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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Das Klischee vom starken Mann und der schwachen Frau

Machtansprüche und Einschüchterungen gehen auch von Frauen aus
Beginnen wir mal mit einem gängigen Klischee: Männer sind nicht nur kräftiger als Frauen, sie sind auch deutlich aggressiver.

Die Idee beruht darauf, dass eine Frau einen Mann nicht ernsthaft verletzen kann. Dem jungen Mann sagen wir, er möge sich auf keinem Fall wehren, wenn ihn eine Frau angreift. Oder in Worten: „Sieh mal, das ist eine junge, schwache Frau, sie kann dir gar nicht ernstlich wehtun.“ Und nun beginnt für den jungen Mann das Dilemma:

- Wehrt er sich ernsthaft, so verletzt er ein soziales Gebot und wird möglicherweise dafür bestraft.
- Wehrt er sich nicht, so bezeichnen ihn seine Freunde oder Kameraden als „Weichei“, das sich „von einer Frau verhauen lässt.“

Der Mann, der von einer Frau angegriffen wird, ist immer der Dumme

Es ist also gleich, wie der Mann darauf reagiert, von einer Frau geschlagen zu werden: Er ist immer der Dumme in diesem Spiel. Das bedeutet: Eine Frau, die aggressiv und genügend skrupellos ist, kann einen schwachen Mann behandeln, wie sie will. Sie kann ihm also physische oder psychische Gewalt antun, ohne jemals dafür belangt zu werden.

Es geht um die Person - nicht darum, wie sich "ein Geschlecht verhält"

Es gibt viele Gründe, andere Beherrschen zu wollen. Männer bedrohen und unterdrücken andere Männer gewaltsam. Frauen tun dies auch, vor allem dann, wenn eine fremde Frau in ihr Revier einzudringen versucht. Wir hören, lesen und sehen schreckliche Szenen, wenn Frauen von Männern geschlagen, genötigt oder unterdrückt werden. Doch über Frauen, die Männer psychisch zu vernichten versuchen, ihnen sozial den Boden unter den Füßen wegziehen, sie ihrer Freiheit berauben oder physisch bedrohen, hören wir fast nichts.

Das seltsame Weltbild, das über Frauen verbreitet wird

Die seltsame Philosophie, es sei für Frauen „absolut unmöglich, einen Mann ernstlich zu verletzen“ paart sich mit einem anderen System. Demnach sind Frauen „im Grundsatz“ nicht verantwortlich dafür, wenn sie erfolglos sind oder sonst etwas „schiefläuft“. Insbesondere in Frauenzeitschriften können wir lesen, dass es immer die anderen sind, die etwas verhindern. Sogar das sogenannte „Empowerment“ folgt dieser Philosophie: „Du hast die beste Ausbildung, den besten Job, den besten Partner verdient.“ Dann liest man Sätze wie „gebe dich nie mit weniger zufrieden als…“

Was wäre eigentlich, wenn du nicht dieser Philosophie folgen würdest, Frau? Dann könntest du auch eine gute Ausbildung haben, einen guten Job und einen guten Partner. So machen es übrigens die Männer, und auch sie träumen von andere Jobs, mehr Macht, mehr Ansehen und vielem mehr.

Zur Freiheit gehört Verantwortung - sie lässt sich nicht "abwälzen"

Kommen wir mal auf das Versagen. Alle Menschen versagen irgendwann, irgendwie und irgendwo mal. Dann kannst du „hoppla“ sagen und es vergessen. Oder es beim nächsten Mal anders angehen. Doch was tun viele Frauen und Pseudo-Berater(innen) von Frauen? Sie weisen dir nach, dass es Schuldige gibt: Männer und männliche Institutionen. Bewusste Unterdrückung der Frau in der Gesellschaft. Und natürlich (immer wieder gern) ist es das „System“. Mal ist es der Kapitalismus, mal der „weiße, alte Hetero-Mann“. Manchmal ist es wirklich „das System“ – in Diktaturen und Theokratien. Und in liberalen Staaten oder Demokratien ist dies deutlich seltener der Fall. Das interessiert allerdings kaum jemanden – und vor allem keine linksradikalen Einpeitscher(innen) oder Extremfeministinnen.

Du kannst etwas ändern

Dein bester Feind bist du selbst. Und du kannst deine beste Freundin werden, wenn du deine positiven Kräfte für dein Wohl einsetzt. Und wenn du anderen Menschen mit Interesse und einem gewissen Wohlwollen begegnest.

Das reicht vielleicht noch nicht – aber es ist zumindest ein Anfang.

Ein Nachtrag: Alles, was ich beschrieben habe, handelt von der Macht, die sich eine Person aneignet. Und ebenso von der Weigerung, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Ich sprach nicht über die „Gründe“. Und wenn du etwas tun willst, um dein Leben, deine Gesellschaftsordnung oder deinen Staat besser zu machen – fang bei dir selbst an. Und das gilt für alle Menschen – Frauen, Männer und alle, die sich sonst wie definieren.

Handeln, Fühlen, Verantworten und Sündigen

Adam genießt den Apfel
Zu den einfachen Wegweisungen des menschlichen Lebens gehört, die Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen. Ich will nicht „belehrend“ wirken, denn ich habe selbst allerlei Schwächen, die dem Menschen eigen sind.

Zuvor aber ein Wort an die Gläubigen unter euch: Es gäbe etwas über „Adam und Eva“ zu sagen. Die Genesis sagt klar: Adam redet sich auf Eva heraus, um die Verantwortung abzuschieben, und Eva wiederum erklärt sich für schuldlos – es sei die Schlange gewesen.

Verantwortung abschieben - das ewige Spiel

Wer kennt es nicht, das Spiel mit dem Abschieben der Verantwortung? Es mag unmoralisch sein, unethisch, vielleicht gar verantwortungslos. Aber es existiert. Die „verbotenen Früchte“ sind alles andere als sauer. Wir genießen die Gefühle, die sie uns bereiten, weil sie menschlich sind.

Verantwortung aushalten - auch wenn wir kritisiert werden

Machen wir einen Punkt dahinter. Wer etwas im Leben erreichen will, muss häufig etwas verändern, und wer etwas verändert, kommt in die Situation, andere zu verwirren. Also müssen wir aushalten, dass alles, was wir tun, in irgendeiner Form kritisiert wird. Was letztlich wieder bedeutet, dass wir unsere Entscheidungen nicht allein deshalb ändern werden, nur weil man uns kritisiert.

In nahezu jedem Leben gibt es Ausnahmen: Manchmal gelingt es jemandem, Zwang auf uns auszuüben, gegen den wir uns nicht erwehren können. Aber die Mehrzahl unserer Tage, Wochen und Jahre haben wir die freie Wahl, uns zu entscheiden.

Am Ende des Tages, wenn wir alle Erlebnisse betrachten, sind wir in jedem Fall zufriedener, wenn dazu stehen. Etwa so: „Ja, ich verantworte dies – es ist mein Leben und keinem Menschen steht das Recht zu, mich der ‚Sünde‘ zu bezichtigen.“

Wenn wir das tun, dann brauchen wie auch weniger Ausreden.

Das Paradoxon – Frauen ohne Selbstverantwortung?

Die US-amerikanische Gesellschaft schätzt das individuelle Glück, mehr aber noch den persönlichen Erfolg. Diesem Umstand verdankte vor allem Dale Carnegie seine Popularität, und sie wirkt bis heute nach. Gurus und Selbstdarsteller aus aller Welt, teils gar mit akademischer Ausbildung, griffen das Thema auf, und daraus entstanden zahllose Heilslehren. Diese Welle ebbte zunächst ab, kam aber mit neuen Heilslehren wieder auf, die teils auf Selbstherrlichkeit, andernteils auf angeblichen „indischen“ Lehren basierten. Erst später kam die abendländische Esoterik dazu und ebenso einige fragwürdige psychologische Richtungen.

Seit dem neuen Millennium und der Vorbereitung des Internets ist sie wieder allgegenwärtig, diesmal allerdings in kleinerem Format. „Persönliches Wachstum“ ist das Ziel, und damit lässt sich hervorragend Geld verdienen, ohne dass man dazu weltumspannende Organisationen oder indische Gurus brauchen würde.

Die Gegenbewegung: Nicht verantwortlich sein

Das Paradoxon liegt darin, dass es eine Gegenbewegung gibt, die vor allem Frauen einflüstern will, eine sehr eingeschränkte (oder vielleicht auch gar keine) Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen. „Es ist nicht deine Schuld, wenn du Single bleibst“, ist das neueste Mantra, das von schreibenden Frauen in die Welt gesetzt und von willfährigen Journalistinnen verbreitet wird. Wobei klar ist: Es geht nicht um Schuld, sondern darum, das eigene Leben in den Griff zu bekommen. Kurz gesagt: Die seit einigen Jahrzehnten sichtbaren positiven Ergebnisse der Emanzipationsbewegung müssen mit einer Neuordnung der traditionellen Lebensziele erkauft werden – von jedem Einzelnen. Also auch von Frauen.

Andere müssen sich ändern - wir doch nicht?

In Teil von ihnen weigert sich, glauben weder an Selbstverantwortung noch an die Möglichkeit, sich selbst zu ändern. Nein, sie tragen nicht die Verantwortung für sich selbst, und sie denken überhaupt nicht daran, sich zu ändern. Die Verhältnisse müssten sich ändern, sagen die einen – die anderen sagen, die Männer müssten sich ändern. Solche Sprüche führen ins Nichts – auch wenn sie teilweise berechtigt sein mögen. Doch all das bringt nichts: Hier und Jetzt ist der Einzelne aufgerufen, über sich nachzudenken, was er oder sie verändern kann.

Die extreme Position

Das Extrem solcher Gedanken lesen wir bei der Texanerin Shani Silver (1) , die dies schrieb:

Die Frage für alleinstehende Frauen lautet nicht „Warum bin ich Single?“. Diese Frage zu stellen, ist aussichtslos. Es gibt für sie seit 2012 weder eine Antwort noch eine Lösung. Sie war schon immer unbeantwortbar, weil das Problem nie wir waren.

Es mag sein, dass noch andere Frauen so denken, auch außerhalb der USA. Und ihnen allen kann man nur sagen: Ihr seid die Gefangenen überkommener Denksysteme. Wer etwas verändern will, sollte bei sich selbst anfangen. Es ist nicht das Potenzial, das fehlt. Es ist die Bereitschaft, damit zu beginnen. Und wirklich – das gilt nicht ausschließlich für Frauen und es ist nicht abhängig von Heilslehren.

(1) Autorin, die überwiegend in sozialen Medien schreibt, also etwa bei Refinery29, Instagram, Facebook oder Medium. Sie schrieb jüngst ein Buch mit dem Titel " Single Revolution: Don't look for a match. Light one". Wir haben dazu noch einen weiteren Artikel in Arbeit, der über die Verhältnisse in den USA hinausgeht.

Wer ist verantwortlich für „spontanen Sex“?

Schöner Morgen nach der Liebesnacht
Wahrscheinlich hatte jeder hat schon einmal einen Menschen getroffen, der darüber berichtete, „spontanen Sex gehabt“ zu haben. Dabei gibt es zwei Varianten. Die eine steht auf der Schönseite: Sie ledig, er ledig, sie wenig Zeit, er wenig Zeit. Die Gelegenheit ist da und schon fallen beide übereinander her, bleiben bis zum nächsten Morgen und sagen einander dann: „Schön war es.“

Nichts als Freude oder Frust nach der "Nacht der Lust"?

Auf der Dunkelseite steht die Version, gebunden zu sein, dennoch plötzlich von der Lust überwältigt worden zu sein, es „eigentlich“ nicht gewollt zu haben, „im Grunde“ so etwas nie zu tun und sich am nächsten Morgen zu schämen. In der bürgerlichen Literatur auch als „der Lendemain“ bekannt, heute eher auf Deutsch der „Morgen danach“ genannt – die verkaterte Erkenntnis, den eigenen Lüsten erlegen zu sein.

Der übliche Satz im zweiten Fall klingt immer ähnlich: „Ich hätte nie gedacht, dass ich…“. Dazu muss die Person nicht verheiratet sein – es reicht völlig, wenn einer der vermeintlichen „Grundpfeiler“ ihrer Persönlichkeit in dieser Nacht zusammengebrochen ist. Die Fälle, die mir zu Ohren gebracht wurden, waren allerdings Frauen in festen Beziehungen, durchaus selbstbewusst.

Wie kommt der Spontansex zustande?

Wir wissen, dass der Körper eigene Drogen reduziert, die ganz sicher dazu führen können, den „Verstand zu verlieren“, wozu der Volksmund vielleicht sagt: „Liebe macht blind“. Aber wir wissen auch, dass die dornigen Hürden üblicherweise stehen bleiben, wenn die Person sich keine Gelegenheiten verschafft, „fremdzugehen“. Das Rechtfertigungsgetue kommt immer hinterher und drückt sich oftmals psychologisch aus: „Es war gar nicht ich, die da gehandelt hat.“ Falls du dem zustimmst: Dann war es eben dein notgeiles Alter-Ego, das es tat – und das ist auch ein Teil von dir. Du wirst es nicht los, idnem du behauptest, es sei „ganz anders als du“.

Ob dieses Verhalten wirklich nur „gebundene“ Personen trifft? Vermutlich nicht, denn das Potenzial dazu hat jeder Mensch. Wir alle sind Natur und Kultur zugleich. Auf der einen Seite sorgt die Natur für Lüsternheit und Begierde. Auf der anderen Seite hocken die „edlen Motive“ die allein gesellschaftlich anerkannt sind.

Motiv und Gelegenheit - viel mehr ist nicht nötig

Und da sehen wir ein altes Prinzip: Ist das Motiv vorhanden, ergibt sich eine Gelegenheit und eine akzeptable Person, dann ist es soweit. Dann wird geküsst, liebkost, penetriert oder was sonst erträumt wurde. Klar leisten die Botenstoffe noch einen Beitrag dazu, aber zumeist ist als Eigenanteil mindestens das Ausziehen beteiligt. Und damit der Übergang von der ehrbaren Gemahlin zur überschäumend lustvollen Geliebten. Oder ähnlich - die Lust kennt viele Ausrichtungen.

Schon im steifen Bürgertum: Vor der Ehe "fremdnaschen"

In der Literatur gibt es eine Stelle, in der die schöne junge Frau noch vor einer arrangierten Ehe gerne wissen wollte, wie man sich fühlt, wenn es ihr jemand „schön macht“. Genau genommen was es ein Bruch des bereits gegebenen Eheversprechens. Aber … genau dies empfand sie nicht so. Sie hatte ja erfahren, was sie wollte. (1)

Ist das der Unterschied? Etwas zu wollen, sich etwas zu holen, etwas mitzunehmen, was das Leben versüßt und dazu zu stehen? Es ist jedenfalls ethischer, als die Verantwortung abzuweisen, wie ich meine.

(1) "Nixchen"erschienen 1899 unter Pseudonym. Autorin war Helene von Monbart.
Bild: Buchillustration, 19. JH

Kennenlernen nach 2-G-Regeln?

Paarungen nicht ohne Impfungen - oder`?
Werden die Menschen von der Reproduktion ausgeschlossen, die sich nicht impfen lassen? Lassen unsere Regierungen jene emotional verkommen, die dem Impfstoff abhold sind?

Nein, natürlich nicht. Aber zu einer aktiven Partnersuche gehört nun einmal, mehrere Begegnungen mit unterschiedlichen Personen zu haben – und dies oft innerhalb eines relativ kurzer Zeitrahmens.

Weil das so ist und nicht so, wie es die Fraktion der „Tiefgründigkeitspropheten“ gerne behauptet, benötigt man selbst beim allerbesten Willen zwischen fünf und acht Dates, bis es „klappt“. Natürlich gibt es Menschen, die mit drei Dates auskommen – ihnen stehen aber andere gegenüber, die ein Dutzend Dates und mehr benötigen. Das liegt teilweise daran, dass „Online-Dater“ zu Beginn oft planlos vorgehen – denn auch Meisterinnen und Meister der Kunst sind nicht „vom Himmel gefallen“.

Die 2-G-Regel sollte also eine Pflicht sein für alle, die sich aufmachen, um Dates einzugehen – und zwar gleichgültig, zu welchem Zweck. Wer sich ihr widersetzt, nimmt in Kauf, anderen zu schaden – und sich selbst natürlich auch.

Und nein – „2 G“ heißt nicht, Gershwin und DuBose Heyward folgend: „Gut aussehen für Frauen, Geld haben für Männer.“ (1) Es heißt wirklich und wahrhaftig: Geimpft oder genesen sein.

Partnersuche – sogar die Suche nach Sexpartnern – ist eine Frage von Vertrauen. Und Vertrauen kann niemand erreichen, der über seinen Impf- oder Genesungsstatus flunkert.

(1) Textstelle aus "Pogy and Bess". (Summertime): Your daddy's rich and your ma is good-lookin'.
Bild: Liebesverlag-Archiv