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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Ersten Sex bedauern? Nein, danke!

Vorbereiten aufs "Erste Mal"? Oder "Augen zu und durch?"


Erstaunlich, wie manche Damen „bedauern“, was sie in ihrem Leben getan haben. Sie bedauern beispielsweise, dass sie sich zu früh entjungfern ließen, zu schnell und bereitwillig Fellatio ausübten oder, dass sie das Leben einer Schlampe geführt haben. Merkwürdigerweise erscheinen solche Berichte fast ausschließlich in US-amerikanischen Foren. Es schient so, als würden die jungen US-Amerikanerinnen im Teenageralter sich mit Wonne vollsaufen und dann im Stadium der Volltrunkenheit die Beine breitmachen. Am Ende waren daran natürlich die „Jungen“ schuld, die „bedrängt“ haben. Wie man mit fast zwei Promille Blutalkohol noch behaupten kann, „bedrängt“ worden zu sein, ist mir ein Rätsel. War die Frau hingegen nüchtern, so hat sie es frühzeitig aus falsch verstandener Zuneigung getan. Am Ende, jedenfalls, waren die Jungs stets weg und das arme Mädchen musste doch tatsächlich einen zweiten Anlauf nehmen, um einen festen Freund zu bekommen. Welche ein Schicksal! Dies bösen Jungs!

Das Klagelied unter Tränen: "es war nicht wirklich schön"

Fragt sich natürlich noch, warum man dann eines Tages öffentlich bedauert, „so früh“ angefangen zu haben, wo man „doch noch gar nicht bereit war“. Unlogisch ist es allemal: Jeder in englischsprachigen Ländern kennt den Spruch: "Du kannst deinen Kuchen nicht essen und zugleich behalten." Die jungen Frauen haben den Kuchen gegessen - und ob sie etwas davon gehabt hätten, ihn aufzubewahren, ist mehr als fraglich. Britinnen geht es übrigens angeblich ähnlich mit dem lamentieren. Ein Drittel der Teenager, so eine Umfrage, bedauerte ihr „erstes Mal“. Warum sie es tun? Die einfache Antwort aus vielen Mündern: "Es war nicht wirklich toll".

Fragt sich auch: Warum, bitte schön, sollte es den “so toll” sein? Weil die Erwartungen zu hoch und daher unerfüllbar waren? Noch mal, weitergedacht: War Ihr erstes Bild, das sie in der Schule gemalt haben, ein Meisterwerk? War jede Sportstunde ein Vergnügen? Nein? Aber Ihr „erstes Mal“ beim Sex, das sollte perfekt sein? Da kann man eigentlich nur noch fragen: noch alle Tassen im Schrank?

Das "erste Mal" - total verklärt

Mädchen wird immer wieder gepredigt, sie sollten sich einen Zeitpunkt suchen, zu dem alles wunderschön ist, denn „das erste Mal würde ein Mädchen nie vergessen.“ Das mag sogar sein – doch ändert dies nichts an der Tatsache, dass ein junger Mensch, ob Frau oder Mann, irgendwie lernen muss, mit seiner Sexualität umzugehen. Und das beinhaltet nun mal Lust und Frust, wie auch Jauchzen und Schmerz. Ein „erstes Mal“ ist in der Regel viel zu stressig, um schön zu sein – also warum dieses lächerliche Bedauern, „es“ getan zu haben? Wäre das erste Mal mit 25 schöner gewesen als das erste Mal mit15? Es kann schon sein, sagen Fachleute, die sich mit der Entwicklung während der Pubertät beschäftigen. Eine Frau mit 25 hat bereits die Fähigkeit, Sex in vollen Zügen zu genießen – eine 15-jährige kann dies noch nicht. Andererseits hat aber eine spätberufene Sexanfängerin (aka „Jungfrau“) mit 25 weniger Chancen auf den Genuss an der Lust als eine Frau, die schon zuvor mehrere Erfahrungen mit der Liebe gemacht hat.

Jungfrau mit 25? Ladenhüter!

Heute erleben Frauen, die mit 25 noch „Jungfrauen“ sind, oft eine böse Überraschung, die vor 50 Jahren absolut unüblich war: Sie gelten als völlig ungeeignet für Beziehungen. Kein Mann, der bereits gegen 30 ist und beruflich sehr engagiert, will sich noch damit beschäftigen, eine Frau sexuell „anzulernen“ – im Gegenteil. Er erwartet, dass die Frau zahlreiche Spielarten der Liebe beherrscht und sie auch selbstbewusst ausführt.

Man kann wirklich nur dazu raten, das „erste Mal“ zu entzaubern: Wenn es schön war, dann war es schön, wenn es interessant war, dann war es interessant, und wenn die junge Frau es wegen der Neugierde tat, dann ist sie hernach allemal erfahrener.

Bedauern? Wer bedauert da eigentlich was?

Bedauern? Was gibt es zu „bedauern“? Wenn überhaupt, sollten Sie bedauern, es später zu bedauern. Bedauern Sie meinetwegen, sich vollgesoffen zu haben, als es passierte. Bedauern Sie, dass Sie sich schuldig gefühlt haben. Bedauern Sie, dass sie nicht mehr dafür getan haben, dass es für Sie schön wird – aber bedauern Sie niemals, es getan zu haben. Es gibt nichts an einem „ersten Mal zu bedauern“, sondern es gibt etwas an Ihnen zu bemäkeln – dass Sie nicht dazu stehen, es getan zu haben. Wer außer Ihnen hat den entschieden, es zu tun? Wollen sie sich wirklich auf Freundinnen oder Freunde herausreden? Ware es nicht Sie, die sich hingelegt hat?

Entzaubern Sie das "erste Mal"!

Das erste Mal? Entzaubern sie es, nehmen sie es wie das ernste Mal indisch essen oder so. Wer es einmal „richtig“ erlebt hat, weiß, dass er nach zehn Minuten so schwitzt, dass er sich am liebsten ausziehen würde. Schweiß am ganzen Körper, und die Nase läuft auch noch ununterbrochen? Das ist nicht sonderlich schön, nicht wahr? Aber es hinderte mich und viele andere Menschen nicht daran, noch einmal indisch essen zu gehen – und dann immer wieder. Das zweite Mal sind Sie darauf vorbereitet, und beim fünften Mal genießen Sie dann nur noch die Speise und fürchten weder den Schweiß noch das Nasenwasser. Warum es mit dem Sex anders sein sollte? Ja, warum eigentlich?

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