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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Erika Lust: Ich sehe mich nicht als Teil der Pornobranche

Pornografie für Frauen ist eigentlich gar keine Pornografie – jedenfalls sieht sich die Filmemacherin Erika Lust nicht als Pornografin. Sie dreht den Spieß um und sagt, es läge an den Produzenten, dass aus erotischen Filmen Pornografie würde, und vergleicht dabei Ihre sozialen und persönlichen Standort mit der des typischen Porno-Machos:
„Er ist ein alleinstehender, chauvinistischer Mann um die 60, der ein Frauenheld oder sogar ein Zuhälter ist. Er raucht und trinkt, und verfügt über sehr wenig Stil oder emotionale Intelligenz. Ich hingegen bin eine 33-jährige, verheiratete Mutter zweier Töchter und habe Universitätsabschlüsse in politischen Wissenschaften und Feminismus“

Das komplette Interview könnt ihr im Alternet lesen.

Was trägt die Frau eigentlich bei der Liebe?

was trägst du eigentlich bei der liebe?


Manchmal fragen Frauen: „Wie kann ich eigentlich meinen Liebsten mal wieder so richtig scharfmachen?“ und dann ist die Antwort der Briefkastentante oft: „Die Männer sind alle Augenmenschen – am besten du ziehst scharfe Unterwäsche an oder ein besonders verführerisches Nachthemd. Ist die Briefkastentante ganz mutig, dann schreibt sie vielleicht auch: „Du trägst am besten Strapse, echte Nylons und High Heels und du behältst alles im Bett an, das treibt die Männer zur Weißglut“.

Die Kleidung für die Liebe: elegant oder verrucht?

Ja – was trägt die Frau von Welt denn nun eigentlich bei der Liebe? Soll sie sich am Rat eleganter Damen orientieren, die ich zuflüstern: „nichts als ein Paar Tropfen Parfüm?“ Oder soll sich am Katalog eines Erotikversenders orientieren, der ihr rät, sich für die nächtliche Verführung zu Kleiden wie die Frauen im Bordell? Ist es das Negligé oder das „Baby Doll“, was den Männern das Blut in den Unterleib schießen lässt? Oder soll sie animalisches Leder auf der Haut tragen, wenn sie sich dem Liebsten anbietet?

Ein Kleidungsstück im Bett anbehalten - aber welches?

Warum ich darauf komme, will ich verraten: Gerade ist ein britisches Unternehmen mit einer Umfrage ins Sommerloch hineingestoßen und hat dort zu ermitteln versucht, ob Großmütterleins Rat noch wirkt: „Kind, du solltest immer wenigstens ein Kleidungsstück anbehalten, wenn du Männer beglücken willst." Ei potz – da fragt sich natürlich, welches?

Einen BH im Bett tragen? Nein, danke

Also, erst einmal zur Umfrage: Die Meinung der befragten Britinnen war zweigeteilt: Etwa die Hälfte meinte, sie würden beim Sex am liebsten kein Kleidungsstück tragen, während die andere Hälfte ein Teilchen anbehalten wollte. Wer nun meint, es seien die Strapse samt Strümpfe, oder vielleicht doch das Oberteil des frechen Negligés, der irrt:Britinnen wollen offenbar ihren Männern zumuten, ausgerechnet ihre BHs anzubehalten. Na schön – manche Damen, die ihre Liebhaber am Straßenrand finden, behalten sogar ihr Höschen an – zur Seite schieben geht schließlich auch.

Offenbar fühlen sich die Britinnen einfach besser, wenn sie bei der Liebe weder nackt sind noch gesehen werden – fast zwei Drittel (61 Prozent) sollen bei der Umfrage der MyCelebrityFashion.co.uk geantwortet haben, sie würden den Sex stets am liebsten bei Dunkelheit vollziehen.

Aha – nun wissen wir es – „Kleidung kann das Selbstbewusstsein der Frau erhöhen – auch im Bett“.

Fragt sich nur: Würden wir diesen Rat auch geben?

Miss Y. zur Kleiderfrage im Bett

Unsere Lieblings-Briefkastentante Miss Y. sieht die Sache schon etwas anders. Sie meint, jede Frau soll einmal Sex bei Licht versuchen – wenn eine Frau glaubt, nicht schön genug zu sein, sollte sie eben rötliches, sanftes Licht wählen. Über BHs im Bett kann sie nur lachen: Die Brust, so Miss Y., sei der Hauptlustbringer für Männer. Dabei käme es nicht auf das Aussehen an, sondern darauf, wie lustvoll man sie „an den Mann bringt“. Na, und für die Verführung? „Halsband, Höschen und halterlose Strümpfe in einer Farbe, möglichst in Schwarz“ seine einen Versuch wert, meine Miss Y. Im Übrigen seien Verführungen ja keine Sachen, die ausschließlich im Bett stattfänden – es käme also darauf an, was die Frau am Abend tragen würde, falls sie beabsichtige, ihren „Typen richtig scharfzumachen“. Ja, und was denn nun? Miss Y, meint, dafür gäbe es keinen verbindlichen Rat – während der eine Mann auf nuttige Fetzchen abfahre, würde ein anderer seine Geliebte am liebsten im Kostüm mit durchsichtiger Bluse sehen – und dann und wann sogar in einer erotischen Rolle. Gewöhnliche Frauen verführen - da sind sich übrigens alle einig – allerdings hauptsächlich durch den Einsatz des erotischen Teils ihrer Persönlichkeit und des geschickten Einsatzes ihrer Körper – nur Huren verführen mit aufgeschminkter Geilheit und der typischen „Berufskleidung“.

Die Lust fängt im Hirn an - erst denken, dann Fummel kaufen

Das Internet ist voller Ratschläge, was Frauen tragen sollten, wenn sie den Liebsten „wuschig machen“ wollen, und sie enden nicht bei der Kleidung, sondern dringen tief in die männlichen Lustzentren vor – vor allem, aber nicht ausschließlich, ist das immer noch das Gehirn. Es lohnt sich also, nachzudenken, was dort wohl vorgehen mag, bevor Frauen ihre Lust- und Verführungsstrategien entwickeln. Schließlich geht es ja vor allem darum, miteinander Freude zu haben, nicht wahr?

Bild © 2009 by sprungli.