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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Tutti Frutti oder eine einzige große Liebe?

tutti frutti auch im haar: die all-in-one-frau


Tutti Frutti war der Rock-Hit schlechthin. Wem das allgemeine dümmliche Geplärre des Milchgesichts Bill Haley („Rock around the Clock“) und seiner Rock-Cowboys bereits damals zu blöd war, der liebte einen Text, der eigentlich gar keiner war: „ The Wop-bop-a-loom-a-boom-bam-boom tutti frutti“. Der Rock-Song war – was wenige wissen – zu Anfang mit homosexuellen Anspielungen gespickt, doch erkannt man bald, dass er als Szenen-Song der Schwulenszene nicht den Erfolg haben würde, den er haben könnte, wenn ein richtiger Kerl über Mädchen sang: Die „Tutti Frutti“, die vielen süßen Früchte, die man naschen kann - Dorothy LaBostrie schuf den neuen Text mit den wilden Girls, die wissen, wie „es“ geht.

Da war das Mädchen Sue, das immer genau wusste, was zu (sexuell) zu tun war (vor allem, weil sie so schön „rocken“ konnte, was nichts mit Tanzen zu tun hat), und dann Daisy, die immer wusste, wie sich einen Mann (erotisch) verrückt machen konnte: „Du ahnst nicht, was die mit mir macht“.

Ob die Fantasie von Dorothy nicht ausreichte oder ob man einfach dachte: Noch mehr Früchtchen („Frutti“) wären ungenießbar: Susanne (Sue) oder Daisy (Margarethe) bleiben die Einzigen im Lied.

So, und nun fragen wir uns: Muss ein Mensch wirklich „Tutti Frutti“ ausprobiert haben, bevor er sich endgültig entscheidet?

Das Leben mit Frauentypen - Tutti Frutti der Lust

Irgendwie erkennen wir ja neben dem Charakter auch Typen in Menschen. Je schlechter das eigene Beurteilungsvermögen, umso schneller sperrt man andere in Schuhkarton ein: Schlampe, Macho, Zimperliese, Softy. Bleiben wir einmal bei den Männern, die Frauen suchen. Der sehr junge Mann hat zumeist die Wahl zwischen drei dieser Schuhkartons: Die mehr oder weniger mädchenhafte Frau, die „es“ nur dann tut, wenn man lieb zu ihr, sie teuer ausführt und reich beschenkt, die mütterliche, bodenständige Frau, der man eine Beziehungswelt vorspielen muss, wenn sie „es“ tun soll und die lustvolle, unkalkulierbare Vollblutfrau, die „es“ nicht nur tut, sondern auch verlangt.

Das wirkliche Leben - am Ende im Hafen der Ehe

Wer abseits von Schuhkartons denkt, und wer an sein zukünftiges Leben denkt und nicht nur daran, schnell ein bisschen Sex zu bekommen, weiß natürlich: So ist die Sache nicht wirklich. Aber als Klischee eignet sich das Modell natürlich hervorragend. Doch auch der „wirklich“ an einer Beziehung interessierte Mann kann von der Welt der Frauen so fasziniert sein, dass er erst einmal die Früchte dieser Erde genießen möchte, bevor er sich dann mit „abgestoßenen Hörnern“ auf eine Ehefrau festlegt.

Die Männerfantasien - Tutti Frutti, Haar- und Hautfarben

Die häufigste Männerfantasie, so heißt es in einem etwas angejahrten Buch, besteht darin, in einem Foyer eines Gebäudes zu sitzen, und hier jeder Tür wartet eine schöne Frau mit unterschiedlichen Eigenschaften auf ihn. Da die Fantasie der meisten Männer nicht unendlich ist, unterscheiden sich diese Frauen damals überwiegend in der Haarfarbe: Gentlemen bevorzugten angeblich Blondinen, Hausmannskostgenießer wollten Brünette, und Liebehaber der scharfen Speisen Rot- und Schwarzhaarige.

Nun wird manche Frau aufkreischen und sagen: „wie oberflächlich“ – und natürlich hätte sie damit recht. Man könnte die Beispiele unendlich fortführen und sagen: Waren da nicht noch Schwedinnen, die als besonders freizügig galten? Oder Südamerikanerinnen, die einem den Verstand raubten? Afrikanische Frauen, von denen man sagt, wer einmal Schokolade genießt, käme nie wieder davon los?

Nun, die Sehnsucht nach dem Ungewöhnlichen ist immer lustvoller als das Ungewöhnliche selbst. Der junge Mann entdeckt, wie sehr sich Frauen unterscheiden – und nicht nur anhand ihrer Liebesfähigkeiten, die am Ende mit den Ethnien, Haut- und Haarfarben gar nichts zu tun haben. Nur – er muss diese Erfahrung auch machen dürfen. Wer nie erfuhr, wie unterschiedlich sich das andere Geschlecht anfühlen kann, wird immer Sehnsucht danach haben, seine geheimen Lüste an fremder Haut doch noch zu erproben.

Frauen ziehen nach - Tutti Frutti, solange man jung ist

Als ich 21 war, durften „Mädchen“ (so heißen damals alle jungen, unverheirateten Frauen) dies noch nicht. Wer in diesem Alter bereits mehr als zwei Liebhaber gehabt hatte, war bereist als Schlampe abgeschrieben. Doch heute wollen auch Frauen ihre Erfahrungen machen – und sie haben in der heutigen Zeit durch allerlei Kontakte im In- und Ausland dafür auch jede Menge Möglichkeiten, die ihnen früher verwehrt waren. Ein bisschen Tutti Frutti gefällig? Vielleicht auch etwas Schokolade dazu? Ekstatische, ausdauernde Lover sollte man wirklich haben, bevor man heiratet, und nicht als Seitensprünge. Insofern ist es nichts als moralisch, Tutti Frutti zu genießen, solange man jung ist – ob als Frau oder Mann.

Titelbild © 2010 by pumpkincat210
Foto rechts: © 2008 by scarlet white
Foto links: © 2010 by Lisa Humes