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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Schicke Fetische für sinnliche Liebende

Fetisch oder Ritual? Die Brust in Voodoo
Eigentlich ist ein Fetisch etwas, das ziemlich religiös ist: Da man die meisten Gottheiten nicht sehen konnte oder durfte, sie aber doch verehren wollte, schuf man Fetische. Eigentlich sind es Symbole für eine höhere, übergeordnete Macht – und sie spielen hier bis heute eine Rolle. Das Christentum ist hier in einer besonders fatalen Rolle: Es verwendet Fetische, die man aber nicht so nennen darf, weil man dadurch der Blasphemie bezichtigt würde.

Fetische, Kirche, „Primitive“ und Sex

Fetische wurden in der westlichen Gesellschaft also als etwa abgestempelt, das „primitive Völker“ nutzten, um ihre „abergläubischen“ Rituale auszuführen. Der Begriff „Fetischismus“ für sexuelle Ersatzhandlungen wurde erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts eingeführt, und zwar durch den französischen Psychologen Alfred Binet.

Was ist ein sexueller Fetisch?

Der Begriff wird in der Wissenschaft relativ selten falsch angewendet, im Volksmund aber ständig: Ein Fetischist im streng wissenschaftlichen (1) Sinne ist jemand, der tote Gegenstände (Schuhe, Wäsche) als Ersatz für die körperliche Liebe zu einer Person wählt. Die Psychiater sind allerdings ebenfalls geteilter Meinung über Fetischismus. Sie glauben, dass auch Brüste, Achselhöhlen oder die weibliche Brust den Charakter von Fetischen annehmen können – und sie nähern damit die Volksmeinung, die von „Busenfetischisten“ spricht, obgleich die weibliche Brust eine übliche sexuelle Stimulanz für nahezu alle Männer darstellt.

Nach wie vor: Angebliche „Fetischleibhaber“ werden abgewertet

Nylonstrümpfe und Frauenbein als Kunst
Aus diesen mehrdeutigen und widersprüchlichen Definitionen resultiert auch, dass Menschen, die bestimmte Materialen auf weiblichen oder männlichen Körpern bevorzugen, als „Fetischisten“ bezeichnet werden. Insofern werden vor allem die Liebhaber von Leder, Tierhaaren (Pelze, Wolle), sanften Materialen (Seide, Satin, Nylon) Gummi (Polyurethan) oder PVC auf der menschlichen Haut ständig als „Fetischisten“ diffamiert.

Aufgrund der nach wie vor bestehenden Abwertung von Liebhabern solcher Materialien ist „Fetischismus“ nach wie vor ein Schimpfwort – und verdeckt, dass bestimmte Materialen einfach besonders sinnlich sind und zur Luststeigerung durchaus beitragen können.

Wie unerträglich die heutigen Diffamierungen noch sind, erkannt man daran, dass die Verbindung von „Fetisch“ mit bestimmten Körperteilen (beispielsweise in Blogs wie diesem) von mehreren Suchmaschinenbetreibern abgestraft werden. So darf ein „Fetischismus“ in Verbindung mit den Körperteilen, die den Erdboden berühren, seien sie beschuht oder nicht, nicht als solcher bezeichnet werden. Zwar lächelt die ganze Branche darüber, aber die Suchmaschinenbetreiber gelten als unbelehrbar.

Was begeistert nun die Menschen an Material-Fetischen?

Zunächst einmal ist offensichtlich, dass die Verbindung on zarter Haut und Seide, gelegentlich auch Samt, eine sinnliche Einheit bilden können. Insbesondere die Seide fasst sich hautähnlich an, sodass sich daraus sinnliche Effekte ergeben. Ähnlich verhält s sich auch mit dem Pelz, der dem Haar ähnelt und so eine zusätzliche sinnliche Stimulanz sein kann. Pelze und ander Tierhaare, wie beispielsweise Wolle, binden auch die Duftstoffe des Körpers oder spiegel sie sogar wider. Anders ist es beim harten Leder, bei glatten Kunststoffen oder beim Gummi. Sie stehen dabei im Kontrast zur Haut, und dies könnet den „Fetisch-Effekt“ auslösen, den beispielsweise auch dunkle Dessous erzeugen, die nicht unter Fetisch-Verdacht stehen.

Körperteile als Fetische oder die ganze Person?

Jeder, der liebt, hat bereits festgestellt, dass er nicht immer „die ganze Person“ liebt. Beim Sex wird dies besonders klar: Plötzlich lieben wir Zungen, Lippen, Brüste, Ohrläppchen, Körperöffnungen und Körpereindringlinge. Es ist ganz normal, davon zunächst etwas befremdet zu sein, aber da Sex „nach Art der Fische“ nicht funktioniert, müssen wir anpacken, zupacken, ineinander eindringen und uns (als Männer) im Frauenleib ergießen. Stets die „ganze Person zu lieben“ mag eine Forderung von Kirchenmäusen sein, sie ist aber in Wahrheit unerfüllbar. Beim Sex lieben wie die andere Person, aber auch uns selbst. Wir lieben die Vagina oder den Penis, den Duft der Haut oder die stöhnenden Laute aus rauen Frauenkehlen. Wir erleben die Liebe sozusagen als Inszenierung, als Gesamtkunstwerk, und vergessen ihre Komponenten. Mögen sie doch „fetischbesetzt“ oder „eigennützig“ sein – wen interessiert denn das wirklich? Psychologen? Therapeuten? Waschweiber? Priester?

Es hat nur uns zu interessieren – uns, das Paar, das den Sex verantwortet. Insofern sind schicke Fetische das Salz in der Suppe der sinnlichen Liebe – lange, bevor es überhaupt zum Vollzug des Geschlechtsakts kommt. Stilettos? Nylons? Seidenachthemden? Strapse? Ja, bitte. Warum denn eigentlich nicht?

(1) Gelegentlich ist zweifelhaft, ob Psychologie und Psychiatrie als Wissenschaften mit objektiven Maßstäben bezeichnet werden können.

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