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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Schicke Fetische, auf der Haut zu tragen

Ob sie nun wirklich Fetische sind oder eben auch nicht – alles egal. Erotische Klamotten locken Männer an – und viele Frauen wollen dies, sei es auch sozialen, erotischen oder pekuniären Bedürfnissen. Fetische sind es eigentlich nicht, aber was soll es denn - Hauptsache, sie erfüllen ihren Zweck und sie führen zum Ziel. Erotische Klamotten für den Frühling gefällig? Da machen wir doch mal ein bisschen Werbung:




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Dein Fetisch und der Fetisch der Mediziner

fuss- und stiefelfetischismus


Die Frage, was denn eigentlich ein „Fetisch“ sei, wird in der Gesellschaft sehr bunt beantwortet: Manche Menschen bezeichnen bereits ein Faible als Fetischismus: Wenn eine Frau mehr als vier Dutzend Schuhe besitzt, dann ist sie eben eine Schuhfetischistin. Am Schuh und dem damit verbundenen Fetischismus kann man überhaupt viel erklären: Stielt der Mann Damenschuhe, um auf sie zu onanieren, so ist der bestimmt ein Fetischist, kauft er sie, um sie zu tragen, so ist er vielleicht ein Fetischist, und leckt er sie an den Füßen einer Dame, so ist er sehr wahrscheinlich kein Fetischist – oder eben doch – je nachdem, wie lustvoll er es tut oder wie stark er darunter leidet.

Nichts ist so unklar wie Fetischismus

Sagen wir es klar: Nichts ist so unklar wie Fetischismus. In der medizinischen Literatur wird „Schuhwerk“ als eine „Erweiterung des menschlichen Körpers“ beschrieben. Doch sagt die Literatur auch, dass Fetischobjekte „individuell wechselnde Bedeutung“ hätten, und wenn es so wäre, dann würde der Sexualakt zwar auf unübliche Weise erreicht, die Erregung würde also durch das Fetischobjekt verstärkt. Mit anderen Worten: Wenn ihr nicht die Stilettoabsätze leckt, sondern nur verlangt, dass eure Freundin sie im Bett trägt, dann seid ihr möglicherweise auch Fetischisten – oder eben auch nicht. Unter den gleichen Voraussetzungen könnte man sagen: Wenn ihr Frauen in frivoler schwarzer Unterwäsche liebt, dann seid ihr Fetischisten – und das ist alles ziemlich fragwürdig, nicht wahr?

Die Medizin differenziert - Fetisch, Lust und Leid

Ah, stopp: So einfach machen es sich die Mediziner nun aber doch nicht. Denn was beispielsweise in der icd10 F F65.0 steht, aus der einzelne Zitate herausgegriffen wurden, ist nur eine Beschreibung möglicher Störungen, nicht aber bereist die Diagnose der Störungen und noch lange kein Behandlungsgrund. Laut Wikipedia, dem Online-Lexikon, das in solchen Fragen als relativ kompetent gilt, heißt es (ausnahmsweise zitieren wie einmal wörtlich:

"Die weiteren Diagnosekriterien für den Behandlungsbedarf umfassen unübliche sexuelle Fantasien oder dranghafte Verhaltensweisen, die über einen Zeitraum von mehr als sechs Monaten anhalten, sowie das subjektive Leiden des Betroffenen unter diesen Fantasien und Verhaltensweisen und die Einschränkung in mehreren Funktionsbereichen, beispielsweise in der sozialen Kontaktaufnahme oder der Erwerbstätigkeit."


Selbst in der komplizierten Wikipedia-Sprache wird deutlich: Der Fetisch muss wenigstens längere Zeit anhalten und die Person, die ihn ausübt, muss darunter leiden. Schlecht sieht es aus, wenn der Fetisch wichtiger wird als der Selbsterhaltungstrieb und suchtartige Formen annimmt: Dann kann man soziale Beziehungen und Arbeitsplatz verlieren.

Liebesspielzeuge sind keine Fetische

Aus dieser Sicht ist es also völlig abwegig, sexuelle Vorlieben, wie beispielsweise das Tragen schwarzer Unterwäsche oder die „Bettschuhe“ bereits als Fetischismus einzustufen. Auch das sogenannte „Liebespielzeug“ wie Vibratoren oder Dildos, sind zwar tote Gegenstände, fallen aber nicht unter den typischen „Materialfetischismus“ wie Gummi, Leder oder Seide.

Die Definition der Mediziner ist also keinesfalls abwegig – sie dient vielmehr dazu, dem leidenden Menschen zu helfen, der im Netzwerk eines bestimmten Fetisches gefangen ist. Die Liebeszeitung rät deshalb, in Fällen, in denen man selbst oder eine andere Person unter dem eigenen Fetisch leidet, einen Mediziner seines Vertrauens zu konsultieren. Keinesfalls aber sollten medizinische Definitionen aus Büchern und Schriften von Laien verwendet werden, um Menschen als „Fetischisten“ abzuwerten.

Gar kein Fetischismus liegt nach heutigen Erkenntnissen der Wissenschaft (nicht ausschließlich der Medizin) vor, wenn es sich bei den angeblichen „Fetischen“ um Körperteile handelt, die an der oder dem Geliebten besonders verehrt werden- wieder vorausgesetzt, die Person leidet nicht unter einem bestimmten, suchtartigen Drang, diese beispielsweise zu entblößen. Demnach ist der früher so oft zitierte „Busenfetischismus“ oder "Brustfetischismus" heute überhaupt kein Fetischismus mehr, sondern die Freude an der weiblichen Brust.

Wer sich dennoch bei seinen sexuellen Präferenzen unwohl fühlt, ist bei den meisten Ärzten gut aufgehoben. Insbesondere ältere Hausärzte haben oft viel Verständnis für die großen und kleinen psychischen Probleme, die mit der Sexualität einhergehen – und mit ihnen gemeinsam kann der Betroffene dann auch beraten, ob eine Therapie notwendig ist oder nicht.

Titelbild © 2010 by luca.sartoni