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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Das Tor zur Liebe: Komm, spielt mit mir!

spiele der liebe - ja bitte. spielverderber und falschspieler - nein danke.


Es gibt sicher hunderet von Tipps, wie man eine Frau erobert – und mindestens ein paar Dutzend, wie man einen Mann so in die Liebesfalle lockt, dass er auch drin bleibt. Doch im Endeffekt wir es den meisten Menschen so ergehen, wie es bereits Eugen Roth in seinem Gedicht „Erfolgloser Liebhaber“ beschrieb. Der Mann versuchte alles, nahm jeden Rat an, führte diese Ratschläge auch mit Elan aus, und dennoch scheiterte er. Am Schluss gibt Eugen Roth die Antwort:

«Zwar stimmte jeder Rat genau,
Doch jeweils nicht für jede Frau. »


Das genau ist der Grund, warum weder die „Tipps für kluge Mädchen“ stimmen, noch die Flachleger-Tipps, die zahllose “böse Jungs“ verraten, um eine Ex-und-hopp-Liebesnacht zu bekommen.

Das Spiel mit der Liebe beginnt mit dem Flirt

Allerdings gibt es einen generellen Tipp, den ich für euch gar nicht oft genug wiederholen kann: Die Liebe ist ein Spiel mit den Möglichkeiten der Entfaltung zu zweit – mit allen Facetten, die sich dabei ergeben. Die Merkwürdigkeiten beginnen ja schon beim Flirt, für den in Wahrheit die Frau verantwortlich ist: Sie ist die Initiatoren durch die Körpersignale, die sie in Richtung Mann sendet. Man muss kein Kenner der Materie sein, sondern nur ein guter Beobachter, um zu wissen, dass höchstens ein paar Prozent dieser Signale auch wirklich ankommen. Der Mann allerdings – und das ist eines der Geheimnisse des Flirts – muss sie aufnehmen und in irgendeiner Form zurücksenden. In der Regel beginnt er schon damit, bevor er die Frau anspricht, aber das Ansprechen gilt dennoch als eigentliche Flirteröffnung.

Systemspieler und andere Spielverderber

Wer dies alles zu ernst nimmt oder gart versucht, systematisch“ vorzugehen, ist zu bedauern: „Spielverderber“ erreichen gar nichts in diesem Spiel, und „Systemspieler“ erreichen nur das, was sie dabei erleben wollen: Angestrengt beflirten („das innere und äußere Spiel spielen“), bis die Frau im Bett ist, und dann Ex-und-Hopp den Geschlechtsakt vollziehen. Am Morgen kann man dann die Frau mehr oder weniger charmant wieder hinauswerfen - nur wenige Frauen wissen: Man isst in Flachlegerkreisen nicht dasselbe, was es am Vortag gab, selbst wenn es gut war.

"Todsichere" Tipps auch für Frauen?

Relativ unbekannt ist, dass es solche „todsicheren“ Tipps auch für Frauen gibt, nur verlängert sich bei ihnen das Spiel in Richtung „wie mache ich ihn so wild auf mich, dass er mich am Ende für lange Zeit nimmt“. Tipps für Girls laufen in der Regel darauf hinaus, sich aufzudonnern wie die Diven und möglichst lange zu zögern, bevor man dem Mann ans Honigtöpfchen lässt - ein anderes System, aber ebenfalls eher ein „Griff ins Klo“: Der Erfolg ist mehr als bescheiden.

Der beste Weg zur Liebe

Der beste Weg, aneinander, aufeinander, ineinander und eben auch vor das Standesamt zu kommen, ist ein „offenes Spiel“ zu beginnen. Frauen haben es da etwas leichter, denn der nonverbale Teil des Flirts ist ja die Aufforderung zum „komm, Spiel mit mir“. Wer jetzt sagt: „Liebe ist doch kein Spiel“, der hat noch nicht begriffen, was ein Spiel ist: ein Probehandeln für die Realität, die vielleicht einmal folgt. Dabei kommt es sicherlich vor, dass solche Spiele nach sehr merkwürdigen Regeln gespielt werden: Gerade im Spiel versucht man ja, den anderen herauszufordern. So kann der Satz „Mit mir? Was bildest du dir eigentlich ein?“ alles bedeuten von „Nein, aus, mit mir nicht!“ bis „bohr um Himmels willen weiter, ich will wissen, wie ernst es dir ist“.

Freilich – auch im „offenen Spiel“ wird ein wenig gelenkt, und nicht immer ist der „Steuermann“ derjenige, der am meisten redet und vorschlägt. Auch das können Frauen ein wenig besser als Männer: Die eigenen Wünsche werden so umgesetzt, dass die Männer die Vorschläge machen. Oder mit einem Bonmot: Frauen verführen dadurch, dass sie Männer dazu verführen, sie zu verführen.

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Foto © 2007 by JJ and Special K

Öko-Test wertet Singlebörsen und Partneragenturen ab

Die Zeitschrift Öko-Tets hat nach Presseinformationen alle getesteten Singlebörsen und Partneragenturen mit den Attributen „Ausreichend“ oder „Mangelhaft“ bewertet – nach Ansicht unseres Schwesterblatts „Liebepur“ ist dies allerdings nicht sehr hilfreich für den Verbraucher – wer will, bitte schön, schon eine „ausreichende“ Partneragentur, wenn er einen guten Partner suchen will?

Allerdings – und auch die muss gesagt werden – haben die Partneragenturen und Singlebörsen teilweise Geschäftsmodelle, die zwar juristisch einwandfrei sein mögen, aber dennoch nicht dem Rechtsempfinden der Kunden entsprechen. Wie lange man noch mit solchen Modellen arbeiten kann, wir die Zukunft erweisen, denn die Mund-zu-Mund-Propaganda trägt negative Informationen heute schneller fort als positive.
in welchen apfel darf man eigentlich noch beißen?

Liebe, Ehe, Lust und Herausforderung

lust auf neue genüsse?


Manchmal überkommt es einen ja auf dem falschen Fuß. Beispielsweise, wenn du plötzlich um Viertel von zwölf zu deinem Chef gerufen wirst und du plötzlich gefragt wirst: „Hätten Sie Lust, unser Team für die Integration einer neuen Software in den Vertriebsprozess zu leiten?

Was dies mit der Liebe zu tun hat? Manchmal ist es einfach nötig, eine Entscheidung zu treffen, und sie kann durchaus folgenreich sein. Zum Beispiel, wenn du eine wundervolle, sinnliche und sanfte Liebe zu einem Menschen spürst, und du zum ersten Mal mit ihm schläfst. Fast jeder von euch wird wissen, wie sich die Liebe dadurch verändert, und deswegen erwähne ich diesen Wandel zuerst.

Die Herausforderung durch neue Gelüste

Ähnlich kann es sein, wenn du entdeckst, dass deine Partnerin oder dein Partner Gelüste hat, die dir fremd sind. Noch immer haben viele Liebende Angst davor, sich voreinander im hellen Licht nackt zu zeigen, andere mögen nicht, wenn man sie beim Ausziehen beobachtet. Schon mancher Mann war nicht gerade begeistert, wenn seine Frau ihn in betont „nuttiger“ Wäsche empfing, obgleich sie sich davon viel versprochen hatte. Doch die „Hure“ gehörte für diesen Ehemann zu einer anderen Kategorie der „anständigen Frau“, und seine Ehefrau gehörte eben zur zweiten Gruppe.

Wenn der Partner die Herausforderungen verweigert

Mir ist persönlich ein Fall bekannt, in dem eine intellektuelle Frau, die erotisch sehr neugierig war, einen selbstständigen, sexuell eher bodenverhafteten Handwerksmeister geheiratet hatte. Als sie ihn eines Tages aufforderte, sie zu fesseln und ihr die Augen zu verbinden, geriet der Handwerksmeister vorübergehend in Panik, und das Paar brauchte viele Wochen, um die Beziehung wieder einzurenken. Übrigens hat die Frau am Ende ihre Ziele erreicht.

In einem anderen, ähnlich gelagerten Fall verweigerte der Ehemann beständig die Wünsche der Ehefrau, auf frivole Rollenspiele dieser Art einzugehen. Er wollte seine Frau, die mittlerweile nicht mehr „ganz so jung“ war, nicht in irgendeinem anderen Licht sehen als dem der Gefährtin und Mutter seiner Kinder. Die Frau verfolgte die Ziele dennoch weiter – allerdings mit einem anderen Mann.

Die Chancen wahrnehmen oder das Risiko ablehnen?

Nun mögen es häufiger Männer als Frauen sein, die auf Rollenspiele und dergleichen drängen, aber das ändert nichts an der Herausforderung: Soll man vor den Wünschen des Partners, die oft erst in einer bestehenden, stabilen Beziehung geäußert werden, eingehen oder lieber nicht?

Die meisten Menschen mit Lebenserfahrung sagen in diesem Fall: „Seht mal, das ist eine Herausforderung für euch." „Changes are Chances“ heißt der Satz, der dahinter steht: Veränderungen sind also neue Möglichkeiten, die Liebe anzuheizen. Wissenschaftlich ist die Sache inzwischen sonnenklar: Langjährige Beziehungen erzeugen Geborgenheit und Gelassenheit, und beide sind Feinde des Lechzens nach erregenden sinnlichen Erfahrungen. Also versucht man, der Liebe neue Impulse zu gebe, und in der Regel müssen sie mehr Würze enthalten als die bisherigen Methoden, miteinander umzugehen.

Keine Beschimpfungen und Perversionszuweisungen

Erotische Herausforderungen in der Beziehung sind also Möglichkeiten, das Liebesleben zum Besseren zu wenden, es neutral zu verändern oder aber auch – zu einem geringen Anteil – zu zerstören. Allerdings ist die sicherste Methode, die Liebe aufs Spiel zu setzen, die Beschimpfung des anderen als „Schlampe“ oder „Lüstling“, nur, weil sie oder er sie einen neuen, ungewöhnlichen erotischen Vorschlag macht. Das ist übrigens kein bisschen anders als im Berufsleben: Man kann an der neuen Aufgabe erblühen, sie erfüllen oder daran scheitern – und man kann sich ins Abseits manövrieren, wenn man entsprechende Vorschläge dauerhaft ablehnt.

Der Tipp: ob bei einem der ersten Dates oder nach fünfzehn Ehejahren – geht „cool“ mit den Wünschen euerer Partner um. Kein moralisches Aufplustern, keine Beschimpfungen, keine Empörung und vor allem keine „Perversionszuweisungen“ an den anderen. Sagt ruhig, dass ihr so etwas noch nie probiert habt, oder dass ihr es schon getan habt, es euch aber damals davor geekelt hat oder ihr es aus einem Impuls heraus abgelehnt hattet. Ganz wichtig erscheint mir etwas zu sein, das ich euch am Beispiel erläutern will: Junge Menschen mögen oft noch keinen Spargel, weil ihr Geschmackssinn sich anders verhält als der eines Erwachsenen. Wer also im Teenageralter etwas „niemals tun würde“ muss dies nicht auch zwangsläufig im Erwachsenenalter ablehnen. Erwachsene wünschen sich in der Regel durchaus herbere Genüsse und mehr scharfe Würze in der Liebe. Da hilft dann nur: Die Partner vorsichtig an den Zaun heranführen, über den sie nicht springen wollen und eine sanfte Verführung in die neue Herausforderung einzuleiten. Wer absolut nicht dorthin will, wird sich gar nicht erst bis zum Zaun führen lassen, also besteht auch keine Gefahr, etwas zu verlangen, was nur gegen heftigen inneren Widerstand geschenkt wird.

Die Liebe unterliegt immer wieder Herausforderungen. Wer damit rechnet und sie als ganz gewöhnliche Lebensbestandteile annimmt, kann besser damit umgehen als jemand, der sie meidet.

Bild © 2008 by Foxtongue, modified by liebeszeitung.de

Partnersuche heute: Wartesaal für die Liebe?

warten auf das große glück?



„Im Wartesaal zum großen Glück
Da warten viele, viele Leute
Die warten seit gestern auf das Glück von morgen
Und leben mit Wünschen von übermorgen
Und vergessen, es ist ja noch heute
Ach... die armen, armen Leute“

Walter Andreas Schwarz


Manchmal blicke ich in sehnsuchtsvolle Augen. Da geht eine Frau über 40 über die Straße, schick und in High Heels, und sobald sei einen gut aussehenden Mann vorbeigehen sieht, dann beginnen die Augen zu glänzen – offenbar hatte sie bisher kein Glück bei der Partnerwahl. Andere Frauen schreiben Bücher darüber, wie armselig sie sich gefühlt haben, wenn sie gegen 40 wie eine Ware auf den Markt der Partnersuchenden geworfen wurden. Allüberall: Ratlosigkeit, Tränen und dann und wann wüste Beschimpfungen: Die Männer … sie wollen immer nur Sex, aber säuseln die Frauen voll mit Liebeschwüren. Überall kann man Literatur dieser Art finden. Schuld sind immer „die anderen“, und wenn es nicht die Männer sind, dann ist es die Gesellschaft, und ist es nicht die Gesellschaft, dann sind es Partnervermittler, Online-Partnervermittler oder Singlebörsen.

Männer – vor allem solche unter 40 – haben ähnliche Triefaugen: Vor allem diejenigen, die keine gute Ausbildung, schlechte Jobs oder Probleme im Umgang mit Menschen haben, singen das gleiche garstige Lied.

Träumen und auf das große Glück hoffen

Meine Tätigkeit bringt es mit sich, mich ab und an in den Wartesaal zum großen Glück“ zu begeben, wo die vielen, vielen Leute sind. Nicht alle hätten schlechte Voraussetzungen, keinesfalls. Doch gerade die mir guten Voraussetzungen sitzen an den Fensterplätzen des Wartesaales zum großen Glück und warten voller Sehnsucht auf die Schiffe, die da kommen sollen – und vielleicht schlürfen sie dazu Sekt und essen Austern. Einmal wird mein Prinz kommen, auf einem Schiff – „und sie jagten auf Träumen hinter ihm her und sahen ihn nicht, wie er kam übers Meer
mit gläserner Fracht von den Sternen.“

Das Problem so vieler Partnersuchender besteht darin, die „gläserne Fracht von den Sternen“, also das Bedeutsame im Menschen, gar nicht zu sehen. Sie jagen einem Traum nach, einer Wunschvorstellung, die in dieser Weise kaum erfüllbar ist, denn ihr Wartesaal hat „Wänden aus Träumen gegen die Wirklichkeit, denn die liebte man nicht sehr.“

Online-Partneragentur stell fest: Wartesaal typisch für deutsche Singles

Die Online-Partneragentur Elitepartner, die Nummer zwei unter den deutschen Online-Partneragenturen, will gerade festgestellt haben, dass „65 Prozent der Singles“ bereit seien, auf „die große Liebe zu warten“. Das bedeutet letztendlich, dass fast zwei Drittel der deutschen Singles sich in den ausweglosen Wartesaal zum großen Glück begeben haben, denn auf sie trifft all das zu, was Walter Andreas Schwarz einst besang.

Vor allem vergessen sie, dass die „Wünsche von übermorgen“ nur Schall und Rauch sind und alleine das heute zählt: der mögliche Partner, den ich heute treffe und der einen großen Teil meiner Vorstellungen abdeckt _ und vor allem: der mich auch wirklich will. Solche ein Kandidat ist kein „Kompromisskandidat“ sonder der beste Partner, den man sich vorstellen kann. Der Grund für die lange Suche ist ein Defekt an unserer Vorstellung- und Wunschwelt, den man so beschreiben könnte: „Es gibt noch etwas Besseres als das Gute“. Dabei machen die Partnersuchenden einen Fehler: Sie lassen „das Gute“ liegen und streben nach dem „Besseren“. Am Ende, wenn sie dann vielleicht 40 und partnerlos geblieben sind, denken sie: „Ich habe statt des Guten das Bessere gesucht, aber ich hätte besser das Gute nehmen sollen.“

Das Gute ist oft besser als die Hoffnung auf das Bessere

Das Gute? Es liegt wirklich viel näher, als die meisten denken. Allerdings gilt dies: Nicht jeder Partner, der wirklich gut zu einem passen würde, will einen auch. Immer, wenn ich einmal den „Wartesaal zum großen Glück“ betreten habe, und dort mit Menschen sprach, habe ich eines erfahren: Ja, es gab da einmal einen Menschen, mit dem man es sich hätte vorstellen können, aber damals war er eben … und dann folgt eines dieser dünnen Argumente, die keiner Prüfung standhalten. Es gibt sie also, die wirklich passenden Partner – man muss sich nur auf etwas einlassen, was dem Deutschen suspekt erscheint: auf einen glücklichen Kompromiss zwischen Wunsch und Wirklichkeit.

Originalquelle des Zitats von Elite-Partner
Kommentar zur Warteschleife für deutsche Singles.
Walter Andreas Schwarz in Wikipedia

Titelbild © 2009 by whatmegsaid
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Autorenforum: Erotisch Schreiben und Qualität

In all meinen Überlegungen für euch Autorinnen und Autoren versuche ich, euch zu sagen: Schreibt literarisch so hochwertig, wie es euch möglich ist. Ich sage das vor allem, weil ich es persönlich für wichtig halte, aber ich sage es auch, damit ihr euch nicht gleich als Pornografinnen oder Pornografen verdammt werdet.

Doch ich muss euch auf der anderen Seite auch dies sagen: Erotisch und literarisch hochwertige Qualität verkauft sich nicht gut. Der Stil der bekanntesten deutschsprachigen Autorin, Sophie Andresky, ist seltsam flach und leblos, und dennoch lieben viele Menschen ihre Bücher. Tatsächlich verkaufen sich humorvoll geschriebene, etwas seichte, aber durchaus frivole Bücher am besten. Sie erreichen auch ein Publikum, das für die erotische Literatur immer wichtiger wird: Frauen. Sehr anspruchsvolle Erotik hingegen, wie etwa der erotische Roman „Amatista“ (Alicia Steimberg) verkauft sich nicht besonders, weil er sogar für weibliche Leser nicht anregend genug ist.

Du kannst unterscheiden (und wählen):

1. Hochwertige erotische Literatur sinnlicher Art – meist in Form von Erzählungen, vielfach innovativ, spricht überwiegend Sammler und Liebhaber erotischer Werke an.
2. Spektakuläre Literatur, die ein brisantes oder immer wieder diskutiertes sexuelles Thema beinhaltet („Geschichte der O“, „Venus im Pelz“)
3. Gebrauchsliteratur mit ein wenig literarischer Qualität, aber einigen interessanten Schilderungen gewöhnlicher Sexualität inklusive weiblicher Bisexualität („Emmanuelle“)
4. Gebrauchsliteratur ohne literarische Qualität, aber mit interessanten erotischen Aspekten (Vögelfrei).
5. Spezialliteratur unterschiedlicher Qualität für besondere Klientel (Schmerzliebhaber, Bisexuelle, Homosexuelle)
6. Masturbationsliteratur, bei denen der Geschlechtsakt oder andere sexuelle Handlungen im Mittelpunkt stehen.
7. Aufsätze nach Teenagerart, die ein jugendliches Publikum anziehen, aber weder einen literarischen noch einen „aufgeilenden“ Charakter haben.

Es ist nicht leicht, erotisch zu schreiben, ich schwöre es dir. Erotik verlangt den langsamen Aufbau des wilden, verwegenen Gefühls, wirklich nach dem Körper des anderen zu gieren. Das aber dauert den meisten Männern zu lange, die sich meistens in drei bis fünf Minuten an deiner Geschichte aufgeilen wollen. Also muss alles ziemlich schnell gehen, was wieder die Entwicklung lebendiger Gefühle hemmt. Schreibst du für Frauen, dann darf die Zeit von der ersten Berührung zur finalen Erregung länger dauern, und du kannst diel mehr über die Gedanken deiner Heldinnen und Helden schreiben.

Ein gutes Beispiel für die erotische Wirkung einer Geschichte ist der Übergang zwischen vollständiger Bekleidung zur Nacktheit, gleich, ob man sich selbst auszieht oder ausgezogen wird. In einem Klassiker, „die Kallypigen“ wird dieser Prozess erotisch in die Länge gezogen: Die junge Bedienstete Margaret wird zunächst aufgefordert, „die Röcke zu heben“, und erst vier Seiten später kommt sie der Aufforderung nach, sich „ganz nackt“ zu präsentieren. Du meinst, die Frauen trugen damals noch mehr Unterkleider? Nun, es kommt nicht darauf an, sondernd darauf, wie ausführlich du die Situation schilderst, in der du dich ausziehen musst.

Eine moderne Form könnte so aussehen:

„Ich hatte mich besonders schön gemacht, um im Hause von Frau K. zu glänzen, schließlich sollte ich ja einigen Unternehmerinnen vorgestellt werden, bei denen ich einen guten Eindruck hinterlassen wollte. Ein weißes fliederfarbenes Sommerkleid, passende Unterwäsche und High Heels hielt ich für die richtige Ausstaffierung für den Termin, denn schließlich hieß es, alle seinen in der Mode- und Schönheitsbranche.

Ich bemerkte, dass man mich nur kurz, aber durchdringend ansah, als ich auf dem Stuhl Platz nahm, vor dem im Halbkreis fünf elegante gekleidete Damen saßen. Ich dachte, ich würde jetzt wegen meiner Fähigkeiten angesprochen, aber Madame K, sagt zu meiner Überraschung: „Stehen Sie bitte auf und heben Sie ihren Rock bis zur Hüfte.“ Ich stand auf und wandet mich an die Damen: „Das ist ein Scherz von Ihnen nicht wahr? Ein kleiner Test?“ Nachdem die Damen eine Weile geschwiegen hatten und mich einfach still stehen ließen, kam Madame K. auf mich zu und sagte leise und freundlich, aber bestimmt: „Wenn ich Ihnen sage, sie sollen den Rock bis zur Hüfte hochheben, dann ist das kein Scherz – oder soll ich Ihnen etwa den Rock selber anheben, um Ihre Schenkel zu sehen?“


Verlassen wir hier die Geschichte, nicht wahr? Du wirst unschwer erkannt haben, wie lange man diese Szene ausdehnen kann, bis die Bewerberin bei ihrem Vorstellungsgespräch ganz nackt dasteht, und ab dann geht die eigentliche erotische Geschichte ja erst los.

Dies aber kannst du dir merken: An der Nacktheit ist nicht das Nacktsein wichtig, sondern das meist schamvolle Ausziehen, das Überwindung kostet. Wem die Scham des Ausziehens selbst nicht reicht, kann noch Peinlichkeiten einführen: von der völlig unpassenden Unterwäsche über Höschen, die nicht ganz sauber sind, die Spuren einer wilden Liebesnacht, die nicht beseitigt werden konnten, und deutliche Male von vorausgegangenen sinnlichen Strafen.

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