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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Wer küsst besser - und wie fühlen sich die Kuss-Empfänger?

Wer küsst hier wen und wer hat den größeren Genuss?
Nein - ich weiß nicht, warum Frauen angeblich besser küssen. Immerhin hörte ich, dass man anno 1962 in der Untersekunda bereits über einen privaten Kusslehrgang munkelte. Und warum es ging, war kein Wangen- Hand- oder Stirnkuss, sondern – ein Zungenkuss.

Das erwies sich - aus der Sicht der jungen Frauen jener Zeit - als absolut notwendig, um im Rattenrennen um den besten Mann mithalten zu können. War der Jüngling erfahrener als die junge Dame, so wollte es der Anstand, musste sie sich erste ein wenig dagegen wehren. Das tat sie mithilfe der „Zahnsperre“, die zunächst verhinderte, dass die Zunge des Jünglings in den Mundraum vordrang. Indessen war bald klar: Die Vorbereitung auf das „volle, intensive Gefühl“ des Zungenkusses war das Ziel. Einerseits, um die eigene Leidenschaft experimentell zu erproben, anderseits, um die Glut in den jungen Männern zu entfachen – meist gegen den ausdrücklichen Rat ihrer Mütter.

Warum ich das alles erzähle: Die jugendliche Kussinstruktorin war - selbstverständlich – eine Mitschülerin. Und diejenigen, die bei ihr in „die Lehre gingen“, waren allesamt gleichaltrige junge Frauen.

Küssen - Gefühle und Emotionen

An diesem Beispiel könnt ihr erkennen, was der Unterschied zwischen „Gefühlen“ und „Emotionen“ ist. Gefühle sind das, was im Gehirn ankommt, wenn die empfindsamen Nerven gereizt werden. Und was das Gehirn daraus macht, sind Emotionen. Eben jene Emotionen sind sehr unterschiedlich: Für manchen sind Zungenküsse eine Technik, für andere ein Genuss und für wieder andere eine Voraussetzung für „richtigen“ Sex. Manche Personen ekeln sich gar davor, die Zunge in einen fremden Mund zu stecken oder dies Erlebnis „passiv“ geboten zu bekommen.

Lust und Schrecken des Zungenkusses

Emotionen, die von Botenstoffen begleitet werden, führen oft zu sexuellen Handlungen, und sie beginnen mit sanften Berührungen und „züchtigen“ Küssen. Manche Menschen schrecken bereits davor zurück, sich küssen zu lassen – egal, von wem. Andere haben eine Aversion dagegen, sich berühren zu lassen. Wovon es abhängig war? Von der sexuellen Ausrichtung? Nein, davon redet noch kaum jemand. Schon eher von den „guten Sitten“. Oder von dem, was sich „gehörte“ und was nicht.

Lest bitte den zweiten Teil, um mehr zu Meinungen und wissenschaftlichen Betrachtungen zu erfahren... und dort geben wir auch noch einige Quellen bekannt.

Fellatio geben – aus Liebe oder warum?

Der Männertraum - für Frauen besser nur ein Traum?
„Wahrscheinlich hat deine neue Partnerin schon mehr Fellatio gegeben, als du jemals einen Cunnilingus versucht hast. Aber das heißt nicht, dass sie sofort dazu bereit ist, wenn DU in ihr Leben trittst“. (1)

Seltsam – niemand redet wirklich über Fellatio, aber viele Frauen haben ihn schon geschenkt. Und fast alle haben davon geträumt, es einmal zu tun, auch wenn sie es tatsächlich niemals versucht haben. (2) Andere tun es, um dem Partner zu gefallen, obwohl sie selbst weniger begeistert sind. Und nur wenige tun es mit absoluter Hingabe.

Der Grund, es nicht zu versuchen, kann in religiösen oder ethischen Überzeugungen liegen. Oftmals liegt der Grund, es „nicht zu tun“ aber auch in negativen Erfahrungen. Der Grund, es trotz mancher Aversionen zu tun, liegt in der Freude des Schenkens, die manche andere Gefühle ausblendet. Bleibt die Frage nach dem Grund, Fellatio mit sinnlicher Begeisterung zu geben.

Die Männer - begierig, ohne nachzudenken?

Reden wir von Männern. Manche von ihnen schauen Pornos an. In ihnen tun es alle Frauen – und sie wirken dabei zumeist nicht nur sehr professionell, sondern sie sprühen auch vor Begeisterung. Merkwürdigerweise tun sie es lange und ausdauernd, ohne dass der Partner dabei die finale Befriedigung erlangt.

Weil es für die Männer in solchen Filmen offensichtlich selbstverständlich ist, dass die Frauen dabei in helle Verzückung verfallen, glauben sie, ihre Freundin würde auch so handeln. Doch sie ist keine „Darstellerin“, sondern jemand, der einen lustvollen Abend mit einem begehrlichen, gleichwohl aber zärtlichen Partner verbringen möchte. Fellatio ist dabei eine Möglichkeit, aber nicht die Hauptsache.

Oral - sehr intim, wirklich sehr intim

Den so viel ist sicher: Für liebende Paare geht es beim Oralsex nicht um eine besonders intime Reizung der Genitalien. Wie beim Zungenkuss geht es darum, besonders intime Berührungen zu erspüren, die Reaktionen des Körpers hautnah zu erfühlen und sie zu genießen. Oralsex ist die totale, direkte Hingabe an den Körper des anderen, weil sie buchstäblich nicht nur im Unterleib stattfindet.

Für Männer nur ein kurzes Vergnügen?

Männer wollen oft nur „oral befriedigt“ werden, dann haben sie ihr Ziel erreicht und ihr Vergnügen gehabt. Und etwas kann ich euch in die Hand versprechen: Es ist ein kurzes Vergnügen und schnell wieder vergessen. Jedenfalls, wenn es dabei bleibt.

Und weil das so ist, liegt die Choreografie für den Sex mit oralen Einlagen eben doch eher bei der Frau. Ein schöner, langer und für beide Partner befriedigender, sinnlicher Abend erfordert eben doch ein wenig Kunstfertigkeit und leider eben auch ein bisschen Erfahrung. Was übrigens für beide gilt, denn wem etwas geschenkt wird, der sollte sich auch dankbar zeigen.

Wer jetzt, ob Leserin oder Leser, einen tiefen Seufzer ausgestoßen hat, weiß, warum er oder sie dies tat. Und nein, ich verteile keine guten Ratschläge zum Thema. Nur diesen einen: Es gibt nur einen Weg, herauszufinden, ob es dir die aktive Rolle gefällt: es zu tun.

(1) Sinngemäße Übersetzung, im Original deutlich frivoler. Wir lasen für euch einen Blogbeitrag, den wir nicht verlinken können. Die Autorin nennt sich -em- und soll bereits viele Beiträge im Internet zum Thema verfasst haben.
(2) Dazu gibt es eine überaus verlässliche Studie, die mir vorliegt.

Das späte NEIN zum Sex

Das späte „Nein“ zum Sex (und nicht nur zum Sex) behandelt einen Konflikt, über den viel zu wenig gesprochen oder geschrieben wird: Gefühle sind nicht immer eindeutig.

Es gibt eine recht bekannte Geschichte, in der zwei Menschen nach einer Party leicht angeschickert in einem Hotelzimmer landen. Sie trinkt ein paar Gläser von seinem Whisky und hat eine Vorstellung, davon, was er will - und was sie akzeptiert. Doch er will ihren Körper auf konservative Weise. Also stehen über das „wie“ zwei unterschiedliche Meinungen im Raum, und letztlich gibt es kurz vor dem Lustgewinn ein heftiges „Nein“.

Sie zog also Schuhe, Strümpfe, Strumpfhalter, Schlüpfer aus, zog ihren Rock hoch und setzte sich in den Sessel, die nackten, weißen Beine über die Armlehnen gehängt, und war bereit.

Und wie ging es aus?

Bevor er wusste, wie ihm geschah, sprang sie auf, packte Schuhe, Strümpfe und Strumpfhalter, sauste in den Korridor hinaus und schlug die Tür zu.

Ich las gerade einen Blogbeitrag, in dem es auch ein „spätes Nein“ gab. Die Frau ist, wie in der erwähnten Kurzgeschichte, in einem Zwiespalt, und zögert das „Nein“ lange heraus. Warum es „Nein“ ist? Sie weiß es selber nicht genau. Angenehmer Mensch, attraktiv. Aber ihr Gefühl passt nicht zu seinem Gefühl.

Unterschiedliche emotionale Konsequenzen von "Ja" oder "Nein"

Die generelle Frage, die sich viele stellen, ist: Warum war es ein „Ja“, obwohl ich so viel Zweifel hatte? Aber auch: Warum habe ich „Nein“ gesagt und es später bedauert? Das gilt im Grunde nicht nur für die Frage: „Hey, wie ist es mit mir, will ich ihn (oder sie) vögeln?“ Sie taucht vielmehr schon bei der Frage nach einem „weiteren Treffen auf“ auf. Das „Nein“ wird rationalisiert, begründet, mit Höflichkeit verkleistert und meist „endgültig“. Das „Ja“ für das zweite Treffen ist unverbindlich und keinesfalls bereits ein Verlöbnis.

Muss die Entscheidung wirklich "in dieser Minute" fallen?

Was ich sagen will: Es gibt außer klaren und unmissverständlichen Entscheidungen auch noch jene, die auf einer Bandbreite liegen. Und insofern ist die Haltung „ich warte mal ab, wie es mir geht, wenn …“ nicht die schlechteste Entscheidung.

Welche Wert weist du dem Sex zu?

Zurück zum Sex. Fast jede Frau erinnert sich, einmal aus „Höflichkeit oder Naivität“ ein „Ja“ zu viel gesagt zu haben. Manchmal, damit ein Mann für seine Ausdauer, seine Nettigkeit oder den Unterhaltungswert, den er immerhin hatte, noch ein bisschen belohnt wurde. „Ist doch keine große Sache“ fand eine Bekannte, die am Ende mindestens ein „kleines Geschenk“ für ihre Lover hatte, die „nett genug“ waren.

Erfahrungen mit JA, NEIN und dem "Verhandeln" über das, was sein darf

Über die „Größe der Sache“ denkt offenbar jede Frau anders. Frauen, die viele Partner im Leben hatten, wollen die Erfahrungen mit dem „Ja“ nicht missen, weil sie erst daran gelernt haben, was gut für sie ist. Und wirklich: Erfahrungen machst du nur nach einem „Ja“ – jedenfalls, wenn du es logisch siehst. Und du lernst dabei auch, wann es wirklich nötig ist, das „Nein“ konsequent auszusprechen.

Wir haben (hoffentlich) heute alle gelernt, dass die wirklichen sexuellen Wünsche nur zum Vorschein kommen, wenn wir darüber sprechen. Wenn du von jemandem Cunnilingus willst, heißt das nicht, dass du auch PiV-Sex (2) willst. Und dass du überhaupt Sex willst oder gibst, heißt nicht, dass du ihn heiraten wirst. Klare Worte helfen, und wer sie scheut, sollte wenigstens klare Gesten beherrschen.

Die Konflikte? Die bleiben vermutlich. Denn die Diskussion darüber, ob das „Nein“ ethisch korrekt ist, oder ob nur das „Ja, bitte“ wahrhaftig zählt, verschleiert, dass Gefühle oft mehrdeutig sind. Das gilt für viele Gefühle, auch solche, bei denen der Verstand eingreift. Und vergessen wir bitte nicht: schon ein Zungenkuss kann die Drogen freisetzen, die in den Menschen ein „Ja“ befeuern, auch wenn der „Funke“ zuvor nicht „übergesprungen“ war.

1.) Zitat von Chester Himes. Die Übersetzung von "Partyausklang" klingt etwas holprig, sie wurde aus Goldmann Band 6652 zitiert. (Original von 1968, Titel "Mamie Mason"). Eine britische Bloggerin führte mich dieser Tage zum Thema.
2.) PiV - Penis in Vagina.

Gedanken zur Wahrheit erotischer Schilderungen

Erotische Texte - Chance für die Toleranz oder Pornografie?
Die meisten Menschen fragen sich, warum etwas „so ist“. Leider tun sie dies, bevor sie sich jemals damit beschäftigen, wie es ist. Und sie verzichten ebenso darauf, danach zu fragen, wie es sich auswirkt, was da geschieht.

Vom Ekel zur Lust - der Weg zum sinnlichen Vergnügen

Dieser Satz lässt sich auf fast alle Absichten und Gefühle anwenden. Auch auf die Sinneslüste. Vielleicht erinnert ihr euch, dass ihr einen Zungenkuss für „eklig“ gehalten habt, bevor ihr festgestellt hat, welche Wonnen ihr dabei genießen konntet. Mancher von uns spürte die Abscheu vor einem sinnlichen Oralkontakt, bevor er/sie ihn selbst erleben oder seine Wirkung auf andere beobachten konnte. Sogar so etwas Natürliches und Wundervolles wie eine Penetration, eine Ejakulation oder ein Orgasmus werden oft nur verbal abgehakt, obwohl unser Körper darüber in ekstatische Zuckungen verfällt. Der Fluss der Gefühle, der stetig durch den Körper rauscht, bleibt weitgehend unerwähnt. Es gilt nicht als „fein“, darüber zu sprechen.

Erotische Literatur zwischen Pornografie und gefühlten Fakten

Wie im Alltag, so ist es auch in der Literatur. Nur selten wird beschrieben, wie der Atem, die Berührung mit den Fingerspitzen, den Brustwarzen oder der Zunge auf die Haut wirkt. Ebenso wenig wird deutlich, was saugende Lippen, sanft zubeißende Zähne und scharfe Fingernägel bewirken, obgleich die Nervenenden dabei zu tanzen beginnen. Wir lesen viel zu wenig davon, wie sich Furcht mit Lust vermischt und dabei diese wundersame Erregung erzeugen, die unsere Psyche in einen Zwiespalt drängt. Und dabei sind wir noch nicht einmal bei dem Punkt angekommen an dem wir uns einfach der Lust hinzugeben, ohne noch irgendetwas zu denken.

Die Sorgen der Autorinnen und Autoren

In den meisten Fällen ist es die Furcht der Schreibenden, die sie davon abhält, die sinnlichen Vorgänge plastisch zu schildern. Wenn wir minutiös beschreiben würden, wie der Penis des Liebhabers beschaffen ist und wie die Geliebte sein Eindringen empfindet, würden wir verdächtigt, Pornografie zu schreiben. Tun wir es hingegen nicht, dann werden wir gerügt, weil wie „nichts als sexuelle Handlungen“ aneinanderreihen: Fellatio, Penetration, Ejakulation. Wir könnten uns im Grunde sparen, solche Dinge überhaupt zu erwähnen. Weiß nicht jede Frau, wie ein Penis in sie eindringt? Und ist nicht von vornherein klar, dass die Sache nur ein paar Minuten dauert? Was gäbe es da wohl zu beschreiben? Nun, ich denke, dass viel von euch recht dankbar wären, wenn die Autoren erotischer Schriften sich die Mühe machen würden, diesen „wenigen Minuten“ wenigstens drei oder vier Seiten zu widmen.

Die Grenzgebiet der Lust - nein, wir leben nicht dort

Eine andere Erfahrung, die jeder Autor einmal macht, ist sich auf Grenzgebiete zu begeben, von denen er nichts viel weiß. Einerseits fürchtet er, die Gefühle jener zu missachten, die in diesen Gebieten zu Hause sind. Andererseits bleibt kaum jemandem die gegenteilige Erfahrung erspart. Denn weil wir etwas über das Grenzland schreiben, wird angenommen, dass wir darin leben.

Typische Themen dieser Art sind harsche Flagellationen, heftige Schmerzerlebnisse, sexuelle Unterwerfungen und homoerotische Szenen. Es gibt durchaus Menschen, die bezweifeln, dass heterosexuelle Frauen glaubwürdige Geschichten über schwule Männer schreiben können und umgekehrt. Und nicht nur das: Behauptet wird, Männer könnten überhaupt nicht glaubwürdig beschreiben, was irgendeine Frau empfindet, gleich, ob hetero- oder homosexuell.

Wir lernen, uns in unsere Figuren hineinzuversetzen

Es ist eine völlig absurde Welt, in der all dies behauptet wird. Schreibende Menschen versuchen, sich in Körper, Geist und Psyche ihrer Figuren hineinzuversetzen. Es sind nicht einfach „ihre Geschöpfe“, die wie Marionetten an ihren Fingern kleben. Vielmehr führen die Figuren ein Eigenleben, das sich von Satz zu Satz immer deutlicher zeigt.

Ich will dies noch etwas verdeutlichen: Ein Mann muss weder ein Kleid noch Strapse getragen haben, um zu beschreiben, wie eine Person feminisiert wird. Es reicht völlig, wenn er sich in die Situation hineinversetzt. Entsprechendes gilt für männliche wie weibliche Autoren, die niemals Fellatio ausgeübt hat – auch dabei reicht es wirklich, sich vorzustellen, wie es sich anfühlen und schmecken würde.

Befremdet euch das, was ich hier schildere?

Bei alldem, was ich hier schreibe, spüre ich, wie Einige von euch reagieren könnten. Befremdet und schockiert lest ihr, wie das Unsägliche in Worte gefasst werden könnte. Ihr fürchtet, dass sich Fantasien entfesseln könnten und wie widerwärtig es für euch wäre, wenn ihr es lesen müsstet.

Oh – ihr müsst es nicht lesen. Nur solltet ihr wirklich wissen, wie etwas Sexuelles vor sich geht, bevor ihr es ablehnt oder gar verurteilt.

Was Menschen beim Sex wirklich fühlen

Die eigenen Gefühle beim Sex - nahezu unbeschreiblich?
Ob du im Internet suchst oder jemanden aus deiner Umgebung fragst - die Antworten werden zurückhaltend ausfallen.

Das gängigste Klischee ist: Männer fühlen nur, wie ihr Penis anschwillt, und am Ende, wie sich ihre Prostata in „was-auch-immer“ entlädt.

Frauen hingegen fühlen laut Klischee„ eine Menge mehr“. Egal, ob wir auf die Wissenschaft, in die Literatur oder auf den Volksmund schauen. Das Urteil, Frauen hätten beim Sex sinnlichere Gefühle, schwingt überall mit.

Klischees fließen nahezu immer in die Urteile ein

Zumeist wird dabei ein Teil der eigenen Überzeugung oder Erfahrung mitverarbeitet. Frauen gelten als prädestiniert, über menschliche Gefühle zu schreiben. Also schreiben sie über die Gefühle der Frauen wie auch der Männer. Und da Männer selten selbst über Gefühle schreiben und noch seltener mit Frauen darüber kommunizieren, wird klar: Da hängt was schief.

Können wir wissen, was "wirklich fühlen" ist?

Wer sich dafür interessiert, was andere Menschen „wirklich“ fühlen, ist in einer schlechten Position. Das Vokabular, also der „gemeinsame Zeichenvorrat“ reicht nicht, Gefühle stehen oft analog, und das Schämen ist allgegenwärtig.

Geht es dabei überhaupt um „Frauen und Männer“?

Die Frage ist bislang unbeantwortet. Meist wird aus der eigenartigen Sicht des frühen Menschseins argumentiert: Frauen tragen das Risiko der Schwangerschaft, Männer wollen ihr Sperma möglichst weit verstreuen. Diese Ansicht ist so verbreitet, dass allein der Widerspruch als Frevel angesehen wird.

Was ist wirklich wahr?

Aktiv sein heißt: weniger fühlen

Wir können solchen Fragen etwas näher kommen, wenn wir nicht nach „Frauen und Männern“ fragen, sondern nach „aktiv“ und „passiv“. Das ist etwas schwierig, weil Frauen beim Sex eher die passive Rolle annehmen, Männer eher die aktive. Doch es gibt eben einige Aktivitäten, die das Schema durchkreuzen. Die harmloseste mag der Kuss sein, insbesondere er Zungenkuss. Ein Mann kann ihn durchaus empfangen, das heißt, er lässt der eingedrungenen Zunge freien Lauf und genießt die Gefühle, die dabei entstehen. Nun muss ich euch nicht erzählen, dass auch Hand und Mund vom Mann „passiv“ erlebt werden können. Aber sagen will ich, dass passives Erleben sich eher beobachten lässt als aktives Handeln. Wenn wir nun noch S/M-Aktvitäten, sinnliche Fetische und instrumentellen Analverkehr hinzufügen, dann kann ein Mann sehr wohl wissen und beschreiben, was er dabei fühlt. Derselbe Mann würde aber nicht beschreiben können, was er fühlt, während er mit seinem Penis in wilder Erregung „das Übliche“ tut.

Dazu passt auch, dass kaum eine Frau über die körperliche Gefühle spricht, die sie hat oder auch nicht hat, wenn sie die aktive Rolle einnimmt. Offenbar ist, wer aktiv handelt, mehr mit sich selbst und seinen Handlungen beschäftigt.

Wirklich fühlen - das weißt du nur selbst

Was Menschen „wirklich“ vor dem Sex, beim Sex oder danach fühlen, wissen sie nur selbst - und die wenigsten können es bildhaft mitteilen. Möglicherweise liegt darin der Schlüssel, warum die erotische Literatur kaum nachvollziehbare Emotionen enthält.

Falls du (ja DU!) Es anders weißt, dann sag es uns. Wir warten auf dein Feedback - hier dein

Mehr lesen über die Gefühle der Männer.
Oder über die Gefühle der Frauen.