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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Deutschland im Millionen-Freier-Wahn – sind es Tatsachen?

Arbeitsplatz Bett - Huren-Invasion in Deutschland?
Zwischen 365 und 438 Millionen sexuelle Handlungen gegen Geld soll es in Deutschland pro Jahr geben – ausgeführt von angeblichen 400.000 bis 1.000.000 Huren. Das sind die Zahlen, mit denen die deutsche Presse mit Vorliebe um sich wirft – doch keine dieser Zahlen lässt sich in irgendeiner Weise verifizieren. Zumeist wird die Anzahl von 400.000 Huren bereits als „enorm hoch“ eingestuft. Möglicherweise ist dies darauf zurückzuführen, dass in diesen Zahlen auch Damen enthalten sind, die sich üblicherweise dagegen wehren, Prostituierte zu sein. Denn nicht einmal die Hälfte tut das, was man in Definitionen von Prostitution als „notorische“ Prostitution bezeichnet. Doch auch diese Zahlen sind nichts als Hochrechnungen. So befinden sich beispielsweise unter den rund 90.000 „stationären“ Prostituierten auch solche, die in „Massagesalons, S/M und Partytreffs“ zu finden sind. Bei ihnen ist nicht genau auszumachen, ob das, was sie jeweils tun, als „Hurentätigkeit“ bezeichnet werden kann.

Auch die Anzahl der Kunden ist höchst dubios: Offenbar rechnet man pro Frau mit etwa drei „Einflügen“ pro Tag, und kommt so auf die 1,2 Mio. „Freier“ pro Tag.

Kein Zahl ist belastbar, alles ist aus der Luft gegriffen

Richtig ist: Wäre die Anzahl der Freier bekannt, könnte man auf die Huren Rückrechnen. Dabei darf man allerdings nicht davon ausgehen, dass all diese „Huren“ im Schnitt „drei Freier pro Tag“ haben. Solche Annahmen stammen offensichtlich aus Bordellbetrieben. In Interviews behaupten Huren, die in Bordellen arbeiten, zwischen einem und bis zu sieben Freier pro Tag zu haben. Aber von den sogenannten „Sonstigen“ im Bereich der Prostitution (45 Prozent) kann nicht einmal behauptet werden, dass sie unter Einsatz ihres Körpers auch nur einen einzigen Sexualakt pro Tag ausführen.

Woraus sich folgende Logik ergibt: Aus der Anzahl der Freier würde man bei sehr viel Sorgfalt und Detailkenntnis möglicherweise die Anzahl der Huren errechnen können. Und aus der Anzahl der Huren, genauen Tätigkeitsbeschreibungen und üblichen Freierfrequenzen möglicherweise auch die Anzahl der Freier – aber nicht mit der Primitivmethode, die normalerweise angewendet wird.

Auch die Umsätze der Huren sind nichts als Hochrechnungen

Auch die Umsätze aus der Prostitution sind weitgehend aus der Luft gegriffen. Ich zitiere:

Das Statistische Bundesamt arbeitet für seine Rechnungen mit geschätzten Kontaktpreisen. Demnach zahlen Freier im Schnitt 50 Euro für den Geschlechtsverkehr in Bordellen, 25 Euro auf dem Straßenstrich und in der Kategorie “sonstige Prostitution”. Hostessendienste setzt das Bundesamt mit 100 Euro an.


Auf diese Weise kommt man auf gegen 15 Milliarden Jahresumsatz der sexuellen Dienstleisterinnen auf etwa 37.500 Euro pro Person, nach Abzug der Kosten und Aufwendungen also gegen höchstens 20.000 Euro Nettoeinkommen.

Man sieht, wie stark diese Zahlen “aus der Luft gegriffen sind“. Wie es scheint, soll mithilfe von Zeitungsberichten ein Horrorszenario in Deutschland aufgebaut werden.

Dem entgegen stehen allerdings aktuelle Angaben. Demnach wird die Anzahl der Huren pro Einwohner in den von der Prostitution stark durchdrungenen süddeutschen (namentlich bayrischen) Großstädten auf etwa 200 Huren auf 100.000 Einwohner geschätzt. In „braven“ Städten wie beispielsweise Göttingen sind es jedoch nur 37, was die „Hurenquote“ in Deutschland deutlich günstiger erscheinen lässt.

Ein weiteres Beispiel mag erhellen, warum „Hurenquoten“ immer mit Vorbehalt zu betrachten sind: 1890 hatte Berlin gegen 1,6 Mio. Einwohner, aber nach Schätzungen gegen 50.000 Huren. (Heute angeblich: 7.000) Offiziell registriert waren davon gegen 4000, durch Sittlichkeitsdelikte aufgefallen aber 1890 bereits gegen 17.000, was die Zahl „50.000“ eher verifiziert als die Zahl „4039“.

Man verschone uns also von den Horrorszenarien, das heutige Deutschland sei der „Puff Europas“ oder gar das „Welt-Bordell“. Berlin, Wien und Budapest beispielsweise hatten zu den „goldenen Zeiten der Bordelle“ weitaus mehr offene und verdeckte Prostitution, als dies heute wahrgenommen wird.

Quellen:

Versuche der Verifizierung von Daten und Fakten:
Prostitutionsdichte heute: WELT
Kritische Zahlenbetrachtung (Recherche) dazu: WELT investigativ
Deutsche Regierung: Zahlen und Fakten.
Dufour: Weltgeschichte der Prostitution.(Printausgabe).

Behauptungen:

Z.B. Merkur und andere Medien.

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Sinnbildlich: Wie sich der Bürger die Hure vorstellt Manchmal frage ich mich, wer eigentlich dauern die Themen ins Fernsehen hineinklopft. Und selbstverständlich frage ich mich auch, was wir eigentlich mit den Müll-Worten anfangen sollen, die aus den Mün

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So, wie man in Deutschland die bösen, bösen Männer unverschämterweise zu „Freiern“ hochrechnet, warden in Japan die Huren hochgerechnet. Natürlich ist dieses Verfahren ebenso unseriös, aber offensichtlich publikumswirksam. Die Rechnung in Japan geht so

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