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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Frauen halten bei Seitensprüngen kräftig mit

Frauen sind offenbar eben so rege bei Seitensprüngen wie Männer – das soll eine Studie der Partneragentur Parship erbracht haben. Demnach haben geringfügig mehr Frauen ihre Männer während der „aktuellen oder früheren Beziehung“ betrogen, wie 36 Prozent der Frauen angaben.

Gehen Männer deshalb auch öfters fremd? Von wegen. Zwar hat sich jeder Dritte schon mindestens einmal einen Fehltritt in einer aktuellen oder früheren Beziehung geleistet. Aber die Damen sind auch keine Unschuldslämmer. Die überflügeln die Herren der Schöpfung sogar in Sachen Untreue. 36 Prozent von ihnen haben nach der Studie ihren derzeitigen oder früheren Partner schon einmal betrogen – bei den Männern kam man nur auf ungefähr ein Drittel.

Mehr Informationen hatte die "Augsburger Allgemeine“ – und wir können bestätigen, dass die Treue der Frauen schon immer in den Bereich der Legenden gehörte.
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Katholische Gruppe macht Front gegen Sexualkundeunterricht

In der Sexualerziehung der Grundschüler liegt im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen offenbar eine Gruppe von Katholiken mit dem Staat im Dauerkonflikt. Dort startete die Bundesvorsitzende der Katholischen Elternschaft Deutschlands (KED), die 60-jährige Marie-Theres Kastner, eine Initiative, um gegen die angebliche „zwangsweise Sexualerziehung“ in der Grundschule zu protestieren, die (Zitat) „derzeit rücksichtslos auch gegen berechtigte Einwände von Eltern durchgesetzt“ werde.

Das Beispiel mag zeigen, wie weit es mit den Eingriffen der Elternschaft in die Autonomie des Schulunterrichts kommen könnte – wenn es so weitergeht, könnte die katholische Elternschaft auch noch fordern, weitere Schulfächer wie beispielsweise die Biologie oder die Physik an die Ideologieinhalte des katholischen Glaubens anzupassen.

Vermutlich allerdings wird es soweit wohl nicht kommen – das Bundesverfassungsgericht hat sich neulich klar zu dem geäußert, was Eltern verhindern können und was nicht.

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Sexualkundeunterricht wird zum Zankapfel in Bayern

Bayern hat zwar ein erfolgreiches Schulsystem, aber es harzt immer dann, wenn Weltanschauungen ins Spiel kommen. Diesmal ist es nicht das Kruzifix im Klassenzimmer, das im Mittelpunkt der Ärgerlichkeiten steht, sonder der Sexualkundeunterricht an der Grundschule.

Hintergrund ist die Tatsache, dass sich immer mehr Grundschulen an Fachleute bei „Pro Familia“ oder „Donum Vitae“ wandten, um den Unterricht zu übernehmen. Nun aber erklärte die bayrische Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU), „dass sexualpädagogische Veranstaltungen in der Grundschule nicht primär Aufgabe der Schwangerenberatung sind, sondern Aufgabe der Lehrkräfte".

Das mag ja stimmen – aber offenbar machen die Fachleute einen bessern Sexualkundeunterricht als die Grundschullehrer, was niemanden verwundern dürfte, denn so mancher Grundschullehrer hat Berührungsängste mit der Sexualität – jedenfalls dann, wenn tiefer gehende Fragen gestellt werden.

Wenn man zynisch wäre, könnte man sagen: In bayrischen Schulen gehen doch auch Pfarrer trotz ihrer Überlastung aufgrund von Priestermangel ein- und aus und geben Unterricht – warum dann eigentlich nicht Fachleute von Pro Familia?

Details bei "InFranken" und in der "Süddeutschen".
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Die Treue der Frauen – eine Legende?



Wenn die adligen Herren des Mittelalters ihren Geschäften nachgingen, dann saßen ihre Damen in den Schlössern und langweilten sich – doch wenn sie Glück hatten, war ein Troubadour zur Stelle, den wir in Deutschland „Minnesänger“ nennen. Kannte man sich schon ein bisschen länger, dann zeigte man dem fernen Ritter des Herzens, das „die Luft rein“ war, und stellte den Vogelkäfig heraus – das Wort „vögelen“ war geboren, wenngleich man lieber davon sprach, „es zu tun“. Die Geschichte verklärte die Minnesänger zu keuschen Liebhabern, die bestenfalls einmal am Fuße des Bettes sitzen durften – und die Damen? Ja die waren rein und edel, und hätten doch niemals auch nur die nackte Brust gezeigt, geschweige denn das fürstliche Bettchen mit dem Troubadour geteilt. So jedenfalls lauteten die Märchen, die uns die Geschichtslehrer über die „Minne“ erzählten. Sie wussten nichts davon, dass die Damen ihren Liebhaber zwar nicht alles sofort, wohl aber in Stufen gewährten: Die Minen war ein Spiel um die Gunst der Damen, an deren Ende eine Belohnung stand, die sich sehen lassen konnte: Da schlief die Frau von Adel dann eben mit dem Troubadour – so, wie sich auch heute noch manche Frauen gerne von Musikern und Sängern verführen lassen. Nur ging es nicht so schnell wie heute.

Untreue der Frauen von der Bibel bis in die Jetztzeit

Ach ja, wie war das noch? Aber wenigstens die Frauen der Bibel waren doch treu, nicht wahr? Wie denn? So treu wie Bathseba? Das Kind vom König David hätte sie ja noch ihrem Ehemann unterschieben können – wie es allgemein üblich war und bis heute üblich ist, aber leider waren die Umstände gegen die List. Der Rest ist so grauenerregend, dass ich ihn mir hier verkneife. Übrigens galten die biblischen Treueansprüche für Männer ohnehin nur äußerst eingeschränkt: Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib? Vom Weib des Übernächsten und vom eigenen Eigentum war nicht die Rede. Für Sklavinnen, Dienstmägde und Andersgläubige gilt der Satz deshalb nicht.

Das Verhältnis der Frauen zur Treue entwickelte sich nach und nach zu der Formel: „Keine Frau bricht die Ehe, es sei denn, man könne es ihr beweisen“ – und wer wollte sich schon die Blöße geben, als Hahnrei durchs Dorf zu gehen? Also versuchten Männer in der Regel gar nicht erst, die Vaterschaft anzuzweifeln. Sobald das Bürgertum mächtig und stolz wurde, begann es, Fassaden aufzubauen: Alles, was die Familie betraf, blieb hinter verschlossenen Türen – auch die Fehltritte der Ehefrau. Wusste sie nicht zu verhüten, so wurde das Kind eben ausgetragen – als eheliches Kind. Zwar argwöhnten Tanten und Großmütter häufig, dass mit dem Balg etwas nicht stimmen könnte – aber auch sie mussten schweigen. Wer der Vater ist, wusste nur die Mutter – das galt über Jahrhunderte. Gefährdet waren nur die jungen Mädchen, die im Fall der Fälle entweder eine Engelmacherin aufsuchten mussten oder „ins Wasser gingen“ – sie waren die eigentlichen Opfer der verlogenen Bürgermoral.

Auch Habgier war ein Motiv für Seitensprünge

Es wäre wohl noch zu erwähnen, dass es nicht immer Liebe war, die Frauen zu Seitensprüngen führten, sondern auch Habgier. Der Begriff „das Nadelgeld aufbessern“ galt jahrzehntelang als Synonym für die heimliche Prostitution der Ehefrauen, die teils ein kleines Vermögen damit zusammenbrachten. In Frankreich nutzte das Bürgertum dafür besonders verschwiegene Kupplerinnen, bei denen Herren Gebote auf beliebige Damen der Gesellschaft abgeben konnten – die Kupplerin versuchte dann, das „Geschäft“, wie man es nannte, zu realisieren. Nicht selten soll es dabei „Gegengebote“ gegeben haben oder den Wunsch der Frauen, sich auf derartige Amouren häufiger einzulassen.

Heute: Pille und neue Strategien - die Untreue bleibt

Kommen wir auf die heutige Zeit, so finden wir eine ganz ähnliche Situation vor wie seit vielen Hundert Jahren: Frauen verheimlichen ihr Seitensprünge und fallen daher dabei kaum auf. Die Angst vor Schwangerschaften ist drastisch gesunken, seit es die Pille gibt, und die Angst vor Entdeckungen ist gesunken, denn eigenständige gesellschaftliche und geschäftliche Kontakte zu Männern sind ganz normal. Frauen haben inzwischen komplexe Strategien entwickelt, mit deren Hilfe sie ihre Abenteuer verschleiern – durchaus auch mit falschen Biografien, die keine Rückschlüsse auf die wahre Identität zulassen: Am besten, man ist doppelt geschützt – auch vor Nachstellungen der Liebhaber für eine Nacht.

Männer hingegen, vor allem aber berühmte Männer, werden schnell zum Objekt öffentlicher Empörung, weil sie entweder bei ihren Seitensprüngen zu viele Spuren hinterlassen oder ihre Frauen für eine Nacht plötzlich geschwätzig werden.

Ob Frauen wirklich treuer sind als Männer? Manche Beobachter glauben, dass sie umso untreuer sind, je mehr Gelegenheiten sich ihnen bieten, denn Untreue mit Vorsatz ist seltener als die zufällige Untreue, die sich aus den Situationen des Alltags ergibt. Doch auch verheiratete Frauen mit langen, intensiven Liebesaffären haben immer wieder Wege gefunden, ihre amourösen Abwesenheiten so zu legen, dass der Ehemann als letzter davon entfernt – wenn überhaupt.

Titelbild: Robinet Testard "Der Blick des Begehrens", gegen 1497

Und täglich grüßt der Cuckold



Eine Zeit lang war es ruhig geworden um den Cuckold. Ich dachte schon, er gehöre zu den bedrohten Tierarten (im Cuckold steckt schließlich auch ein Kuckuck) und wollte schon eine Expedition ausschicken, um den Cuckold zu finden – aber da tauchte er eben wieder auf.

Genau genommen ist das Tierchen zwar possierlich, aber es wird dennoch mit Verachtung gestraft. Denn ein Cuckold ist ein Hahnrei, und ein Hahnrei ist ein gehörter Ehemann. Ja, einer, dem man „Hörner aufsetzt“. Vom Ehemann einer stadtbekannten Fremdgängerin wurde schon mal gesagt, dass er „mit seinem Geweih nicht mehr durch die Flügeltür käme“, was sehr bildhaft ausdrückt, durch wie viele Betten eben diese Ehefrau ging.

Soweit die Realität des Lebens – da die Ausdrücke alle bereits aus alter Zeit stammen, wird deutlich: Ehefrauen haben es mit der Treue schon in vergangenen Jahrhunderten nicht immer ganz ernst genommen.

Pornografisch umdefiniert: Der Cuckold als Marke

Inzwischen ist der Cuckold allerdings zu einem Markennamen für eine Gruppe von Leuten geworden, die ein erotisches Rollenspiel mit drei Personen inszenieren. Der Ehemann heißt dann Cuckold (daher der Name), die Ehefrau „Hotwife“, was so viel wie „scharfe Frau“ bedeutet, und der Liebhaber „Bull“ – nun, damit ist auch klar – der macht ihr den Hengst.

Etwas vornehmer ausgedrückt: Ein Cuckold ist ein Mann, der sich einen Lustgewinn davon verspricht, wenn die Ehefrau oder Freundin in seiner Anwesenheit mit einem anderen Mann „zur Sache“ geht.

Nun wäre dies alles höchstens eine Randnotiz im Bereich „sonstige Rollenspiele“ wert, wenn es nicht die Tendenz gäbe, so etwas reißerisch zu vermarkten: Der Cuckold wird zum Markennamen für ein Genre der Pornografie, die BDSM-Szenerie und die Swinger-Szene beanspruchen beide das Recht der Erstgeburt des Namens, Foren werden gegründet – man bekommt den Eindruck, als wäre die Welt voller devoter Ehemänner, die nichts wollten als von ihren Frauen dominiert und gedemütigt zu werden. Wer dort allerdings gedemütigt wird, ist nicht ganz klar: Oft ist die Rolle der Frau höchst fragwürdig – die ganze Sache verkommt zu einem bloßen „Frauentausch“ und anderen Vorzeichen – und das „Hotwife“ verkommt dann zur anzeigenüblichen „Ehenutte“.


Der Cuckold hatte einst sogar Charme

Dabei hatte der Cuckold einmal durchaus Charme, jedenfalls dann, wenn er literarisch aufbereitet wird. Dann kann man den Zwiespalt entdecken, der jeder erotischen Unterwerfung innewohnt. Ein gutes Beispiel dafür ist Sacher-Masochs berühmten Roman „Venus im Pelz“. Der Held oder Antiheld in der Literatur hat aber stets divergierende Gefühle, und dies unterscheidet ihn von der lächerlichen Pornografie, die überwiegend unter dem Namen „Cuckold“ vertrieben wird: In ihnen geht es vor allem darum, einen „Dreier“ abzufilmen, in dem der sogenannte „Cuckold“ zu Anfang etwas passiver ist.

Vereinnahmung des Begriffs "Cuckold" durch die BDSM- und Swingerszenerie

Inzwischen haben wir uns daran gewöhnt, dass die BDSM- und Swingerszene von ihren Adepten verherrlicht wird. Natürlich darf jeder in seinem Herzen bewegen, was er will, und was Erwachsene miteinander tun, ist deren Privatangelegenheit – doch öffentliche Zurschaustellungen sind ebenso frivol wie die Verharmlosungen und pseudowissenschaftliche Rechfertigungen, die heute sogar in Online-Lexika Einzug gefunden haben.

Werbung für Cuckolding? Nein, danke

Das Fazit? Jeder Erwachsene hat das Recht, so zu leben und zu lieben, wie er es für richtig hält, solange er keinen anderen Menschen damit schädigt. Doch ob es klug und verantwortlich ist, damit die Öffentlichkeit zu gehen und sie möglicherweise damit zu belästigen, ist eine andere Frage. Ganz und gar unverständlich und äußerst peinlich wird die Sache allerdings dann, wenn für solche Lebensformen Werbung betrieben wird – möglichst noch von angeblichen Lifestyle-Paaren, deren einziges Ziel es ist, Geld mit dem Cuckolding zu machen.

Titelbild © 2005 by Travis Hornung