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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Dominanz – was heißt das eigentlich?

Es geht wirklich nicht immer um eine Frau mit Peitsche
Da war doch noch dieses Wort - Dominanz. Es wird mittlerweile im Volksmund für verschiedene Persönlichkeitseigenschaften benutzt. Wie bei ähnlichen Fremdwörtern auch, nutzt sich der Sinn dabei ab.

Alles wäre ganz einfach, wenn wir das deutsche Wort „Beherrschung“ verwenden würden. Aber in dem steckt wieder „Herr“, und solche Wörter entsprechen nicht dem populären „Neusprech“ aka „Genderneutralität“.

Die genaue Erklärung von Dominanz

Also müssen wir das Wort erklären. Und ganz kurz heißt dies: Der/die Dominante kann die Herrschaft über jene bekommen, die unterwürfig reagieren. Das lässt sich viel komplizierter und weniger neutral sagen. Bleiben wir mal bei neutral: Während wir aufwachsen, merken wir, dass wir nicht über alle und alles herrschen können. Dabei stellt sich heraus, dass es verschiedene Abstufungen von Macht und Anerkennung gibt. Man sagt auch, dass es sich um Hierarchien handelt. Bei allen Säugetieren, also auch Primaten und Menschen als solche, die in Gruppen leben, existieren solche Hierarchien. Sie sind nicht falsch oder richtig, sondern notwendig.

Klärungen und Irrtümer über Dominanz

Falls ihr etwas von „Alpha“, „Beta“ oder gar „Omega“ gehört habt - das ist nicht die ganze Wahrheit. Exemplare, die sich „geschickt einordnen“, haben oft mehr Freiheiten als die „Führer“, die als „Alphatiere“ gelten. Absoluter Unfug ist hingegen, dass weibliche Exemplare unter den Primaten niemals dominant sind. (1).

Immerhin wissen wir, dass niemand „dominant“ sein kann, der nicht so wahrgenommen wird. „Dominanz“ wird manchmal als ein Persönlichkeitsmerkmal angesehen, aber wenn sie sich nicht deutlich im Verhalten zeigt, nehmen wir sie überhaupt nicht wahr. Das bedeutet letztlich, dass „ein dominantes Verhalten“ situationsabhängig sein kann. Das heißt, dass wir in einer Situation herrschen wollen, in einer anderen aber durchaus beherrscht werden können.

Der Clou daran: Weil das dominante Verhalten erlernbar ist, kann es jemand auch „spielen“. Diesen Trick nutzt die sogenannte „Domina“, auch „Dominatrix“ genannt. Das Wort heißt eigentlich die „Herrin des Hauses“ - sie ist also nicht überall „Herrin“, sondern übernimmt diese Rolle nur fallweise.

Falsche Vermutungen über Dominanz

„Dominanz“ wird oft mit „Brutalität“ oder „Sadismus“ in Verbindung gebracht. Tatsächlich aber kann kaum jemand dauerhaft dominant sein, wenn er nicht als „Führungspersönlichkeit“ wahrgenommen wird. Und dazu gehört - mindestens im normalen sozialen Bereich wie auch in der Wirtschaft - die Anerkennung seiner Persönlichkeit. Diese wieder gibt es nicht „gratis“ - sie muss ständig erneuert werden.

Dominanz strengt an

Und nicht zuletzt: Dominanz existiert niemals ohne die Bereitschaft anderer, sich anzupassen und dann und wann „unterwürfig“ zu sein. Und um es noch klarer zu sagen: Für die meisten Menschen ist es deutlich einfacher, nicht ständig um die Macht zu ringen, weil Machtgewinn und Machterhalt enorme Energien verschlingen.

Natürlich könnte man solche Fragen auch „psychologisch“ angehen. Doch dann müssten wir auf „Persönlichkeitsmerkmale“ im klassischen Sinn zurückfallen. Das heißt, wir müssten annehmen, dass wir uns stets „ähnlich“ verhalten und uns daher nicht an der Situation oder am Partner orientieren.

Was du daraus entnehmen kannst

Dominanz ist so natürlich wie das Gegenteil

Eine der natürlichen Eigenschaften von Menschen ist der Wunsch, sich einzuordnen. Das hat etwas mit dem täglichen Miteinander zu tun. Das Leben an der Spitze der Hierarchie ist dabei möglicherweise nicht die beste Wahl.

Frauen oder Männer können „Dominanz“

Dominanz ist nicht auf ein Geschlecht beschränkt. Jeder Mensch hat die Möglichkeit, dominante Züge zu entwickeln - aber eben auch unterwürfige.

Dominanz ist kein Persönlichkeitsmerkmal

Dominanz kann nur am Verhalten festgemacht werden. Seine Ursprünge sind biologischer Natur und aus dieser Sicht völlig erklärbar.

Soziale Spiele um die Dominanz

Mit Dominanz und Unterwerfung zu spielen, gehört zu unseren natürlichen Anlagen. Insofern kann Dominanz auch bewusst spielerisch ausgeübt werden. Unter ganz gewöhnlichen Paaren, aber eben auch von „professionellen“ Frauen, die als Domina agieren.

Und die Psychologie der Dominanz?

Wer etwas mehr über die psychologische Sicht der Dominanz wissen will, dem empfehle ich diese Lesequelle.

(1) Primaten und Dominanz im englischen Wikipedia
Bild: Aus "La Vie Parisienne", 1937