Unser Autor lässt heute sozusagen „die Männersau heraus“ und erläutert, wie Männer Frauen katalogisieren und abstemeln. Wer bis zum Schluss liest, erfährt aber dann noch, wie man all dies als Frau in wundervoller Weise umgehen kann.
Zu wem fühlen wir uns eigentlich „hingezogen“? Noch in den 1950er Jahren wurde diese Frage zwischen „Blond, braun, schwarz und rot“ entscheiden – nämlich nach der Haarfarbe. „Ob Blond oder Braun, ich liebe alle Fraun“ war damals kein Dorfkabarett-Kalauer, sondern ein Schlager. Wer jetzt sagt: „Na, und die Körbchengröße?“ den muss ich ganz schön enttäuschen: Das meiste war „B“ und außerdem zeiget man die Brüste, die man damals „Busen“ nannte, noch nicht so vor wie heute.
Frauen "einsortieren" nach der Haarfarbe
Doch war es wirklich so, dass wir Frauen nach Haarfarben sortierten? Natürlich nicht, doch wer wäre damals schon unter die Oberfläche gegangen? Man munkelte, dass schwarzhaarige Frauen wohl sinnlicher riechen würden, und rothaarigen wurden wahre Wunderdinge aus der Feuerwehrabteilung nachgesagt: Sie seien wie alte Häuser – oben brennen sie lichterloh, und unten seien sie immer feucht. Bleiben natürlich noch die Blondinen, die als langweilig, aber äußert willig galten, während brünette als ebenso unwillig wie langweilig eingestuft wurden.
Mädchenfrau oder Vollblutfrau?
Manche Männer bevorzugen ewige Jugend: Sie gehen immer nur mit den sanftesten, süßesten und rarsten Mädchenfrauen Beziehungen ein, gleich, ob sie nun 18 oder 68 sind. Wenn sie nicht selber attraktiv sind, hilft Geld nach. Mädchenfrauen gelten als „besonders anspruchsvoll“, und damit meinen sie nicht, dass sie anspruchsvolle Lüste schenken wollen, sondern, dass sie die Kreditkarte ihres Zuckerpapis bis zur Neige ausschöpfen wollen.
Andere Männer wieder bevorzugen Erfahrung: Sie wenden sich immer an Frauen, die ein wenig älter und zumeist sexuell weitaus erfahrener und experimentierfreudiger sind als ihre jüngeren Geschlechtsgenossinnen. Dies allerdings legt sich, sobald sie die 35 überschreiten, weshalb eine 50-jährige Frau, die einen jugendlichen Zuckerjungen sucht, schon di die Kategorie der unter Dreißigjährigen abtauchen muss.
Der Favorit der Psychologen: Sie soll sein wie's Mütterlein
Fehlen noch die, die eine mütterliche Frau suchen. Über sie fallen die Psychologinnen und Psychologen gerne her, denn nur für diese Gruppe haben sie eine ihrer wundervoll einfachen Erklärungen: Junge liebt Mutter – Erwachsener sucht sich mütterliche Frau, die seiner Mutter gleicht.
Damit schlösse sich der Kreis, wenn wir nicht noch Schlampen und Heiligen zur Verfügung hätten – die beiden Extreme für die sexbesessenen und esoterisch beseelten unter den Männern. Beide Gruppen geben auf Dauer nichts her, sind aber möglicherweise interessant für bestimmte Lebensphasen.
Mit all diesen Frauen lernen wie Männer, „irgendwie“ umzugehen – das hoffe ich jedenfalls. Doch dann wären da noch ganz andere: die Femme fatale, die Vampirin, die Domina, die Hure, die Hyäne, die Zicke und die Psychofrau.
Die dunkle Seite der Frauen: gefährliche Gefühls-und Geldabsaugerinnen
Femme fatale, Vampirin, Hure und Domina sind sich sehr ähnlich: Wir Männer verfallen ihrer geheimnisvollen Ausstrahlung, ihrer sexuellen Kunstfertigkeiten und ihrer vorgeblich unstillbaren Leidenschaft. Dass sie uns dabei nach und nach aussaugen und dass wir nicht die Einzigen sind, deren Blut ihnen schmeckt, wissen wir erst, kurz bevor es zu spät ist. Doch die meisten haben keinerlei Voodoo, um uns zu binden: Die Bindung ist in uns, und nur wir selbst können uns wieder von ihnen lossagen.
Zicken, Hyänen und Psychofrauen - besser die Finger weglassen
Über die Zicken ist schon viel gesagt worden: Am besten ist es, sie dort zu lassen, wo sie sind und seinen besten Feinden die entnervenden Beziehungen mit ihnen zu gönnen. Die Hyänen, also Frauen, die Kerle als Beute suchen, die andere verweigert haben, kann man notfalls mitnehmen, wenn man genügend selbstbewusst ist, sie auch wieder loszuwerden. Ein ziemlich anderer Fall ist die Psychofrau, die wundervolle Probleme hat, die unser Helfersyndrom wecken, und die auch imstande ist, uns wundervolle Liebesnächte zu bringen – die auf Dauer aber wegen ihrer tatsächlich vorhandenen Defektes lästig wird, dass wir alles daran setzen, sie wieder loszuerden – was sich als sehr kompliziert erweisen kann.
Der "Geheimtipp" für Frauen: Nasenring einführen, dann locker an die Leine nehmen
Zu wem wir uns sonst noch hingezogen fühlen? So richtig ernsthaft? Ich verrate euch ein Geheimnis: zu der Frau, die auf uns eingeht. Man kann dies auch ganz anders ausdrücken: zu einer, die weiß, wie sie uns „nehmen muss“, und die uns nach und nach einwickelt, ohne dass wir es merken. Denn haben wir einmal ein wenig Feuer gefangen, dann ist der weitere Verlauf der Beziehung überwiegend davon anhängig, ob es unseren Frauen gelingt, einen unsichtbaren Nasenring zu verpassen, an dessen Führungsleine wir uns solange gerne führen und verführen lassen, wie wir noch ein bisschen Freiheit genießen können.
Titelfoto: © 2007 by
tokio escupe