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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Von den Schweinen gefressen oder Hure als Lehrberuf?

Liebende? Oder Hure und Freier?


Die Diskussion um Prostitution entzündet sich immer wieder am selben Thema: Werden die Frauen, die dem Beruf einer Prostituierten nachgehen, zuerst getäuscht, dann ausgebeutet und schließlich misshandelt, damit sie diesen Beruf weiter ausüben? Oder sind sie selbstbewusste Unternehmerinnen, die wissen, was sie tun?

Das Problem: Es gibt das sowohl – als auch. In Kriminalfilmen und den für das Bürgerpublikum (Fernsehzuschauer) produzierten Dokumentationen wird in der Regel die dunkle Seite gezeigt. Das soll aufrütteln, abschrecken und selbstverständlich auch die Sensationsgier des Bürgers befriedigen.

Vom Model zum Fraß für die Schweine - zur normalen Sendezeit

Besonders krass wurde dies in dem am vergangenen Sonntag gezeigten ARD-Film „Laufsteg in den Tod“ dargestellt, in dem ein verbrecherischer Zuhälter ein gegen ihren Willen zur Hure gemachtes Möchtegern-Model brutal zu Tode bringt. In der Szene, die aus der Erinnerung einer der Kolleginnen dargebracht wurde, wird die Frau an einen Futtertrog für Schweine gefesselt, die zuvor ausgehungert wurden, sodass sie die Frau auffressen. Dabei müssen die Übrigen zur Abschreckung zusehen. Der Film lief übrigens zur üblichen Krimi-Zeit ohne Warnhinweis – was etwas über die gespaltene Moral der ARD aussagen könnte. Demnach ist die Schilderung von Horrorszenen unglaublicher Brutalität gegenüber Jugendlichen offenbar positiv zu werten, wenn sie dazu dient, junge Frauen vor einer Modellkarriere zu warnen.

Gibt es eine "helle Seite" der Prostitution?

Nicht nur Bettgespielin, auch zum Ausgehen ...


Ob es eine „helle Seite“ gibt, ist umstritten. Der „gute (männliche) Bürger“, der oft zugleich Puffgänger ist, verachtet die Huren und will sie dennoch nicht missen. Die feministische Bewegung gibt vor, für sie einzutreten, respektiert ihren Beruf aber nicht und verachtet sie in ähnlicher Weise. Christenkreise behaupten, dem Religionsstifter nachzueifern, doch hat dieser die Huren ausgesprochen ernst genommen und sie nicht als minderwertig angesehen.

Dabei ist interessant, dass Randbereiche der Prostitution durchaus goutiert werden. Dazu gehören männliche Escorts („Mietrammler“), die bei viel beschäftigten Damen inzwischen sehr begehrt sind, aber auch „Sugar Babys“, also junge Frauen, die eine bezahlte Beziehung mit ihren Galanen führen. Teilweise veredelt werden Frauen, die Dienste am Körper ausüben, aber nicht eigentlich Prostituierte sind (Dominas, Spezial-Masseurinnen, „Sexuelle Heilerinnen“). Völlig in die Edelkategorie fallen heute bereits die Sex-Surrogate in der Therapie sowie die „Berührerinnen“, eine Art soziale Sexarbeiterinnen.

Weniger ist mehr - die Hure und die Bürgermoral

Ganz generell (dies wurde bereits an vielen Stellen festgestellt) ist Prostitution umso angesehener, je …

1. … mehr verdient wird.
2. … weniger Freier die Hure hat.
3. … länger die „Verweildauer“ ist.
4. … weniger der eigentliche Geschlechtsverkehr ausgeführt wird.
5. … ausschließlicher die Beziehung zu wenigen Männern ist.

Hure als Ausbildungsberuf?

Interessant ist, dass die „Hure als Ausbildungsberuf“ noch immer völlig verpönt ist. Dazu lasen wir einen Beitrag aus „Telepolis“. In ihm wird die Prostitution zwar ein wenig zu positiv dargestellt, doch ist diese Aussage von Juanita Rosina Henning (DonnaCarmen) sehr interessant. Zwar ist die Ausbildung zu einer Art "Diplom-Prostituierten" etwas abwegig, doch wäre es sicher wünschenswert, wenn jede erotische Dienstleisterin zuvor wüsste, auf welchen Gebieten Fähigkeiten verlangt werden. (Zitat aus Telepolis)

Die Frauen sollten sich dort die entscheidenden Schlüsselqualifikationen aneignen können. Lehrinhalte eines zukünftigen "Ausbildungsberufs Prostitution" sollten u. a. sein: reflektierter Umgang mit der bestehenden patriarchalen Normierung weiblicher Sexualität durch die Gesellschaft; Schutzvorkehrungen im Hinblick auf die persönliche Gesundheit; Erlernen von Sexualtechniken; medizinische Grundkenntnisse im SM-Bereich usw.


Was oft vergessen wird: Kenntnisse in männlicher Anatomie beschränken sich bei vielen „soliden“ Frauen auf den Penis – was nun wirklich nicht ausreicht. Statt „usw.“ müsste man also sagen: Detaillierte Kenntnisse der gesamten weiblichen und männlichen Anatomie einschließlich des Genitalbereichs – und vor allem die hohe Kunst des Schauspiels.

Keine Verherrlichung der Prostitution - doch die Grenzen sind fließend

Verherrlichung ist bei der Prostitution mit Sicherheit nicht angebracht. Aber es gibt einen gleitenden Bereich zwischen erotischer Unterhaltungskunst einerseits und der nackten Sexualität andererseits. Durchaus ähnlich schwammig verläuft die Trennlinie zwischen einer „Girlfriend Experience“ und einer lang andauernden Beziehung, die durch Geldgaben gestützt wird.

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