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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
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Hochzeitsfeier? Besser darauf verzichten – oder sogar absagen

Eine Königin macht sich nur ungern zur Clownin

Je extravertierter und konservativer ein Paar ist, umso mehr macht es sich Gedanken um den angeblich „schönsten Tag im Leben“. Die erste Ernüchterung: Hochzeitsfeiern sind Reste bürgerlicher Wohlanständigkeit – sie werfen Probleme auf, die das Paar vorher meist nicht kannte, und dien hinterher wieder völlig unwichtig werden. Nur, wer hochoffizielle Hochzeitsfeiern zelebriert, muss volkstümliche Bräuche und bürgerliche Konventionen hochleben lassen. Das alles tut man für andere – nicht für sich selbst, nicht für die Liebe und auch nicht für einen gelungenen Ehestart.

Mich erstaunt immer wieder, wenn selbstbewusste Brautpaare, die sich ansonsten nicht zu Volksclowns machen lassen, plötzlich unter dem Gejohle der Gäste einen Baumstamm zersägen, oder wenn sie plötzlich in eine Kirche gehen, die sie sonst die von innen sehen. Mich wundert auch, wer plötzlich alles eingeladen werden „muss“. Hatte man zuvor ganz bewusst die erweiterte Familie so weit wie möglich gemieden, damit niemand in die Beziehung hineinredet, muss man nun überlegen, on Onkel Fritz und Tante Lilli eingeladen werden. Und wenn man sie schon einlädt, dann kann man eigentlich auch nicht auf Großtante Hilda und ihren Mann Siegfried verzichten. Plötzlich hat man eine Liste von hundert und mehr Personen, die man (hoffentlich) nur einmal im Leben sehen wird, und trotzdem klingt da schon im Ohr: „Habt ihr ein Gästezimmer? Wir würden so gerne mal euere neues Heim sehen.“ Der Ärger ist programmiert.

Dann wären da noch die Kosten: Wenn der Brautvater, wie es die Tradition eigentlich vorsieht, die Knete nicht rüberwachsen lässt, ist die Sache für das Paar schweineteuer. Für professionelle Event-Ausrichter ist eine Hochzeitsfeier ungefähr das, was für die Hotellerie eine Industriemesse ist: Dann wird eben alles etwas teuerer als üblich. Dabei ist eines sonnenklar: Weder der emotionale noch der soziale oder finanzielle Zugewinn rechtfertigen große Hochzeiten: Sie sind ein emotionales, soziales und finanzielles Verlustgeschäft wie kaum ein anderes. Man mag die zehntausend Euro Verlust vielleicht noch verschmerzen – aber wesentlich schwieriger wird es, Stress und Zoff zu vergessen, der sich aus solchen Veranstaltungen beinahe zwangsläufig ergibt.

De Lösung ist einfach: Gar nicht erst eine „große Hochzeit“ planen. Die teuere, aber gelegentlich sinnreiche Alternative: Hochzeit absagen – dann zeigt sich auch, ob die Beziehung überhaupt wert war, in eine Ehe zu münden.

Eine Journalistin schreibt, wie sie dies erlebte. Sie wollte „jetzt und sofort“ heiraten – und bekam bei den Hochzeitsvorbereitungen Bedenken. Deshalb sagte sie – gemeinsam mit ihrem Partner - die Hochzeit wieder ab. Sie schreibt:

Eine Hochzeits-Farce wäre für mich der größere Albtraum gewesen als die Schmach, die Hochzeit abzusagen.


Die Journalistin rettete damit die Beziehung – und fünf Jahre später heiratete sie ihren Partner tatsächlich – nur mit zwei Trauzeugen als Gäste.

Darf ich Ihnen etwas empfehlen? Machen Sie es genauso – und geben sie die 10.000 Euro lieber für ein luxuriöses Schlafzimmer oder eine wundervolle Hochzeitsreise aus.


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