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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Wie verführbar sind Frauen?

„Die Frau ist, grundsätzlich gesehen, verführbar, jede. Aber nicht zu jeder Zeit und nicht von jedem“

Otto Flake, Schriftsteller

wer ist verführer, wer verführter?


Die Zeiten wandeln sich, und seit Otto Flake diesen Spruch in die Welt gesetzt hat, sind viele Jahre vergangen. Damals waren Frauen noch sehr zurückhaltend, wenn sie selber gefragt wurden, ob sie sich schon einmal verführen ließen, schließlich hatte man auf seinen Ruf zu achten. Der war schnell zerstört, wenn auch nur ruchbar wurde, dass man den „Mehrverkehr“ ausübte, also wenn man „parallele Intimbeziehungen“ hatte. Oft ging es bei den „Verführten“ ja gar nicht um unbedarfte junge Frauen, sondern um gestandene Ehefrauen – eine Tatsache, die heute sehr oft vergessen wird.

Frauen ließen sich schon im Bürgertum gerne verführen

Es gab sie schon immer, die Frauen, die sich gerne und auch relativ häufig verführen ließen. Ihre Namen waren teilweise in der guten Gesellschaft bekannt, und wurden sogar „unter der Hand“ weitergegeben. Das Kuriose an der bürgerlichen Gesellschaft war ja, dass alles einen bestimmten Weg gehen musste, wenn man „alle drei Augen zudrücken“ wollte. Deswegen mussten alle Frauen, ob ledig oder verheiratet, grundsätzlich „direkte“ Angebote ablehnen – und, was noch wichtiger war, sie mussten immer als passiv auftreten, damit man ihnen die „Verführte“, die ja auch als „Opfer“ galt, abnehmen würde.

Sich verführen lassen ist der Trick der Frauen

Die meisten Frauen, die verführt werden wollen, handeln bis heute so: Sie begeben sich an Plätze, an denen Verführungen wahrscheinlich sind, bieten sich an, soweit es schicklich ist, und spielen ansonsten die naive Frau, die sich in die Rolle der Verführten fügt. Nur wenige gehen auf Männer zu oder sprechen Männer an, und nur vereinzelt sagen Frauen: „Du, ich habe einfach Lust – schläfst du mit mir?“

Frauen wissen in der Regel, wie leicht es ist, Männer zu foppen: Solange die Männer glauben, dass alle Macht vom Mann ausginge, ist alles in bester Ordnung. Auf diese Weise „verfallen“ sie sogar den primitiven Verführungen von Underdogs, Machos und Bubis, die sich anschließend freuen, mal „einen Stich“ bekommen zu haben, während die Freundinnen den Kopf schütteln: „Was, mit dem hast du …?“

Wie verführbar sind Frauen denn nun eigentlich?

Die Antwort auf die Frage, wie verführbar Frauen eigentlich sind, ist schrecklich einfach: Je bereiter sie sind, umso verführbarer sind sie. Je erregender sie die Situation finden, umso neugieriger sind sie darauf. Je sehnsüchtiger sie auf Verführungen warten, um so schneller sind sie dabei, und je länger sie keinen Sex hatten, umso wilder sind sie darauf. Übrigens: Dies ist nicht sonderlich geschlechtsspezifisch. Eine Frau, die einen jüngeren Mann verführen will, wird nach gleichen Gesichtspunkten vorgehen: Bereit und neugierig sein, sehnsüchtig auf Liebkosungen warten und nach Sex lechzen sind auch die Motive der verführbaren jungen Männer. Beide – Frauen wie Männer – sollten sich jedoch darüber klar sein: Es gibt noch andere Themen als Verführungen, und zwar für jeden von uns. Insofern sind wir nicht allzeit verführbar.

Die Neugierde auf sinnliche Erfahrungen soll bei Frauen sogar größer sein als bei Männern, währen die Lust am spontanen Sex angeblich bei Männern größer ist. Da Verführungen sehr sinnliche Erfahrungen sind, wenn man sie bewusst erlebt, gäbe es hier für Männer noch ein weites Betätigungsfeld.

Bei meinen Recherchen traf ich übrigens auf auch Frauen, die Frauen verführen. Sie sagten übereinstimmend, es sei ziemlich problemlos, sobald eine gewisse Anfangsscham einmal überwunden sei. Eine humorvolle Auskunft gab mir eine Sozialpädagogin mittleren Alters, die einfach sagte: „Junge Frauen naschen nun mal gerne“.

Bliebe zu fragen: Wie viel Liebe muss man eigentlich entwickeln, um verführt zu werden? Genau in diesem Punkt ist die Welt der Wissenschaft bis heute gespalten: Ein Teil meint, dass Sex und Liebe für Frauen untrennbar zusammenhängen, ein anderer Teil glaubt, dass Frauen diese Liebesgefühle sozusagen „in der Mikrowelle“ in einer halben Stunde erzeugen können, und wieder ein anderer meint, dass Sex von Frauen emotional völlig unabhängig von Liebe genossen werden kann.

Nun, liebe Leserinnen und Leser, was meint ihr dazu?

Titelbild: © 2006 by Axel Tregoning

Autorenforum: Die erotische Schilderung

In meinem letzten Beitrag habe ich versucht, euch zu sagen, wie du einen erotischen Prozess lange ausdehnen kannst. Es macht deine Leserinnen und Leser nicht nur neugierig, sondern sie fühlen sich auch so, als wären sie dabei.

Beim Lesen erotischer Literatur kannst du dich ja entweder als Voyeurin/Voyeur fühlen oder als Beteiligte/Beteiligter. Beides ist gut. Ganz schlecht ist hingegen, nur Schilderungen nach dem Motto „und dann … und dann“ zu hören. Um dir ein Beispiel zu geben, was du erreichen kannst, lies bitte diesen kurzen Abschnitt. Die Verführung hat noch nicht einmal im Ansatz begonnen, und du hasst schon 63 Wörter zu Papier gebracht:

«Ich spürte, wie die großen, begehrlichen Augen der fremden Frau meinen Körper abtasteten, wie sie an meinen Brüsten hängen blieben und an meinen Hüften, bis sie schließlich zu meinen Schenkeln herunterwanderten. Einem inneren Instinkt folgend, verschränkte ich die Arme und presste die Beine zusammen. Ich erschauerte, als sie zu mir herüberkam und mit rauer, sinnlicher Stimme fragte: „Nehmen Sie einen Drink mit mir?“ »

Das Ganze wirkt für sich selbst – aber eingebettet in eine längere Geschichte über eine schwüle Sommernacht in New Orleans und zwei Frauen unterschiedlicher Hautfarbe und Herkunft lässt sich die Geschichte natürlich noch sinnlicher ausgestalten. Du siehst: Hier werden männliche und weibliche Voyeure bestens bedient, aber auch die Verführerin und die Verführte. Da die Verführung in diesem Fall gegen anfänglichen Widerstand stattfindet, lässt sich die Geschichte wundervoll entwickeln. Die Protagonistin kann schildern, wie sie immer wieder Hemmungen beschleichen, sie dann aber der animalischen, wilden und vielleicht auch berechnenden Verführerin völlig verfällt.

Eine solche Schilderung kann über viele, viele Seiten eines Buches gehen und sie kann viele Facetten haben – von sinnlich-feminin bis zu zupackend-vulgär.

Ich will nur ganz kurz erwähnen, was du beispielsweise einarbeiten könntest:

- Wie du zum ersten Mal mit einer Freundin übernachtet hast und ihre euch beinahe/tatsächlich etwas/sehr intensiv „nahe gekommen“ seid.
- Wie du die zärtliche, aber bestimmte Verführung genießt und deine Wonne schilderest, die du dabei empfindest.
- Wie du zwischen Lust auf die fremde Frau und Abscheu vor ihrer Obszönität hin- und hergetrieben wirst.
- Wie dein Mund lügt, während dein Körper wollüstig auf den Fortgang der Verführung wartet.

Dies alles sind nur Nuancen eines positiven Ausgangs der Verführung. Es ist auch möglich, einen Wandel zum Schlechten oder eine moralische Komponente einzubauen.
Nun - habe ich dich heute angeregt, selber zu schreiben?

Nimm bitte dies mit:

Lerne, erotische Situationen ausführlich und gefühlsbetont zu schildern – denke daran, dass nicht nur Wollust ein Gefühl ist, sondern auch der kalte Schweiß, der dich befällt, wenn du unbekanntes Terrain betrittst.

Reichere die Situation mit Erinnerungen, Erfahrungen, freudschen Über-Ich Einspielungen (“ich erinnerte mich an den eiskalten Ton meiner Mutter, als ich …) oder einem Zwiespalt an – das schafft Nähe zum Leser und macht deine Geschichten literarisch wertvoller.


Copyrightvorbehalt: Das hier verwendete Fragment erscheint unter © 2010 by Liebeszeitung.de. Es darf nur unter der Voraussetzung in eigene Publikationen verwendet werden, dass mindestens vier Fünftel des späteren Textes ein Eigenprodukt der Autorin oder des Autors ist und dass auf die Liebeszeitung als ursprüngliche Quelle der Idee verwiesen wird. Ein Beleg dafür wird erbeten.

Hinweis der Redaktion: Wir veröffentlichen diese Artikel nun unter dem Stichwort: "Autorenforum", wiel es hier nicht um erotische Literatur an sich geht, sondern um die Möglichkeiten, sie zu produzieren.