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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Partnersuche: Ist Angst vor der Partnerschaft eine Ausrede?

Angst - ein populärer Psychotrick, um Selbstherrlichkeit zu kaschieren?


„Änderungen sind Chancen“ – das mag nicht jeder akzeptieren. Denn vielen Menschen bereiten Änderungen Sorgen. Doch für uns alle alle sind Änderungen eben auch Herausforderungen. Das ist eine simple Tatsache. Unser Geist, unser Körper, unsere Emotionen, unsere wirtschaftlichen Grundlagen unser soziales Wohlbefinden und unsere Sexualität können von Änderungen betroffen sein. Und sie alle beinhalten Risiken und Chancen.

Risiken empfinden vor allem diejenigen, die sich niemals auf Änderungen vorbereiten wollten. Von der Grundschule aufs Gymnasium? Von der Kindheit in die Pubertät? Von der Pubertät ins Erwachsenenalter? Vom Elternhaus ind die eigene Wohnung? Das alles sind natürliche Prozesse, und solche Prozesse beinhalten erhebliche Veränderungen, die ihrerseits Chancen und Risiken enthalten.

Im Deutschen sagt man: ohne Schweiß kein Preis, im Englischen: No pain – no gain.“ Der englische Spruch gefällt mir besser. Ohne schmerzliche Erfahrung keine Gewinn – es sei denn, man wäre Gustav Gans, der Glückspilz. Ja sicher, davon träumen die Menschen: Lottogewinn, Traumpartnerin, Luxusleben.

Partnerschaft - Gewinn und Verlust, Chance und Risiko

Doch was bedeutet es, eine Partnerschaft einzugehen? Es ist Gewinn und Verlust, Chance und Risiko. Die Einfältigen und Ignoranten jeden beliebigen Bildungsstandes glauben das nicht, wollen es nicht glauben. Sie meinen, die Gesetze gälten nicht für sie. Liebe, Zusammenleben, Partnerschaft, Ehe? Dabei soll nichts als unverdienter Gewinn herauskommen, und außerdem tolle Chancen – so, als wenn Gustav Gans ein Goldstück nach dem anderen auf der Straße findet.

Nur für die Mutigen bietet die Partnerschaft Chancen

Chancen eröffnen sich aber nur dem, der das Neue mutig anpackt. Und daran hapert es. Viele Männer, vor allem aber eine viel zu große Anzahl von Frauen suchen gar nicht erst die Chance, die ihnen eine Beziehung eröffnet, sondern sie fürchten die Risiken, die auf sie zukommen. Das beginnt bei ganz einfachen Dingen, wie dem gemeinsamen Benutzen eines Badezimmers und steigert sich existenzielle emotionale Bereiche wie dem teilweisen Verlust der Freiheit. Und dabei wurde noch gar nicht die Karriere erwähnt, der neue Frauenfetisch. Hinzu kommt die Angst vor dem Verlust des bisher erreichten: Die inzwischen erworbene Eigentumswohnung aufgeben? Wohnort und Freundeskreis wechseln? Vielleicht gar in ein fremdes Land gehen? Und – ja sicher, wir haben noch nicht von Kindern und Familie gesprochen, nicht wahr?

Angst vor Veränderungen? Oder egoistisches Festhalten am Erreichten?

Nicht nur Psychotherapeuten, auch Psychiater und die Pharmaindustrie, reden gerne über die Angst. Besonders die Psychotherapeuten fühlen sich hier recht wohl, denn sie glauben, die Angst verstanden zu haben. In seinen „Grundformen der Angst“ beschreibt der als kompetent geltende Psychologe Fritz Riemann (1) zwei (aus vier) Formen der Angst, die auf die Partnersuche zutreffen:

- Die Angst vor der Selbsthingabe.
- Die Angst vor der Wandlung.

Das ist nun sicherlich richtig, aber nicht unbedingt ein behandlungswürdiges Problem, denn Riemann weiß: „Angst gehört unvermeidlich zu unserem Leben“. Und alles, was unvermeidlich zum Leben gehört, kann „ganz normal sein“, eine große Chance oder ein erhebliches Risiko.

Natürliche Ängste während der Pubertät auflösen

Angst vor dem anderen Geschlecht haben, furchtsam sein bei Berührungen, scheu vor der Lust und der Liebe, Hemmungen bei der körperlichen Hingabe? Ja, das alles gibt es. Es gehört zum Leben, dies alles zu überwinden – möglichst noch während der Pubertät (2). Eine irrationale Angst, die unsere Psyche stört und sinnvolle Handlungen behindert – das alles mag und soll Thema der Psychotherapeuten und Psychiater sein. Wenn sie sich an der Normalität, auch an der normalen Angst vergreifen, stören sie eher, als dass sie nützen.

Die göttinnenähnliche Selbstherrlichkeit und das ausgelutschte Leben

Aber ist es die Angst, die uns hindert, Partnerschaften einzugehen? Könnte es nicht viel eher so sein, dass es die göttinnenähnliche Selbstherrlichkeit ist, die Frauen zu Beziehungsverweigerern macht? (3)

Könnte es vielleicht so sein: Mit gegen 40 ist das erhoffte Leben in Selbstherrlichkeit, Selbstgefälligkeit und grenzenloser Freiheit irgendwie ausgelutscht? Wäre es vielleicht möglich, dass das Erreichte „für den Arsch“ ist, weil es nicht das erhoffte Glück gebracht hat?

Nun, es mag schwer sein, dies erst mit 40 einzusehen – bessre wäre, man würde es früher tun, solange es noch Zeit ist, das eigene Leben in die Mauser zu schicken und bunten Federn wieder zurückzukommen. Aber wir können die Zeit nicht zurückdrehen. Wenn wir noch jemanden „retten“ wollen, müssen wir uns an die heutige Jugend wenden: Sogenannte „Ansprüche“ ans Leben wären neu zu definieren, Lebensziele anders zu setzen.

Angst kann hemmen - aber auch eine gute Freundin sein

Und die Angst? Ist die Angst vor Wandlungen gefährlich? Hemmt sie uns wirklich? Die beste Voraussetzung, der Angst die Schreckensmaske abzuziehen, besteht darin, zu akzeptieren, dass sie in uns wohnt und allgegenwärtig ist. Wir können sie zur Freundin oder zur Spielkameradin machen, denn schließlich hat sie auch ihren Sinn. Doch wenn wir sie benutzen, um unser Versagen zu verschleiern und zu rechtfertigen, sind wir Lügner gegen uns selbst. Es ist nicht sehr erfolgreich, sich selbst zu belügen, glauben Sie mir.

Ja, und Angst vor der Partnerschaft ist eine Ausrede. Jedenfalls zumeist. Oh – es gibt andere Ausreden – Beziehungsunfähigkeit zum Beispiel. Und letztlich - ja, manches vom hier Gesagten gilt auch für Männer.

(1) Riemann, Fritz: Grundformen der Angst, München 1984
(2) Die Pubertät endet normalerweise erst mit dem 25, Lebensjahr, wenn der Körper auch das Gehirn dem Erwachsensein angepasst hat.
(3) Derzeit vielfach in der Presse, in Zusammenhang mit Angst bei BRIGITTE.

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