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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Mit wie viel „bi“ bist du eigentlich „Bi“?

Ist ""Bi" eine - Orientierung, ein Lustgewinn oder einfach in jeder Person angelegt?
Eigentlich müsste niemand „beweisen“ wie viel „bi“ in ihm oder ihr steckt. Denn das andere Geschlecht steckt in uns genauso wie das eigene – nur ist es unterschiedlich stark ausgeprägt. Es mag sein, dass in der „vom Testosteron geschwängerten Luft“ jeder Mann damit prahlt, wie viel „Mann“ ihm steckt. Entsprechend zeigen sich Frauen oft provokativ „sexy“, um ihre Weiblichkeit zu demonstrieren. Beides sind Showeffekte auf der Bühne der Eitelkeit.

Gedankenspiele über lustvolle Sinnlichkeit

Die meisten Frauen und sicher auch viele Männer haben in ihren Gedanken schon einmal damit gespielt, sich einfach sinnlich „verwöhnen“ zu lassen. Ihr Hauptaugenmerk liegt dann meist darauf, ob die Partnerin oder der Partner einige ihrer geheimen sexuellen Wünsche erfüllen kann. Die Anzahl derjenigen, die es „wirklich“ schon einmal versucht haben, ist deutlich geringer, vor allem unter den Männern.

Warum Zahlen und angebliche Fakten nicht viel wert sind

Für all dies gibt es Zahlen und Fakten, aber ebenso viele Behauptungen, weil es sehr darauf ankommt, wie, wo und von wem die Frage gestellt wird. Wer fragt: „Bist du bisexuell?“, wird im normalen Alltag kaum eine ehrliche Antwort bekommen. Mit „ja“ werden nur erklärte, praktizierende und wortgebundene Menschen antworten, also solche, die sich als „bi“ geoutet haben.

Darin steckt schon ein Irrtum: Du wirst mit gewissen Bi-Neigungen geboren. Wahrscheinlich wirst du sie nicht ausleben, aber es besteht kaum ein Anlass, sich deswegen zu „outen“.

"Bi" - nichts als ein wertloses Etikett?

In vielen Medien, seien es Szenenmedien oder gewöhnliche Presseerzeugnisse, werden Menschen ganz bewusst etikettiert. Das heißt, man möchte sie eindeutig als heterosexuell, homosexuell, bisexuell oder noch ganz anders einordnen. Vergessen wird dabei, dass Menschen sinnliche Kontakte zu sich selbst, zum „anderen“ Geschlecht oder zum „eigenen“ Geschlecht aufnehmen können, wie es ihnen beliebt. Es geht oftmals gar nicht um „pure Sexualität“, sondern um gegenseitige sinnliche Anziehung. Andererseits finden wir viele Fälle, in denen es bei solchen Kontakten ausschließlich um Sexualität geht, also darum, den höchsten Genuss dabei zu erleben.

Was, wenn "Bi" ein Mogel-Etikett ist?


Die Presse und andere Wichtigtuer reden und schreiben gerne über "Bi"

Wer sich – am Ende des Tages - umsieht, der wird finden, dass „bisexuell“ überwiegend ein Wort ist, das die Neugierde der Leserinnen und Leser anregt. Ein bisschen Aufmerksamkeitssuche, ein bisschen Boulevard-Klatsch, ein bisschen Pseudowissenschaft und jede Menge wichtigtuerischer Behauptungen.

Allerdings gibt es Menschen, die unter der Suche nach diesem oder jenen Geschlechtsanteil leiden und die deswegen unsicher werden, wohin ihr Weg gehen soll. Sie brauchen Unterstützung, Rat und Hilfe. Allerdings ist dies ein Problem besonderer Art, das über sinnliche Zuneigung weit hinausgeht.

Hinweise:

Dein Buchhändler hat wahrscheinlich "Shaw, Julia; "Bi" München 2022.
Wenn du Englisch verstehen kannst, empfehle ich: Blank, Hanne, "Straight", Boston 2012
Bild: Liebesverlag-Archiv

Merkwürdige Zahlen und Pseudo-Fakten:

Forscher wollten wissen, wie sich die sexuelle Orientierung von Darstellerinnen in der Erotikbranche von gewöhnlichen Frauen unterscheidet. Behauptet wurde dabei, dass sich 67 Prozent dieser Frauen als „bisexuell“ bezeichneten. Unter „gewöhnlichen“, also einer Kontrollgruppe, bezeichneten sich die Frauen lediglich zu sieben Prozent als bisexuell.
Seither wird immer wieder behauptet, die Anzahl bisexueller Frauen würde stetig zunehmen – und wieder gibt es eine Vielzahl von Behauptungen, woran dies liegen könnte.
Offenkundig stören sich viele Forschende an der angeblich „hohen Anzahl“ von „uneindeutigen“ sexuellen Orientierungen, insbesondere in der „Generation Z“.

Lappen, lasst die Hände von uns …

Nein, gemeint ist nicht das Volk, das in Finnland und Norwegen Rentieren folgt - man nennt es heute Samen. Vielmehr wird damit eine „neue“ These vertreten: Erfolgreiche Frauen wollen keine „Lappen“, also keine läppischen Männer. Was sie eigentlich wollen, bleibt zwar weiterhin unklar – schon allein, deswegen, weil „Erfolg“ ein Prozess ist, der nicht unbedingt mit dem Ehewunsch einhergeht. Aus diesem Grund hatte mich das Thema interessiert.

Aber was ist schon Logik? „Psychologen und Soziologen“, so lese ich, haben ein neues Phänomen entdeckt. Es wird „Female Succes Penality“ genannt. Sie behaupten, dass Frauen letztlich für ihren Erfolg „bestraft“ würden, weil sie dann weniger Chancen hätten, einen passenden Mann zu finden.

Studien - viel Lärm um ganz wenig

Das trifft nach manchen Berichten und Aussagen zu, aber „Psychologen und Soziologen“ entdecken viel, wenn der Tag lang ist – denn mit jedem „Phänomen“ das sie „entdecken“, steigt ihr Ruhm und der ihrer Universität. Und so finden an sich belanglose Studien ihr Publikum, wie beispielsweise diese vom August 2020, oder jene von 2004, die bereits ähnliche These enthielt.

Geht es eigentlich wirklich um die Heiratschancen?

Ob diese Studien etwas mit der Chance zu tun haben, zu heiraten und neben einer erfolgreichen Karriere auch ein glückliches Eheleben zu führen, ist nicht schlüssig. Außerhalb der Wissenschaft lehrt die Erfahrung jedenfalls, dass solche Ehen wesentlich schwieriger zu führen sind, je steiler der Aufstieg des Partners /der Partnerin ist.

Es geht also nicht „ums Kennenlernen“, sondern um die Fähigkeiten, den Alltag zweier Menschen zu organisieren – möglichst so, dass für die Liebe noch Zeit bleibt. Wer diese Aufgabe meistern kann, hat meine Hochachtung.

Quellen:
Studie zum Thema von 2004
Etwas abweichende Studie von 2020
Das Thema wurde gerade aufgenommen von: Business Insider.
Anmerkung: Die Liebeszeitung verfolgt das Thema, das so gut wie ausschließlich unter Akademikerinnen diskutiert wird, seit 2010.

Überschwemmung der Presse mit Dating-Burn-out

Heute könnt ihr in fast allen Zeitungen eine Meldung lesen, die sich irgendwie mit dem sogenannten Dating-Burn-out beschäftigt.

Verbreitet wurde sie von der „dpa-infocom“. Gedruckt bzw. ins Netz gestellt haben sie relativ viele Zeitungen, Wochenzeitungen und andere Presseorgane (hier der Link zur ZEIT).

Auffällig an diesem Bericht ist, dass sie zwar Forschungsergebnisse, aber eben auch viele Meinungen und möglicherweise sogar Ideologien enthält.

Natürlich können solche Artikel auch zur Meinungsbildung dienen – doch wer den Artikel liest, erkennt schnell einen merkwürdigen Mix von Tatsachen, Appellen und Absonderlichkeiten. Die Liebeszeitung wies bereits mehrfach auf solche Phänomene hin.

Alles zusammengenommen wäre mein Rat: Lesen, aber nicht verinnerlichen. Es gibt viele Meinungen, es gibt eigenen Zeitgeist, und es gibt psychologische, soziologisch und feministisch eingefärbte Sichtweisen. Aber am Ende des Tages zählt nur, dass es für viele Menschen kaum einen anderen Weg gibt, als die Partnersuche mit Mut und Umsicht anzugehen. Und das sollte eigentlich jede und jeder von euch schaffen.

Persönlichkeitsbasiertes Matching - der späte Griff in die Psycho-Mottenkiste

Ich kann mich nur noch wundern – nachdem das Matching nach „Carl Jung“ inzwischen in der Mottenkiste verkommt, wird es in der Werbung neu belebt.

Zitat (1):

Insbesondere das Myers-Briggs-Modell und das Big-Five-Modell sind die Basis für die verschiedenen Persönlichkeitstypen und basieren unter anderem auf den Theorien von Psychiater Carl Jung.


Das Leben 1921 – und der Herr Jung

Es wird nun Zeit, mal die Jahreszahlen festzustellen: C.G. Jung lebte von 1875 bis 1961 – ein großer Teil seines Lebenswerks fiel in das erste Quartal des 20. Jahrhundert. Bekannt ist sein versuchte, Persönlichkeitsmerkmale zu klassifizieren. Vor gut 100 Jahren also. Ist die Welt seither angehalten worden? Oder ist die Wissenschaft in eine Art Dornröschenschlaf verfallen?

Das Leben in Amerika kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieg

Ich las von „16 verschiedene Persönlichkeitstypen“. Woher weht da der Wind? Ganz klar. Da klingen die Glocken und der Name zweier Frauen dringt in meinen Kopf: Katharine Cook Briggs und Isabel Myers. Zu der Zeit, als sie ihr System entwickelten (1944), fehlten auch in der USA die Männer, um Wirtschaft und Verwaltung aufrechtzuerhalten. Und was braucht man dann? Eine Art psychologische Berufseignungsprüfung für Frauen. Das Meyers-Briggs-Verfahren nach den Gedanken von C. G. Jung war geboren. Die USA von 1944? Unsere Väter, Großväter oder Ur-Urgroßväter haben vielleicht noch eine vage Kenntnis davon, welche Lebensweisen damals existierten.

Die "moderne" Psychologie im Jahr 1990

Die moderne Variante der Überlegungen von C.G Jung wurden etwa 1990 erneut popularisiert – und damals euphorisch gefeiert. Der Ansatz war ähnlich wie zuvor – die Basis bildeten Introversion und Extraversion sowie vier weitere Eigenschaften, die etwas sinnvoller aufbereitet wurden als zuvor. Das war alles recht nett, bevor sich herausstellte, dass es bei den „Big Five“ möglicherweise gar nicht um „die“ Persönlichkeit ging, sondern eher um Verhaltensweisen.

Gibt es überhaupt eine festgelegte Persönlichkeit?

Kürzlich wurde bestritten, dass es überhaupt ein gültiges Klassifikation-System für „die Persönlichkeit“ gibt. Dennoch werden die „Großen fünf“ offiziell auch weiterhin als Errungenschaft der modernen Psychologie gefeiert. Mehr und mehr wird die gesamte Konstruktion allerdings bezweifelt – und dies hauptsächlich, weil sich die Persönlichkeit durch Begegnungen verändert. Übrigens auch dadurch, dass du Beziehungen eingehst. Das jedenfalls ist, stark vereinfacht, der heutige Stand der Wissenschaft.

Was sagt uns das?

Vor allem, dass es nicht auf spezifisch „psychologische“ Faktoren ankommt, sondern auf Fertigkeiten und Fähigkeiten. Fähigkeiten können durchaus von psychologischen Faktoren und vor allem vom sozialen Lernen beeinflusst worden sein, doch werden sie dadurch nicht zu Persönlichkeitsmerkmalen.

Und nun: Willkommen im ersten Quartal des 21. Jahrhunderts, das auch schon bald zu Ende geht.

(1) Zitat nach TrendyOne

Liebe – ein Gefühl oder eine Entscheidung?

Der arrogante Mann bei Lewis Carroll wollte bestimmen können, was ein Wort bedeutet
Die Frage, ob Liebe ein Gefühl ist, wurde in den letzten Jahren vor allem in der „Bildungspresse“ diskutiert. Wie so oft, geht die Diskussion nicht so sehr um Fakten, sondern um Meiningen. Das liegt daran, dass der Begriff „Liebe“ selbst völlig unklar ist. Esoteriker, Soziologen und viele religiös orientierte Menschen verstehen unter „Liebe“ den „Zusammenhalt zwischen Menschen“. Psychologen, Neurologen und Biochemiker sehen in ihr die Wirkung von Außenreizen und/oder Botenstoffen. Und die vielen Menschen, die sich der Liebe wortlos hingeben, benutzen die gleichen Begriffe, meinen aber etwas völlig anderes.

Wie versucht wird, den Begriff "Liebe" zu manipulieren

Eine der Grundfragen dabei ist: Wer bringt eigentlich die offenkundig manipulativen Begriffe in Umlauf? Wer sagt beispielsweise „Liebe ist klein Gefühl, sondern eine Entscheidung“? Wer fordert andere auf, solche Begriffe in die sozialen Medien oder in die Presse zu bringen? Wer nimmt sich die Macht heraus, Wörter nach Belieben umzudeuten?

Es geht in Wahrheit um Macht - die Definitionsmacht

Es ist kaum mehr als das „Humpty Dumpty-Prinzip“: Wenn eine angesehene Person oder weltanschaulich geprägte Gruppe ein Wort für etwas festlegt, dann wird eine „Wahrheit“ geschaffen. Der neue Begriff geht dann in „die Wissenschaft“ ein und wird tausendfach kopiert – auf diese Weise wird eine Macht gefestigt, die man Definitionsmacht nennt.

Weltanschauliche Kräfte versuchen, Liebe umzudefinieren

In diesem Fall stehen weltanschauliche Gruppen dahinter, die das Wort „Liebe“ nicht stehen lassen wollen – schon gar nicht für das natürliche Bedürfnis, Liebe zu schenken und zu empfangen. Die „Geschichte hinter der Geschichte“ beginnt mit der Aussage einer 25-jähtigen Bloggerin. Und um den Wahrheitsgehalt festzustellen, reichten offenbar diese Zeilen:

„Die Seminarleiterin habe den Kurs damals gefragt, ob Liebe ein Gefühl oder eine Entscheidung sei. Wir waren ein Haufen Teenager. Natürlich haben wir gesagt, es ist ein Gefühl. Daraufhin sagte die Leiterin, wenn wir an diesem Glauben festhalten, werden wir niemals irgendeine Art von langer Beziehung führen".

Gelesen habe ich es in der deutschen Presse - die Originalversion fand ich bei „boredpanda“. Neu dabei ist, dass eine „Seminarleiterin“ zitiert wird. Die weltanschaulich-religiöse Tendenz dahinter ist unverkennbar – Liebe ist kein Gefühl, sondern eine Entscheidung.

Gefühle sind keine Entscheidungen

Oh ja – im Hintergrund wissen die Damen und Herren recht gut, was sie eigentlich sagen wollen: Die Wahl eines Ehepartners beruht auf einer Entscheidung – und diese Entscheidung wird nicht alleine durch „ein Gefühl“ bestimmt.

Und auf diese Weise glauben sie, etwas Wichtiges im Sinne der Menschheit getan zu haben. Was sie dabei vergessen: Die Entscheidung dahinter wird im Grunde von etlichen Faktoren bestimmt und mit Sicherheit auch von einigen, die nicht so „ganz edel“ sind. Der Blick auf das Konto, die Bildung und die berufliche Zukunft des Partners tragen auch zur Entscheidung bei. Und der Markt? Was, wenn er leer gefegt ist und jemand nur noch aus denjenigen wählen kann, die „Übrig geblieben“ sind?

Und deshalb: „Liebe ist eine Entscheidung“ ist völliger Unfug – eine Ehe einzugehen, ist hingegen tatsächlich eine Entscheidung,

Quellen (unter vielen anderen):

die ZEIT (ZETT)
Esquire
boredpanda
bide.ch
zukunft,ch
Bild: liebesverlag-archiv