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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
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Vom "Mädchen für eine Nacht" zur aktiven ONS-Suche



„Du, ich bin aber kein Mädchen für eine Nacht“ – so mancher Mann kennt noch diese Empörung aus dem Munde junger Frauen, die in der Folge eines schönen Abends auf eine Junggesellenbude gingen. Die Sache war immer irgendwie gleich: Sie hoffte, dass aus der „einen Nacht“ Liebe werden würde, er wollte vor allem den Inhalt seiner angespannten Hoden in sie entleeren.

Was hat sich eigentlich geändert seit jenen 1950er Jahren, von denen es so viele Legenden gibt? Wie sehen Frauen und Männer 60 Jahre später die „Liebe für eine Nacht“, die heute ja eher ONS heißt? Wer es wirklich nicht weiß: ONS steht für „One-Night-Stand“, ein Begriff, der aus der Theatersprache in den Sexjargon übergeschwappt ist: eine einmalige Vorstellung.

Kein "Mädchen für eine Nacht" - auch nicht nach der "sexuellen Revolution"

Da war zunächst mal die „sexuelle Revolution“. Sie war, wie alle Trends unserer Zeit, zuerst in der Presse und erst viele Jahre später in den Herzen. Vielleicht erinnert sich mancher ältere Zeitgenosse noch an den Spruch „wer zwei Mal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment“. Der Spruch war erstens nicht erst gemeint, zweitens typisch männlich und drittes nicht wahr: die jungen Frauen jener Jahre hüpften keinesfalls von Bett zu Bett, sondern saßen brav bei Mutti und sagten den jungen Männern immer noch: „Wenn du glaubst, ich wäre ein Mädchen für eine Nacht, hast du dich getäuscht“.

Dornröschen sucht weiterhin einen Prinzen - und keinen schnelle Sex

Das Mädchenbild des Bürgertums saß weiterhin tief: Man spielte Dornröschen, solange es ging. Der Prinz sollte kommen und eine Jungfrau vorfinden – und deswegen tat man „es“ nicht. Ausnahmen gab es, sicherlich: Beim „Ball der einsamen Herzen“ gab es Sex in der ersten Nacht und dann nie wieder – das wussten die Damen und hofften dennoch, dass einmal ein unverheirateter, bindungswilliger Mann mit ihnen das Bett teilen würde. Dann gab es noch die Künstlerinnen, echte und falsche, die ihr Leben auch damals schon selbstbestimmt führten, und schließlich konnte man noch zu den „üblichen Verdächtigen“ abdriften: jüngeren Verkäuferinnen in Warenhäusern, Friseurinnen, Krankenschwestern. Wie auch immer: eine anständige Bürgertochter tat „es“ nicht.

Selbstbewusste Frauen streben eher den ONS an

Die „sexuelle Revolution“ war es also nicht, die dazu führte, dass es auch Frauen gab, die Beziehungen für eine Nacht akzeptierten, ja, die diese sogar anstrebten – es war etwas ganz anderes, das eigentlich auf der Hand lag: Der Wunsch nach eigenständiger, selbstbestimmter und geplanter sexueller Nascherei kommt mit dem Selbstbewusstsein der eigenständigen Existenz. Das lässt sich einfacher ausdrücken, und zwar so: Je mehr Frauen an tolle Jobs kamen und dort richtig Kohle machten, umso mehr suchten sie sich Männer, um ab und an ihre Lust zu befriedigen. Das ging zwar auch schon in den 1950ern auf den bereits erwähnten „Bällen der einsamen Herzen“, aber die Vorzeichen waren anders. Damals war die geheime Botschaft: „Mach es mir doch bitte wenigstens heute Nacht schön, aber lass mich im Glauben, dass es für länger wäre“, während die neue Botschaft hieß: „Was du denkst, spielt keine Rolle, Hauptsache, du bereitest mir eine schöne Nacht“.

Die erste Frau, die mir gegen 1980 davon erzählte, war eine junge Bankmanagerin, die ihre Lustobjekte in einsamen Geschäftsleuten auf der Durchreise fand - in internationalen Hotelbars der Nachbarstadt. Sie war völlig offen über das, was sie tat, und der markante Satz, den sie damals sagte, mag auch heute noch gelten: „Frauen können sich keine Männer kaufen, da musst du eben Auswege suchen“.

Spiele mit den Männern - der ONS gegen die Klebrigkeit

Seither finden Frauen ihre Auswege in getürkten Verführungen mit gezinkten Karten: Der Mann soll glauben, dass er sie „herumgekriegt“ hat, während sie jemanden sucht, der ihr eine schöne Nacht bereitet. „Die Sache funktioniert so herum eigentlich am besten“, sagte mir neulich eine junge Frau dazu, die es auch über Singlebörsen versucht. „Männer sind heute viel zu klebrig“, sagte sie, „wenn du dir einen Single ins Bett holst, dann will der heute mehr als nur eine Nacht“ – die Folge sind dauernde Handy-Belästigungen: „Wollen wir uns nicht doch mal wiedertreffen“?

Warum wollen manche Frauen eigentlich solche Begegnungen? Widerspricht dies nicht allen Erfahrungen? Haben wir nicht immer noch das Bild von dem jungen, hitzigen Mann im Kopf, der die zögerliche Frau so lange bedrängt, bis sie nachgibt?

Natürlich gibt es diese Konstellation auch heute noch. Sie ist zumeist ein Privileg der Jugend in „homogenen“ bürgerlichen Kreisen, in denen man in jeder Hinsicht „vor Ort“ bleibt. Doch manche andere Frau lebt heute eher mit Notebook, Handy und Hotelzimmer als mit Liebesroman, Tagebuch und Mansardenwohnung. Der Mann für die lustvollen Nächte muss schnell gefunden werden – und er muss sich ebenso schnell wieder verkrümeln. Hinzu kommt, dass auch manche verheiratete Frau ihre Lüste anderweitig auslebt: Die Erfahrung lehrt, dass die Hitze einer Nacht weniger gefährlich für die Beziehung ist als ein ständiger Lover, der früher oder später eben doch Ansprüche stellt.

Warum Frauen ONS nicht öffentlich suchen - und manche eben doch

Heute gibt es einen Weg, den erstaunlich viele Frauen gehen: Sie suchen ihre Sexpartner in Chats oder Foren, und manche von ihnen sind inzwischen Mitglieder bei typischen Sex-Agenturen, auf denen höflicherweise „Casual Dating“ oder „Seitensprungagentur“ steht. Freilich ist dies nicht ganz ungefährlich – vor allem, weil man sich bei vielen Agenturen damit allzu öffentlich macht. Denn eines wollen Frauen auch heute nicht: Öffentlich als „Schlampe“ erkannt und bloßgestellt werden. Deshalb lehnen nicht wenige Frauen dieses Prinzip ab – und suchen sich andere Orte, an denen es weniger gefährlich ist, einen ONS zu suchen und zu finden. „Singlebörsen eignen sich gut, wenn du selbst Single bist“, erzählte mir eine Dame, die ihre Lover grundsätzlich über solche Börsen sucht, „wenn ich weiß, dass ich eine Woche in Düsseldorf bin, dann suche ich mir eben dort einen Mann für eine Nacht – er weiß ja nicht, dass ich keine Beziehung suche“.

Der „Kaufmann“ als Alternative, also die „männliche Hure“, die abfällig auch „Mietrammler“ genannt wird, ist nach wie vor unbeliebt – bestenfalls suchen sehr betuchte Frauen gelegentlich einen „Gentleman“ einer Escort-Agentur, um sich die Nacht zu verschönen.

Die wichtigsten Regeln für Frauen vor, bei und nach dem ONS bringen wir unter Beratung.

Bild Oben: © 2008 by wonderlane

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