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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Hey Baby, bestell dir mal einen schmackhaften Kerl von hier

Bestellen wie Fastfood?
Ei holla, da hab ich mich doch gewundert, wie Leute denken, die sich Sexologe oder Sexologin nennen. Denn ich wusste nicht, was „wir“ tun müssen, um den richtigen Macker oder die richtige Deern zu finden. Und die wissen so etwas natürlich.

Na, und was müssen wir tun? Uns konzentrieren. Na gut, auf das Wesentliche, schon verstanden. Oder doch nicht?

Nein, denn so sagte eine Sexologin im Interview mit den Betreibern einer Dating-App:

Wir werden uns auf unsere Vorlieben konzentrieren, vom Aussehen bis zum Standort, so wie wir es auch bei der Bestellung von Essen tun.

Da lässt mich die Dame verblüfft zurück. Das mit dem Standort verstehe ich ja noch. Wenn du in Tokio wohnst, soll dein nächster Macker kein New Yorker sein. Und für einen Oberstdorfer sollte es vielleicht keine Listerin sein.

Essen bestellen ist wie Menschen bestellen - oder?

Aber nun mal zur Bestellung von „Essen“. Warum kommt mir bei „Essen bestellen“ nur so ein komischer Gedanke? Ex und Hop? Schnelles verkonsumieren der körperlichen oder taktilen Eigenschaften? Ausprobieren und aussortieren?

Nun also – „wir“ sollen die „Leute besser aussortieren“. Das hat ja schon diese Cinderella gemacht, oder? Und eben jene hat es auch den Turteltäubchen beigebracht: die Schlechten ins Kröpfchen, die Guten ins Töpfchen. Oder so ähnlich.

Guten Appetit wünscht Gramse.

Gramse bleibt Gramse - unverschämt und total daneben - es sei denn, er hätte doch recht ...
Das komplette Zitat kann bei Pro7 nachgelesen werden.

Liebeszeitung: Quellen oder keine Quellen?

Wenn die Liebeszeitung etwas veröffentlicht, stammen die Daten und Fakten gewöhnlich aus zuverlässigen Quellen. Leider gibt nicht für alle Themen derartige Quellen. Und weil das so ist, müssen wir uns auch auf logische Zusammenhänge und Wahrscheinlichkeiten berufen.

Unzuverlässige Quellen überall

Die Redaktion hat allerdings seit Langem ein anderes Problem. Auch sogenannte „wissenschaftliche“ Quellen (oder solche, die sich dafür ausgeben) haben nur einen begrenzten Wahrheitsgehalt. Das liegt daran, dass viele Wissenschaften nur Einzelaspekte eines Themas berühren, wodurch die Gesamtsicht verhindert wird.

Bewusste Manipulation von angeblichen Fakten - "postfaktische" Berichte

Tatsächlich werden manche „Fakten“ auch bewusst manipuliert – in der sogenannten „postfaktischen“ Gesellschaft versuchen immer mehr Menschen und Institutionen, geschickt zu lügen. Das ist ganz einfach: Ein bedeutungsloser Umstand wird aufgebläht, dann werden Zahlen hinzugefügt, die im Grunde bedeutungslos sind, und schließlich wird alles so formuliert, dass Leser(innen) die Inhalte für Tatsachen halten.

Warum wir kaum noch auf Quellen verweisen

Nun zu unserer „Liebeszeitung“: Wir geben kaum noch Quellen an, weil schon die Angabe solcher Quellen eine Manipulation beinhaltet. Indem wir es nämlich tun, erklären wir die Quelle als „wahrer“ als jede andere – was oft nicht zutrifft.

Unsere Serie über Domination im Alltag und in frivolen Spielen

Unsere Serie über „Domination“ unter dem Titel „Femdom – Maledom, Zeitgeist und der wahre Alltag“ war ein Versuch, die Realität dem Zeitgeist gegenüberzustellen. Wir sind dabei davon ausgegangen, dass der Wandel der Macht zwischen Frau und Mann sich in der Erotik ebenso niederschlägt wie im „gewöhnlichen“ Alltag. Leserinnen und Leser können darüber diskutieren – aber wir geben keine „Autoritäten“ vor, auf die wir uns beziehen.

Ich selbst habe gerade wieder einen „postfaktischen“ Bericht über sogenannte „Sugar Babys“ in der Blog-Presse gelesen. Die Recherche ergab, dass ich lange suchen musste, bevor ich überhaupt zu „harten Fakten“ vordringen konnte. Die meisten Artikel stammten von Anbietern, die ein Interesse daran haben, Kunden anzulocken – mal die „Anbieterinnen“ und mal die potenziellen (meist männlichen) Kunden.

Das Fazit

Und was ergibt sich daraus? Besser keine Quellen als unglaubwürdige Quellen. Meint jedenfalls der Herausgeber der Liebeszeitung, der hier für euch schreibt.

Was noch fehlt? Deine Meinung, zum Beispiel.

Wie die Psychologie zur Küchenpsychologie wird

Wie die Psychologie zur Küchenpsychologie wird - ein Beitrag zur psychologischen Kette von wissenschaftlichen Behauptungen bis zur Zuweisung durch Laien am Beispiel von Narzissmus und Machiavellismus

Psychologen und Psychiater bemühen sich darum, bestimmte „Befindlichkeiten“ des Menschen zu katalogisieren. Das müssen sie tun, um ihre eigenen Feststellungen in ein System einzuordnen und darüber miteinander zu kommunizieren. Und letztendlich will auch ihr Patient oder Klient eine Diagnose darüber, an was er nun eigentlich leidet.

Narzissmus als Basis

Durch die Medien gelangen solche „Erkenntnisse“ dann an jeden, der sich kompetent fühlt andere „einzuordnen“. Dies betrifft heute vor allem den Begriff „Narzisstisch“, mit dem anderen Menschen abgewertet werden sollen. Sie werden auch als egozentrisch, ich-bezogen oder selbstherrlich eingestuft.

Machiavellismus - das Böse lässt grüßen

Selbstherrlichkeit wird wissenschaftlich oft als „Machiavellismus“ bezeichnet – der ist noch nicht ganz so populär wie der Narzissmus - aber das ist nur eine Frage der Zeit. Sollte sich der Begriff im Alltag dennoch nicht durchsetzen, so liegt das wahrscheinlich daran, dass den Küchenpsychologen der Begriff „Machiavellismus“ oder „Machiavellist(in)“, nicht so leicht über die Lippen geht.

Schauen wir mal, was einen machiavellistischen Menschen auszeichnet:

1. Er(sie) legt wenig Wert auf (enge) persönliche Beziehungen.
2. Er(sie) fühlt sich wenig an übliche ethische Regeln gebunden.
3. Er(sie) orientiert sich überwiegend an Realitäten.
4. Woraus folgt, dass er/sie sich selten auf Ideologien einlässt.


(Nach Dorsch, vereinfacht).

Manche Wissenschaftler haben einen solchen Menschen allerdings längst als „dunkle Gestalt“ definiert. Es gibt bereits zwei Theorien, nachdem man diese Eigenschaften der „dunklen Seite“ des Menschseins zurechnet. Das riecht ein bisschen nach Religion – aha, die dunklen Seiten. Das Böse in uns.

Die Verbreitung - von der Behauptung bis zur Zuweisung

Nun sind es allerdings nicht nur Presseleute und Küchenpsychologen beteiligt, sondern auch „gestandene“ Psychologen. Dazu ein Ausschnitt aus „Psychologie Heute“ (Tamás Bereczkei zitierend):

Sie missachten moralische Prinzipien und nutzen die Schwäche und Leichtgläubigkeit von anderen aus. Täuschen und Manipulieren zählen zu ihren essenziellen Charaktermerkmalen.

Die Ketten von einer akzeptablen wissenschaftlichen Behauptung bis zum Volksglauben verläuft ungefähr so:

- Psychologen stellen Behauptungen auf, die an sich keine Ideologien beinhalten.
- Diese Theorien werden aber erst beachtet, wenn sie überspitzt formuliert werden oder populären Ideologien folgen.
- Das Ergebnis wird von der Presse begierig aufgenommen, sobald eine Wertung darin enthalten ist.
- Die Küchenpsychologen nehmen solche Beiträge aus der Presse auf und versuchen, Volksweisheiten daraus zu konstruieren.
- Am Ende glauben viele, ihre Mitmenschen, Freunde und Partner seien tatsächlich Narzissten, Machiavellisten, Egozentriker, Sadisten und vieles mehr.


Wer profitiert von Behauptungen und Zuweisungen?

Die Frage, die sich jeder stellen sollte, wäre: Wem nützt es?

Und indem ich diese Frage, könnte ich schon als machiavellistische Person eingestuft werden, weil ich nach den Realitäten frage.

Die größtmögliche Wahrscheinlichkeit für Liebe und die fragwürdige soziale Forschung

Es ist wahrscheinlicher, dass du Menschen kennenlernst, die sich ohnehin in deinem Umfeld befinden.

Und es ist sehr wahrscheinlich, dass du dich mit Menschen zusammentust, die ähnliche Wurzeln haben wie du, weil du davon am meisten kennst.

Im Grunde wendest du dich an Leute, die dir auch emotional gewogen sind, und oft auch eher an solche, die dir in anderer Weise ähneln.

Das alles kann man auch beginnen mit: Forscher der Universität (in irgendwo am Ende der Welt) haben festgestellt, dass …

Na schön, und nun setzen wir mal „dass du dich in jemanden verliebst“ in die Sätze ein – und schon haben wir „wissenschaftlich begründete Fakten“.

Und wenn diese Art von „Wissenschaft“ nicht gestorben ist, dann exzitiert sie noch heute. Und tatsächlich lebt sie gerade wieder auf. Dann wird zum Beispiel eine große Menge von Daten aus alten und älteren und ältesten Forschungsergebnissen ausgegraben und neu analysiert. Auch damit kann man berühmt werden.

Bin ich eigentlich der Einzige, der sich fragt, ob wir den Sozialwissenschaften trauen sollten? Oder ob wir sogenannten „Geisteswissenschaften“ wirklich einen höheren Stellenwert einräumen sollten als den Naturwissenschaften?

Warum sich Männer besser nicht verändern sollten

Studien „über Männer“ sind bisweilen so widersprüchlich, dass ich am Sinngehalt zweifele. So sagt eine der neuesten Studien beispielsweise aus, 88 Prozent der Männer seien mit ihrem „Männerbild“ im Reinen.

Ich kann nur hoffen, dass sie mit ihrem Menschenbild im Reinen sind – und dass sie auf Frauen treffen, die mit ihrem Frauenbild im Reinen sind.

Was ich da schreibe, kann gegebenenfalls bereits untermauern, wie absurd Befragungen zu Geschlechter- und Genderfragen sind. Die Forscher, die in dieser Weise voreingenommen sind, wollen offenbar nicht wissen, wie zufrieden Menschen mit sich selbst sind – sie verweisen auf das „Männerbild“.

Ich habe dennoch weitergelesen:

Zugleich empfinden 95 Prozent der befragten Männer Veränderungsdruck.

"Veränderungen" - ein heikles Thema

Da wäre natürlich interessant zu wissen, von wem dieser Druck ausgeht und worauf er abzielt. Schließlich ist es nicht sinnvoll, sich „irgendwie“ zu verändern. Denn dies sollten auch Forscher wissen: „Veränderungen“ an der Persönlichkeit sind ein komplizierter, oft langwieriger Prozess. Da muss ein begehbarer Weg sein und ein lohnendes Ziel. Einen „Veränderungsdruck zu spüren“ ist im Grunde Larifari.

Auch der nächste Satz kling absurd:

54 Prozent der Befragten sind bereit, sich aufgrund des Drucks weiterzuentwickeln.

Was sind eigentlich "Weiterentwicklungen" bei Frauen / Männern?

In diesem Zusammenhang wäre natürlich vor allem interessant, wie sich diese Männer eine „Weiterentwicklung“ vorstellen und was sie davon erwarten. Wohin sollte sich jemand entwickeln wollen, wenn er keinen Gewinn draus ziehen kann? Und worin soll der Gewinn (sozial, geistig und emotional) für die Person selbst bestehen?

„Veränderungen auf Druck“ sind mithin kaum eine sinnvolle positive Entwicklung. Wer seine Persönlichkeit verändern will, sollte dies aus der Einsicht heraus tun, dass es für ihn nötig und sinnvoll ist. Dann können Veränderungen einen Sinn haben.

Herkunft der Ergebnisse

Die Zahlen stammen aus einer Befragung von Plan International, einer Organisation, die sich mit Gender- und Gleichberechtigungsfragen beschäftigt. Ob sein einem wissenschaftlichen Sinn haltbar ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Sie weist aber deutliche Verwerfungen auf, weil der Begriff der „Veränderung“ über allen Maßen schwammig formuliert ist.

Eine merkwürdige Mischung von Aussagen - nützt uns das?

Die Studie mag in einzelnen Punkten zutreffen. Sie manifestiert aber andererseits die Spaltung der Geschlechter aus akademischer Sicht. Und ich frage mich, wie ich diesen Satz aus logischer Sicht interpretieren soll:

77 Prozent der befragten Frauen haben deutlich höhere Ansprüche an Männer als diese selbst.

Es könnte gar nichts bedeuten. Oder dass diese „77 Prozent“ zumindest zum Teil eine übertriebene Anspruchshaltung haben. Oder einfach: Wenn man das Zusammenleben auf Anspruchshaltungen reduziert, dann können wir uns von einem glücklichen Zusammenleben verabschieden.

Das Fazit: „Männer“ als soziales wie als natürliches Geschlecht können sich so wenig verändern wie Frauen. Verändern können sich nur Personen, Frauen wie Männer. Und wer sich verändern will, tut gut daran, sein Ziel zu kennen und nicht einfach loszurennen, um andren zu gefallen. Am Ende steht dann möglicherweise der Abgrund.

Zitate und weitere Informationen zur angeführten Studie bei plan.de
Hinweis: Die Studie, auf die seriöse und weniger seriöse Zeitungen Bezug nehmen, steht inzwischen unter heftiger Kritik. Ob sie strengen wissenschaftlichen Standards standhält, ist nicht sicher.