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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Offener Brief an DIE Frauen (oder doch an eine?)

Liebe Frauen,

Jeder von uns führt das Leben, das er führen kann – nicht alle von uns führen das Leben, das sie führen möchten. Kurz: Das Leben kann für jeden von uns hart sein.

Wir nehmen uns heraus, Meinungen über Frauen zu haben. Nicht über „die Frauen“, sondern über dich – dich dort und auch dich dahinten, die du jetzt distanziert am Bildschirm sitzt.

Das ist genau das, was ihr auch tut: Keine von euch weiß, wie „die Männer“ sind. Aber ihr wisst, wie der Mann neben euch ist, oder der Mann, dem ihr häufiger begegnet und dem Mann, der euch von einer Parkbank aus beobachtet. Also hört auf, von „den Männern“ zu reden – ihr machst euch lächerlich.

Ich lese aufmerksam:

Nur weil wir als Frauen existieren, heißt das nicht, dass wir … euch … etwas schulden. Wir sind auch Menschen und versuchen nur, unser Leben ohne Einmischung zu leben.

Hey, IHR schuldet UNS nichts. Aber WIR schulden EUCH auch nichts. Schuldverhältnisse entstehen durch Interaktionen, und die geschehen zwischen Individuen. Nicht zwischen „DEN Frauen“ und „DEN Männern“.

Wenn ich euch als DU gut finde, finde ich euch gut, und ich sage das. Und ich frage mich nicht, was IHR darüber denkt, wenn ich EUCH gut finde. Ich habe eine Meinung über konkrete Personen, nicht über EUCH. Und ich habe ein Recht, diese Meinung zu vertreten. Selbstverständlich beurteile ich dich, die du dort hinter dem Bildschirm sitzt oder die du mir im Warenhaus oder im Büro begegnest. Es ist mein gutes Recht, dies zu tun, und oft ist es eine Notwendigkeit. Und Achtung: Dabei spielt keine Rolle, ob du eine Frau oder ein Mann bist.

Und ach, was lese ich da? Ich habe „nett“ zu Frauen zu sein, wörtlich:

(Nur) … ein netter Kerl zu sein macht dich zu einem netten Kerl.

Um Himmels willen … ich bin nicht euer Haustier. Kein Mann (nun ja, kaum einer) will es sein. Wenn ihr einen „netten Kerl“ wollt, dann schafft euch einen Hund an. Und falls ihr einen Partner wollt, sei er Frau oder Mann, dann ertragt bitte schön, dass diese Person nicht allzeit „nett“ ist, sondern ein Mensch mit Ecken und Kanten.

Das gilt übrigens in jede Richtung: Kaum jemand will einen Menschen, der vor allem „nett“ ist – wegen der Langeweile, die von „netten“ Menschen auf Dauer ausgeht.

Am Ende lese ich:

Frauen muss nicht gesagt werden, was sie tun sollen, wie sie sich anziehen sollen, wie sie sich verhalten sollen und wie sie sich fühlen sollen. Wir schulden Männern nichts.

Wer sagt EUCH denn das? Männer? Ein Mann? Frauen? Eine Frau? Influencer(innen)? Redakteurinnen von Frauenzeitschriften? Freundinnen?

Ich bin mal gar nicht nett und sage zum Schluss dies:

Wer sich ständig darüber beklagt, wie er von anderen gesehen wird, sollte über sich nachdenken – nicht über die anderen. Falls es dich betrifft und zu dem Schluss kommst, dass bei dir alles OK ist – dann lebe damit, dass die Welt nicht so ist, wie du sie gerne hättest. Und der Satz richtet sich an Frauen wie an Männer.

Es schreibt euch: der Mann, der sagt, was er wirklich denkt – und nicht das, was ihr gerne hören würdet.

Gebhard Roese

Geschrieben als Antwort auf diesen Blogbeitrag, aus dem die Zitate stammen.