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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Ich habe ihn online kennengelernt – ja, wirklich?

Was bedeutet die Aussage „ich habe ihn online kennengelernt?“

Nicht genau das, was Sie jetzt vielleicht glauben: Menschen, die Online-Dating betreiben. Denn von 100 Deutschen, die angaben, sich „online kennengelernt zu haben“ kamen nur 36 über das typische Online-Dating zueinander (UK: 50 Prozent). Demgegenüber stehen noch 11 Prozent, die Angaben, sich über ein „soziales Netzwerk“ gefunden zu haben, während der Rest offenbar über die vielen „anderen“ Internet-Kontakte zustande kam. Also: Nur etwas mehr als ein Drittel sogenannter „Online-Kontakte“ waren demnach Begegnungen in „Singlebörsen“ und „Datingagenturen“.

Zahlen sind dürftig und nicht ohne Widersprüche

Das Beispiel mag zeigen, wie dürftig Zahle und Daten sind. Aus der gleichen Quelle kommt die Behauptung, Deutschland läge mit 29 Prozent Online-Beziehungen (gemessen an allen Möglichkeiten der Partnersuche) an der Weltspitze. (Zum Vergleich: UK: 22,6 Prozent). Dies ist mehr als unwahrscheinlich, da nahezu alle anderen Autoren zu wesentlich niedrigeren Zahlen kommen (zwischen zwei und 20 Prozent mit Schwerpunkt gegen sieben Prozent).

Die Pyramide - wie viele E-Maill und was sonst noch nötig ist

Interessanter als die prozentuale Anzahl der Personen festzustellen, die „sich lediglich irgendwie online“ kennenlernten, kann es sein, die daraus entstehenden festen Beziehungen herauszufinden. Das wären dann solche, die sich online kennenlernen, dann auch wirklich treffen und am Ende eine Beziehung daraus gestalten, die in eine Ehe mündet. Hier gibt es noch viel zu tun, denn bislang sind diese Fragen offen:

1. Wie viele Anfragen pro Altersgruppe gibt es insgesamt, bevor ein E-Mail-Verkehr zustande kommt?
2. Wie viele E-Mail-Begegnungen führen zu einem realen Treffen?
3. Wie viele reale Treffen führen zu einer Beziehung?
4. Wie viele dieser Beziehungen bestehen nach sechs Tagen, sechs Wochen, sechs Monaten oder sechs Jahre noch?
5. Und schließlich: wie viele der Beziehungen führen zu Ehen?

Prognosen, mit denen Dating-Experten arbeiten (Beispiele)

„Wie habt ihr euch kennengelernt?“ ist immer wieder eine beliebte Frage. Aber bei Umfragen wird eben oft schludrig gefragt. Ich selber unterstütze folgende Theorien, weiß aber nicht hundertprozentig, wie zutreffend sie sind, weil wes allenthalben an Beweisen fehlt:

1. Männer zwischen 25 und 35 Jahren benötigen gegen 100 relativ unqualifizierte E-Mail, um eine Frau zu erreichen. Rückantworten in der Größenordnung von 10 Prozent sind bereits ganz ausgezeichnet und bedingen qualifizierte E-Mail. Männer ab 45 benötigen deutlich weniger Kontakte.
2. Jedes dritte bis fünfte Online-Date kann, entsprechende Disposition vorausgesetzt, zu einem sexuellen Kontakt führen. Das gilt auch dann, wenn eine Langzeitbeziehung angestrebt wurde.
3. Jedes fünfte bis siebte Online-Date kann zu einer Beziehung führen, wenn man die Dates sorgfältig auswählt und nicht einfach die „empfohlenen“ Partner anschreibt.
4. Eine „Beziehung“ wird oft schon nach sechs Wochen angenommen. Wenn man fragt: „Der wievielte Online-Kontakt führte zu einer Ehe?“ so wird man Zahlen zwischen drei und drei Dutzend hören.
5. Bestenfalls bis zu 12 Prozent der Deutschen werden nach gegenwärtigem Stand einen Partner von der Online-Begegnung bis zum Standesamt führen.

Wer etwas anders oder besser weiß, mag sich bei mir melden und mich und meine Behauptungen modifizieren.

Quelle der Daten: (1) A Global Shift in the Social Relationships of Networked Individuals: Meeting and Dating Online Comes of Age by Bernie Hogan, Nai Li, and William H. Dutton, Februar 2011). es wurden, soweit nicht anders angegben, nur Zahlen für Deutschland verwendet). (2) Beobachtungen des Dating-Experten Gebhard Roese über ca. 12 Jahre.

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