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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Der Sklavenkuss und die Macht der Frauen

männer verfallen der macht der frauen langsam


Die „Unterwerfung unter die Herrin“ ist heute durch die allgegenwärtige pornografisch umgesetzte Dominierung soweit bagatellisiert, dass man sich kaum noch in die Lage des Unterworfenen hineinversetzen kann. Die Gefühle der Männer werden kaum noch transparent, und insbesondere das langsame Hineingleiten in die Abhängigkeit erscheint dem heutigen Erotikkonsumenten kaum noch glaubhaft.

Das grobe Raster der heutigen Zeit sieht ja so aus: Da empfängt eine Frau ihren Kunden bereits halb nackt und mit riesigen, aus einem Korsett hervorquellenden Brüsten – und auch der Mann ist bereits mehr oder weniger ausgezogen und muss in diesem Zustand den Fuß oder Schuh der Herrin abschlecken.

Was die Pornografie nicht kann – und vielleicht auch gar nicht will – ist den psychischen Zustand des Mannes nachzuzeichnen, der sich auf die Knie begibt, um die Herrin um eine Gunst anzubetteln. In älteren Schilderungen erfahren wir, dass die Damen lange Röcke trugen, die bis zum Fußknöchel reichten. Die Herren mussten knien, um den Rocksaum zu küssen, und dabei einen scheuen Blick auf das nicht einmal nackte, sondern noch zart bestrumpfte Bein zu werfen. Dies galt bereits als "Sklavenkuss". Die Gunst der Dame kann nur nach und nach gewonnen werden – in der Regel durch großzügige Geschenke einerseits, oder, wo dies nicht möglich ist, durch völlige Unterwerfung andererseits. Insbesondere der junge Herr wird von der reiferen Dame in die Unterwerfung gelockt und dabei zunächst mit verwirrenden Liebesbeweisen bedacht, bis er sich ihrem Willen in jeder Hinsicht beugt und zu ihrem Spielzeug wird.

Dies alles ist nicht nur in Romanen geschehen, sondern auch in der Wirklichkeit. Junge Männer konnten im „wohlanständigen“ Bürgertum bei den jungen Frauen wenig erreichen: Sowohl innere wie auch äußere gesellschaftliche Fesseln verwehrten den Bürgermädchen, den jungen Männern erotische Gunstbezeugungen zu gewähren – wobei eines klar war: Es gab immer Mädchen und Frauen, die es „dennoch“ taten - bei den Töchtern die Halbjungfern und bei den Müttern alle Arten von Frauen, die sich einen abweichenden Lebenswandel leisten konnten, solange er nicht zu bekannt wurde.

Interessant ist dabei, dass es außer der bekannten Motivation, etwas Geld damit einzunehmen, vor allem das Gefühl der Macht war, das als Motiv infrage kam.

Erotische Gunst gegen Abhängigkeit

Man muss sich dabei vergegenwärtigen, wie wenig die damaligen Bürgersöhnchen wirklich „aufgeklärt“ waren – ja, sie hatten nicht einmal eine Ahnung, wie Frauen anatomisch beschaffen waren, weshalb es schon als Gunst galt, Körperteile vor einem Jüngling zu enthüllen. In der Regel war der Deal so: Der Jüngling musste sich völlig erniedrigen, solange bis er ganz unter die Gewalt der dominanten Frau geriet, und er erhielt dafür erotische Gunstbezeugungen, die sonst nur schwer zu erhalten waren. Dieses Spiel konnten die Damen ganz nach ihren Wünschen ausgestalten – jedenfalls solange, bis der junge Mann entdeckte, dass er irgendwie „umerzogen“ worden war.

Die Lust an Macht und Unterwerfung

Diese Umstände mögen den heutigen Lesern ein Lächeln abzwingen – doch auch heute noch gibt es Frauen, deren Gunst von jungen Männern gesucht wird, und die sich immer noch mehr oder weniger spielerisch erniedrigen, um beispielweise im „Clan einer schönen Frau“ zu bleiben. Das fängt im Schulhof an und hört in den Büroetagen nicht auf.

Macht ist für viele Frauen ein wundervolles Gefühl – und sie könnten sie zumindest erotisch nicht ausüben, wenn es nicht immer wieder Männer unterschiedlichsten Alters gäbe, die ihre Nähe suchen und ihrer Verführung verfallen würden – und auch dies ist noch heute der Fall.

Übrigens ist hier nicht die Rede von Frauen, die diese Form der Unterwerfung als Gewerbe ausüben, also nicht von sogenannten „Dominas“. Meist handelt es sich vielmehr um Frauen, die nach Außen ein ganz normales bürgerliches Leben führen – die Macht über Männer ist ihre heimliche Liebhaberei, sozusagen ein Kaspertheater mit lebenden Puppen.

In unseren heutigen erotischen Romanen finden wir dieser Typus der Frau kaum noch wieder – und so müssen wir mit den veralteten Schilderungen eines Sacher-Masoch oder eines Viscount Ladywood vorlieb nehmen, die beide ihren Einstieg in die Welt weiblicher Domination literarisch schilderten - der Ritter von Sacher-Masoch als Erwachsener, der Viscount Ladywood als Jüngling.