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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Generation 50plus – nur ein anderer Name für Tattergreise?

Ist sie 30? Oder40? Oder 50?
Ich habe vor einigen Monaten damit begonnen, die „Generation 50plus“ ins Visier zu nehmen. Das Erste, was man dabei feststellt: Diese Generation gibt es nicht. Es ist eine PR-Erfindung, wie Yuppies und Metrosexuelle. Reden wir doch gleich Tacheles: Heute hat ein 40-jähriger Mann kaum andere Interessen als ein 50-Jähriger. Beide sind noch nicht soweit, die Apothekerzeitung zu lesen, aber beide machen sich (endlich) Gedanken über die Zukunft – oder meinetwegen darüber, ob sie nicht endlich ein Nobelauto kaufen sollten. Es mag sein, dass Frauen darüber etwas anders denken, aber selbst 50-jährige Frauen genießen die Liebe noch in vollen Zügen. „50 ist das neue 40“, sagt man ja unter Frauen neuerdings. Tattergreise? Greisinnen? Sexuell unsichtbar? Mit 50? Da lachen ja die Hühner!

Das "unsichtbare Geschlecht" wird sichtbar

Tatsächlich fühlten sich Frauen noch 1970 wie das „unsichtbare Geschlecht“. Davon kann nun wirklich keine Rede mehr sein. Zwar glauben Frauen, mit 40 nicht mehr so attraktiv zu sein wie zuvor, und in der Tat sind sie unter den 50-jährigen Männer nicht mehr „heiß begehrt“. Doch Frauen, die wissen, dass die Liebe nicht immer für die Ewigkeit sein muss, haben gute Karten – sie müssen sie nur ausspielen.

Keine "Silversurfer" - sonder aktive Menschen mit Wünschen

Generation 50plus – da wären sie, die „Silversurfer“ . Auch das ist so ein antiquiertes Wort. Im Grunde ist es lächerlich, einen Menschen überhaupt als „Surfer“ zu bezeichnen, der das Internet benutzt – die Wellenreiter-Zeiten auf den Wogen des Netzes sind längst vorbei. Und das Silber? Ich glaube, in den Hirnen der Nerds, die so etwas erfinden, herrscht derzeit Schneefall. Oder sie haben „nicht alle auf dem Christbaum“. Ein Mensch, der das Internet mit 40 entdeckt hat, wird mit 50 nicht zum „Silversurfer“, nur weil er 50 wurde.

Gell, ihr brauchet Hilfe ... 50plus auf Schwäbisch

Gerade hat das Sozialamt einer deutsche Großstadt (Stuttgart) die „Generation 50plus“ befragt, wie sie mit dem Leben zufrieden sind, und das klingt dann so (Zitat):

Wie zufrieden sind die Bürger mit ihrer Wohnsituation und ihrem Wohnumfeld? Gibt es bauliche Barrieren? Wie stellt sich die gesundheitliche Situation dar? Gibt es nahestehende Personen, die helfen und unterstützen?


Ohne die "Alten" geht gar nichts

Nichts gegen solche Befragungen - sie mögen der Stadt wirklich nützen. Doch das alles klingt so, als stünde die „Generation 50plus“ kurz vor dem Gedanken, in ein Altenheim zu gehen. Vorläufig, so jedenfalls stellt es sich mir dar, helfen und unterstützen die „Alten über 50“ eher noch die Jungen. Ich hatte jüngst Gelegenheit, mit einem etwa 50-jährigen „Zimmermädchen“ zu sprechen. Die Dame richtet ihre Arbeitszeit so ein, dass sie die Enkelin nachmittags betreuen kann, wenn sie aus der Schule kommt, und auch die „Opas“ werden eingespannt, um die Kids morgens zur Schule oder zum Kindergarten zu bringen. „Ohne uns Großeltern ginge gar nichts“, sagen diese Frauen und Männer.

Sex oder Treppenlift - vom Unsinn der "Genration 50plus"

Auf der anderen Seite werden Männer (und ich denke, auch Frauen) über 50, ja sogar über 60, während gewisser Rehabilitationsmaßnahmen ständig gefragt, wie zufrieden sie mit ihrem Sexualleben sind – kaum ein Fragebogen nimmt diese Frage aus.

Wie muss man sich das also vorstellen? Da ist eine „Genration“, die vor morschen Treppen zittert, sich vorsichtig ins Internet hereintastet und auf die Hilfe des örtlichen Sozialdienstes angewiesen ist? Das ist, mit Verlaub, keine Genration, sondern eine Gruppe. Die „Generation“, die allgemein als „50plus“ bezeichnet wird, ist zwar möglicherweise nicht mehr so fit wie mit 30, sie will aber dennoch das Leben jetzt und hier in allen Facetten genießen.

Genau hier liegt das Problem. Wie einst bei der Jugend (ich erinnere mich noch sehr genau) entdeckt zuerst die Wirtschaft, wo die Kohle locker sitzt, und wofür die „Silversurfer“ sie auch locker abdrücken. Erst dann kommen Politiker auf die Idee, sich damit zu beschäftigen – und dabei kommt sehr, sehr selten etwas Gutes heraus.

Dennoch bleibt die Frage: An was sind die über 50-Jährigen interessiert? An Luxuskarossen, Fernreisen, Klamotten, Parfüms und körperlichen Lüsten? Oder an Treppenliften, Bänken im Stadtpark, Stützstrümpfen, Raumluftverbesserern und erhöhten Toilettensitzen?

Sehen Sie, liebe Leserinnen und Leser, die Frage geht nicht auf. Das hat einen sehr einfachen Grund: weil es „eine Generatio0n 50plus“ nicht gibt, weil es sie nie mehr geben wird und weil das ganze dumme Gefasel darum nichts als Makulatur ist. Es mag ja sein, dass 30-Jährige jede Frau über 50 als „Mütterlein“, „Oma“, "alte Schachtel“ oder „Seniorin“ ansehen – aber so fühlen sich die Damen nicht. Und die Herren dieses Alters? Um Himmels willen – die stehen voll im Saft und lachen über den Begriff „Silversurfer“.

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