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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Partnersuche heute: Wartesaal für die Liebe?

warten auf das große glück?



„Im Wartesaal zum großen Glück
Da warten viele, viele Leute
Die warten seit gestern auf das Glück von morgen
Und leben mit Wünschen von übermorgen
Und vergessen, es ist ja noch heute
Ach... die armen, armen Leute“

Walter Andreas Schwarz


Manchmal blicke ich in sehnsuchtsvolle Augen. Da geht eine Frau über 40 über die Straße, schick und in High Heels, und sobald sei einen gut aussehenden Mann vorbeigehen sieht, dann beginnen die Augen zu glänzen – offenbar hatte sie bisher kein Glück bei der Partnerwahl. Andere Frauen schreiben Bücher darüber, wie armselig sie sich gefühlt haben, wenn sie gegen 40 wie eine Ware auf den Markt der Partnersuchenden geworfen wurden. Allüberall: Ratlosigkeit, Tränen und dann und wann wüste Beschimpfungen: Die Männer … sie wollen immer nur Sex, aber säuseln die Frauen voll mit Liebeschwüren. Überall kann man Literatur dieser Art finden. Schuld sind immer „die anderen“, und wenn es nicht die Männer sind, dann ist es die Gesellschaft, und ist es nicht die Gesellschaft, dann sind es Partnervermittler, Online-Partnervermittler oder Singlebörsen.

Männer – vor allem solche unter 40 – haben ähnliche Triefaugen: Vor allem diejenigen, die keine gute Ausbildung, schlechte Jobs oder Probleme im Umgang mit Menschen haben, singen das gleiche garstige Lied.

Träumen und auf das große Glück hoffen

Meine Tätigkeit bringt es mit sich, mich ab und an in den Wartesaal zum großen Glück“ zu begeben, wo die vielen, vielen Leute sind. Nicht alle hätten schlechte Voraussetzungen, keinesfalls. Doch gerade die mir guten Voraussetzungen sitzen an den Fensterplätzen des Wartesaales zum großen Glück und warten voller Sehnsucht auf die Schiffe, die da kommen sollen – und vielleicht schlürfen sie dazu Sekt und essen Austern. Einmal wird mein Prinz kommen, auf einem Schiff – „und sie jagten auf Träumen hinter ihm her und sahen ihn nicht, wie er kam übers Meer
mit gläserner Fracht von den Sternen.“

Das Problem so vieler Partnersuchender besteht darin, die „gläserne Fracht von den Sternen“, also das Bedeutsame im Menschen, gar nicht zu sehen. Sie jagen einem Traum nach, einer Wunschvorstellung, die in dieser Weise kaum erfüllbar ist, denn ihr Wartesaal hat „Wänden aus Träumen gegen die Wirklichkeit, denn die liebte man nicht sehr.“

Online-Partneragentur stell fest: Wartesaal typisch für deutsche Singles

Die Online-Partneragentur Elitepartner, die Nummer zwei unter den deutschen Online-Partneragenturen, will gerade festgestellt haben, dass „65 Prozent der Singles“ bereit seien, auf „die große Liebe zu warten“. Das bedeutet letztendlich, dass fast zwei Drittel der deutschen Singles sich in den ausweglosen Wartesaal zum großen Glück begeben haben, denn auf sie trifft all das zu, was Walter Andreas Schwarz einst besang.

Vor allem vergessen sie, dass die „Wünsche von übermorgen“ nur Schall und Rauch sind und alleine das heute zählt: der mögliche Partner, den ich heute treffe und der einen großen Teil meiner Vorstellungen abdeckt _ und vor allem: der mich auch wirklich will. Solche ein Kandidat ist kein „Kompromisskandidat“ sonder der beste Partner, den man sich vorstellen kann. Der Grund für die lange Suche ist ein Defekt an unserer Vorstellung- und Wunschwelt, den man so beschreiben könnte: „Es gibt noch etwas Besseres als das Gute“. Dabei machen die Partnersuchenden einen Fehler: Sie lassen „das Gute“ liegen und streben nach dem „Besseren“. Am Ende, wenn sie dann vielleicht 40 und partnerlos geblieben sind, denken sie: „Ich habe statt des Guten das Bessere gesucht, aber ich hätte besser das Gute nehmen sollen.“

Das Gute ist oft besser als die Hoffnung auf das Bessere

Das Gute? Es liegt wirklich viel näher, als die meisten denken. Allerdings gilt dies: Nicht jeder Partner, der wirklich gut zu einem passen würde, will einen auch. Immer, wenn ich einmal den „Wartesaal zum großen Glück“ betreten habe, und dort mit Menschen sprach, habe ich eines erfahren: Ja, es gab da einmal einen Menschen, mit dem man es sich hätte vorstellen können, aber damals war er eben … und dann folgt eines dieser dünnen Argumente, die keiner Prüfung standhalten. Es gibt sie also, die wirklich passenden Partner – man muss sich nur auf etwas einlassen, was dem Deutschen suspekt erscheint: auf einen glücklichen Kompromiss zwischen Wunsch und Wirklichkeit.

Originalquelle des Zitats von Elite-Partner
Kommentar zur Warteschleife für deutsche Singles.
Walter Andreas Schwarz in Wikipedia

Titelbild © 2009 by whatmegsaid
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