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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Partnersuche: Markt statt Psychologie

Die Wahrheit ist oft schmerzlich - der Markt ist wichtiger als Psychologie in der Liebe
Vor einigen Jahren habe ich noch das damals neu erschienene Buch von Professor Hassebrauck gelobt – unter anderem, weil es der Wahrheit etwas näher kam, als das, was ander Autoren zu jener Zeit (2010) schrieben. Inzwischen gebe ich keine Empfehlung mehr für die Bücher von Psychologen, Sozialpsychologen und Soziologen, soweit sie von der Liebe handeln. Ich sage Ihnen warum: Die liebe ist ein zu komplexes Thema, um es den Experten zu überlassen. Komplexe Themen können nur von Journalisten und Schriftstellern wirklich sinnvoll dargestellt werden, weil kein Wissen einer „Fakultät“ so weit reicht, um die Vielfalt der Liebe zu beschreiben.

Noch wesentlich gefährlicher als beim Thema „Liebe“, über das Wissenschaftler ja gerne mal mitreden dürfen, ist die Definitions-Wut einzelner Wissenschaftler und ganzer Gruppen von ihnen, wenn es um die „Partnersuche“ und Partnerwahl“ geht. Hier kann man getrost von „verwissenschaftlichter Inkompetenz“ sprechen. Die Themen sind dabei so öde, dass man sich fragt, ob man Wissenschaftler oder geschwätzige Kolumnistinnen vor sich hat, zum Beispiel bei Themen wie „Unterschiede zwischen Frau und Mann“ oder „Gleich und Gleich vs. Unterschiedlich“. Kluge Leute entlarven die meisten der Einlassungen zum Thema als Schwindel, aber die meisten Partnersuchenden glauben eben, was „die Wissenschaft“ über sie ausschüttet.

Ich habe eine gute Nachricht für Sie, die sie dennoch erschrecken wird: Wer wen wie und wann trifft, entscheidet sich am PARTNERMARKT. Wer keine Lust hat, diesen Markt zu betreten, hat so gut wie keine Chance – und er dort herumtappt ohne wenigsten grundlegende Gesetze des Marktes zukennen, kann das Angebot nicht beurteilen.

Das bedeutet klipp und klar:

Egal, ob einzelne Psychologen, Soziologen oder Verhaltenswissenschaftler recht haben mit irgendeiner ihrer Theorien: Wer nicht an den Markt geht oder sich dort nicht auskennt, ist so gut wie aufgeschmissen.
Das bedeutetet nun aber auch: Alle wissenschaftlichen Theorien über die Partnersuche sind, Falls überhaupt bedeutsam) zweitrangig, solange Sie nicht bewusst an den Markt gehen.

Interessant ist dazu ein neues Buch, das vorläufig nur in englischer Sprache erhältlich ist:

EVERTYTHING I EVER NEEDED TO KNOW ABOUT ECONOMICS I LEARNED FORM ONLINE DATING.

Alles, was ich jemals über Wirtschaftskunde wissen musste, lernte ich durch Online-Dating.


Ich darf Ihnen dazu schon etwas verraten: Der Partnermarkt richtet sich seit mehreren Hundert Jahren nach den Gesetzen von Angebot und Nachfrage, nicht nach irgendwelchen anderen Gesetzen. Was sich ändert, sind nur die Präferenzen: Mal ist es Ansehen, mal Geld, mal will man Macht gewinnen, mal setzt man auf Schönheit. Gelegentlich ist es der Anspruch, gebunden und dennoch autonom zu sein, dann setzt man wieder auf Versorgung. Aber immer muss es die Teilnehmer am Markt geben, auf die man zielt. Was das im Detail für die Partnersuche bedeutet, will ich nicht vorwegnehmen, aber im Allgemeinen heißt es: Orientieren Sie sich an Ihrem Marktwert, nicht an an irgendwelchen anderen fragwürdigen Kriterien, lassen Sie sich dabei keinen Psycho-Sand in die Augen streuen, und hoffen Sie nicht darauf, eine „romantische Begegnung“ aus Zufall zu haben.

Das heißt aber auch: Gehen sie dorthin, wo sich viele Menschen treffen wollen, vermeiden Sie die Ladenhüter, die man ihnen gerne aufdrängen will, und entscheiden Sie sich schnell, wenn Sie ein wirklich gutes Angebot bekommen.

So ungefähr steht es auch im Buch, und ich kann es Ihnen wirklich empfehlen. Wenn sie mehr wissen wollen: Ich bin immer für Sie da.

Manfred Hassebrauck - Alles über die Liebe, München 2010. Wurde einst (2010) von mir gelobt - man muss Fehler zugeben können.
Paul Oyer: EVERTYTHING I EVER NEEDED TO KNOW ABOUT ECONOMICS I LEARNED FORM ONLINE DATING, Boston 2014, erhältlich über amazon.de.

(der Artikel erschien auch in "Datingrat".

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