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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Romantik, Liebe, Leidenschaft und Lust – alles per Mausklick?

die maus per mausklick finden?


„Die große Liebe per Mausklick finden“ – im Grunde genommen kann man seien Inkompetenz in Sachen Online-Dating gar nicht deutlicher ausdrücken. „Die große Liebe“, die „Liebe meines Lebens“, der „Traumpartner“ oder der „einzige richtige Partner“ sind Bestandteile der bürgerlichen Welt des 20. Jahrhunderts. Sie hatten eine Berechtigung, als das Prinzip, Töchter per Mitgift zu verkuppeln, nach und nach auslief und die Liebesheirat Mode wurde.

Die Zeit vor dem Mausklick - keinesfalls wirklich romantisch

Schon gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurde klar, dass diese Begrifflichkeit nichts als Makulatur war. Die schicksalhafte und romantische Begegnung der Geschlechter war längst Kitschromanen vorbehalten. In Wahrheit war die aktive Partnersuche längst Alltag – nur suchte man damals eben noch ein wenig anders. Die meisten der vermeintlichen „Zufälle“ erwiesen sich bei näherem Hinsehen stets als Absichten. Man ging eben nur dorthin, wo man passende Partner zu finden hoffte, was praktisch bedeutete, man suchte sich den Lebenspartner aus einem gewissen Kreis von Menschen, denen man nicht zufällig und schicksalhaft, sondern zumeist recht gezielt begegnete. Man erinnere sich: Männer fragten stets, ob es auf Partys oder in Discos auch genügend „Frauen“ vorhanden wären, um eine Auswahl zu haben – und bei Partys versuchte man verzweifelt, die Anzahl der teilnehmenden Damen und Herren im Lot zu halten – meist mit erheblicher weiblicher Unterdeckung.

Die Internet Zeit - "offline" so unromantisch wie "online"

Heute findet der Partnersuchende, vor allem der Spätstarter, alles andere als eine romantische Umgebung vor, in der er wählen kann wie in einem Süßwarenladen. Die Partnersuche findet überall und unter allen Bedingungen auf einem hart umkämpften Markt satt. Bestimmte Gruppen von Männern – besonders junge Männer zwischen 21 und 35 – haben kaum Chancen, wenn sie nicht zukunftsträchtige Ausbildungen oder bereits entsprechende finanzielle Mittel vorweisen können.

Doch die bürgerliche Welt will dies alles nicht wahrhaben. Sie war bereits im 20. Jahrhundert noch tief in der Begrifflichkeit des 19. Jahrhunderts verwurzelt, wenn es um die Liebe ging, und sie ist es bis heute. Offen oder unterschwellig wird immer wieder der Verlust der romantischen Liebe beklagt wird.

Originaltext einer aktuelle Tageszeitung (1): „Wirklich romantisch ist das Kennenlernen im WWW nicht, es erinnert eher ein wenig an Online-Shopping.“ Fragt sich, wen es an Online-Shopping erinnert - mich zum Beispiel nicht.

Die Sprache der Dummheit: Liebe per Mausklick

Hier zeigt sich das zweite Problem der Sprache unserer Presse: Das Leben, das man aus der bürgerlichen Welt zu kennen glaubt, kämpft nun gegen die angebliche digitale Wirklichkeit – dazwischen existiert offenbar ein Vakuum. Denn wer einmal einen Partner per Internet gesucht hat, weiß, dass es dabei weder um die „Partnersuche per Mausklick“ noch um eine „Art Shopping“ geht. Shoppen, lassen Sie es mich einmal knallhart sagen, kann man im Internet bestenfalls Vollzeit- und Teilzeithuren. Alle anderen Menschen wollen mit Sorgfalt gewonnen werden – und dafür ist das Wort „Mausklick“ so unangebracht, dass sich einem die kleinen Nackenhaar sträuben.

Das "shoppen" von Gelegenheitssex

Soweit die Liebe – wie ist es aber bei Lust oder Leidenschaft, vielleicht sogar bei der Suche nach einem Seitensprung, einem Erotikabenteuer, oder eine Hure, die besondere Dienstleistungen anbietet? Kann man da nicht einfach Menschen in den Warenkorb legen, zur Kasse gehen und bezahlen? Da wäre doch der Satz angebracht, man können „Frauen und Männer shoppen“ oder etwa nicht?

Nun, „shoppen“ kann man immer nur diejenigen Menschen, die gewohnt sind, ihren Körper oder eine sexuelle Dienstleistung anderer Art gegen Geld anzubieten. Sie wissen, was sie wert sind, und sie sagen es zumeist auch deutlich. Schwieriger wird es schon, wenn man nur die glühende, spontane Leidenschaft sucht, aber kein „TG“ zahlen will oder „Menschen ohne FI“ sucht.

Tatsache ist: je offener das Scheunentor der „Casual Sex“-Börse, wie man so etwas nennt, geöffnet wird, umso mehr zweifelhafte Gestalten melden sich dort an. Zweifelhaft kann viel sein, zum Beispiel:


- Die Bitte, den Partner unter einer Mehrwert-Nummer anzurufen.
- Die Möglichkeit zu offerieren, sofort SMS auszutauschen (über Mehrwert-SMS-Nummern).
- Die schnelle Abfrage sehr persönlicher Daten (deutet auf Datenräuber oder Detektive hin).
- Der Vorschlag sofortiger Treffen ( oftmals Verbrecher aller Art, insbesondere Räuber und Erpresser).
- Sehr schneller Sex ohne Kondom und Bezahlung (gewillkürte Schwangerschaften oder die Erpressung damit).
- Schneller Sex an merkwürdigen Orten (versteckte Kameras, Erpressung, Auftauchen von Zuhältern).

Casual Sex birgt immer Risiken

Das bedeutet nun nicht, dass „Casual Sex“ auf Agenturseiten gefährlicher ist als gewöhnlicher Gelegenheitssex mit Zufallsbekanntschaft aus Bars – aber er ist mindestens genau so gefährlich. Die männliche Meinung, ihnen könne ja gar nichts passieren, weil sie Männer sind, ist lächerlich: Sex-Betrügerinnen und Betrüger sind mit allen Wassern gewaschen – und solange man nur schriftlich in Kontakt steht, könnte die lustvolle, kurvenreiche Clementine auch Clemens sein, der sich als Student mit geilen SMS oder Email ein paar Euro dazu verdient.

Unser Tipp: Niemals versuchen, Menschen zu „shoppen“, weder für Beziehungen noch für die schnelle Lustbefriedigung. Bei der Suche nach Langzeitpartnern ist man ja gemeinhin besonders höflich und umsichtig, und wir raten sehr, dies auch beim „Casual Dating“ zu sein. Gerade hier sind die Suchenden oft noch unsicher und sie freuen sich, wenn sie als Menschen wahrgenommen werden – und nicht als Lustobjekte, die zum Abschluss freigegeben worden sind.

Zitat aus der "Frankfurter Rundschau"

Titelbild: Nach einem Originalfoto von Lorena Cupcake, © 2008 by Lorene Cupcake.

Warum „Twilight“ die jungen Mädchen verrückt macht

einmal ist immer das erste mal


Warum ausgerechnet die keusche Saga „Twilight“ mit ihren schicken Vampirlein und anderen Figuren aus der Sagenwelt die jungen Mädchen an den Rand des Wahns treibt, enthüllte Hauptdarsteller Robert Pattinson gegenüber der Sächsischen Zeitung“:

Jeder kennt von uns diese Zeit, bevor zwischen einem Paar etwas passiert … das ist doch die köstlichste Zeit. Dieser Moment könnte eine Ewigkeit dauern. Zu dieser süßen Ungewissheit kommt ja auch Angst, besonders wenn es für beide das erste Mal ist. Ich glaube, diese Angst schürt noch das Verlangen
.

Wenn es stimmt, dann ist es die „süße Sehnsucht“, die während der pubertären Verliebtheit auftritt, und die ja tatsächlich oft zwischen brennendem Verlangen und der Furcht vor der Enttäuschung liegt, denn die Wonne, die man vor der ersten Liebesnacht empfindet, hält ja meist keinen vergleich aus mit der Realität dieser Nacht: Irgendwie hat man „es“ geschafft - und so toll war es nun auch wieder nicht. Die Krux an all dem: Der wirkliche Genuss der Liebe muss erst einmal auf später verschoben werden: Man braucht einfach ein wenig Praxis, einen voll erblühten Körper und den kleinen Schalter im Hirn, der sagt: „Jetzt gebe ich mich völlig hin und denke nicht an den Morgen.“

Nun könnte man natürlich sagen: „Schon saublöd, dass man nicht warten will und trotzdem noch warten muss“, bis man richtig Freude an der Liebe hat. Man kann es aber auch so sehen: Die Speisen, die man mit 16 gerne aß, sind selten die Speisen, die man auch noch mit 30 lustvoll verspeist – und dann hätte jedes Lebensalter seien Präferenzen.

Doch zurück zur schicken Vampirgeliebten-Jungfernschaft: In den Büchern schwelgt man sich vielleicht durch vier Bände, aber im Leben wird man kaum vier Jahre lang nur schwelgen. Mutter Natur ist immer noch erbarmungslos und führt die Paare früher oder später auf den Weg, den sie für richtig erachtet – und deswegen trennt sie Paare wieder, die nur schwelgen wollen. Bücher sind eben Bücher, Kino ist Kino, und die Realität ist gnadenlos menschlich.

© 2009 by Tattoo Lover