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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Macht den Sex wieder privat – und lasst euch nicht einstufen

Freiheit für die liebe - ohne Fremd-Beurteilung


Wenn Interessengruppen sprechen, dann wollen sie etwas öffentlich machen. Dies trifft für Feministinnen und die lesbisch-schwule Bewegung gleichermaßen zu. In der Tat gibt es Argumente dafür, an die Öffentlichkeit zu gehen und auch Beispiele dafür zu geben. Normal ist immer das, was tatsächlich gelebt wird – das ist das Argument, das zieht. Doch einzuwenden wäre: Kaum jemand lebt so laut, dass es jeder hören muss, jeder hören will – schon gar nicht in der Sexualität.

Insofern sind die gegenwärtigen Diskussionen einfach viel zu laut, und viel zu viele Randgruppen wollen nicht mehr Rand, sondern Zentrum sein. Nein – ich rede nicht vom Individuum, das ein Recht dazu hat, Zentrum seines Selbst zu sein. Ich rede von Gruppen.

Gruppen sind politisch, und das wissen sie natürlich genau, und sie spielen sich als Lobby von jedem und allen gegenüber der Gesellschaft auf. Besonders hinterhältig waren hier schon immer die Feministinnen, die glaubten (und nach wie vor glauben), für alle Frauen sprechen zu können. Kaum jemand hat ihnen zunächst widersprochen. Die Verbindung zwischen Feminismus und Sozialismus, die zumindest zu Anfang bestand, wollte dem Individuum ohnehin keine eigene Meinung gestatten.

Möglich, dass alles politisch ist, was wir tun – aber eben nicht das, was zwei Menschen einvernehmlich und bei freiem Willen in jeder beliebigen Nacht in jedem beliebigen Bett tun. Und insofern sollen sich bitte alle Interessengruppen – von der lesbisch-schwulen Gemeinschaft über den Feminismus bis zu den Kirchen - zurückhalten, wenn es um unser Privatestes geht. Ihre Meinungen in Ehren – jeder kann verkünden, was er für richtig hält. Doch wenn sich Meinung mit Sendungsbewusstsein kreuzt, entsteht Fanatismus – und der ist ganz schlecht, vor allem für Lust und Liebe.

Ich fand dieser Tage eine sehr engagierte Stellungnahme von Sarah Klostermair:

Was privat ist, sollte auch privat bleiben und nicht aus ideologischen, politischen oder sonst welchen Gründen gewaltsam in das öffentliche Rampenlicht gezogen werden, sei es im positiven oder negativen Sinne. Wenn sich die Öffentlichkeit nicht einzumischen hat, dann ist jeder frei zu lieben, wie und wen er möchte oder auch nicht zu lieben und niemand braucht sich einer Beurteilung von außen hingeben.

So ist es: Jeder sollte so lieben, wie er lieben mag. Ich habe den Eindruck, dass Interessengruppen derzeit vor allem versuchen, von außen eine „Bewertung“ der Lust durchzuführen und damit alle und jeden als „so-oder-so-sexuell“ einzuordnen. Und dazu haben sie schlicht und einfach kein Recht – es ist nichts als eine neue Form der Arroganz, die nicht hingenommen werden kann.

Bild aus "La Vie Parsienne" - historisches Magazin.

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