Wundermittel Disziplinierung – der absurde Gedanke der Löschung ehelicher „Sünden“ durch Züchtigung
Wer in Kategorien wie „Schuld und Sühne“ denkt oder wer glaubt, sich durch „ehrliche Reue“ reinwaschen zu können, handelt oft aus einem dunklen, oft religiös geprägten Hintergrund. Manche Frauen und Männer sind der Ansicht, dass eine Züchtigung, die dem Vergehen folgt, die beste Therapie ist, die Sünden fleckenrein auszuwaschen. Von Unzuverlässigkeit im Alltag bis hin zum Ehebruch – alles kann angeblich gelöscht werden, wenn sich das Paar auf geeignete Methoden der Züchtigung festgelegt hat und dies auch praktiziert. Es geht dabei überwiegend um verheiratete Paare, die in konservativen Beziehungen leben, also nicht um Paare, die der BDSM-Szene zuzurechnen sind.
Befremdliche Aussagen verpackt in logische Begründungen
Falls du glaubst, dass wir uns dies am frühen Morgen aus dem Daumen gesogen haben: Nein, es sind authentische Aussagen aus den sogenannten „sozialen Netzwerken“.
Wischt du dir gerade die Augen? Denkst du, du bist in eine Parallelwelt abgeglitten? Dann wartet mal ab.
Vor einiger Zeit wurde (ernsthaft, versteht sich) eine Frage vorgelegt, die in etwa so lautete:
Was ist der Vorteil von regelmäßigen Züchtigungen gegenüber solchen, die fallweise als Sühne angesetzt werden?
Die äußerst merkwürdigen Ansichten von Ehepartnern zu Schuld und Sühne
Sowohl Frauen wie auch Männer antworteten. Ein Mann ist überzeugt, dass es nützlich für ihn ist, regelmäßig gezüchtigt zu werden:
In ähnlicher Weise urteilt ein Mann, der vermutet, dass seine Partnerin ihm nicht alles gestehen würde – die Rollenverteilung ist hier allerdings umgekehrt:
Kein Blatt vor den Mund nimmt eine Hausfrau, die mit einem Alpha-Mann verheiratet ist:
So weit der Blick in den Menschenzoo. Die meisten von euch werden sich – hoffentlich – nicht in diesem dornigen Gewirr von merkwürdigen Ansichten wohlfühlen.
Strafende Gerechtigkeit, Vorwand, Willkür oder Spiel?
Um es zu entwirren: Es handelt sich nicht wirklich um „Schuld und Sühne“. Ob jemand seine Handlungen als „Schuld“ empfindet, liegt an seiner ethischen Grundhaltung. Und nicht für alle, die sich tatsächlich schuldig fühlen, sind „Körperstrafen“ ein Mittel, diese Schuld zu tilgen. Allein aus dieser Sicht hat die Frage nichts mit „strafender Gerechtigkeit“ zu tun – es ist schlicht ein Vorwand, um den Partner oder die Partnerin zu züchtigen.
Manchmal handele es sich um ein Spiel – nämlich dann, wenn „Züchtigungen“ zugleich als Strafe, emotionale Sensation und erotische Stimulanz empfunden werden. Aber das ist wirklich ein ganz anderes Thema.
Erklärung des Übersetzers: Sowohl die Fragestellung wie auch die Antworten wurden aus einer Fremdsprache übersetzt und dann so umgeschrieben, dass verletzende Worte vermieden wurden. Sinngemäß handelt es sich aber um authentische Zitate.
Bild: Nach einer Postkarte Ende des 19. Jahrhunderts, Deutschland
Befremdliche Aussagen verpackt in logische Begründungen
Falls du glaubst, dass wir uns dies am frühen Morgen aus dem Daumen gesogen haben: Nein, es sind authentische Aussagen aus den sogenannten „sozialen Netzwerken“.
Wischt du dir gerade die Augen? Denkst du, du bist in eine Parallelwelt abgeglitten? Dann wartet mal ab.
Vor einiger Zeit wurde (ernsthaft, versteht sich) eine Frage vorgelegt, die in etwa so lautete:
Was ist der Vorteil von regelmäßigen Züchtigungen gegenüber solchen, die fallweise als Sühne angesetzt werden?
Die äußerst merkwürdigen Ansichten von Ehepartnern zu Schuld und Sühne
Sowohl Frauen wie auch Männer antworteten. Ein Mann ist überzeugt, dass es nützlich für ihn ist, regelmäßig gezüchtigt zu werden:
Im Gegensatz zu Disziplinarsitzungen bei Verstößen konzentrieren sich bei regulären Sitzungen alle auf die Rolle, die jemand in der Ehe spielt. Solche Sitzungen erinnern mich daran, wer die führende Rolle in unserer Ehe einnimmt und dass ich meiner Frau gehorchen muss. Eine routinemäßige Züchtigung mit festen Regeln ist das beste Mittel, um mich stets daran zu erinnern.
In ähnlicher Weise urteilt ein Mann, der vermutet, dass seine Partnerin ihm nicht alles gestehen würde – die Rollenverteilung ist hier allerdings umgekehrt:
Der Vorteil regelmäßiger Züchtigungen-Sitzungen besteht darin, dass damit auch die Verstöße gesühnt werde, von denen du normalerweise nichts erfährst, von denen du aber weißt, dass dein Partner sie immer wieder begeht.
Kein Blatt vor den Mund nimmt eine Hausfrau, die mit einem Alpha-Mann verheiratet ist:
Ich kann für meinen Mann sprechen, der sagt, er käme immer wieder ins Gleichgewicht, wenn ich ihn züchtigen würde. Draußen ist er ein Alpha-Mann, aber damit er zu Hause nicht versucht, die Macht an sich zu reißen, züchtige ich ihn regelmäßig, um ihm zu zeigen, wo sein Platz ist.
So weit der Blick in den Menschenzoo. Die meisten von euch werden sich – hoffentlich – nicht in diesem dornigen Gewirr von merkwürdigen Ansichten wohlfühlen.
Strafende Gerechtigkeit, Vorwand, Willkür oder Spiel?
Um es zu entwirren: Es handelt sich nicht wirklich um „Schuld und Sühne“. Ob jemand seine Handlungen als „Schuld“ empfindet, liegt an seiner ethischen Grundhaltung. Und nicht für alle, die sich tatsächlich schuldig fühlen, sind „Körperstrafen“ ein Mittel, diese Schuld zu tilgen. Allein aus dieser Sicht hat die Frage nichts mit „strafender Gerechtigkeit“ zu tun – es ist schlicht ein Vorwand, um den Partner oder die Partnerin zu züchtigen.
Manchmal handele es sich um ein Spiel – nämlich dann, wenn „Züchtigungen“ zugleich als Strafe, emotionale Sensation und erotische Stimulanz empfunden werden. Aber das ist wirklich ein ganz anderes Thema.
Erklärung des Übersetzers: Sowohl die Fragestellung wie auch die Antworten wurden aus einer Fremdsprache übersetzt und dann so umgeschrieben, dass verletzende Worte vermieden wurden. Sinngemäß handelt es sich aber um authentische Zitate.
Bild: Nach einer Postkarte Ende des 19. Jahrhunderts, Deutschland