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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Vollständige Enthaarung vor der Hochzeit?



In verschiedenen Ländern des vorderen Orients ist es der Brauch, die Braut bis auf das Haupthaar und die Augenbrauen vollständig zu enthaaren – zumeist zwei Tage vor der Hochzeit auf einer Party.

Wäre das nicht auch was für und in Deutschland? Die meisten von uns rasieren sich doch sowieso – und warum sollten wir uns dem Liebsten dann nicht „ganz ohne“ zeigen in der Hochzeitsnacht. Na, viel Neues bekommen die Männer ja heute nicht mehr zu sehen, wenn sie uns heiraten – oder ist das bei euch anders? Da wäre doch eine Komplettenthaarung mal was wirklich schickes, oder?

Im Orient heißt das Haarentfernungsmittel übrigens „Halawa“ – und dort ist es die Tradition der „obligatorischen Haarentfernung“ vor der Hochzeitsnacht.

Hier befand sich ein Video. Ich bedauere, es nicht mehr zeigen zu können.

Bild: © by digi pam
Kategorien: unser liebesrat | 0 Kommentare
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Der Flirt – Beginn der Verführung durch die Frau

Unser Autor beschäftigt sich mit dem Flirt aus wissenschaftlicher Sicht – und zeigt auf, dass Wissenschaftler umso näher an die Wahrheit herankommen, je besser sie das Leben selbst kennen.

körpersprache leitet den flirt ein - und frauen verführen dabei aus naturveranlagung


Über kaum einen Begriff in der Liebe gibt es so viel Verwirrung wie über den Flirt. Gerade in der heutigen Zeit wird er durch das Internet verfälscht. Hier wird „Flirten“ oft mit „Anmachen“ gleichgesetzt, und dieses „Anmachen“ soll nach Meinung einschlägiger Autoren vom Mann ausgehen. Es gibt dabei sogar Geschäftsmodelle, die auf nichts anderem basieren, als dem jungen Mann zu versprechen, ein besserer Flirter zu werden. Dies beginnt mit der Abrufmöglichkeit von situativen Flirtsprüchen per SMS und endet mit einer genauen Anleitung zum „Frauenflachlegen“.

Der historische Irrtum: Flirt ist eine Sache der Männer

Das Schema, das dahintersteckt, ist aus der bürgerlichen Epoche entstanden: Es galt als sicher, dass Frauen von sich aus keine erotischen Kontakte aufnehmen, und diejenigen, die es dennoch taten, wurden als „töricht“ oder „leichtfertig“ bezeichnet. Hinzu kommt, dass es den jungen Mann aller Epochen drängt, endlich „Erfolg“ beim anderen Geschlecht zu haben – und mit dieser Verlockung „kauft“ er selbst die dümmlichsten Ratschläge und die dazugehörigen Bücher, Schriften oder Dienste.

Zur Überraschung der bürgerlichen Gesellschaft, aber auch gegen alle Annahmen der bisherigen Forschung, wurde gegen Ende des 20. Jahrhunderts, also erst kürzlich, bekannt, dass der Beginn der Verführung und damit auch des Flirts von Frauen ausgeht.

Dabei handelt es sich um ein psychologisches Phänomen, das ein wenig erklärt werden kann:

Der Mensch verfügt über mindestens zwei Formen der Informationsübermittlung: diejenige durch Gestik und Mimik und die durch Sprache. Wissenschaftler nenne das Aussenden von Botschaften durch Gestik und Mimik auch „nonverbale Kommunikation oder „analoge Kommunikation“. Sie ist die ältere Form der Kommunikation und wir teilen sie mit vielen Säugetieren. Nun ist aber die Fortpflanzung das wichtigste Thema der Natur, und so dürfte klar sein, dass sie auch für die erotische Bereitschaft eine Sprache entwickelt hat. Genau diese erotische Bereitschaft ist es aber, die das sogenannte „Flirtverhalten“ auslöst.

Der Schlüssel zum Verständnis des Flirts, so vermutete man jahrelang, läge bei Menschen im Balzverhalten der Männer, weil dieses sehr offensichtlich ist. Man vermutete, dass es eine „offensichtliche Körpersprache“ bei Frauen nur bei Huren gäbe, weil sich dieses Phänomen auf den Straßen der Großstädte leicht beobachten ließ.

Schockierende Tatsache: Der Flirt geht von Frauen aus

Es war ein wenig schockierend, als Forscher feststellten, dass der Ursprung der Verführung fast immer von Frauen ausgeht, und zwar durch deren Flirtbotschaften, die nicht sehr offenkundig sind, sondern mit kleinsten Veränderungen der Gesichtsmuskulatur beginnen. Dieses Flirtverhalten ist angeboren, lässt sich aber selbstverständlich durch ein geeignetes Verhaltenstraining sowohl verstärken (Flirtsignale werden willentlich stärker hervorgehoben, länger beibehalten oder häufiger eingesetzt) wie auch abschwächen (Flirtsignale werden willentlich unterdrückt).

Rein wissenschaftlich ist es nun so: Nach der Watzlawickschen Theorie der Kommunikation ist es unmöglich, nicht zu kommunizieren. Auch, was wir nicht als Kommunikation wahrnehmen, kann also Kommunikation sein – und auf den Flirt angewendet heißt dies: Wenn der Flirt ein angeborenes Verhalten ist, dann ist es unmöglich, nicht auf ihn zu reagieren, gleich, in welcher Weise dies geschieht. Es ist sogar möglich, dass sich Frauen ihres Flirtverhaltens gar nicht bewusst sind, und dennoch ständig Flirtsignale aussenden.

Der Ursprung des Flirts liegt also bei den Frauen, die den Männern Signale senden, in einer gewissen Weise erotisch empfänglich zu sein. Das mag in den Ohren mancher Frauen hart klingen, ist aber eine Folge der Menschheitsentwicklung. Wie allerdings diese Signale aufgenommen werden, und ob sich daraus mehr als ein Blickkontakt entwickelt, ist Teil eines sehr komplizierten kulturell geprägten Prozesses.

Der Irrtum wurde durch die Wissenschaft genährt - doch es gab Abweichler

Sehr schön hat diesen Prozess ein wissenschaftlicher Abweichler beschrieben: Man muss sich dabei erinnern, dass zu Anfang des 20. Jahrhunderts noch der böse Satz des beherrschenden Sexualforschers Richard von Krafft-Ebing galt, dass Frauen kein eigenständiges sexuelles Verlangen hätten, doch der Züricher Professor August Forel kannte die Menschen besser, als er bereits 1905 in Abweichung seines berühmten Kollegen schrieb:

Die Frau muss … in ihren Flirtprovokationen, im Beginn wenigstens, sehr zart und geschickt sein. Dies wird ihr durch die Natur ihres Erotismus ihres ganzen Wesens erleichtert.


Dabei waren die Damen jener Zeit gar nicht zimperlich und überhaupt ganz anders, als sie die konservativen Wissenschaftler gerne gesehen hätten:

Der Blick spielt darin eine große Rolle, denn er kann sehr viel verraten und dabei mächtig wirken. Der Händedruck, bloße Annäherung, ein Hauch, eine scheinbare unbeabsichtigte Bewegung, Streifen der Kleider und der Haut, provozierende Bewegungen sind die gewöhnlichen Mittel des Flirts.


Sowohl Frauen wie auch Männer können draus lernen. Frauen sind sich keinesfalls immer bewusst, wie ihre „Flirtprovokation“ wirkt, und sie sollten es deshalb gründlicher lernen und dann entscheiden, wie sie ihre Flirtfähigkeiten verstärken oder einschränken können. Männer hingegen sollten stärker auf die Körpersprache achten und vor allem darauf, ob die Flirtbotschaft gezielt an sie gerichtet wurde.

Titelbild © 2010 by Ashutosh Khandha