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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Gleichgeschlechtlich: Frauen sind offener gegenüber Frauen

liebende frauen

Die Sexualität Orientierung ist auch nicht mehr das, was sie mal war: Früher waren die Leute alle hetero, bis auf die, die Homo waren. Waren sie homosexuell und Männer, dann musste sie sich verstecken, waren Sie homosexuell und Frauen, dann versteckten sie sich freiwillig. "Bi" gab es nicht – und wenn man es genau nimmt, ist gerade „Bi“ heute „hüben wie drüben“ verpönt – man sagt einfach nicht mehr „Bi“ – es heißt jetzt immer mehr „offen“. Insbesondere Frauen gelten als „offen“, und das heißt, sie wechseln ihre Orientierung gelegentlich – mal wie in einer Drehtür, mal für lange Zeit.

Das Phänomen ist bekannt, doch woher kommt es?

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Vielleicht, weil sie es Menschenfrauen eigentlich immer wollten: Zwar haben sie sich in der Spätpubertät dann einmal für längere Zeit entschieden, die eine oder die andere Richtung zu wählen, aber endgültig war sie eben nicht. So kommt es, dass sich Hollywood-„Größen“ wie auch vornehme Geschäftsfrauen heute einen „Toyboy“ wählen, während sie morgen eine Gespielin bevorzugen. Es muss nicht immer bei Naschereien oder Kurzzeitbeziehungen am „anderen Ufer“ bleiben: Manche Frauen verlieben sich wirklich ineinander – zumindest für einige Zeit.

Nun ist Hollywood kein Maßstab für das Leben – mögen Lindsay Lohan und Samantha Ronson noch so ein glückliches Paar sein. Oder Christine Marinoni und Cynthia Nixon, die ja ebenfalls gerade von Glück strahlten. Bei Hollywoodleuten ist die Beziehung eine Zuflucht zwischen Drehterminen, Pressekontakten und Partys – das ist etwas anderes als im wirklichen Leben, in dem der Lebenskampf eine beachtliche Rolle spielt.

Nachvollziehbare Gründe für den Wechsel gibt es selten. Offenbar geht es eher darum, ein bisschen auf einer Insel sein, das Besondere zu genießen. Männer können ganz schön nerven - das wissen die Frauen, die nach häufigen Männerbeziehungen wechseln. Allerdings: Auch Frauen können ganz schön nerven, doch „frische“ Beziehungen sind immer toller als alteingefahrene. Der Wechsel erscheint oft als willkürlich: Die "alte Beziehung" zu einem Mann ist aufgebraucht - also warum eigentlich nicht mal mit einer Frau? Gründe dagegen gibt es so wenige wie Gründe dafür. Man tut es einfach – und gegenwärtig ist es ja auch ziemlich schick, ein bisschen Bi-neugierig zu sein.

Indessen: Was Paare in einer Beziehung wirklich suchen und finden, wissen nur sie selbst – gleich, ob es sich um lesbische Paare oder um Hetero-Paare handelt.

Warum sind Frauen eigentlich so "Bi" - und Männer nicht?

Frauen tun es also – aber warum tun es Männer nicht? Warum sind sie so festgelegt, entweder „Hetero“ oder „Homo“ zu sein? Interessanterweise hat man ausschließlich lesbische Frauen und homosexuelle Männer befragt, ob sie sich auch vorstellen könnten, mal ein bisschen hetero zu sein – und siehe – die Frauen konnte es sich eher vorstellen als Männer.

Nun ist die Hemmschwelle der Männer bekannt – sie wollen nicht als „schwul“ gelten und vermeiden deshalb schon den Gedanken, mit einem anderen Mann zärtlich zu werden. Das Argument, bei „männlicher Sexualität … (spiele) … die Penetration oft eine entscheidende Rolle“ kann man dabei akzeptieren oder nicht, denn Männer lassen sich zumeist gerne oral befriedigen und juchzen vor Wonne, wenn sie Prostatamassagen bekommen – sie holen sich beides überwiegend bei Frauen, auch ohne jede "aktive Penetration".

Warum sind Männer also weniger wechselhaft, und nicht so stark auf Bi-Kontakte aus? Bislang weiß es niemand, aber immerhin könnte es so sein: Eine Frau hat viel mehr Gelegenheiten, eine andere Frau sexuell zu verführen, als ein Mann diese Gelegenheiten bei einem anderen Mann hat. Man sagt, dass der Weg zum Mann über eine Frau gehen würde, oder dass die Verführung eines Mannes zu bisexuellen Eskapaden am besten durch Paare gelänge. Sicher ist auch dies nicht, aber eine scheint sicher zu sein: Männer fühlen sich bei körperlichen Übergriffen von anderen Männern – und seien sie noch so zärtlich gemeint – oft bedroht. Eine Frau zwischen beiden als Vermittler könnte die Bedrohung mindern. Möglich, dass der Unterschied einfach in den größeren Ängsten der Männer und an den fehlenden Gelegenheiten liegt.

Zitat aus dem Tagesanzeiger

Bild © 2009 by Vince Viloria