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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Unschuldslamm Ehefrau?

Offenbar ist es besser, das allgemein anerkannte Lügengebäude der Boulevardpresse nicht anzugreifen und vor allem keine alternative Meinung dazu zu haben. Diese Erfahrung musste dieser Tage Jim Carrey machen – ein kanadischer Komiker, der sich nicht mit den US-amerikanischen Gutmenschen und Kirchgängern solidarisieren wollte, die in Tiger Woods einen Schurken sehen und in seiner Ehefrau Elin Nordegren ein Unschuldslamm.

Der Komiker sagte einfach, dass seine Ehefrau von den Seitensprüngen gewusst haben müsste – und sie, warum auch immer, toleriert hat. Was wäre daran eigentlich so ungewöhnlich? Frau Nordegren ist mit einem berühmten und immer noch erfolgreichen Mann verheiratet und geht nach allgemein zugänglichen Informationen keiner Arbeit nach – liegt es da nicht nahe, verheiratet zu bleiben und die Eskapaden des Ehemannes zähneknirschend hinzunehmen? Ich bin überzeugt, dass diese Tausende von Frauen auf dieser Erde so machen – und übrigens auch einige Männer, die sich von ihren Frauen trotz heftiger „Fremdbegegnungen“ nicht trennen wollen.
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Die Sexsucht – die Presse wird objektiver

Die „Sexsucht“ ist heute wieder in aller Munde – doch diesmal geht die Presse sorgfältiger mit dem Thema Sexsucht um als noch vor einigen Wochen. Inzwischen werden tatsächlich Fachleute befragt, und wirkliche Fachleute findet man fast ausschließlich unter den Suchtexperten – ein „normaler“ Psychotherapeut, der sich nie mit Süchten beschäftigt hat, gilt bei den Selbsthilfegruppen nicht als kompetente Quelle.

Der Deutsche Depeschen Dienst ist der Urheber der zutreffenden Meldungen, und als Kronzeuge wird der Freiburger Sexualmediziner Michael Berner angeführt. Das Schöne an der Meldung: Sie trifft absolut zu. Das Zitat aus der „Heilpraxis“ von Prof. Dr. Christian Schulte-Cloos will ich Ihnen nicht entgehen lassen, weil es deutlich zeigt, wann jemand süchtig ist und wann nicht:

"Nur ein außer Kontrolle geratenes Verhalten, das einhergeht mit den klassischen Anzeichen für Sucht – Besessenheit, Machtlosigkeit und die Benutzung von Sex als Schmerzmittel – weisen auf sexuelle Sucht hin."

Damit dürfte auch widerlegt sein, dass populäre Seitenspringer wie Tiger Woods oder Jesse James an Sexsucht leiden oder litten. Vielmehr gilt „Sexsucht“ heute als populistische Ausrede für Ehebruch.

Mit Zahlen sollte man vorsichtig sein: Wer fünf Prozent der Bevölkerung als „sexsüchtig“ bezeichnet, lehnt sich weit aus dem Fenster: Temporäre sexuelle Hyperaktivität ist noch kein Fehl- oder Suchtverhalten, und viele sogenannte „sexsüchtige“ haben auch andere Suchtprobleme, sind also mehrfachsüchtig. Ob und wie man Süchte heilen kann, ist umstritten – insofern müssen Bemerkungen mit Vorsicht behandelt werden, die von einer „Krankheitsdauer von zwei Jahren“ oder dergleichen ausgehen. Dass eine „Sexklinik“ einen Patienten in wenigen Monaten „heilen“ kann, glauben bestenfalls Klatschkolumnisten – die Experten in den Selbsthilfegruppen können über solche Nachrichten nur den Kopf schütteln und sagen es einfach: Wenn jemand behauptet, von einer Sexsucht in drei Monaten geheilt worden zu sein, dann hatte er keine. Sexsucht ist auch nicht davon abhängig, wie viele Hurenbesuche oder Seitensprünge man bereits in seinem Leben hatte – sondern ausschließlich davon, ob man sein normales Leben noch beherrschen kann oder nicht.

Dominanz und Demut – ist das ein Thema?



Die Unterordnung eines Menschen unter einen anderen gehört zum alltäglichen Leben der Gruppen: Wir können zwar nicht alle führen, aber wir können uns dafür entscheiden, wer uns führen soll. Wir können zwar nicht beide zugleich in unterschiedliche Richtungen führen, aber wir können uns abwechseln oder die Führungsarbeit unter uns aufteilen.

Spielerisch können wir auch sagen: Du, an sich Schwacher, sollst uns heute führen, weil wir ein Spiel spielen wollen.

Es ist ein Schwachsinn zu behaupten, wir wären alle immer und überall gleich. Wir dürfen von unseren Mitmenschen zwar Respekt vor unserer Persönlichkeit verlangen, aber wir dürfen sie mit unseren persönlichen Forderungen an die Welt nicht erschlagen.

Es ist natürlich, zeitweilig dominant zu sein, und es ist ebenso natürlich, auch die devote Haltung einnehmen zu können. Unser Ideal ist dies nicht: der selbstbestimmte und selbstbewusste Mensch sucht die Erfüllung als Person unter gleichwertigen Personen – aber nicht einmal die sucht er immer. Er will sich fallen lassen können und manchmal eben nicht ganz dem Freudschen „ICH“ entsprechen. Er will spielen.

Domination und Demut zählen in der Liebe viel – auch bei den „gleichberechtigt“ auftretenden Paaren. So gut wie alle Liebenden spielen manchmal das Spiel der Unterwerfung: „Sie gibt sich ihm hin“ sagt der Volksmund. „Mach mit mir, was du willst“ hört man immer öfter von Frauen, die erotische Sensationen suchen. „Mach etwas mit mir“ ist ein interessanteres Liebesspiel als „ach, können wir nicht mal Alternativen zu unserem Liebesleben diskutieren“.

Domination und Demut stehen in schlechtem Ruf, seit fast die gesamte Presse die Blubbersprache der ordinären Stammtischbrüder übernommen hat – dann heißt so etwas „Sado Maso“ – und genau das ist es nicht. Wer heute diesen Boulevardausdruck verwendet, zeigt seine Unkenntnis über die Möglichkeiten der Liebe unter Paaren. Auch der Bildungsbürger, der Wörter, wie „Sadomasochismus“ über die Lippen quetscht, weiß oft nicht, wie manipulativ der Gebrauch solcher Wörter ist: Das sind Abgrenzungen zu Leben, die Wissenschaftler verwenden, aber eben keine Ausdrücke für die Liebenden, die Lust und Wonne in Demut und Dominanz finden.

Sollen, müssen wir uns also mit Demut beschäftigen oder mit erotischer Unterwerfung?

Ja, wir müssen es. Wir können nicht so tun, als sei etwas „Pfui Deibel“, nur weil es irgendwelche Kirchgänger und Vorzeige-Gutmenschen nicht schätzen (es aber dennoch heimlich praktizieren). Wir müssen es tun, weil die Liebe ein großes, weites Feld ist, auf dem viele bunte Blumen blühen – und aus keinem anderen Grund.

Titel: © 2009 by katayun

Dominanz und Demut – eine Männersache?

weder dominanz noch demut sind typisch weiblich


Es gab Zeiten, in denen die Welt der Erwachsenen sich durch einen schwachen weiblichen und einen starken männlichen Teil unterschied: Männer herrschten, Frauen wurden beherrscht. Dies lag zu einem nicht unbeträchtlichen Teil daran, dass Frauen deklassiert wurden: Ihnen wurde gerade mal die Bereiche Kinder, Kirche und Küche zugeschrieben.

Doch auch in der Blütezeit des Bürgertums stimmte dies nur zum Teil: Es gab sie, die dominanten Frauen – aber sie herrschten heimlich und fanden auch die entsprechenden Männer, die sich ihnen unterwarfen. Ein bürgerliches Beispiel ist Wanda, die Heldin aus dem Roman „Venus im Pelz“ von Sacher-Masoch. Ihr Held Severin musste lange darum bitten, bis sie in einen Vertrag einwilligte, der sie als Herrin, ihn aber als Sklaven auswies.

Masochismus: Eine Krankheit wird erschaffen

Die Lust an dieser Konstellation bewegte viele Gemüter, doch das Bürgertum entschied sich mithilfe des forensischen Psychiaters Krafft-Ebing, die Lust an der Unterwerfung, an Demütigungen und möglicherweise auch Schlägen nicht als erotische Lust der besonderen Art einzustufen, sondern als krankhafte Persönlichkeitsveränderung: Nach Sacher-Masoch bekam die Lust an der Unterwerfung ihren Namen: Masochismus.

Als das Wort entstanden war, war auch eine neue Krankheit geboren. Masochismus oder Sadomasochismus galten forthin als Störungen der Persönlichkeit, und neben den Psychiatern waren es dann vor allem die Psychotherapeuten, die mit der Stange im Nebel herumstocherten, um die „Ursachen“ zu finden. Frühkindliche Fehlentwicklungen war ihre Diagnose, Psychoanalyse ihre Therapie.

Erotische Demut: Ursache unbekannt

Die Ursachen fanden die Damen und Herren bis heute nicht, doch die Behauptungen blieben bestehen: Wenn der Erwachsene Lust an der Unterwerfung hat, muss dem Kind etwas angetan worden sein.

Übersehen wurde dabei, dass es sich bei den bewussten, bekennenden Masochisten durchweg um Menschen handelte, die täglich Entscheidungen fällten – typische Alphatiere, die ansonsten die Führung beanspruchen. Dies ständig zu tun, belastet stark, und die Rückführung auf die Stufe eines nichtsnutzigen Sklaven, den die Herrin nutzen kann, wie sie will, war sozusagen die Entspannung. Das ist bis heute so ähnlich geblieben, erklärt aber noch nicht, warum es für Männer so unglaublich erotisch ist, von einer Frau versklavt zu werden.

Gibt es die "Süße Lust an der Unterwerfung"?

Einer der Männer sagte der Liebeszeitung unumwunden: „Die Süße an der Unterwerfung kann nur empfunden werden, allein sie zu beschreiben, ist fast unmöglich“. In einschlägigen Filmen wir die Sinnlichkeit ohnehin nicht deutlich: „Zu viel Fleisch, zu viel Brutalität, zu viel primitive und nichtssagende Frauen, die nur dürftige die gewünschten Personen für die Dominierung widerspiegeln“, meinte der Gewährsmann.

Frauen: Aus Lust oder von Natur unterwürfig?

Die Lust an der passiven Unterwerfung wurde früher trotz mancher anderslautenden Berichte hauptsächlich Männern zugeschrieben. Frauen gelten zwar im 19. Jahrhundert als „geborene Masochisten“, die zum Beispiel den Geschlechtsakt eher als „eheliche Pflichtübung“ ansehen, die sie peinlich berührt – von Lust keine Spur. Wenn es Schläge gab, dann nicht solche erotischer Natur, sondern wegen angeblicher Verfehlungen im Haushalt – auch dabei ist niemals von irgendeiner Lust am Schmerz berichtet worden. Lediglich in der englischen Internatserotik finden wir Frauen, die sich lustvoll anderen Frauen unterwerfen. Schläge und Demütigungen der erotischen Art waren in der Literatur fast ausschließlich auf lesbische Beziehungen reduziert, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen.

Der Wandel kam in den 1990er Jahren erst schleichend und heimlich, dann aber immer heftiger auf: Emanzipierte, erfolgreiche Frauen suchten nach „starken Händen“, um ihre erotischen Gelüste an der Unterwerfung zu praktizieren – und es zeigte sich, dass dies gar nicht so einfach war: Der weichgespülte Mann, dem in den 1970er und 1980er Jahren ein „Edelfrauenbild“ vermittelt wurde, wollte einfach nicht heran an Seile, Handschellen und Teppichklopfer – von härteren Methoden einmal ganz abgesehen. Auch hierfür haben wir zwei Gewährsleute gefunden: Eine Architektin, die ihren Mann beim Baumarktbesuch überredete, ein paar Seile zu kaufen, und eine Personalchefin, deren Mann sich niemals entscheiden konnte, sie „hart“ zu behandeln, sondern der sie dazu in die Ferne reisen lässt – zur erotischen Wochenendunterwerfung, sozusagen. Bei Frauen gilt übrigens immer noch: Man zahlt nicht für die Liebe und auch nicht für den Schmerz. Es gibt zwar vereinzelt Dominastudios, in denen auch ein „Dominus“ zur Verfügung steht, doch zumeist fehlt die weibliche Kundschaft – und wenn sie dann auftaucht, lässt sie sich auch gerne bei einer Domina auf ihre Schmerzlust ein.