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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

BZgaA hat neue Sex-Broschüren für Mädchen und Jungen

Jugendliche machen sexuelle Erfahrungen – ob es den Erwachsenen nun passt oder nicht. Leider sind sie dabei oft leichtsinnig – und genau das kann man eindämmen, wenn sie rechtzeitig wissen, was ihnen bei der Liebe blühen kann.

Die BZgA hat nun eine kleine Informationsreihe im Taschenformat für 13- bis 17-jährige Jugendliche entwickelt. Die daraus entstandenen drei „sex ’n’ tipps“-Broschüren tragen die Titel „Körper und Gesundheit“, „Mädchenfragen“ und „Jungenfragen“ und können vom Server von loveline.de heruntergeladen werden.
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Beim Blind Date unbedingt auf Sex vorbereitet sein



Wie die Liebepur berichtete, sollten sich Menschen, die auf Blind Dates gehen, immer darauf vorbereiten, dass die Begegnung bereits am ersten Abend im Bett enden könnte. Offenbar überschätzen viele Daterinnen und Dater ihre Charakterstärke, schrieb Gebhard Roese in dem betreffenden Artikel der Liebepur, denn die Wahrscheinlichkeit, nach dem ersten Beschnüfflen bei einem Blind Date auch bereits zum spontanen Geschlechtsverkehr übergehen, sei groß.

Als Quelle wurde in dem Artikel der Liebepur eine Studie des „Großen Singlebörsen-Vergleichs“ genannt, die darauf hindeutet, dass immer mehr Menschen einander beim ersten Date freizügig Sex schenken. Etwa drei Viertel der befragten, aktiven Partnersuchenden, so die Studie, hätten das feuchte vergnügen schon einmal bei einem Blind Date gehabt.

Wie der deutsche Datingexperte Gebhard Roese weiter schrieb, rate er vor allem auch Frauen, sich in jeder Hinsicht auf den „Morgen danach“ vorzubereiten – das Etikett „frisch aus dem Lotterbett erwacht“ sollten Frauen sich nun wirklich nicht zumuten – und um bösen Überraschungen aus dem Weg zu gehen, sollte sie selber Kondome zum Date mitnehmen.

bild oben © 2007 by gruntzooki

Küsse mich – quäle mich

küssen und quälen

Seit man über die Liebe mit all ihren Freuden und Qualen frei und offen sprechen kann, erfährt man auch mehr über die Qualen der Lust und die Lust daran, diesen Qualen zu verfallen. Dabei ist ebenso rätselhaft, warum viele Menschen quälende körperliche Herausforderungen suchen, ohne dabei ein erotisches Verlangen zu verspüren, während für andere die körperlichen Qualen mit unendlicher Sinnlichkeit einhergehen. Die reine sexuelle Begierde, kombiniert mit der Lust an der Qual, kommt ebenfalls vor, ist aber keinesfalls der Hauptgrund, warum Menschen sich der Lust an sinnlichen Qualen hingeben.

Fast übereinstimmend berichten die Liebhaber sinnlichen Schmerzes, dass sie vor allem Lust verspüren, von Angehörigen des anderen Geschlechts gequält, erniedrigt und geschlagen zu werden – lediglich bei Bisexuellen oder Homosexuellen ist dies anders.

Die Lust der Männer an Küssen und Qualen

Die Lust der jungen Männer besteht oft darin, sich einer „richtigen“ Frau zu unterwerfen, die weiß, was sie will und die den jungen Mann in jeder Hinsicht „führen“ kann. Insbesondere junge Männer, die nicht so recht Kontakt zum anderen Geschlecht finden, verfallen diesen Frauen manchmal sehr leidenschaftlich, während die Frauen ihrerseits ihre Freude daran haben, mit den jungen Kerlchen „Katz und Maus“ zu spielen. Die Hauptmotivation schient bei den jungen Leuten in erster Linie also die erotische Faszination reifer Frauen zu sein, die Stärke und Führungswillen beweisen, und nicht so sehr die sexuelle Befriedigung, die sich erst “verdienen“ müssen. Ältere Männer sind hingegen eher an der Schmerzlust selber interessiert – sie waren beispielsweise gerne Kunden in englischen Flagellationsbordellen und gehen heute zur Domina, um sich ihre Lust an Qual und Erniedrigung erfüllen zu lassen.

Frauen entdeckten die süßen Qualen erst in der Jetztzeit

In früheren Jahren (etwa gegen 1870 bis mindestens Anfang der 1970er Jahre) war man der festen Überzeugung, dass Frauen keine derartigen Lüste verspüren würden. Wenn sie sich unterwarfen, so führte man dies auf die „Natur des Weibes“ zurück, aber auf keinen Fall auf ihre Sinnlichkeit. Erst als ab den 1970er Jahren Frauen in Machtpositionen aufrückten und ruchbar wurde, welche Abgründe an Lust die bürgerliche Epoche bei ihnen verdeckt hatte, begannen sie, entsprechende Wünsche zu äußern. Zunächst eher verschämt und spielerisch, später auch sehr selbstbewusst und fordernd, gingen sie auf Männer zu – und mussten oft erkennen, dass die Männer von dieser Art von Wünschen erheblich irritiert waren. Das ist im Grunde bis heute so geblieben.

Die Pornografie ist nicht die Realität

Wie bei allen Themen, die sich mit Sinnlichkeit beschäftigen, muss man scharf trennen zwischen dem Bild, das die heutige Pornografie von der erotischen Unterwerfung vermittelt und den Interaktionen, die zwischen den erotischen Spielern tatsächlich stattfinden. Man darf nicht vergessen, dass der größte Teil der Beziehungen, die äußerlich auf „Küssen und Quälen“ beruhen, einen sinnlichen Zauber beinhalten, der optisch nur schwer vermittelbar ist. Alleine das entzückende Schwanken zwischen dem Gefühl, nackt ausgeliefert zu sein und sich doch sicher und geborgen zu fühlen oder die Lust am sinnlichen Streicheln der bloßen Hand, gefolgt von einem Hieb, der einem den Atem verschlägt, ist optisch schwer umsetzbar, und die Gedankenfetzen und Gefühlswallungen, die durch das Eine wie das Andere hervorgerufen werden, müssten in Büchern mehrere Seiten füllen, um wirklich verstanden zu werden – wenn es denn überhaupt möglich ist.

Dauerhafte sinnliche Beziehungen mit Küssen und Qualen sind selten

Beziehungen, in denen Küsse und Qualen von beiden Partnern wirklich erfüllend gelebt werden, sind seltene Kleinode auf dem Gebiet der sinnlichen Schmerlust. Schon in der „Venus im Pelz“ von Sacher-Masoch deutet sich schnell an, dass sich weder die Lust des Helden noch die Absichten der Heldin erfüllen werden – er leidet, und sie sucht sich neue Spielgefährten für die Erfüllung ihrer Lüste. Es scheint, als ob die sinnliche Faszination relativ schnell nachlassen würde, und als ob mit ihr auch die Lust an der Kombination von „Küssen und Schlägen“ verschwinden würde: Nur Schläge oder nur Erniedrigungen haben bei Weitem nicht die gleiche Faszination wie das Wechselspiel zwischen zärtlicher Zuneigung und schmerzvoller Unterverwerfung.

Ein Schlager soorgt für Aufregung

Der Wunsch nach einer Kombination von „zart und hart“ ist ungebrochen. In den 1960er Jahren machte ein Schlager Furore, der sich in lächerlicher Weise des Themas bemächtigte – doch offenbar erkannten die Moralapostel der damaligen Zeit die Brisanz der Zeile „Leila, nur die eine Nacht erwähle mich, küsse mich und quäle mich“, denn sofort reagiert die damalige Boulevardpresse, für die solche Zeilen in den Zeiten eines Freddy Quinn, einer Catharina Valente und eines Peter Alexander die Vorboten von Sodom und Gomorrha waren. Dabei war der blödsinnige Schlager nur eine mit Legionärskitsch angereicherte Version eines Liedes, das bereits 1932 Furore machte – und damals offenbar viele Herzen entzückte.



Die Zukunft der sinnlichen Küsse und Qualen

Wie aber wird die Zukunft aussehen? Die Welt der Pornografie kann nichts von dem vermitteln, was eine innige Beziehung zwischen purer Sinnlichkeit, Sadismus und Masochismus wirklich bedeutet. Sie zu erleben, wird wohl immer ein Privileg der Wenigen sein, die der Zufall im Leben zusammenbringt, und wie in der Literatur, so sind sie auch im Leben meist nicht von Dauer. Die Bedürfnisse ändern sich schnell, die Faszination ist bald verpufft – und am Ende will die reife Femme fatale ein neues Spielzeug, und auch der erfahrene Meister langweilt sich, weil seinem Püppchen einfach nichts Neues mehr einfällt. Aber die sinnliche, verruchte Dame mittleren Alters wird wieder ein Jüngelchen oder einen Herrn im Nadelstreifenanzug treffen, da habe ich keinen Zweifel. Der Meister mit schalldichtem Keller braucht seinerseits nur an die Tummelplätze sehnlicher Damen gehen, um ein neues, freches Püppchen zu finden, das ihm bereitwillig in die Arme fällt. Und aller Voraussicht nach wird sie keine „Tussi“ sein, sondern eine erlebnishungrige Akademikerin.

Die Welt der Sinneslust ist oft anders, als wir denken – und der blödinnige Boulevardausdruck „Sadomaso“ sagt so wenig aus wie der pirouettenartig gedrehte Szenenausdruck „BDSM“. Eigentlich wissen nur die lustvollen Spieler selber, was sie empfinden – und es scheint, je lustvoller und inniger sie die Schläge des Rohrstocks und die Süße der verlangenden Küsse verinnerlichen, um so weniger schreiben sie darüber.

Titel: © 2008 by Jason Clapp