dann heißt dies nur: Wir haben jenen gut zugehört, die sie uns erzählen.

Seht ihr – und so müssen wir eben dann und wann die Träume so beschreiben, wie sie nicht im pornografischen Magazin stehen – sachlich und mit dem Ertrag, sie endlich zu verstehen.