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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Der Fußballer, das „Party Girl“ und die Revolverblätter

ist sie wirklich "juci"?


Es ist nicht der erste Fall in der Geschichte der „News of the World“, in der Huren bemüht wurden, um einen Mann madigzumachen, aber es ist sicherlich einer der erbärmlichsten: Der Fußballer Wayne Rooney wird bezichtigt, die sexuellen Dienste des angeblichen Party-Girls „Juci Jeni“, bürgerlich Jennifer Thompson, sieben Mal in Anspruch genommen zu haben, während seine Frau schwanger war.

Nun ist allerdings nicht einmal sicher, ob jemand der jungen Dame Geld anbieten muss, damit sie es tut: Angeblich sind Fußballer die bevorzugte Zielgruppe der Aktivitäten der jungen Frau. Schon zuvor prahlte sie damit, andere Fußballstars „getroffen“ zu haben, fand die britische „Mail“ heraus. Sie bezeichnete das Partygirl als "wannabe WAG", auf Deutsch und strak verkürzt etwas "Möchtegern-Freundin"

Es ist also möglich, dass diese angebliche „Affäre“ ganz andere Hintergründe hatte als „ein Mann geht zu einer Prostituierten, während seine arme Frau Schwanger ist“, nämlich so: „Ein Partygirl macht sich an einen Fußballer heran, dessen Frau schwanger ist“.

Die genauen Informationen hat wohl nur „Juci Jeni“ selbst – aber der ganze sogenannte „Skandal“ wirft viel Licht drauf, wie britische „Revolverblätter“ arbeiten.

Dating, Liebe, Internet und lauter Lügen?

die ideale frau - oder vielleicht doch eher nicht?


Deutsche neigen dazu, ihr Verhältnis zu Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit bisweilen zu übertreiben. Eigenartig dabei ist nur, dass sie selbst sich sehr viel zusammenflunkern, zum Beispiel darüber, wie attraktiv sie für andere sind. Männer zwischen 25 und 30 beispielsweise fühlen sich im besten Mannesalter, voll im Saft, um endlich in den Dschungel der Partnersuche vorzudringen. Doch statt des Halali und der damit verbundenen Freude über die reiche Beute muss er abends am Lagerfeuer gestehen: Das Wild läuft ihm davon. Tränen des Zorns steigen in ihm auf, und er sagt sogleich, woran es liegt: Dieser verdammt Dschungel! Da kann man doch gar nicht jagen! Welcher Idiot hat ihm nur geraten, in den Dschungel zu gehen? Na, und dann dauert es nicht mehr lang, bis er zu einem dieser Jedermann-Klatschportale geht, und schreibt: „Alles Abzocke im Internet – man findet da doch sowieso keine Partnerin.“

Frauen und das Dilemma der wirklichen Erfolgsquoten beim Dating

Frauen ab 40 verlangen in der Regel noch viel mehr. Sie gehen an den Internetmarkt in dem Bewusstsein, attraktiv und begehrenswert zu sein. Sie erwarten, dass sich die Gentlemen redlich um sie bemühen, und zwar mit dem einen einzigen Ziel, ihre dauerhaften und verlässlichen Lebenspartner zu werden. Bei der geringsten Übereinstimmung schlagen die Herzen höher: „Das ist er, das muss er doch sein“ – nun, und am Ende sagt der Herr: „Es war wirklich sehr nett mit Ihnen, aber ich habe festgestellt, dass Sie nicht derjenigen Partnerin entsprechen, die ich mir für den Rest meines Lebens vorstellen kann.“ Ja, Frauen dieser Erde: Das ist ein Korb – von einem Mann. Auch bei diesen Frauen führt der Weg vom Internet ins Kaffeekränzchen, den wir hier mal als Stammtischersatz sehen wollen, und von dort ins Internet oder gar in eines von diesen schrecklichen Büchern, in denen Frauen ihre Dating-Erebnisse schildern. Dann heißt es: „Bei Online-Partnervermittlern kann man gar keine Partner finden, die 35 Prozent Erfolgsquote sind ebenso eine Lüge wie das fünfzig-fünzig Verhältnis von Männern und Frauen.“

Dating-Fakten sind oft ernüchternd - und die Wahrheit ist schwer zu ertragen

Stellen wir dies einmal den Tatsachen gegenüber: Eine Quote von 35 Prozent heißt, dass in etwa jeder Dritte mit der Partnersuche bei einer Online-Partnervermittlung Erfolg hat. Es bedeutet nicht, dass jeder, der sich anmeldet, eine 35-Prozent-Chance hat. Das Spektrum reicht in der Tat von 100 Prozent bis 0 Prozent. Das Einzige, was man den Online-Partnervermittlern vorwerfen kann: Sie könnten anhand ihrer Partnertests ungefähr feststellen, wer so gut wie unvermittelbar ist und ihm dies vor der Bezahlung der immerhin recht namhafte Geldbeträge mitteilen. Zudem sind die Chancen von den Ansprüchen an innere (Charakter) äußere (Schönheit) und messbaren (Entfernung, Alter) Gegebenheiten abhängig. Besonders die Letzteren können die Ursache dafür sein, dass die Suche aussichtslos wird. Die männlichen Spitzenpersönlichkeiten mit gutem Einkommen und akzeptablem Aussehen, die innerhalb von 25 Kilometer Entfernung wohnen und der gewünschten Altersspanne von „plus fünf Jahren“ entsprechen, sind ein sehr seltener Glücksfall – vor allem, wenn man als 45-jährige Frau dann noch aussuchen will. Damit die Herren auch noch ihr Fett bekommen: Auch die 25- bis 29-jährige, kinderlose Ausnahmeschönheit ohne emotionale Mängel, die von einem Mann um 35 innerhalb von 50 Kilometern einer Gegend gesucht wird, in der es keine Großstadt gibt, ist rar. Selbst, falls sie vorhanden ist, kann sie selbst ganz andere Kriterien haben und beispielsweise auch unter Männern wählen, die bereit sind, erhebliche Entfernungen für ein Date zu riskieren – von anderen Altersgruppen einmal ganz abgesehen.

Auch das Fifty-fifty-Verhältnis zwischen Frau und Mann gilt nur im Schnitt, nicht etwa bei den ganz jungen oder relativ alten Partnersuchenden.

Frauen und das Dilemma der Bewerbermassen

Sind Frauen zwischen 25 und 30 nun zögerlich und verlogen, nur, weil sie wählerisch sind und sich erst einmal in das Medium „Internetdating“ und die Verabredungen per Blind Date hineinleben wollen? Oder sind sie arrogant und verlogen, weil sie einem Teil ihrer 300 E-Mail-Bewerber nicht einmal sagen, dass sie sich für ihn nicht interessieren? Ich meine: nein. Es ist ihr gutes Recht, zu suchen, bis das Zeichen für gefunden auf „grün und nichts als grün“ steht, und es ist ebenso ihr gutes Recht, die „Bewerber“, die gar nicht erst zum „Vorstellungsgespräch“ aka „Blind Date“ kommen sollen, zu ignorieren – zumal, wenn in diesen E-Mails nichts anders als blöde Standardsprüche oder aus Ratgeberbüchlein für „Onlineverführer“ abgeschriebene Vorlagen stehen.

Sind die Partnersuchenden nun verlogen oder nur höflich?

Kommen wir nun zu den begehrten Männern um 50. Sind Sie nun verlogen und entscheidungsschwach, wenn sie nicht sofort wissen, ob in sechs Monaten eine Verlobung möglich ist? Könnte es nicht sein, dass sie die vielen Angebote ebenfalls überwältigt haben und sie – je nach ihren zeitlichen Möglichkeiten – zunächst einmal fünf, zehn oder auch fünfzehn potenzielle Partnerinnen sehen wollen, bevor sie sich für eine entscheiden? Muss es wirklich so sein, dass Frauen beleidigt sind, wenn sie von einem Mann einen Korb bekommen, auch wenn dieser Korb vielleicht übertrieben höflich formuliert wurde? Wollen Frauen wirklich hören: „Deine Vergangenheit ist so undurchsichtig wie serbische Bohnensuppe, du hast dich aufgetakelt wie eine abgehalfterte Hure und lügst über deine Lebensführung, dass sich die Balken biegen?“

Ich denke, das wollen sie nicht. Im Grunde genommen kann manche Frau, aber sicher auch mancher Mann, froh darüber sein, keine ehrlichen und qualifizierten Absagen zu bekommen, sondern die Formulierung „ich fürchte, sie passen nicht in das Leben, das ich mir mit einer Partnerin / einem Partner in Zukunft vorstelle“.

Was meint ihr?

Zum Thema passt auch der Artikel vom gleichen Autor in der heutigen Ausgabe der Liebepur.

Bild © 2009 by Bob With