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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Der Sommer in der Liebeszeitung

sommerlust in der liebeszeitung


Leicht und ein bisschen frivol – so wird der Sommer in der Liebeszeitung. Wenn ihr meint, dass es euch gefällt, freut sich die Liebeszeitung über Feedback – und wenn es euch nicht gefällt, dann lest ruhig woanders, bis unsere Sommerpause wieder vorbei ist. Mitte August lest ihr dann wieder, was der Iduna meint, und wie die freche Miss Y. den Männer mal wieder die Socken auszieht. Die Socken? Ja was denn sonst?
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Liebe: Von der Verliebtheit bis zum Bett

mutter natur vernebelt unser hirn - unabhängig davon, wie wir liebe formulieren


Liebe ist …, ja, wie oft ist diese Frage eigentlich schon beantwortet worden? Ich sage euch mal was, was ihr nicht so oft hört: Liebe ist eine gewaltige Herausforderung, weil Mutter Natur euch betrügt.

Nun kann man Mutter Natur nicht anfeinden: Der Betrug ist fest in das Wesen der Geschöpfe der Natur eingebaut: Körpereigene Drogen sollen das Gehirn eine Weile vernebeln, und diese Zeit hatte die Natur sich eigentlich ausgedacht, um uns von jeder Vernunft abzubringen und Fortpflanzungsrituale durchzuführen. Nun ist das menschliche Hirn komplexer und zudem von kulturbedingten Einflüssen durchtränkt. Das führt dazu, dass wir Menschen Wahnphasen haben, die wir „verliebt sein“ nennen. Wenn man sich verliebt, verliebt man sich vor allem in sich selbst – oder in die Vorstellung, zu lieben.

Die 1962 geborene Paarberaterin Barbara Biemer (pro familia) sagte dazu im Juli 2010 gegenüber der „Mainpost“:

«Liebe ist ein Gefühl, das ständig in Bewegung ist. Zuerst verliebt man sich. Im Verliebtsein ist man mehr auf sich bezogen als auf den anderen. Das ist ein eigenes Gefühl, das durch den anderen angesprochen wird.»


Schweben auf "Wolke Sieben" und anderer Kitsch

Das Schweben auf „Wolke Sieben“ wird gesellschaftlich durchaus unterstützt: Von der romantischen Liebe bis zum romantischen Kitsch beruht alles zunächst auf dem Gefühl, dass Liebe „schrecklich schön“ ist. In früheren Zeiten musste das Gefühl sogar behauptet werden, auch wenn es gar nicht vorhanden war – in all den arrangierten Ehen und bei den per Mitgift verhökerten Töchtern musste seitens der jungen Frauen stets behauptet werden, „romantisch verliebt“ zu sein.

Kribbeln im Bauch? Schmetterlinge? Nein: Lust auf Sex

Auch heute wird viel Unfug über die Verliebtheit verbreitet: Das „Kribbeln im Bauch“, das bei vielen Dates angeblich entsteht, ist nichts anders als die aufkeimende Lust auf Geschlechtsverkehr. Die sogenannte „edle“ Partnersuche, die angeblich durch Partneragenturen gestützt wird, kann nicht verhindern, dass „Amor seine Pfeile“ eher zufällig verschießt – oder mit anderen Worten, dass die Natur ihr Recht verlangt und nicht mehr auf die lange Prozedur ausführlichen Kennenlernens warten will. Wie der Mensch damit umgeht, ist seien Sache – er kann seinen Trieben folgen oder sie zunächst einmal zu deckeln, um den Partner genauer unter die Lupe zu nehmen.

Keine Reue, bitte - aus Sex kann Liebe werden

Der Wahn, wir haben es alle einmal gehört – ist kurz, die Reue ist lang. Freilich muss es einen nicht reuen, verliebt zu sein und diese Liebe auch gleich nach den Vorstellungen von Mutter Natur umzusetzen: Man sollte nur wissen, dass es dann eben keine Beziehung ist, sondern zunächst mal nur eine heftige Affäre – die übrigens auch zur Beziehung führen kann. Ein älterer Herr, der schon viele Dinge gesehen hatte und viele lebendige Kontakte hat, sagte mir einmal: „Wenn die Männer erst mal mit einer Frau in die Kiste gehen, wird die automatisch schön für sie“ – was letztlich bedeutet, dass auch aus Sex noch Liebe werden kann.

Ein Notausgang für die Liebe und das Ende des Tunnels

Für uns Menschen geht es darum, uns in den Tunnel der Liebe zu stürzen und sich ihrem Wahn zu unterwerfen, aber dennoch zu wissen, wo die Notausgänge sind. Das Ende der Tunnelfahrt müsste eigentlich im Licht enden, dort, wo man sich wieder ansehen kann und sagen: Du bis du und ich bin ich, und jetzt sind wie ein bisschen „wir“ geworden. Doch die meisten von uns dürften Menschen kennen, die im Tunnel hängen bleiben – und zwar allein und in Tränen. Sie sollten die Notausgänge nehmen.

Besoffen sein von der Liebe? Ja, aber ...

Wer Paarungen beobachtet, stellt immer wieder fest: Manche Menschen Lieben das Gefühl verliebt zu sein, mehr als die Liebe selbst. Die Liebe an sich, also das Miteinander in liebender Verbundenheit, ist eine große Herausforderung, sie verlangt Kraft und menschliche Größe. Die haben nicht alle Menschen, und schon gar nicht, wenn sie jung sind. Es ist einfacher, sich der Verliebtheit hinzugeben und dabei auch den Körper in Ekstase zu bringen – so, wie es einfacher ist, sich einen Rausch anzutrinken als wirklich glücklich zu sein.

Guter Rat ist billig - aber nutzlos

Wem begegnen wir? Was werden wir dabei erleben? Werden wir uns verlieben? Wann gehen wir mit dem oder der „Neuen“ zu ersten Mal ins Bett? Das sind alles Fragen, für die kein Mensch eine vernünftige Prognose geben kann – und erst recht keinen verbindlichen Rat.

Der beste Tipp wäre noch der: Im Allgemeinen solltest du tun, was du verantworten kannst und dabei das bleiben, was du bist (also zum Beispiel eine Dame) – und wenn dir danach ist: vergiss alles und gib dich ganz deiner Lust hin.

Titelfoto © 2009 by amadeusrecord

Aktfotos: meine Scheu habe ich schnell überwunden …

solche bilder gelingen nur, wenn man sich wirklich wohlfühlt - achtung: das bild stellt nicht die interviewte person dar



Warum lassen Frauen Aktfotos von sich machen? Was fühlen Sie dabei und wie sehen sie die Fotosession nach einigen Monaten? Die Liebeszeitung sprach mit Monika L, die ihre Fotos beim Bocholter Fotografen Kristian Liebrand (Aktfotostudie VISBLE ©) herstellen ließ. Ob nackt oder in schicken Dessous – am Ende stimmte das Ergebnis. Unser Redakteur war vor allem überrascht davon, warum eine Frau Aktfotos von sich machen lässt. Der Name der Kundin wurde in Monika L. verändert, die Fotos zeigen ähnliche Bilder professioneller Modelle.

Liebeszeitung (LZ):Wie kamen Sie auf die Idee, Aktfotos von sich machen zu lassen?“

Monika L. (MO): „Ich habe schon länger mit dem Gedanken gespielt. Seit ich einmal eine Reportage im Fernsehen gesehen habe, über eine eher unattraktive Frau die durch gute Arbeit des Fotografen sehr gut präsentiert wurde. Da dachte ich mir, dass ich auch gerne eine Erinnerung daran hätte, wie ich jung mal aussah, für die Zeit, wenn ich mal alt bin. Und ich fand auch die Vorstellung gut, mal so richtig vom Profi fotografiert zu werden, der genau weiß, mit welchen Mitteln er mich besonders vorteilhaft darstellen kann. Des Weiteren finde ich Aktfotos einfach sehr sinnlich und schön.“

LZ: „Wie haben Sie das Fotostudio gefunden, das sich auf Aktaufnahmen spezialisiert?“

MO: „Ich habe einfach die Stichwörter in eine Suchmaschine eingegeben.“

LZ: “Hat es für Sie eine Rolle gespielt, ob eine Frau oder ein Mann Sie fotografiert?“

MO: „Ja, eigentlich wäre ich lieber zu einer Frau gegangen, weil ich glaubte, mich dort vielleicht wohler zu fühlen. Aber da mich Kristians Bilder auf seiner Homepage einfach überzeugt haben und auch das auf meine Anfragemail geführte Telefonat sehr nett war, habe ich mich überwunden und einen Termin bei ihm gemacht. Beim Shooting habe ich mich dann aber sehr schnell sehr wohl gefühlt.

LZ: “Wie haben Sie sich auf das Shooting vorbereitet?“

MO: „Ich habe mir verschiedene Dessous und Accessoires gekauft oder geliehen und versucht ein bisschen abzunehmen, was aber nicht so ganz gelungen ist und außerdem habe ich mir ein Profistyling im benachbarten Beautysalon gegönnt.“

LZ:“Waren Sie sehr nervös, als Sie beim Fotografen vor der Tür standen?“

MO: „Am Anfang sehr, später dann immer weniger, aber leicht nervös oder sagen wir mal aufgeregt war ich die ganze Zeit.“

LZ:“Wie empfanden Sie das Shooting, nachdem sich die Aufregung gelegt hatte? Wie war die Atmosphäre?“

MO: "Die Atmosphäre war wirklich angenehm, Kristian hat sich viel Zeit zum Erklären genommen, hat einen zu nichts gedrängt und immer auf eine gewisse Distanz geachtet, ohne dass es unpersönlich war. Das hat mir gut gefallen."

LZ: “Ist es Ihnen eigentlich wirklich leicht gefallen, sich unbekleidet fotografieren zu lassen?“

MO: (lächelt) "Nee erst gar nicht. Ich fühle mich nackt normalerweise eher unwohl und auch vor Kameras stehe ich nicht gerne. Die Situation war also doppelt unangenehm für mich. Jedoch habe ich meine Scheu recht schnell verloren, nachdem ich gesehen habe, wie toll selbst die unbearbeiteten Bilder schon aussehen. Danach wurde ich lockerer.“

LZ:Was hat Sie besonders beeindruckt bei diesem Fotografen?

MO: „Die Atmosphäre, dass sich der Fotograf so viel Zeit gelassen hat, die vielen verschiedenen Kulissen und Möglichkeiten waren toll. Auch mit dem Ergebnis war ich mehr als zufrieden.

LZ: "Konnten Sie alle Ihre Wünsche verwirklichen oder blieb noch etwas offen?"

MO: „Im Nachhinein hätte ich gerne mehr Bilder von meinem Po gehabt und auch ein paar, auf denen ich etwas mehr anhabe. Das ist aber nicht die Schuld des Fotografen, denn er hat mich immer gefragt, ob ich noch Wünsche hätte. Ich habe allerdings erst später gemerkt, dass ich die Bilder auf denen ich zum Beispiel noch einen BH trage manchmal noch reizvoller finde, als wenn man direkt alles sieht. Ich hätte also gerne ein paar mehr Dessousbilder gehabt im Nachhinein. Außerdem war es natürlich viel Geld,aber ich bereue nicht, es ausgegeben zu haben. Insgesamt war es auf jeden Fall eine positive Erfahrung."

aktfoto oder erotikfoto? die grenzen sind fließend - achtung: das bild stellt nicht die interviewte person dar


LZ: “Die Erfahrung war sicher interessant – aber waren Sie mit dem Ergebnis zufrieden? Oder haben sie Sie es am Ende bereut, ins Studio gekommen zu sein?“

MO: Ich war sehr zufrieden und habe es auf keinen Fall bereut. War ein toller Tag und ich bin sehr glücklich mit den Bildern."

LZ:“Haben Sie durch die Fotos tatsächlich eine andere Selbstwahrnehmung bekommen, wie vom Fotografen gelegentlich behauptet wird?“

MO: "Ein kleines bisschen, ja. Ich habe früher immer gedacht ich sei zu dick und mein Busen sei nicht schön, auf den Bildern finde ich mich weder zu dick noch finde ich meinen Busen unattraktiv – im Gegenteil."

LZ: “Es heißt ja, so ein Shooting wäre ein besonders Erlebnis, nicht, wahr? Haben Sie jemandem davon erzählt?“

MO: „So ziemlich jedem der es hören wollte“

LZ:“Sie sind damit ja ziemlich offen umgegangen. Haben Sie die Fotos auch Fremden gezeigt?“

MO: „Bisher nur meinem (mittlerweile Ex-) Partner, da er nicht wollte, dass sie sonst jemand sieht. Nun werde ich sie auch engen Freundinnen und auch
meiner Mutter zeigen.“

LZ: "Ihrer Mutter?"

MO: "Ja, warum nicht?"

LZ: "Nun gut, das halte ich für sehr mutig, aber sagen Sie: Welchen emotionalen Wert haben diese Fotos für Sie denn jetzt, nachdem das Shooting längst vorbei ist?“

MO: „Es sind sehr schöne, erotische Bilder und ich bin glücklich sie zu haben und mir, wenn ich mal 80 bin, sagen zu können: guck mal wie toll du mal aussahst“

LZ: “Eine letzte Frage bitte noch: Würden Sie anderen Frauen so ein Shooting empfehlen?“

MO: „Ja, auf jeden Fall. Am liebsten jeder“

Die Fragen formulierte unser Redakteur Gebhard Roese

Alle hier gezeigten Fotos © 2010 by Kristian Liebrand

Erotische Fotografie im Aktfotostudio VISIBLE

großzügige, helle räume entspannen die kundin


Erotische Kunstwerke mit der Kamera zu schaffen ist gar nicht einfach – aber der Bocholter Fotograf Kristian Liebrand kann es optimal. Dabei ist es noch nicht einmal drei Jahre her, dass ihn eine Kundin ansprach, ob er auch erotische Fotos herstellen könnte – sie hätte diese Bilder gerne als Geschenk für ihren Mann. Das Experiment gelang, und weil die Fotos so wundervoll waren, kam bald auch eine Freundin dieser Kundin in sein Atelier, um ebenfalls erotische Fotos von sich anfertigen zu lassen. Seither hat er alle Berufsgruppen von der Automechanikerin bis zur Zahnärztin in ihrer natürlichen Schönheit oder in erotischen Posen abgelichtet. Inzwischen kommen seien Kundinnen nicht nur aus dem Ruhrgebiet, sondern auch über die Nahe niederländische Grenze – und manche von ihrer reisen gar von weit her an – manche über 700 Kilometer.

Wer das örtliche Fotostudio in seiner Heimatstadt kennt, kann sich oft nicht vorstellen, hier ein Aktfotos herstellen zu lassen. Zwar sollte jeder Fotograf die Technik beherrschen, doch aus der Praxis weiß die Liebeszeitung, dass allein die Location vieler Fotografen nicht geeignet ist, um die heimelige Atmosphäre zu erzeugen, die für Akt- und Erotikaufnahmen nun einmal nötig ist.

Dies ist bei Kristian Liebrand ganz anders: In seinem großzügigen Studio, das er Aktfotostudio VISIBLE© getauft hat, findet man beispielsweise eine frei stehende Badewanne für die romantische Erotik, während die forsche junge Frau sich vielleicht eher für die Graffiti-Wand im Studio entscheidet. Wer seine natürliche Schönheit lieber ländlich-rustikal zeigen will, der kann sich in die Kulisse einer Scheune einfügen.

Vor allem aber hat der Fotograf ein „Händchen“ für seine Kundinnen. Manche dieser Frauen kommen mit Herzklopfen in sein Studio – denn der Entschluss, nackt vor einer Kamera zu stehen, ist eine Sache – die Ausführung jedoch eine andere. Schon allein deshalb arbeitet Kristian Liebrand nicht unter Zeitdruck – sechs Stunden kann eine Fotosession durchaus dauern.
Der Preis für seien Arbeit wirkt im Vergleich zum Aufwand lächerlich gering: Nur rund 400 Euro, so verriet er der Liebeszeitung, würde das Shooting kosten – zusammen mit 20 fix und fertig bearbeiteten Fotos auf einer CD.

Das wirklich Überraschende für die Redaktion der Liebeszeitung: Viele Frauen wollen die Fotos nur für sich selbst, um damit die Schönheit ihrer „mittleren Jahre“ (die meisten Kundinnen sind zwischen 30 und 40 Jahre alt) zu dokumentieren – und manchmal wollen sie sich auch selbst täglich sehen: Das eigene Aktfoto hängt auch schon mal im Schlafzimmer einer Singledame.

Foto © 2010 by Kristian Liebrand

Aktfotos um der Schönheit willen - ein Interview

aktfotografie - alles ist möglich - auch lustvolles schweben


Die Liebeszeitung sprach mit dem Inhaber des Fotostudios VISIBLE©, Kristian Liebrand. Unser Redakteur wollte vor allem wissen, welche Frauen Aktfotos von sich erstellen lassen und warum – und nach Möglichkeit, wie sich Fotograf und Kundin dabei fühlen. Lesen Sie hier das Interview mit
der fotograf Kristian Liebrand
Kristian Liebrand und wenn es Sie interessiert, finden Sie hier, wie der Bocholter Fotograf zum Aktfoto kam und wo diese Fotos entstehen. Die Liebeszeitung hatte auch noch Gelegenheit, mit einer Kundin zu sprechen - dieses Interview bringen wir morgen.


Liebeszeitung (LZ): Herr Liebrand, Sie betreiben ein Fotostudio, das vor allem wegen der wundervollen Aktaufnahme bekannt geworden ist. Doch bevor ich auf Ihre Arbeit komme: Wer lässt eigentlich Aktfotos von sich machen?
Kristian Liebrand (KL): Die Bandbreite ist groß und reicht von "A" wie Automechanikerin bis "Z" wie Zahnärztin, wobei das Durchschnittsalter zwischen 20 und 40 Jahren liegt. Es gab auch schon Anfragen von 16- oder 17-jährigen Mädchen, die ich selbstverständlich ablehnte. Das Mindestalter für ein Aktfotoshooting in meinem Studio beträgt 18 Jahre.
LZ: Haben Sie auch wesentlich ältere Kundinnen?
KL: Ja, die älteste Dame war 53, wirkte aber deutlich jünger.
LZ: Da frage ich mich doch: Was ist denn der Sinn solcher Fotos? Wozu brauchen die Damen ausgerechnet Aktfotos von sich?
KL: Selbstbewusste Frauen lassen Aktaufnahmen von sich machen, weil sie Spaß daran haben, sich ablichten zu lassen und ihre Schönheit zu zeigen. Es gibt aber auch Frauen, die es machen, um mehr Selbstbewusstsein zu bekommen. Wenn sie dann sehen, wie toll sie aussehen können, gibt ihnen das oft ein anderes Selbstwertgefühl. Manchmal bekomme ich den Auftrag für ein Fotoshooting, das sich die Kundin ein Jahr später als Belohnung für eine Abnehmphase schenken möchte. Fast alle meine Kundinnen haben zuvor noch nie ein professionelles Fotoshooting gehabt und sehen es als spannendes Abenteuer und eine Herausforderung. Sie wollen einen Tag erleben, den sie sonst nur von Profimodels aus dem Fernsehen kennen. Viele Kundinnen reisen Hunderte von Kilometern an, weil sie solche Fotos nur dort von sich machen wollen, wo sie sich am besten aufgehoben fühlen.

« Es gibt aber auch Frauen, die es machen, um mehr Selbstbewusstsein zu bekommen. Wenn sie dann sehen, wie toll sie aussehen können, gibt ihnen das oft ein anderes Selbstwertgefühl. »


LZ: Dann ist es so, dass die Frauen vor allem selbst Freude am Aktfoto haben? Oder werden diese Fotos auch verschenkt?
KL: Die Fotos sind häufig ein Geschenk für den Partner, aber in erster Linie für sich selbst, oft als Erinnerung. Frauen möchten Fotos von sich haben, die sie sich gerne auch noch nach vielen Jahren anschauen. Die meisten Fotos werden als Fotobuch gedruckt, einzelne, weniger erotische, Fotos schmücken häufig als Leinwandbild die Schlafzimmerwand.
LZ: Aktfotografie galt einstmals als unerotische, kühle Kunstwerke. Wie erotisch dürfen die Fotos heute bei Ihren Kundinnen sein?
KL: Was erotisch ist, liegt immer in der ganz persönlichen Auffassung jeder einzelnen Person. Was für den einen erotisch ist, ist für jemand anderes vielleicht völlig reizlos. Die Grenzen sind fließend. Ich bespreche vor jedem Shooting mit meinen Kundinnen, wie die Stilrichtung der Fotos sein soll. Grundsätzlich gilt, dass die Fotos nicht pornografisch werden sollen, sondern sinnlich-ästhetisch und eine Frau stets respektvoll zeigen.
LZ:Wie kann ich mir Ihre Arbeit vorstellen?

Weiter nach dem Foto ...

hier lassen sich frauen gerne fotografieren: teil des ateliers


KL: Ein Akt-Fotoshooting ist eine sehr sensible Angelegenheit. Einfühlungsvermögen ist erforderlich. Ich versuche in jeder Frau ihre Persönlichkeit, den Menschen, zu sehen und nicht das reine Äußere. Die Fotos sollen schließlich typengerecht werden. Jede Frau ist anders und deswegen gibt es auch kein Patentrezept im Umgang mit der Kundin. Es gibt nur einige Grundregeln, die auf Respekt, Achtung der Intimsphäre und Höflichkeit basieren. So entsteht eine vertrauensvolle Wohlfühl-Atmosphäre. Ich versuche immer, schon mit den ersten Fotos, die besonders schönen Seiten der Frau herauszustellen. Wenn die Frau so schon zu Beginn sieht, wie fotogen sie sein kann, macht ihr das Mut. Ein Shooting verläuft immer ohne Zwang oder Zeitdruck und stets in einer lockeren Atmosphäre. Ziel ist es, nicht nur tolle Fotos zu machen, sondern das Fotoshooting zu einem spannenden, unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen, an das sich die Frau lange Zeit gerne erinnern wird.

«Mich reizt die menschliche und technische Herausforderung, die ganz individuelle Schönheit einer Frau mit ausdrucksstarken Fotos sichtbar zu machen.»


LZ:Was fasziniert Sie selber so an dieser Arbeit?
KL: Keine andere Art der Fotografie bietet mir als Designer soviel kreativen Freiraum wie die Aktfotografie. Jedes Shooting ist anders, ich liebe diese Abwechslung. Mich reizt die menschliche und technische Herausforderung, die ganz individuelle Schönheit einer Frau mit ausdrucksstarken Fotos sichtbar zu machen. Daraus leitet sich auch der Name meines Fotostudios ab (visible=engl. „sichtbar“). Besonders schön ist es für mich, wenn die Kundin von ihren Fotos so begeistert ist, dass sie sie am liebsten der ganzen Welt zeigen möchte.
LZ: Zeigen Ihre Kundinnen die Fotos denn der „ganzen Welt“?
KL: Nun, einige Mutige schon – wohl nicht der ganzen Welt, nehme ich an, aber doch recht vielen Freundinnen und Freunden.
LZ: An einer Frage komme ich nicht vorbei: Ganz billig ist die Sache ja nicht – was bezahlt man für eine Aktfoto-Sitzung – und was bekommt man am Ende?
KL: Der Preis sollte eine untergeordnete Rolle spielen. Wichtiger als der Preis, ist die Qualität. Aktfotos macht man nur einmal im Leben und sollten dann so gut sein, dass man sie ein Leben lang gerne anschaut. Der emotionale Wert der Fotos ist also sehr hoch und nimmt im Gegensatz zu den meisten Dingen, die man heute kauft, nicht ab, sondern eher zu. Aber nun zu Ihrer Frage: Das Honorar für meine Arbeit hängt von der Anzahl der gekauften Fotos ab. Das sechsstündige Fotoshooting und eine CD mit 20 bearbeiteten Fotos liegen bei rund 400 Euro. Damit kann man sich dann für wenige Euro bei einem Fotolabor nach Belieben Abzüge bestellen.

Die Fragen stellte Gebhard Roese, Redaktion Liebeszeitung

Alle hier gezeigten Fotos © 2010 by Kristian Liebrand