Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Casual Dating – Tabuthema Geld und falsche Moral



Eine einschlägige Publikation, die für Casual Dating wirbt, bezeichnet das Thema „Geld“ als „Reizthema“ – doch eigentlich ist es längst zum Tabuthema geworden. Hinter den Kulissen wird gemunkelt, dass man deswegen selten oder nie über Geld spricht, weil einige der „Damen“ durchaus offene oder verschleierte „finanzielle Interessen“ haben. Denn „Prostitution als privates ONS zu tarnen“, ist so einfach und leider auch so üblich, dass diese Form von Betrug das ganze Internet durchzieht. Dabei werden die meisten der Damen weder angezeigt noch überführt – nur in Extremfällen wagen es Männer, ihre sogenannten „Seitensprünge“ durch eine Anzeige aktenkundig zu machen. Die meisten zahlen entweder im Bewusstsein, ja auch eine schöne Gegenleistung bekommen zu haben oder zähneknirschend, nachdem die „Damen“ massiv wurden.

Gute Seitenspringerinnen - schlechte Huren?

Vor einigen Tagen erfuhr ich, dass auf den gleichen Webseiten, auf denen „Causal Dating“ verherrlicht wird, die Prostitution angeprangert wird. Mag dies auch verständlich sein, weil es sich ja sozusagen um die „böse Konkurrenz“ zu „Causal Dating“ Angeboten der Damen handelt, so verblüfft doch der leichtfüßige Tanz mit der Moral. Eine Frau, die sich ganz (also „notorisch“) dem Gewerbe einer Hure widmet, ist demnach „schlecht“, weil die Begleitumstände möglicherweise schlecht sind, unter denen sie arbeitet, während eine Dame aus einer Casual-Dating-Agentur „gut“ ist, weil Sie möglicherweise permanent Ehebruch begeht?

Nur Ignoranten werden glauben, dass es auf der einen Seite die „schlechten Huren“ und auf der anderen Seite die „edelmütigen Seitenspringerinnen“ gibt. Die Prostitution hatte schon in der Blüte des Bürgertums einen recht breiten Graubereich, in dem sich Damen der Gesellschaft, Dienstmägde und Ladnerinnen „solvente“ Herren suchten, denen sie kleine Gefälligkeiten zukommen ließen, die in Bargeld zu begleichen waren. Teilweise übrigens in erheblichen Summen, je nach dem Stand der Dame. Kleine und auch größere Sachgeschenke anzunehmen, war und ist in Kreisen der „besseren Damen“ Alltag und keinesfalls die Ausnahme.

Graubereiche: Ein bisschen Hure, ein bisschen Geliebte

Das blauäugige Gerede von „hier ist Prostitution“, dort „edle Hingabe“, ist – bei allem Respekt vor den scheuen Seitenspringerinnen, die tatsächlich nur eine „stille Liebe“ suchen, ein Relikt aus dem Bürgertum des 19. Jahrhunderts.

Machen wir uns klar, dass es alles gibt: die reine Hingabe im Seitensprung ohne jegliche finanziellen oder andere verborgenen Interessen, die Geliebte auf Zeit mit eher hybriden Absichten nach Bargeld, Geschenken und Mietzahlungen, die Gelegenheitshure, die die Gunst der Stunde nutzt, um einen dümmlichen alten Sack auszunehmen, die Studentin, die eine Einladung zum Dinner mit einem Herrn fremder Zunge mit anschießendem Beischlaf zum Festtarif akzeptiert und am unteren Ende der Hierarchie eben auch die Straßenhure, die geschlagen wird, wenn sie nicht eine gewisse Anzahl von Freiern bringt.

Tabuthema Geld, Tabuthema Kondom?

Eines lassen Sie mich bitte noch zur „Moral“ nachtragen: Normalerweise verkehren alle Damen, die professionell oder semiprofessionell Sex verkaufen, mit Kondomen. Mich wundert nicht, dass dieses Stichwort beim Casual-Dating fast so tabu ist wie das Thema Geld. Ob es sehr moralisch ist, von einem ONS-Mann schwanger zu werden oder eine der vielen Geschlechtskrankheiten mit Heimzubringen, ist offenbar kein Thema bei den Damen und Herren aus dem Kreis der Casual-Dating-Befürworter. Es würde ja auch möglicherweise den eigenen Geschäften schaden, darüber zu reden.

Anmerkung: Die Quellen zu diesem Artikel werden aus Datenschutzgründen nicht genannt. Sie sind eingeladen zur Diskussion, allerdings werden Beiträge stets von uns moderiert.

Bild (Titel) © 2001 by sehpferd, Budapest - Werbung für ein irisches Bordell