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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Akt- und Erotikfotografie – wo liegt der Unterschied?

So manche Frau fragt sich heute, ob sie es wagen kann, Akt- oder Erotikaufnahmen von sich herstellen zu lassen. Dabei taucht allerdings schon eine Frage auf: Wo beginnt und endet Aktfotografie, was ist erotische Fotografie, und wann wirken Bilder kitschig oder frivol?

bild © 1933 by man ray
Wie die Liebeszeitung erfuhr, lassen sich heute Akt- und Erotikfotografie nicht mehr eindeutig trennen. Früher galten die fotografischen Darstellungen weiblicher Körper, die wie „dahingegossen“ wirkten, als pure Aktfotografie, während Erotikfotografie bereist damit begann, dass die zur Person gehörenden Gesichter nicht starr, sondern lustvoll dargestellt wurden. Damen, die zur körperlichen Nacktheit Schuhe, Schmuck oder gar Dessous trugen, galten bereits als Gipfel der Frivolität. Diese Haltung hatte mit dem Ausdrucksmöglichkeiten künstlerischer Fotografie gar nichts zu tun, sondern basiert auf der herrschenden Moral, die Nacktheit zwar notfalls tolerierte, „aufreizende“ Fotos aber zensierte.

Heute sollte jeder Fotograf in der Lage sein, den Körper bekleidet, halb nackt oder wirklich nackt so darzustellen, dass die Schönheit oder die erotische Ausstrahlung der Person in den Vordergrund gerückt wird. Da nur einige Menschen gewohnt sind, nackt zu posieren, muss sich der Fotograf in der Regel viel Zeit nehmen, um die erotischen Persönlichkeitsmerkmale herauszustellen.

Wer etwas über Akt- und Erotikfotografie aus historischer Sicht lernen will, sollte sich die sinnlichen Beispiele sind die sinnlichen Bilder des Fotografen Man Ray von seiner zeitweiligen Lebensgefährtin, dem Malermodell Kiki de Montparnasse sowie seine erregenden Fotos von Meret Oppenheim, die ausschließlich mit Druckerschwärze „bekleidet“ ist, vor einer Druckpresse.

Unser Leitartikel zum Thema "Das Aktfoto wird schick" jetzt in der Liebeszeitung -wo denn eigentlich sonst?

Partnersuche und Sexualität -edel und verlogen?

wird sie ihrem partner alle wünsche offenbaren?


Was in einer gut funktionierenden Partnerschaft „wirklich“ wichtig ist, ist hochgradig umstritten. Für die Ehe gelten ja zunächst die allgemeinen Bedingungen für die Partnerschaft, dann aber kommt die Unwägbarkeit hinzu: die Liebe – und die Liebe geht einher mit dem extremen Einsatz von natürlichen Drogen, die Mutter Natur in uns ausschüttet und die uns in den schönsten Wahnsinn dieser Erde treiben sollen: Sex.

Die wahre Liebe - ja, aber was macht man mit der Lust?

So ist es kein Wunder, dass auch die Diskussion über die „wahre Liebe“ in unterschiedliche Richtungen geht: Die einen lassen sich auf neue Experimente ein und versuchen, die Wünsche ihrer Partnerinnen und Partner möglichst lustbetont nach bestem Können zu erfüllen. Von den anderen versucht ein Teil, sich, sich aus Liebe zu überwinden, die fremden Lüste „dennoch“ zu erfüllen und ein dritter Teil wird aus Stolz, Furcht oder Ekel ablehnen, sich darauf einzulassen.

Edelmutige Partnersuche mit Schwiegereltern-Mentalität?

Dies alles spielt offensichtlich bei Online-Partneragenturen keine Rolle. Wer sich ihre Kriterien einmal ansieht, wird kaum auf die Idee kommen, dass es dabei auch um Liebe, Lust und Leidenschaft geht. Das mag zum einen Teil daran liegen, dass es sich bei Partneragenturen um Vermittler langfristiger Beziehungen handelt, kann aber aus dieser Tatsache nicht vollständig erklärt werden. Denn auch der „aufrechte“ und an sich edelmütige Partnersuchende mit Familiensinn will ja nicht die Erbsen der Matchingpunkte zählen, sondern zunächst einmal eine lustvolle, über alle Maßen sinnliche Begegnung der Geschlechter genießen – landläufig sagt man wohl dazu: „Er will sich verlieben." Dieses Phänomen genießt in dem von Partnervermittlern propagierten Menschenbild allerdings keine Priorität. Es scheint vielmehr so zu sein, dass ein bestimmtes Welt- und Menschenbild propagiert wird, das durch und durch konservativ ist: Man verlangt „Ähnlichkeiten“ im Charakterbild oder in den Wertvorstellungen, sucht nach ähnlichen Partnerschaftsvorstellungen und versucht, die Einstellungen zur Partnerschaft schlechthin zu ermitteln. Dieses Bild eines jungen Paares erinnert sehr an das Schwiegerelterndenken der 1950er Jahre.

Der lange Atem des Lebens - und der kurze Atem der Lust

Dies „Edelbild“ der Partnerschaft hat sicher seine Berechtigung – gerade heute wird ja wieder darüber diskutiert, ob man nicht zur „Vernunftehe“ zurückkehren sollte – oder wenigstens vor der Ehe einmal prüfen sollte, ob außer Hinwendung, Liebe, Lust, Leidenschaft und Sex auch noch der lange Atem für ein ganzes Leben miteinander vorhanden ist.

Auf der anderen Seite allerdings dürfte jedem bekannt sein (übrigens auch dem Autor des erwähnten Buches), dass Liebe, Lust und Leidenschaft oftmals Vernunftgründe schlagen.

Die Sexualität als notwendiges Übel?

Wie ist es nun mit der Sexualität? Fast jeder Mensch hat im Hintergrund erotische Wünsche, die zumal in der Jugend recht heiß aufkochen und nach Erfüllung streben. Wie ist es also mit den sexuellen Träumen und Gelüsten? Soll man sie zunächst in den Sicherheitstresor sperren, bevor man sie dem Partner offenbart? Und wenn man es tut, werden sie dann jemals wieder das Licht der Welt erblicken?

Machen wir uns nichts vor: Mit dem angeblichen Edelmut, mit der Menschen die Partnersuche gehen, ist es nicht weit her. Hinter nahezu jedem Beziehungswunsch lauert auch irgendwo eine Geilheit, und hinter dieser Geilheit steht wieder der Wunsch, mit einem wundervollen Partner auch alles zu verwirklichen, was man sich erträumt hat.

Was mich daran ärgert, ist vor allem das überaus konservative Frauenbild, das oft im Hintergrund mitschwingt – Frauen haben angeblich nur ganz gewöhnliche Lüste, Männer hingegen wollen von ihnen, dass sie Dinge tun, die „man von Frauen nicht verlangen kann“ – was mich abermals an die 1950er Jahre erinnert – mitsamt dem belehrenden Unterton, was „Liebe ist“ – was in diesem Fall wohl heißen dürfte: „Was Liebe gefälligst zu sein hat“.

Dabei klagen durchaus auch Frauen, dass ihre Männer nicht experimentierfreudig genug sind, nicht weit genug gehen, sie nicht genügend herausfordern.

Scharfe Gerichte servieren - möglich zu Hause

geheime lüste - erfüllbar?
Menschen, die Partner werden wollen, sollten dem anderen alles zur Verfügung stellen, was sie an geistigen, emotionalen körperlichen Ressourcen verschenken können - ohne Vorbehalte und mit Experimentierfreude, aber durchaus auch unter dem Gesichtspunkt, entscheiden zu können, wo die Grenzen sind. Sinnbildlich gesprochen verhält es sich mit der Erfüllung erotischer Genüsse so wie mit der Befriedigung kulinarischer Gelüste. Bevor noch die eigene Küche bestellt wird, sollte man daher austesten, wie man es denn mit den eigenen Lüsten hält und sich fragen, ob man aus Liebe auf die eine oder andere Methode, die Lust auszuleben, verzichtet. Selbst wenn man darüber spricht und sich einig wird: Wenn man gerne Currygerichte isst, und es ein scharfes Currygericht zu Hause nicht gibt, dann geht man eben dort essen, wo diese Gerichte serviert werden. Das ist im Prinzip nicht einmal eine „männliche Denkweise“, denn auch Frauen haben verborgene Wünsche, die sie „ihre“ Mann niemals gestehen würden – aber vielleicht in einer schwachen Stunde einem anderen Mann.

Die Angst, Lüste einzugestehen

Die Praxis zeigt, dass viele „frische“ Paare einander noch nicht soweit trauen, sich alle erotischen Gelüste zu gestehen, auch wenn sie schon mehrfach miteinander geschlafen haben. Dies resultiert teils aus der Freude am momentanen Lustgewinn, teils aber auch aus der Furcht, den anderen beim Geständnis der eigenen Wünsche sogleich wieder zu verlieren. Das Problem ist bekannt, aber es wird nur von wenigen Paaren wirklich behandelt. Die Folgen können Seitensprünge beider Geschlechter oder Bordellbesuche des Mannes sein – sinnigerweise immer dann, wenn nach drei bis sieben Jahren die Lust in die Krise kommt. Schon aus diesem Grund wäre es sinnvoll, rechtzeitig mutig abzusprechen, welche bislang unbekannten erotischen Wünsche man einander erfüllen würde.

Argumente, Gegenargumente und Vernebelungen zum Thema findet man beispielsweise in diesem Forumsbeitrag.