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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Erotische Geschichten – über 50 total sinnlich

Autoren: Bitte hier wenden!


Zweiter Teil: Wollust über 50 – gehe nahe an deine Helden heran

Im ersten Teil habe ich geschildert,warum Lust mit über 50 ein literarisch sinnvolles Thema sein könnte.Heute gehe ich näher heran - und das ist auch genau das, was ich euch rate: Geht nahe an eure Charaktere heran.

Doch wie erzeugt man Erotik, die auf alter, faltiger Haut geschrieben wird? Wie reizt man literarisch einen „“Cup“ (1) mit Brüsten, die bereit leicht erschlafft sind? Wie verführt man Leserinnen und Leser dazu, den Spuren seiner Küsse zu folgen, wenn sie die faltige Haut erforscht und sich langsam an den Schenkeln hoch tastet? Was, wenn das lustvolle Mäulchen der „Chatte“ nicht mehr Hellrosa aus dem Fell heraus strahlt?

Genau so, wie es hier gerade beschrieben wurde. Forder deine Leserinnen und Leser heraus, an der Lust teilzuhaben, die dir dein Lover bereitet. Deine Leserin wird dann nicht mehr interessieren, wie die Lippen de jungen Mannes sich an den Innenseiten der Schenkel deiner Heldin hochküssen. Vielmehr wird sie selber glauben, dass dein junger Mann just in diesem Moment ihre Schenkel küsst. Und das ist vielleicht eine Lust, die sie noch nie erlebte und auch niemals erleben wird.

Schreibe nie pornografisch

An dieser Stelle wäre eine gute Gelegenheit zu sagen: schreibt nicht pornografisch, schreibt erotisch. Und erotisch schreiben heißt immer: Da soll wesentlich weniger auf dem Papier oder Bildschirm zu sehen sein als das, was du im Hirn der Leserinnen und Leser auslöst.

Noch etwas kommt hinzu: Nicht alle Autorinnen und Autoren schreiben für Publikationen, die sich Erotik ins Fenster stellen, sodass die Erotik nur an wenigen Stellen in deinen Roman eingebunden werden soll.

Nehmen wir an, du bist eine Frau, schreibst als Frau in der Ichform, und dein Gespiele ist vielleicht halb so alt wie du. Du hast ihn auf einer Vernissage kennengelernt, und ihn dann einfach mit nach Hause genommen, weil du hm deine kleine Sammlung sinnlicher Kunstwerke zeigen willst. Du nimmst dies zum Anlass, ihn zu verführen, aber er sträubt sich noch ein bisschen – er ist nicht gewohnt, mit einer Frau deines Alters intim zu werden. Wie nimmst du ihm die Scheu davor?

Die Sätze, die du gerade gelesen hast, drücken das aus, was ich an anderer Stelle „den Leser sofort beteiligen“ genannt habe. Du bist nun mitten drin, und du musst dein süßes Kerlchen nur noch elegant verführen – so, dass er sich nichts schämt, aber auch so, dass er etwas bekommt, von dem er noch lange zehren wird. Wenn du eine längere Geschichte schreiben willst, dann sorg dafür, dass er wiederkommt, mach in zu deinem gelehrigen Lustschüler. Fordere ihn, bis er an seine Grenzen stößt … das ergibt eine hübsche Geschichte, nicht wahr?

Die Lust mit 50 kann anders sein als die Lust mit 60, und nochmals anders als die Lust mit 70. Die damals 74-jährige Marcelle D’Argy Smith erzählt von ihrer Begegnung mit einem 42-jährigen Mann – erotisch, aber eben nicht sexuell. Daraus ergeben sich viele weitere sinnliche Varianten der Möglichkeit, Erotik ohne Sexualität darzustellen.

Eine andere, sehr interessante Möglichkeit, von und für Menschen über 50 zu schreiben, ist die Erinnerung. Du gehst auf den Dachboden und findest einen Koffer mit frivoler Wäsche, und du erinnert dich, welche Männer du darin verführt hast. Da war das Korsett, das du während der gesamten Verführung nicht aufgeschnürt hast, das schwarze Negligé, das sich vorne öffnen lässt, nicht zu vergessen deine Strapse und das schwarze Samthalsband, das gerade jetzt durch deine Hände gleitet …

Da sollte fürs Erste reichen, nicht wahr? Lust über 50 ist ein wundervolles Thema, und es gibt inzwischen auch ein Publikum dafür, das von dir verführt werden will, auf eine Reise in die scham- und schrankenlose Wollust des Alters.

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