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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Unaussprechliche Dessous

Die Dessous der Dienstmagd
Frisch gewaschen und gebleicht - aber nicht aus diesem Jahrhundert. Bis vor einigen Jahren waren im Vereinigten Königreich noch nachgeschneiderte "Bloomers" erhältlich.

Hübsche Bloomers - leider nicht mehr in Produktion

Wie geht eigentlich „altmodische Erotik“?

Die Lust an Plüsch, Samt und Seide
Die eigentlichen Rezipienten für die „altmodische Erotik“ sind „etwas“ ältere Herren. Sie haben die meiste Freude an der ungewöhnlichen, erotischen Verhüllung, die so gar nicht mehr zeitgemäß ist. Ungefähr so, wie die Männer in den vornehmen Bordellen des 19. Jahrhunderts empfangen wurden, als schon die Sicht auf ein Unterkleid das höchst Verzücken auslöste.

Nackt wie die Öde ist öde

Warum das immer noch so ist? Weil es für den Gentleman öde ist, wenn die Dame ihren nackten, möglicherweise gar noch völlig enthaarten Körper präsentiert. Entzückt ist er hingegen von geschmeidigen oder auch fülligen Körpern, die unter verschiedenartigen Hüllen verborgen sind. Im Gegensatz zu viele jungen Männer erregt ihn häufig die Erwartung des kommenden Genusses, gleich, ob er rein optisch oder fleischlich geboten wird.

Bewusst "sozial inkorrekt" zu sein ist in der Erotik normal

Diese Sätze mögen vielen modernen Frauen als „soziale inkorrekt“ erscheinen – aber die Lust folgt niemals den Wegen der Tugend, gleich, wie wir „Tugend“ gerade definieren.

Für den Herrn 1900 schon extrem erotisch
Nicht nur die Brust zählt

Ob die „spitz geformte Brust“ als optische Sensation gilt, wie es neulich hieß, oder die voluminös hervorgehobene und dennoch größtenteils verdeckte Brust den sinnlichen Effekt hervorruft – du musste es probieren. Gelegentlich darf alles ein wenig schlampig wirken, von der Bluse oder bis zum bereits erwähnten Unterkleid, das im Sommer auch feucht am Körper kleben darf – alles lockt.

Der Zauber der Unterröcke

Weil der raschelnde Unterrock bereits im 19. Jahrhundert Gelüste auslöste, nennt man den Look zum Animieren auch „frou frou“. Er entspricht etwas den optischen Gelüsten, die in der Welt des Erotik-Theaters als „Bourlesque-Show“ inszeniert werden.

Ausschnitt bis zum Po und Schlitz im Rock

Andere sogenannte „Retro-Looks“ sind Rückenausschnitte bis zum Gesäß, oder der berühmte „Schlitz im Kleid“, der damit nicht als Gehhilfe, sondern als Blickfang genutzt wird. Er gibt auch den Blick auf das „Strumpfband“ frei,, das zur Retro-Erotik immer noch dazugehört, so wie auch auffällige, bereite Strapse. Hing Heels sind nicht unbedingt nötig, betonen aber den Auftritt.

Die Hauspersonal-Erotik - neu belebt?

Bloomers - Viktorianischer Stil
Retro-Erotik kann auch darin bestehen, die „Bediensteten“ wieder aufleben zu lassen – selbst, wenn die Damen und Herren, sie sich solche Shows gönnen, niemals Hauspersonal beschäftigten. Wer dabei an kurze schwarze Röcke, Schürzchen und weiße Pants denkt, mag das tun, entlarvt sich aber als schnell erregbarer Voyeur. Zur perfekten Demonstration gehören lange, offene Bloomers unter ebenso langen, schwarzen Röcken.

Die Show im großen Stil und ganz privat

Ob große Show, private Show oder Lustgewinn für den Ehemann – verrucht ist das Verkleiden und sinnliche Enthüllen allemal. Und je stilechter es sein soll, umso teurer sind die Klamotten, die man kaum noch auf Flohmärkten oder auf dem Camden Stable Market findet. Immerhin können sie noch nachgeschneidert werden – und gelegentlich findet man billige Importe aus China. Insgesamt ist es allerdings schwieriger, stilechte Bloomers oder Unterkleider zu finden als Korsetts, die es beispielsweise bei Vollers noch in bester Qualität gibt.

Es ist wirklich nur Show – und doch wirkt das, was man mal falsch, mal richtig als „viktorianisch“ bezeichnet, immer wieder die Lust der Männer, eine Frau zunächst unverhüllt zu sehen, aber dennoch zu ahnen, wie sie „darunter“ aussehen könnte. Sicher könnt ihr nun sagen, das wäre ja bei den Fummeln aus dem Erotik-Shop genau so. Aber es wirkt eben ganz anders, wenn du mehrere Hüllen ablegen kannst und er bei jeder Hülle etwas Neues an dir entdeckt.

Bilder: Links - Zeitschrift von ca. 1900, Rechts: Bloomers, aus den 1980er Jahren im Rahmen der Retromode nachgeschneidert. Oben: Antonyme Fotografie aus dem 19. Jahrhundert, nachkoloriert.

Die große Zeit der Wäschefotos

Der BH sitzt ziemlich schlecht, aber das machte nichts - Hauptsache: Wäschefoto
Wäschefotos? Kaum jemand fängt mit dem Begriff etwas an, nicht einmal Fotografen. Dabei waren Wäschefotos einmal sehr populär. Man benötigte eine Dame, die vorzugsweise etwas frivole Dessous, auf deutsch „Reizwäsche“ trug. Allerdings passten die Wäschestücke oft nicht so ganz oder jedenfalls achtete der Fotograf, voll entzückt von der Fülle der Damen, nicht so sehr auf die Passform. Im Grunde waren die Bilder durchaus jenen ähnlich, die sich in Versandhauskatalogen befanden, nur eben etwas frivoler. Und wenn es ein paar Gläser Schampus gab, zogen die Damen auch schon mal den BH aus. Und manchmal auch mehr.

Bild: nachkoloriertes anonymes SW-Foto.

Warum geht man „jemandem an die Wäsche“?

sie wollen mir doch nicht etwa an die wäsche, mein herr?


Man sagt es kaum noch: „Stell dir vor, und dann wollte er mir sofort an die Wäsche gehen“.

Was bedeutete dieser Spruch „er wollte ihr an die Wäsche gehen“ oder warum gerade „an die Wäsche“?

Die Erläuterungen im Internet dazu sind leider überwiegend falsch. „An die Wäsche gehen“ bedeutet, eine Frau intim zu berühren, sie also zumeist unter der Bluse oder unter dem Rock zu betasten.

Der Ausdruck beruht auf dem Begriff „Wäsche“, der früher ausschließlich für die Unterwäsche benutzt wurde, da man nur dies waschen konnte – Oberbekleidung wurde zu jener Zeit niemals gewaschen, sondern nur ausgebürstet und gelüftet.