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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Lob des Zahlens



Für die meisten Deutschen ist der Gedanke völlig abwegig einen Menschen dafür zu bezahlen, dass er sich Zeit nimmt. Vielleicht liegt es daran, dass so wenige Deutsche ihre Psychotherapeuten bezahlen, wie es in den USA üblich ist, oder für einen Besucher am Krankenbett, wie es die Italiener tun. Der Deutsche sieht in der Zuwendung eines Menschen eine Dienstleistung, und er glaubt, für diese Leistung zu bezahlen. Typisch dafür ist das Verhältnis eines Deutschen zu einem Berater: Es kommt ihm gar nicht in den Sinn, seine Zeit angemessen zu bezahlen. Der Deutsche will das Resultat der Beratung bereits, bevor er überhaupt sein Problem genau geschildert hat. Er sieht nicht, dass er in erster Linie die Zeit für einen präzisen Zuhörer bezahlen muss und erst in zweiter Line das Resultat.

Dabei wäre es sinnvoll, wenn wir uns liebevolle Zuhörer kaufen würden, oder hübsche Begleiterinnen. Zahlen ist sehr sinnvoll. Es enthebt uns von der Schuld, die wir dem anderen gegenüber haben. Wer jemals einen Liebesdienst oder einen sinnvollen Rat empfangen hat, weiß, wie gerne er denjenigen in irgendeiner Form bezahlen würde, der ihn gegeben hat. Ja, die Person hatte abgelehnt. „Dafür nicht“, hat sie gesagt, hat das Geld zurückgewiesen, das wir ihr geboten haben. Doch wir fühlen, dass wir in der Schuld des anderen Menschen bleiben. Wir fühlen uns nicht wohl, wenn wir nicht gezahlt haben.

Wer zahlt, kann stolz sein. Er muss nichts erbitte oder erbetteln. Er zahlt dafür. Am Ende bleibt auch keine Schuld offen: Bezahlt ist bezahlt. Zahlen schlichtet, es macht Frieden.

Es ist nicht unvernünftig, für eine lustvolle Zeit mit einer schönen Frau zu bezahlen. Ob dabei Sex involviert ist oder nicht, spielt eigentlich nicht die wirklich entscheidende Rolle. Was passiert denn einem Mann, der ein wirklich tolles Gespräch mit einer wundervollen Frau hatte und am Morgen in ihrem Bett aufwacht? Er fühlt sich schuldig. Er glaubt, dass er ihr eigentlich etwas schuldig ist – mindestens sollte er ihr seine Telefonnummer geben, für alle Fälle. Eigentlich sollte er sie wiedertreffen. Eigentlich sollte er ihr sagen, dass er verheiratet ist. Eigentlich, eigentlich, eigentlich.

All diese Sorgen hat er nicht, wenn er bezahlt, was er bekommt. Abgerechnet ist abgerechnet, und gewährt ist gewährt. Das ist ein glattes, sauberes Geschäft.

Sich Zeit zahlen lassen? Ja, warum denn eigentlich nicht? Ich gebe zu, es ist noch ungewöhnlich, die reine Überlassung von Zeit, das reine Zuhören oder das reine Verständnis zu verkaufen. Aber es hat viel mehr Sinn, als sich zu ärgern, dass schon wieder jemand kommt, der einem die Zeit stiehlt, die Ohren vollquatscht oder sich seinen Bedarf an Zärtlichkeiten ergaunern will.

Ein Lob des Zahlens darf nicht enden, ohne die Liebe zu erwähnen. Die kann man nicht kaufen – aber man kann eine wohlige Umgebung, etwas Zärtlichkeit und den Genuss der sinnlichen Geborgenheit kaufen – und die Zeit einer Dame oder eines Herrn, der diese Illusion vermitteln kann. Warum eigentlich nicht?

Wo kaufen sich Frauen ihre Lover?



Manche Männer kaufen sich Frauen – und werden dafür öffentlich angefeindet. Besonders die Boulevardpresse schreit Zeter und Mordio, wenn irgendein „Promi“ seine Lust mal wieder dort gestillt hat, wo er es eigentlich nicht sollte: bei einer Dame, die für mehr oder weniger Geld diese oder jene Gunst verkauft. Mittlerweile muss man den Eindruck gewinnen, dass Männer grundsätzlich Dreckschweine sind, die ihren Sex nicht unter Kontrolle haben – der vorläufige Höhepunkt der absurden Behauptungen besteht darin, dass diese Männer „sexsüchtig“ sind und deshalb „Sexkliniken“ aufsuchen müssen.

Während die Männer so bloßgestellt werden, lachen sich Frauen ins Fäustchen: Was niemand weiß, macht niemanden heiß. Solange die meist verheirateten Männer, die sie sich aufgabeln, verschwiegen genug sind, kommt nichts heraus – und zumeist sind sie verschwiegen. Frauen, die sich nicht an den Ehemännern aus ihrem Freundeskreis vergreifen wollen, kaufen sich auch schon mal einen Mann für Bargeld: Jeder bessere Escortservice bietet auch Männer zum Ausgehen mit der Option auf lustvolle Nächte an. Das ist teuer, ist aber sicherer als die Suche nach irgendwelchen Zufallslovern für eine Nacht: Mehr wird sowieso nicht verlangt. Der Mann soll Lust bringen, dann soll er gehen. Der Grund ist meist einfach: Diese Frauen „sind wer“ im Leben und wollen nicht, dass kleine Bar-Casanovas davon erzählen, mit welcher Berühmtheit sie gestern im Bett waren.

Männerfang auf einfache Art - sich gezielt verführen lassen

Die „zweite Garnitur“ nimmt eher die Gelegenheit des kostenfreien ONS mit einem weniger sicheren Partner wahr. Bis zum „mittleren Management“ reicht eine exklusive Hotelbar, in der die lustgierigen Frauen anonym als Geschäftsfrauen auftreten können. Nirgendwo können angebliche Zufälle so schnell in ONS verwandelt werden wie hier. Ein anderer Weg besteht darin, sich möglichst anonym in eine bekannte Abschleppbar zu begeben und sich dort von einem eitlen Könner der Szenerie angeblich „verführen“ zu lassen – das funktioniert ebenso sicher wie problemlos – und ist völlig kostenlos.

Zahlen ist besser als erniedrigt werden

Je älter eine Frau wird, und je weniger sie die Natur mit äußerer Schönheit und liebenswerter Ausstrahlung bedacht hat, umso mehr muss sie einen Mann überzeigen, mit ihr zu schlafen. Das Tauschmittel für den Sex in kann Unterstützung, Geschenken oder Bargeld liegen. All dies ist immer noch besser als die Erniedrigung, die Frauen erleben, die allzu offenkundig nach Sex suchen – sie ziehen Männer an, die in Frauen nicht sehen als Lustsubjekte. „Man will die Oberhand behalten, auch wenn man weiß, dass man nicht wirklich geliebt wird“, sagte uns eine sogenannte „Cougar“. Das sei einer der Gründe, warum ältere Frauen so oft nach jungen, unerfahrene Männer suchten – sie sind leichter zu führen.

Fassade ist wichtig: Frauen wollen "anständig" bleiben

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Wichtig ist so gut wie allen Frauen, in ihrer normalen Lebensumgebung das Renommee einer „anständigen“ Frau zu behalten. Deshalb setzen viele von ihnen auf Sextourismus. Ob bereits bei Antritt der Reise beabsichtigt oder aus einer Lauen heraus gewählt: Ein Mann findet sich fast immer und überall – und dabei gibt es offenbar weder ethnische noch moralische oder gar religiöse Schranken: Ob Mittelmeer, Karibik, afrikanische Küstenregionen oder sogar die Wüste – immer gibt es Männer, die sich von westlichen, weißhäutigen Frauen kaufen oder jedenfalls faszinieren lassen. Die angebliche „Erniedrigung“, die mit dem Bezahlen von Männern oder der Abqualifizierung dieser Frauen als „Schlampen“ verbunden ist, wird dabei bemerkenswert schnell abgestreift. Mit dem Urlaub wird offenbar ein neues Moralkleidchen angezogen, das viel durchsichtiger ist als die übliche Abendgarderobe daheim.

Sextourismus heißt für Frauen oftmals nicht „Sex gegen Geld“ sondern einfach das Ablegen jeglicher moralischen Bedenken – den Sex gibt es schnell und unkompliziert, die Geldbeträge, die gelegentlich doch gezahlt werden, sind für die reichen Europäerinnen und US-Amerikanerinnen eher geringfügig – sie fallen nicht unter den Begriff des Lohns für eine männliche Hure, sondern werden als Liebesgaben verschleiert.

Neuer Trend: Zum Sex in die Wüste

Warum es Frauen neuerdings zum Sex in die Wüste lockt, obwohl die Beduinen, die dort Sex bieten, die europäischen Frauen eigentlich verachten? Offenbar haben die jungen Beduinen eine besondere Ausstrahlung, und zusätzlich soll der Wüstenmond noch dabei helfen, einen magischen Effekt auf die Lust der Frauen auszuüben. Es wird berichtet, das Geld kaum eine Rolle spielt – es sei denn, die Frauen wären über 40. Dann könne es sogar vorkommen, dass sich Frauen die Liebe durch recht großzügige Geschenke erkaufen würden.

Es scheint so, als ob Frauen viel mehr Übergänge zwischen dem schnöden Geschäft „Sex gegen Geld“ und „Lust gegen Liebesgaben“ kennen würden als Männer. Die alte Verschleierungstaktik „die Liebe ist kostenlos, aber der Lebensunterhalt ist teuer“ scheint auch bei Frauen dazu geführt zu haben, sich auf diese Weise mit der Bezahlung der Lust anfreunden zu können.

Wollt ihr zu diesem Thema Stellung nehmen? Oder eine Replik schreiben? Natürlich immer gerne. Schreibt einfach eine E-Mail an den Herausgeber. Zum Nachlesen empfehle ich diesen Artikel in englischer Sprache.

Titelbild: © 2009 by afoncubierta