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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Bisexualität über 40 – das neue Frauenthema

leidenschaft kennt kein alter: bisexualität auch im erwachsenenalter


Die herrschende Volksmeinung in aufgeklärten bürgerlichen Kreisen geht so:

Junge Frauen experimentieren mit ihrer Sexualität und finden dabei gelegentlich auch gefallen an überwiegend schwärmerischen lesbischen Beziehungen – sobald sie aber aus der Pubertät heraus sind, wenden sie sich dann doch Männern zu und bleiben bis an ihr Lebensende lupenreine heterosexuelle Frauen.


Schon seit Langem gibt es Vermutungen, dass dies nicht stimmt. Frauen in mittleren Jahren sind besonders bi-neugierig, auch wenn sie diese Wünsche nicht immer ausleben. Ergibt sich aber die Gelegenheit oder treffen sie auf eine Verführerin, dann fallen die Vorbehalte schnell. Gleichwohl glaubt man, dass diese Beziehungen eher als Affären gelebt werden und nicht besonders häufig zu Lebenspartnerschaften führen – die mittleren Jahre sind nun einmal die Zeit der sexuellen Eskapaden, gleich, ob der Seitensprung mit einer Frau oder einen Mann ausgeführt wird.

Sollte es aber stimmen, was Forscher nun über ältere, in heterosexuellen Beziehungen lebende bisexuelle oder auch lesbische Frauen herausgefunden haben, dann gibt es bei reifen Frauen eine recht große Neigung, gelegentlich oder dauernd das Ufer zu wechseln. Die Forscher meinen, dass diese Frauen deswegen nicht beachtet würden, weil sie in der Regel auf ein „Coming-out“ verzichteten und ihre Lüste lieber in der Stille ausleben würden. Für manche dieser Frauen sei die lesbische Erfahrung in höherem Alter sogar absolutes Neuland, weil sie in der Jugend niemals lesbische Neigungen verspürten.

Diese Erkenntnisse sind deshalb so sensationell, weil in der Vergangenheit stets angenommen wurde, dass Menschen nach möglichen Schwankungen in der Jugend nach der Pubertät ihre Orientierung beibehalten, während uns das Erfahrungswissen lehrte, dass insbesondere künstlerisch veranlagte Frauen ihre sexuelle Identität wechseln konnten. Noch vor wenigen Jahren wurde angenommen, dass alle bisexuellen Menschen im Grunde verkappte Homosexuelle wären, die sich nur nicht trauen würden, zu diesem “Lifestyle“ zu stehen.

In einem Gespräch sagte mir eine bisexuelle Frau einmal, sie würde von Männern Gefühle bekommen, die ihr keine Frau geben könnte, und von Frauen solche, die ihr kein Mann vermitteln könne. Danach gefragt, ob sie damit keine Konflikte hätte, antwortete sie: „Nicht, wenn ich mich in der Rolle völlig wohlfühle“.

Es ist immerhin möglich, dass Frauen die Liebe durchaus spielerischer auffassen als Männer und der Wechsel der geschlechtlichen Identität deshalb nicht an psychischen Betonmauern endet, wie das bei Männern zumeist der Fall ist.

Halten wir also zunächst einmal fest: Frauen können in jedem Alter ihre geschlechtliche Identität wechseln – sei es spielerisch oder in dem vollen Ernst, einen neuen Lebensstil zu beginnen.

Mehr Informationen im Britischen Telegraph

Titelfoto: © by Bob Bobster, 2010

Warum Frauen Schweinehunde lieben

der macho - sinnbild weiblicher begierde und frustration


Frauen suchen bisweilen nach Traummännern, und manche sind darauf aus, einen wohlhabenden Mann zu heiraten – schließlich hat die Liebeszeitung bereits ausführlich beschrieben, wie man sich einen geldschweren Mann aka Millionär angelt. Erfolg, Ansehen, Geld und Macht – das sind die vier Faktoren, die viele Frauen erotisieren. Doch auch sein Antipode ist merkwürdigerweise immer wieder im Geschäft: der Schweinehund. Er unterscheidet sich vom erfolgreichen Mann dadurch, dass er seine Erfolge an den Frauen misst, die er schon „gelegt“ hat, sein Ansehen aus seinem schlechten Ruf gewinnt, das Geld aus den Frauen herausleiert und seine Macht daraus bezieht, sogar selbstbewusste Frauen für ihn tanzen zu lassen wie die Mäuschen.

Der Schweinehund lockt Frauen jeder Art

Da sitzt er: irgendwo in einer Bar, einem Biergarten, einem virtuellen Chat oder in einer kostenfreien, leicht zugänglichen Singlebörse. Aus seiner Arbeit und der Herkunft seiner Mittel macht er ein Geheimnis, aber er prahlt mit seinen Kenntnissen, die er irgendwann einmal auf irgendeinem Gebiet erworben hat – es kann ein abgebrochenes Studium gewesen sein oder ein Beruf, den er tatsächlich einmal ausgeübt hat. Aber – er hat Charme, strahlt wilde, unverbrauchte Leidenschaft aus, und er fängt Blicke von Frauen ein, die in Kostüm, halblangem Rock und Bluse erscheinen wie von solchen, deren Höschen unter dem zu kurzen Rock sichtbar wird. Immer wieder werden Frauen vor ihm warnen: „Du, lass es lieber bleiben“ – und sie machen ihre Freundinnen damit nur noch heißer auf ihn.

Der Schweinehund spielt schamlos das ganze Repertoire der Verführung

Irgendwann lernen sie ihn dann kennen, den Schweinehund. Angeschickert und notgeil sind sind die beiden besten Voraussetzungen, ihm zu verfallen. Fragt mich bitte nicht, warum Frauen, die sich einem Schweinehund hingeben, in Briefen, Profilen oder sonstigen Selbstaussagen immer wieder betonen, wie anspruchsvoll sie üblicherweise sind. Jedenfalls sind sie es nicht mehr, sobald sie neben ihm sitzen, seine charmante männliche Ausstrahlung bewundern und ihn wenig später „antesten“. Es ist wie bei einem Theaterstück: Der Mann weiß, dass seine Verführungskunst in seinem Charme, seiner Stimme und nicht zuletzt in seiner Schamlosigkeit liegt. Er beherrscht die Klaviatur der Liebeskünste, kennt keine Hemmungen oder Schranken und weiß vor allem, dass sie in seinen Armen keine Damen mehr sein wollen, sondern nur noch Frauen, die ihre Geilheit mit ihm austoben wollen, auch wenn sie selbst dies – selbstverständlich – ganz anders sehen.

Dazu fällt mir der Dialog mit einer Dame ein: Sie ist gegen 50 und sicher keine Schönheit, und sie beginnt so:

«Es ist schrecklich – er lebt total auf meine Kosten. Ich bezahle jedes Mal im Lokal für ihn, und jetzt habe ich auch noch den gesamten Urlaub mit ihm finanziert – und er hat nicht einmal „danke Schatz“ gesagt. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie mich das kränkt»

«Dann verlass ihn doch einfach, der Kerl ist doch nichts wert»

«Es geht nicht – ich hab es ja versucht. Weißt du, er hat einfach (sie errötet) so viel Kraft, wenn du mich verstehst, und er (sie beginnt innerlich zu lächeln) macht es mir sehr, sehr schön»


Manneskraft und schöne Worte - der Schweinehund gewinnt

Ob nun des Mannes Gemächt, seine sonstigen Liebeskünste oder die vielen süßen Worte: Immer gibt es etwas, von dem die Frauen nicht loskommen. Eines Tages wird er sich rarmachen – dann hat er eine andere. Aber selbst dann sinnieren einige Frauen darüber nach, wie sie ihre tollen Lover zurückgewinnen können, und erniedrigen sich dabei bis zur Selbstaufgabe. Ich denke, manche Frauen schreiben dann sogar Bücher – oder lassen sich in Fernsehshows als Opfer eines Schweinehunds bemitleiden.

Sagt jetzt nicht, dass es sie nicht gibt, diese Frauen. Eine Dame, eine schöne Unternehmertochter, für die geschäftliche Härte und Durchsetzungsvermögen keine Fremdworte waren, wurde von einer Gruppe von Freunden mit allem seelischen Beistand und sinnreichem Rat begleitet, bevor sie mit ihrem Schweinehund Schluss machen wollte. Sie kam am nächsten Morgen mit den typischen Anzeichen einer heftigen Liebesnacht zurück – und als der Freund sie dennoch fragte, wie alles gelaufen sei, sagte sie nur „du, wer war ja so süß“.

Ein Fazit? Ich verzichte gerne darauf. Wenn ihr aber einmal einen Schweinehund hattet - nun, wie war es bei euch?

Titelbild © 2008 by Diana Blackwell
Surabaya Johnny wid gesungen von Ute Lemper mit großer, eindrucksvoller Stimme.
Anmerkung: Der Begriff "Schweinehund" wird hier so benutzt, wie ich ihn von Frauen gehört habe. In einem populären Buch heißt es alternativ gerade "Scheißkerle".