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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Kommt jetzt das „klassische Dating“ zurück?



Die traditionelle Partnersuche hat immer noch Bedeutung – darauf wies der Online-Dating-Experte Gebhard Roese von unserer Schwesterzeitschrift „Liebepur“ hin. Man dürfe aber dabei nicht von „traditionellem Dating“ reden, meinte er in einer Stellungnahme, denn „traditionelles Dating“ gäbe es in der Kultur der Bundesrepublik Deutschland gar nicht.

Wie trifft man sich in Deutschland eigentlich dann? Nun, die deutsche Tradition sehe keine „Dates“ vor, sondern zahllose ungezwungene Begegnungen im realen Leben, aus denen dann intensivere Gespräche und vielleicht Verabredung würden. Als „Dating“ könne man so etwas jedoch nicht bezeichnen. Es gäbe beispielsweise kein „Dating-Rituale“ wie in den USA – man träfe einander einfach - und wenn man sympathisch fände, dann würde man sich wieder treffen und sich schon bald entscheiden, ob es eine Zukunft miteinander gäbe. Dabei stehe der „Partner fürs Leben“ zunächst gar nicht im Mittelpunkt, sondern „ein möglicher Partner“.

Experte: Online-Dating ist eine Notwendigkeit, kein Wunschtraum

Online-Dating, so schreibt der Experte stets, sei eine ausgezeichnete Möglichkeit, einen Partner zu finden – doch es ist seiner Ansicht nach eher eine Notwendigkeit des 21. Jahrhundert und nicht der Wunschtraum der Partnersuchenden. Früher, so meinte er, habe man „die Frau von ein paar Straßen weiter“ getroffen – heute aber lebe man oft nach einigen Jahren sozial, wirtschaftlich, emotional und räumlich ganz woanders als „die Mädchen und Jungs der Jugend“. Man suche also einen Partner, der mit der bereits erarbeiteten Existenz harmonieren würde – und das sei ab etwa 35 praktisch nur noch durch Online-Dating möglich.

"Traditionelles Dating" durch Partnervermittler?

Was aber wird aus den ebenfalls als „traditionelle Dating-Institutionen“ oder „traditionelle Vermittlung“ bezeichnete Partnerinstitute, die früher auch „Heiratsinstitute“ genannt wurden. Sind diese mit dem Online-Dating nun endgültig gestorben? Nein, auch das sei nicht so, meinte Gebhard Roese. Die Branche stünde aus der Vergangenheit heraus noch in schlechtem Ruf, doch würden zahlreiche Institute daran arbeiten, durch ehrlichere und durchsichtigere Arbeit wieder einen guten Ruf zu erlangen. Freilich sei es immer etwas teurer, ein Institut zu beauftragen als einen Online-Dienst, denn obwohl jeder aus Konkurrenzgründen halbwegs erschwingliche Preise anstrebe, müsse doch die individuelle Arbeit der Partnervermittler ganz anders bewertet werden als die Arbeit der Online-Partnervermittler, für die ja letztlich eine Maschine für die „Matches“ sorge.

Als vorbildlich sah der Experte unter anderem die Arbeit der Konstanzer Partnervermittlerin Maria Klein an, die inzwischen deutschlandweit durch Fernsehsendungen bekannt wurde.

Titelfoto: © 2008 by pedrosimoes7

Frauen: Schamlos und jung contra alt und bedächtig?



Das Selbstverständnis der Frauen hat sich gewandelt – das wissen wir. Wie oft dies seit 1950 geschah, wissen wir nicht – aber was wir wissen können,sind Informationen über den Tod und den Neubeginn bei Frauenzeitschriften. Das erste prominente Opfer war eins die „Constanze“, das Magazin für die reifere Mittelstandsfrau in der Wirtschaftswunderzeit. Irgendwann passte das Image nicht mehr – und der Name Constanze sowie das „feine Image“ waren sowieso längst nicht mehr populär. Seither hat es ein stetiges „auf und ab“ in der Branche gegeben – und nur die Vorzeigezeitschrift „Brigitte“, die am ehesten als Zeitschrift für weibliches Büropersonal definiert werden kann, nahm bis heute alle Hürden. Bevor ich gescholten werde: ja, ja, es gab noch andere Zeitschriften für Damen, Frauen, Frauchen und Heimchen am Herd, für Mädchen und sogar für Kampfemanzen.

Ist eine Frau ab 45 vor allem bedächtig?

Neulich erst gab es ganz neu „Freundin Donna“. Was Donna eigentlich ist, bleibt ein bisschen nebulös – offenbar konkurriert man ein stark mit der erfolgreichen „Brigitte Woman“. Die Zielgruppe stimmt – aber ob die Zielansprache auch stimmt? Wir bezweifeln es. Das Frauenbild, das die Redakteure im Kopf haben, ist im A****, Pardon, es ist verbraucht.
Zitat von meedia de aus einem Gespräch mit der Redaktion:

«Der gefühlte Claim des Heftes ist "Jetzt bin ich mal dran". Frauen in diesem Lebensabschnitt haben oft Jahre oder Jahrzehnte lang die eigenen Bedürfnisse hinten angestellt und sich um Kinder, Mann, Job oder auch Eltern gekümmert.»


Ob das eine moderne 45-jährige hinter dem Ofen hervorlockt? Ich bezweifeln es. Und an "gefühlte Claims" glauben ich sowieso nicht.

Schamlosigkeit als Markenzeichen einer ganzen Frauengeneration?

Nun haben wie sie also, die Generationen-Frauenzeitschriften – doch wir ahnten es bereits: Der Lifestyle ist nicht bei allen Frauen gleich, auch nicht bei jenen einer einzigen Generation. Doch auch da kommt nun Abhilfe: Wem die „Freundin“, die Konkurrentin zur „Brigitte“, zu brav ist, der findet jetzt am Kiosk Alley Cat – ein „Erotikmagazin für junge Frauen“, die offenbar zu dieser Zielgruppe gehören: "Schamlos – keine Regeln, keine Tabus: Was die Generation Sex 3.0 wirklich anmacht - und was Gefummel von gestern ist“.

Wem bei diesen Sprüchen der Mund offen stehen bleibt, dem klappt er sogleich wieder zu, wenn er hineinsieht: Na und, das ist alles? Ein bisschen auf „mädchenhaft“ gemachte Kitscherotik? Eine Zeitung für die Wurstwarenverkäuferin, die sich gerne mal im romantischen Lotterbett rekeln würde? Oder doch eher für die Bürokauffrau, die davon träumt, etwas „unartiger“ zu sein?

Nach Eigenangaben hat der Verlag seine Zielgruppen fest im Visier – aber mich beschleichen da leise Zweifel. Wie „unartig“ man als junge Frau sein darf und wo man nackte Männer findet, weiß das Internet bunter und vielfältiger als jede Frauenzeitschrift – und was „Freundin Donna“ betrifft – die Zielgruppe der 45-Jährigen interessiert sich nicht nur dafür, wie man Falten kunstvoll verdeckt, sondern möglicherweise auch dafür, wie man trotz der Falten „echte Kerle“ ins Bett bekommt - oder etwa nicht?