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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Lob des Animalischen in uns

Stripperin, sich animalisch gebend ...
Die Welt ist voller Klugscheißer, Selbstdarsteller, Kunstfiguren und „optimierter“ Persönlichkeiten. Doch was sind wir, wenn wir die diese künstlichen Hüllen ausgezogen haben? Wir sind animalisch. Und warum eigentlich nicht? Ich zitiere (1):

Wir sollten unsere animalische Sexualität nicht vergessen. Sie sprudelt fast immer und sehr bestständig unter der Fassade, die wir der Öffentlichkeit zeigen. Warum versagen wir dabei, sie uns einzugestehen? Warum schämen wir uns dafür? Warum fürchten wir sie? Warum erkennen wir sie nicht an, warum loben wir sie nicht?

Wollust als Schimpfwort?

In diesem Blog haben wir keine Einwände, das Wort Wollust zu benutzen. Es heißt nicht mehr als „wohlige Lust“. Die katholische Kirche hat aus der „Lust zum Wohle“ eine Begierde auf die Sünde gemacht und die Wollust als „Todsünde“ eingestuft. In vielen Menschen, auch Nicht-Katholiken, überwiegt seither der negative Charakter der Wollust.

Meyers Konversationslexikon von 1885 (2) ignorierte die katholische Definition und sagte über den Begriff:

Wollustgefühl, diejenige mit Worten nicht zu beschreibende Art des Gemeingefühls, welche durch Erregung der sensibeln Nerven des Geschlechtsapparats hervorgerufen wird. Das W. stellt sich ein zur Zeit der Geschlechtsreife und verschwindet im hohen Alter wieder vollständig; der Zeit und Intensität nach steht es in genauestem Zusammenhang mit der Energie der in den Geschlechtsdrüsen stattfindenden Absonderung.

Ein Leben in der Rüstung?

Obgleich wir dieser Definition heute nicht mehr zustimmen würden, weil die Forschung andere Erkenntnisse erbracht hat, fällt doch die Neutralität des Lexikons auf. Warum sollten wir leugnen, sinnliche Lebewesen zu sein? Kämen wir nicht besser mit der modernen Zeit zurecht, wenn wir unsere Rüstung nur dann anlegen würden, wenn Gefahr droht? Wie wäre es, offen, freundlich und gesprächsbereit zu sein, während wird den Alltag genießen? Und könnten wir nicht wenigstens daran arbeiten, unsere Moralkostüme an der Garderobe abzulegen und zu sagen, was wir wollen? Ja, wir alle. Frauen und Männer.

Der Autor des ersten Zitats schrieb auch, er habe die Frauen in Edinburgh sehr gemocht, weil sie „schöne, lächelnde Personen“ seien. Und er sagt weiter:(1) „Edinburgher Frauen waren fähiger, ihre sexuellen Bedürfnisse geltend zu machen. Deshalb waren meine Verbindungen (zu ihnen) besser, einfacher und ehrlicher.

Oh, hatte ich schon erwähnt, dass der zitierte Texte fast 50 Jahre alt ist? Nein? Manchmal habe ich den Eindruck, er könnte in diesem Jahr geschrieben worden sein, als Appell, unser „wertvolles Ego“ neu zu überdenken. Und dann, so meine jedenfalls ich, würden wir auch besser verstehen, warum die viel beschriebenen Ansprüche im Grunde Bullshit sind.

(1) Jim Haynes, Underground-Autor und Gründer des "Traverse Theaters", Textgrundlage zuerst erschienen ca. 1974.
(2) Meyers Lexikon: Zitat.

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